《 45 》
Laylas P.O.V.
Nach dem Frühstück hatte Dean erstmal seinem Rudel erklärt, was gestern passiert ist und hat danach versucht, Informationen aus den beiden feindlichen Werwölfen zu bekommen- vergeblich jedoch. Nun liefen Dean und ich als Wölfe durch das Rudelgebiet zu dem benachbarten Rudel, da wir dieses fragen wollten, ob sie einen der Werwölfe kannten. Ich konnte jetzt auch als Wolf laufen, denn Damian und somit auch sein Rudel, wussten nun sowieso, welche Fellfarbe mein Wolf hat. Kurz vor dem Gebiet des anderen Rudels werde ich mich einfach wieder in einen Menschen verwandeln- denn auch wenn es Damians Rudel weiß, müssen es ja nicht gleich alle wissen. Zumindest nicht sofort.
Wir sind gleich da. Verwandle dich am besten schon hier, für den Fall, dass jemand bei der Grenze sein sollte. Sofort tat ich, was Dean gesagt hat und strich ihm mit den Fingern nochmal kurz durch sein schwarzes Fell ehe wir weiter liefen. Er lief dicht neben mir- so dicht, dass sein Fell meine Hand streifte. Dies verursachte ein angenehmes Kribbeln und ein Gedanke, der mir in letzter Zeit wirklich oft kam, schoss mir durch den Kopf. Was für ein Glück ich doch mit Dean habe. Er ist einfach... perfekt. Ja, ich weiß, das klingt verdammt wie irgendein Klischee aus einem Buch oder Film aber es ist nunmal so. Ich habe einfach ein riesiges Glück...
Hier ist es. Hier beginnt das benachbarte Rudelgebiet. Deans Stimme riss mich aus den Gedanken. Betreten wir es einfach so? Dürfen wir das? Skeptisch sah ich den riesigen Wolf neben mir an. Er reichte mir fast bis zur Schulter, was wirklich eine bemerkenswerte Größe ist. Dann stieg mir der Geruch eines fremden Wolfs in die Nase- wahrscheinlich einer aus dem Rudel das dort lebt. Ehe Dean mir antworten konnte, meinte ich also: Da ist ein Werwolf des anderen Rudels. Den können wir doch einfach rufen und wenn der uns begleitet, können wir doch in ihr Rudelgebiet, oder? Fragend sah ich zu Dean, welcher den Kopf langsam hob und in der Luft schnüffelte.
Du hast Recht, nicht schlecht. Ja, wir können ihn rufen und wenn ich mich nicht irre, wird es dann gar nicht mehr nötig sein, ihr Rudelgebiet zu betreten, denn ich denke das ist Jackson, der Alpha. Erklang Deans Stimme, in der ein Hauch Stolz mitklang. Er ist stolz auf mich, dass ich den Wolf gewittert habe! Das ist ja süß!
Meine Fähigkeiten habe ich seit meiner ersten Verwandlung ziemlich oft ausprobiert und darin, Pflanzen wachsen zu lassen bin ich echt gut geworden- auch bin ich wirklich schnell geworden. Sogar etwas schneller als Dean. Nur eine Sache will mir einfach nicht gelingen- Gedanken zu lesen. Es ist möglich, dass ich diese Fähigkeit gar nicht besitze, denn Dean meinte, dass diese, eigentlich die ist, die die schwarzen Wölfe schon von Anfang an beherrschen und so gut wie keine Übung dafür benötigen. Natürlich versuchte er mich zu überzeugen, dass ich das bestimmt auch noch können werde, aber um ehrlich zu sein glaube ich das nicht.
Um Jackson auf uns aufmerksam zu machen, heulte Dean einmal kurz auf und kurz darauf ertönten auch immer lauter werdende Schritte. Ein prächtiger weißer Wolf, mit stechend roten Augen trat hinter den Bäumen hervor. Er war ungefähr so groß wie Dean und sein weißes Fell glänzte im Sonnenlicht. Erst war Überraschung in seinen Augen zu sehen, doch diese verschwand schnell und ein undefinierbarer Ausdruck trat ihm stattdessen ins Gesicht, nachdem er sich in einen Mann zurückverwandelt hatte.
Auch in seiner menschlichen Form war er erstaunlich groß- größer als Dean. Ich schätze ihn auf so 1,90m. Seine Augen waren dunkelbraun und wäre es dunkler draußen, könnte man meinen, seine Augen seien schwarz. Jackson hatte hohe Wangenknochen und ein spitzes Kinn. Ein leichter Bartschatten war zu erkennen und seine dunkelbraunen Haare fielen ihm teilweise ins Gesicht.
Erst jetzt fiel mir auf, dass auch Dean sich zurückverwandelt hatte und dann begann zu sprechen: "Hallo Jackson, ich hatte... Probleme... mit zwei Werwölfen und wollte dich fragen, ob du sie vielleicht kennst." Deans Stimme war ungewöhnlich kühl und distanziert und würde mir dieser Tonfall gelten, wäre ich vor ihm zurückgewichen. "Achso, entschuldigung, das hier ist meine Mate, Layla", als Deans Blick auf mich traf, trat Wärme in seine Augen, doch sobald er sich wieder Jackson zuwandte trat wieder dieses Harte, Kalte in seine Augen.
"Freut mich, ich bin Jackson",der Alpha nickte mir knapp zu und dann fuhr er fort: "Wie sahen die Werwölfe denn aus? Und was für Probleme?" Misstrauisch beäugte er uns. Dean beschrieb die Beiden genau und nachdem er geendet hatte, sah man Jackson deutlich an, dass er wütend war. Und zwar richtig wütend. "Den Zweiten kenne ich. Das ist Ilias. Er war früher in meinem Rudel",knurrte er durch zusammengebissenen Zähnen.
Oh wow. Das kommt... unerwartet. Auch Dean schien sichtlich überrascht. "Darf ich mit zu eurem Rudelhaus kommen? Ich will mich überzeugen, ob das wirklich Ilias ist", fragend sah er Dean an. Von diesem kam ein langsames Nicken. "Ja, du kannst mitkommen." Kurz lächelte (JA! Er LÄCHELTE! Oh wow... wusste gar nicht das der das auch kann!) Jackson, doch dann wich die Dankbarkeit wieder dem ernsten Ausdruck.
Wir machten uns sofort zu dritt auf den Weg zurück. Zu meinem Glück als Menschen. "Was für Probleme haben sie euch denn jetzt eigentlich gemacht?",fragte Jackson dann nach einiger Zeit. Wirst du es ihm sagen? Fragte ich Dean. Mhhh. Ja, ich denke das sollte ich. Was denkst du? Kurz überlegte ich, doch dann meinte auch ich: Ich denke auch, dass er es wissen sollte, denn wenn es wirklich dieser Ilias ist, ist es doch irgendwie auch sein Problem...
Zögerlich erzählte Dean dem Alpha alles, was wir wussten, was die beiden Werwölfe angeht und den Grund, warum sie wahrscheinlich dort waren. Jackson hörte aufmerksam zu und unterbrach ihn nicht. Am Ende hatte ich das Gefühl, sein Blick hätte sich so verdüstert, dass seine Augen tatsächlich schwarz schienen. "Was auch immer sie wollten, ich schätze es geht hier um mehr, als nur kleine Rudelstreitigkeiten. Daher schätze ich, dass es mein Rudel auch betreffen wird. Wenn du mehr herausfindest oder Hilfe diesbezüglich brauchen solltest, möchte ich das wissen und mein Rudel wird dir im Ernstfall zur Seite stehen."
"Danke Jackson",Dean neigte den Kopf leicht und ich war beeindruckt, wie die Rudel- auch wenn sie nicht wirklich befreundet waren- in ernsten Situationen zusammenhalten konnten. Man sah ganz deutlich daran, wie die beiden miteinander gesprochen hatten, dass sie sich nicht wirklich mochten, doch dieses Angebot- auch wenn es auch Eigennutz ist- ist großzügig.
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