《 4 》
Laylas P.O.V.
Und so saßen wir hier im Sofa mit heißem Kakao in der Hand und redeten über alles mögliche. Über die Schule. Über Dad, welcher uns verlassen hatte als ich noch klein war. Jegliches Zeitgefühl war mir abhanden gekommen. Es ist so schön wieder Zeit mit Mum zu verbringen. Ich lächelte. Meine Mutter arbeitete sehr viel und irgendwie hat es keine von uns beiden je über sich gebracht über Dad zu sprechen. Deswegen gab es für solche Momente eigentlich nie Zeit.
Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit verstrichen war, aber es klopfte auf einmal schon wieder.
"Theresa? Layla?",hörte man es von draußen rufen. Meine Mutter stand schnell auf und lief zur Tür.
"Mum!", rief sie erfreut, als sie die Tür öffnete. Eine kleine, ältere Frau trat lächelnd ins Haus. "Oma!", rief nun auch ich und rannte auf sie zu. Wir fielen uns in die Arme und meine Mutter brachte ihre Koffer rein. "Meine beiden Mädchen! Ich habe euch so lange nicht mehr gesehen!", Oma lächelte uns herzlich an. Ihr Gesicht hatte große Ähnlichkeiten mit dem meiner Mutter. Die gleiche Gesichtsform, die gleichen Augen, das gleiche Lächeln. Es ist nicht so, als hätte ich meine Oma noch nie gesehen, doch es erstaunte mich immer wieder aufs Neue, wie ähnlich sich die Beiden sind.
Sie trat zu mir. "Layla, lass dich doch mal ansehen! Wie groß und erwachsen du geworden bist. Wenn ich dich ansehe, würde ich am liebsten immer meine kleine Layla von früher sehen. Doch du bist jetzt eine junge
Dame!", sie war entzückt. Verlegen schaute ich zu Boden.
Aus meinem Zimmer hörte man das Klingeln meines Handys. "Ich bin gleich zurück!", rief ich meiner Mutter zu, die sich gerade mit Oma unterhielt. In meinem Zimmer angekommen, schnappte ich mir mein Handy und sah, dass Anna diejenige war, die mich anrief. Sofort nahm ich den Anruf an: "Hallo?" "Hey Layla," ,empfing mich Annas fröhliche Stimme, "willst du heute Abend zu mir kommen? Morgen früh können wir dann zusammen zur Schule gehen." Zuerst wollte ich dies bejahen, doch dann fiel mir etwas ein. Der Wald. "Entschuldigung Anna, ich würde sehr gerne, aber heute ist Oma gekommen und wir wollten uns später zu dritt mit Mum einen Film anschauen", erklärte ich daher mit gespielt trauriger Stimme. Das ist eine glatte Lüge. Ich hatte Gewissensbisse, doch Anna antwortete immer noch fröhlich: "Oh, das ist ja toll! Liebe Grüße an deine Oma und viel Spaß heute Abend! Wir sehen uns morgen und können heute Abend noch schreiben, wenn du noch Zeit und Lust hast. Nächstes Mal klappt es bestimmt mit dem Treffen." Ich musste Lächeln. Anna war einfach immer so nett und verständnisvoll. Sie war wirklich die beste Freundin die ich je hatte. Und die Einzige. Ich seufzte, ließ mir jedoch bei meiner Antwort an Anna nichts anmerken: "Danke! Ich richte es ihr aus! Ich freue mich schon darauf, dich zu sehen!"
Wir verabschiedeten uns und ich ging wieder zurück in die Küche, weil ich dachte Mum und Oma wären immer noch da. Doch das waren sie nicht. Ich schaute in jeden Raum: das Bad das Arbeitszimmer, das Zimmer meiner Mutter. Nichts. Dann lief ich die Treppe hinauf und fand die beiden schließlich im Gästezimmer, welches Oma während ihrem Aufenthalt bei uns als ihr eigenes Zimmer benutzen wird.
"Ah, ich hätte es fast vergessen!",rief meine Oma plötzlich. "Ich habe euch beiden noch etwas mitgebracht!"
"Aber Mum, das wäre doch nicht nötig gewesen", meinte meine Mutter , "das größte Geschenk für uns ist doch, dass wir dich wiedersehen." Sie lächelte, doch Oma ließ sich nicht umstimmen: "Ich kann doch nicht mit leeren Händen herkommen!" Sie lief zu einem ihrer beiden Koffer und begann darin nach etwas zu suchen. Mit einem triumphierenden Blick und etwas in der Hand haltend trat sie dann zu uns. Meiner Mutter gab sie eine silberne Uhr, mit einem wunderschön verzierten Ziffernblatt.
Dann drehte sie sich zu mir um und reichte mir eine Kette. Sie war silbern und hatte einen Wolf, der einen Mond anheult, als Anhänger. Wow. Sie war wunderschön. "D-danke Oma. Sie ist wunderschön!" ,rief ich entzückt aus. Oma lächelte miche erfreut an. Mum warf meiner Oma einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Was sollte dieser Blick? Jetzt schaute sie aber wieder ganz normal. Ich muss mir den Blick eingebildet haben. Ganz bestimmt.
Ich schaute kurz auf die Uhr. 20.00Uhr. Schon?! Ich wollte in den Wald, es zog mich förmlich dahin. Aber wenn ich sagte ich wolle schlafen gehen, wäre das zu auffällig. Mum wird warscheinlich sowieso besser aufpassen, ob ich Nachts noch da bin, wegen der Sache heute früh. Ich muss die Sache anders angehen. Ich überlegte kurz.
"Oma, was hältst du davon, wenn wir etwas raus gehen, an die frische Luft. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und ich kann dir ja alles erzählen und auch noch schöne Plätze hier in der Nähe im Wald zeigen", ich lächelte und schaute Oma erwartungsvoll an. Meine Mutter schaute mich verwundert an. "Was für eine tolle Idee! Genau so machen wir das!", die Feude war Oma deutlich ins Gesicht geschrieben. Mum sah zwar nicht allzu begeistert aus, gab jedoch trotzdem ihre Einverständnis. Was bereitet ihr solche Sorgen. Warscheinlich mache ich mir einfach wieder nur viel zu viele Gedanken.
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