《 30 》

Enzos P.O.V.

Seitdem Dean zurückgekommen ist, läuft er nur grimmig umher und erledigt seine Pflichten. Ich verstehe ihn, denn obwohl er Layla Zeit lassen will, sehnt sich alles in ihm nach ihr. Das ist immer so bei Mates. Lange halten die beiden nicht ohne den anderen aus. Ich habe so Glück mit Delilah. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem gestrigen Tag ab, als sich Deans Mate das erste Mal verwandelt hat. Sie hat schwarzes Fell. Das ist doch unmöglich.

Enzo? Ich brauche dich schnell! Komm zum Rudelhaus. Bei Deans Stimme sprang ich sofort auf und rannte zum Rudelhaus. Zu unserem Glück hatte auch dieses das Feuer überlebt. Während dem Rennen verwandlete ich mich in einen Wolf um schneller bei Dean zu sein. Ich bin auf dem Weg, aber was ist los? Ich erhoffte mir, dass nichts Schlimmes geschehen ist und beschleunigte mein Tempo noch.

Ich habe gerade ein interessantes Telefonat hinter mir. Deans grimmige Stimme ertönte und mir wurde bewusst , dass er nicht nur so klang, weil er Layla vermisste, sondern auch, weil das Telefonat nicht gerade erfreulich war. Atemlos kam ich am Rudelhaus an und verwandelte mich schnell zurück, um augenblicklich in das große Haus laufen zu können. Dort erwartete mich ein ernst dreinschauender Dean und er ging voran in das Büro des Rudelhauses, damit unser Gespräch vor den Ohren der anderen Anwesenden geschützt ist.

"Der Alpha des Moonlight-Rudels hat angerufen." Ich sog scharf die Luft ein: "Damian? Was wollte er?" "Er meinte, dass es ein neues Rudel gibt, mit meinem Vater als Alpha und deinem als Beta." Verwirrt schaute ich ihn an: "Das war doch der Grund warum sie gegangen sind, also wussten wir doch bereits, dass sie ein neues Rudel gründen." Langsam und bedächtig nickte Dean: "Ja, das wussten wir, doch er hat mir noch etwas anderes gesagt." Ein lautes Seufzen ertönte. So langsam wurde ich ungeduldig: "Dean? Was hat Damian gesagt? Jetzt spuck's schon aus!"

"Er meinte, dass mein Vater andere Rudel unterwirft, deren Gebiete einnimmt und sein Rudel so vergrößert. Damians Rudel hat er gestern angegriffen und ein großer Teil von dessen Rudel hat sich dem meines Vaters angeschlossen. Der Grund für Damians Anuruf war, dass er mich fragen wollte, ob er und der Rest seines Rudels bei uns bleiben können, bis er ein neues Gebiet gefunden hat, wo sie hin können."

Entsetzt sah ich Dean an. "Wann kommen sie? Du hast es ihnen doch erlaubt, oder?",fragte ich tonlos. Ich kann nicht glauben, dass mein Vater bei soetwas mitmacht. "Ich habe gesagt, dass ich es noch kurz mit meinem Beta besprechen muss und ihn dann sofort zurückrufe. Also? Was denkst du davon? Meiner Meinung spricht nicht viel dagegen, es ihm zu erlauben." Zuerst war ich etwas überrascht, dass Dean zuerst mich fragte, ehe er eine endgültige Entscheidung traf, doch dann mischte sich auch Freude dazu. Denn das er nach meiner Meinung fragte, bedeutete auch, dass er mir vertraute und es war auch bemerkenswert, wie schnell wir beide  Freunde geworden sind.

"Ich denke auch, dass wir es ihm erlauben sollten. In spätestens einer Woche ist der Wald auch wieder vollständig verheilt und der Aufbau der Häuser macht auch gute Fortschritte. Außerdem können wir nicht ausschließen, dass unsere Väter nicht auch unser Rudel unterwerfen wollen, also könnten sie helfen uns schlimmstenfalls zu verteidigen." Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte,  zu denken, unsere Väter könnten auch unser Rudel unterwerfen wollen, musste ich doch zugeben, dass es durchaus möglich war. Was, wenn Deans Vater ihm das Rudel nur überlassen hatte, damit er es später unterwerfen kann, um sein neues Rudel zu vergrößern. Und damit Dean vorerst nichts davon mitbekommt, hat er es so aussehen lassen, als ob er einfach nur ein neues, kleines Rudel gründen wollte, während er seinem Sohn das Alte überlässt.

"Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Also, dass er mich nur, damit mir das Rudel zu überlassen, ablenken wollte",kam es leise von Dean. Ich wollte gerade fragen, woher er wusste, was ich gedacht habe, doch da fiel mir ein, dass Dean als schwarzer Wolf, die Gedanken von den Werwölfen und Menschen lesen konnte. Nur die seiner Mate nicht. 
" 'tschuldigung",nuschelte er. "Eigentlich lese ich ungern die Gedanken meiner Rudelmitglieder, aber ich war einfach zu neugierig, was du darüber denkst",leicht beschämt senkte er den Kopf und ich war überrascht, dass er es mir so offen zugab.

"Schon gut. Ich denke du solltest jetzt Damian anrufen, um ihm deine Entscheidung mitzuteilen. Er wartet bestimmt darauf." Dean straffte die Schultern und erhob den Kopf wieder. Von dem gebrochenen Jungen fehlte nun jede Spur und aus Dean wurde wieder der Alpha, mit einer undurchdringlichen Maske. Doch ich habe ihn gesehen. Seinen Schmerz, den er vor allen versucht zu verbergen. Seine Sehnsucht nach Layla. Seine Trauer und Wut über das, was er gerade über seinen Vater herausgefunden hat.

"Ja, ich rufe ihn jetzt an. Kannst du bitte die Grenzen einmal ablaufen?" Bestätigend nickte ich und war schon fast aus der Tür heraus, als noch ein leises "Danke" ertönte. Doch ich hatte keine Zeit mehr zu fragen, wofür er mir dankte, denn er hatte schon den Hörer des Telefons an sein Ohr gehalten, um Damian seine Entscheidung zu vermitteln.

Kurz bevor ich die Grenzen erreichte, hörte ich wieder Deans Stimme. Okay. Es ist alles geklärt. Sie kommen morgen früh. Komm nach dem Überprüfen der Grenzen bitte wieder ins Rudelhaus, sodass wir alles Nötige absprechen und vorbereiten können. Sofort antwortete ich ihm: Alles klar. Ich komme dann. Dann blieb es still. Auch an den Grenzen blieb es still. Nichts und niemand war zu hören. Niemand, der die Grenze überschritten hat, nichts, das verdächtig aussah. Nichts. Wenigstens etwas. Wenn um einen herum überall Probleme zu sein scheinen ist es ganz schön wenn wenigstens eine Sache im Moment keine Probleme macht.

So schlug ich also wieder den Rückweg zum Rudelhaus ein. Enzo? Wo bist du gerade? Diesmal war es Delilahs Stimme, die ertönte. Schon allein bei dem Klang ihrer Stimme durchströmte mich Freude und ich wollte gerade nichts lieber, als bei ihr zu sein, aber leider ging das jetzt nicht. Ich bin gleich im Rudelhaus. Muss noch ein paar Sachen mit Dean klären. Ich wünschte, ich könnte jetzt bei dir sein. Wenn wir fertig sind, komme ich so schnell ich kann zu dir. Wieder erklang ihre sanfte Stimme. Alles gut. Pass auf dich auf Enzo. Freue mich schon auf später. Und ich mich erst.

Beim Rudelhaus angekommen, wurde ich auch schon von Dean erwartet und nachdem ich ihm Auskunft über die Grenzen gegeben hatte, gingen wir wieder in das Büro. Es wurde spät in der Nacht bis wir alles besprochen und durchgeplant haben. Das Rudel wusste nun auch über unseren Besuch morgen Bescheid, denn Dean hatte es über unser Rudel- Mindlink allen mitgeteilt. Aufregung und auch leichte Anspannung herrschte nun im Rudel, doch wir wussten, dass sich sowas nunmal nicht ganz vermeiden ließ. Immerhin war es ja ein fremdes Rudel, welches mit uns für eine Zeit leben wird.

Dean wirkte besonders gestresst und er tat mir Leid, denn es lag sehr viel Last auf seinen Schultern. Mit mir teilen wollte er diese jedoch nicht, was mich noch mehr beunruhigte. Einen seiner Zweifel hatte er mir aber mitgeteilt, denn er bezog sich auf das Rudel, welches morgen hier ankommen wird und Layla. Er hatte Bedenken, dem fremden Rudel zu offenbaren, dass seine Mate ein Werwolf ist, denn das würde Fragen wie, welche Art von Werwolf Lalya ist, aufbringen, welche Dean nur ungern beantworten würde. Das verstand ich vollkommen, da es sich schnell herumsprechen würde, dass es einen weiblichen schwarzen Wolf gibt, was wiederum viele Feinde anlocken würde, die ihre Macht ausnutzen wollen würden. Dieser Junge hat es wirklich nicht leicht.

Ich schüttelte den Kopf. Das letzte was er jetzt braucht, ist mein Mitleid. Also verdrängte ich den Gedanken an Dean und stattdessen durchströmte mich Freude, denn bald würde ich Delilah endlich wiedersehen. Wenigstens haben wir noch etwas Zeit für uns, bevor das Rudel morgen ankommt und mit ihm auch viel Arbeit für Dean und mich.

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