《 29 》
Laylas P.O.V.
Als ich meine Augen aufschlug, musste ich sie sofort wieder zusammenkneifen, da mich das helle Sonnenlicht blendete. Ich wollte aufstehen, doch etwas hinderte mich daran. Zwei starke Arme waren fest um mich geschlungen und langsam kamen die Erinnerungen an den letzten Abend zurück. Wir waren hier als Wölfe und Dean gab mir ein paar Antworten... Ich bin ein Werwolf, noch dazu ein schwarzer Wolf, was eigentlich unmöglich ist. Wir mussten gestern wohl eingeschlafen sein. Aber wann habe ich mich bitteschön zurückverwandelt?
Als mir bewusst wurde, wie ich gerade da lag, schoss mir Röte ins Gesicht und ich versuchte mich, die Tatsache ignorierend, dass ich in Deans Armen lag, irgendwie aus seinem festen Griff zu befreien. Er murrte unzufrieden, doch sein Griff wurde nicht lockerer. Im Gegenteil, er zog mich noch enger an sich und mein Kopf wurde an seine harte Brust gedrückt. Obwohl ich mir versuchte einzureden, dass mir das nicht gefiel, gelang es mir nicht, denn ich wusste, dass das eine Lüge wäre. Es gefällt mir sogar sehr... warte. STOPP! Layla, was denkst du da?!
Ich fing an zu zappeln und versuchte so erneut, mich aus Deans Armen herauszuwinden. Ein unzufriedenes Knurren ertönte, aber er lockerte seinen Griff, sodass ich mich lösen konnte und mich aufrappelte. "Ist es denn schon Zeit aufzuwachen?",meckerte ein verschlafener Dean, der immer noch auf dem Boden lag. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, denn er erinnerte mich an einen kleinen Jungen, welcher nicht aufstehen wollte.
"Keine Ahnung wie viel Uhr es ist, aber ich sollte so langsam wieder zurück zu Anna." Sofort saß Dean kerzengerade da und musterte mich skeptisch und irgendwie auch enttäuscht: "Es gibt aber noch einiges was ich dir beibringen muss, damit du die volle Kontrolle über deinen Wolf hast." So ganz kaufte ich Dean nicht ab, dass nur das der Grund war, warum er nicht wollte, dass ich schon gehe. Irgendetwas in mir wollte auch noch nicht gehen. Wollte hierbleiben. Hier. Bei ihm. Seit ich mich gestern zum ersten Mal verwandelt habe, zieht es mich noch mehr zu Dean.
"Du kannst doch wenigstens noch bis heute Mittag bleiben",hoffnungsvoll sah er mich an und verkündete nach einem kurzen Blick auf sein Handy: "Es ist erst kurz nach Sieben." "Ja... ähm... gestern habe ich keine frischen Sachen zum Anziehen mitgenommen und ja... wir können uns ja später oder morgen wieder treffen." Als ich merkte, was ich gerade gesagt habe, weiteten sich meine Augen etwas. Wir können uns ja später oder morgen wieder treffen... wow... Warum habe ich das nur so gesagt?! Als ob ich ihn auch so schnell wie möglich wieder sehen wollen würde. Mir stockte kurz der Atem. Aber will ich das denn? Verdammt... Ich weiß ja nicht mal selbst, was ich will.
"Layla, hörst du mir überhaupt zu?",wurde ich von Dean aus meinen Gedanken gerissen. Etwas schuldbewusst schüttelte ich langsam den Kopf: "Entschuldigung, was hast du gesagt? War gerade etwas... weg..." "Ich meinte, was zum Anziehen könnte ich dir auch geben, dann kannst du noch etwas bleiben und später fahre ich dich zu Anna." Eigentlich wollte ich direkt zusagen, doch ich konnte nicht riskieren, dass meine Mum herausfindet, dass ich nicht bei Anna bin. Dann hätte ich ein Problem...
Zögerlich antwortete ich also: "Tut mir Leid. Ich kann aber nicht riskieren, dass Mum herausfindet, dass ich nicht da bin, wo ich eigentlich sein sollte." Ich schnalzte mit der Zunge: "Dann könnten wir uns nämlich nicht mehr so einfach treffen." Obwohl Dean protestieren wollte, musste er eingestehen, dass ich Recht hatte, weswegen er dann auch, wenn auch nicht begeistert, schließlich zustimmte.
Gähnend stampfte ich neben ihm durch den Wald und er meinte grinsend: "Tja, hättest wohl doch lieber noch etwas geschlafen, was?" Ich gab nur ein leicht beleidigtes "Pffff" von mir und er quittierte das mit einem Lachen. Den restlichen Weg liefen wir schweigend nebeneinander und dann kam auch schon Deans Auto in Sicht.
"Na dann,auf geht's",seufzte Dean und fuhr los. Unruhig trommelte ich mit den Fingern auf meinem Oberschenkel und zwischen uns herrschte die ganze Fahrt über eine angespannte Stille. Vor Annas Haus setzte mich Dean dann ab und nach einer kurzen gemurmelten Verabschiedung fuhr er auch schon weg. Nachdem sein Auto aus meinem Blickfeld verschwunden war, überkam mich eine eiserne Kälte. Es fühlte sich an, als würde mir etwas fehlen, sobald er nicht da war.
Dieses Gefühl ignorierend, klopfte ich an Annas Tür. Kurz darauf wurde diese von einer grinsenden Anna aufgerissen: "Ich will alle Details hören!" In meinen Ohren klang es, als würde sie brüllen, doch ich wusste, dass dem nicht so war. Ich höre besser seit ich mich gestern verwandelt habe. Irgendwie fand ich das nervig aber auch cool zugleich. Dann fiel mir wieder ein, was Anna da gerade gesagt hat. Sie konnte doch unmöglich wissen, wo ich war... Oder???
Anna zog mich ins Haus und ich versuchte so erstaunt wie möglich zu klingen: "Was meinst du? Ich war doch bei den Thompsons." "Jaja. Bei den Thompsons. Klar. Deswegen hat deine Mutter ja auch heute angerufen und gefragt, ob alles in Ordnung bei dir ist, weil du nicht ans Handy rangehst." Während sie sprach suchte ich hektisch nach meinem Handy und schaltete es schließlich an, als ich es gefunden hatte. Fünf Verpasste Anrufe. Oh shit.
Unruhig verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das Andere.
Anna bemerkte wohl, warum ich so unruhig wurde, denn sie erklärte mir, noch breiter grinsend: "Keine Sorge. Hab nichts verraten. Habe gesagt, dass der Akku deines Handys leer war und ich dich ihr gerade nicht geben konnte, da du eingeschlafen bist, weil du so erschöpft warst. Sie meinte, sie würde heute Abend nochmal anrufen und richtet dir liebe Grüße aus." Sie zwinkerte mir zu und fügte dann noch hinzu: "Also, ich warte immer noch auf die Details!"
Mit offenem Mund stand ich da und starrte Anna an. Wow. Hab echt Glück mit ihr. "D...danke",brachte ich heraus. "Immer gerne. Aber jetzt bist du mir eine Erklärungen schuldig",während der ganzen Zeit, verschwand ihr Grinsen nicht. Oh... na toll... und was soll ich jetzt sagen?! Sowas wie:
Ja, tut mir wirklich Leid, dass ich gestern gelogen habe, aber Dean ist ein Werwolf und zufällig auch mein Seelenverwandter und nachdem er mich gestern nach unserem Treffen zu dir gefahren hatte, hatte ich plötzlich solche Schmerzen, und dachte mir, dass Dean mir vielleicht helfen könnte. Dann habe ich ihn angerufen, er ist gekommen und wir haben herausgefunden, dass ich nicht nur ein Werwolf bin, sondern auch, dass es eigentlich unmöglichen ist, dass ich existiere...
Ja klar... wenn ich soetwas sagen würde, würde sie mich gleich als verrückt abstempeln und an die Nervenklinik überreichen.
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