《 18 》
Laylas P.O.V.
Ich konnte kaum still sitzen, weil ich schon so aufgeregt war. 2.40Uhr. Noch 20 Minuten muss ich warten. Dann bekomme ich endlich ein paar Antworten. Diesmal war ich Nachts nicht im Wald gewesen, da ich Angst hatte, erwischt zu werden, wenn ich die ganze Nacht weg war. Doch ich spürte jetzt schon, wie sehr es mir fehlte, durch den Wald zu streifen. Hoffnungsvoll schaute ich auf die Uhr. Mist. Erst 2.43Uhr. Noch langsamer geht es nicht, oder? Mein böser Blick galt der Uhr auf meinem Schreibtisch. Doch welch Wunder es brachte nichts.
Irgendwie schaffte ich es dann doch noch bis 2.55Uhr wenigstens annähernd ruhig zu bleiben. Jetzt kann ich schon mal raus gehen. Es schadet nicht etwas früher da zu sein. Vorsichtig und so leise wie möglich stieg ich aus dem Fenster und schlich durch den Garten auf die Lichtung. Im Schatten der Bäume konnte ich eine dunkle Gestalt ausmachen. Ist es Dean? Was wenn er es nicht ist? Dann hab ich ein Problem. Ich schluckte und ging dann langsam auf den Schatten zu.
Als ich Dean erkannte, entspannte ich mich und und trat näher zu ihm um ihn zu begrüßen. "Hey",lächelnd erwiderte er meine Begrüßung: "Hi." "Komm, lass uns wenigstens etwas weg von der Lichtung gehen, sonst werden wir noch erwischt." Zustimmend nickte ich und murmelte: "Oh ja, meine Mutter würde mich umbringen." Dean grinste und zog mich etwas tiefer in den Wald. Was wenn er gefährlich ist? Schoss es mir durch den Kopf, doch irgendwie spürte ich, dass ich Dean vertrauten konnte. Vor einer Eiche blieben wir schließlich stehen und Dean lehnte sich an den riesigen Baum. Erwartungsvoll schaute ich ihn an.
"Also?",hakte ich nach, da Dean nicht so aussah, als würde er von sich aus damit anfangen zu sprechen. Er holte tief Luft und begann dann schließlich: "Es... es ist kompliziert..." "Ernsthaft? Es ist kompliziert??? Erst sagst du mir, dass du mir heute sagst, was das sollte und dann sagst du mir, es sei kompliziert?",ich wurde wütend. Dean zuckte zusammen, doch ich war zu wütend, als dass mir mein barscher Ton leid tun würde. "Du hast Recht. Es tut mir Leid. Ich sage die jetzt die Warheit." Seine Worte beruhigten mich ein wenig und die Wut verwandelte sich in Neugierde.
"Es ist so... ich wohne tatsächlich hier in der Nähe, also das ich mich verlaufen hatte, war damals gelogen." Als Dean meinen entrüsteten Blick bemerkte, setzte er zu einer Erklärung an: "Dein Fenster stand damals offen und deswegen habe ich zufällig mitbekommen, wie deine Mutter dir eine Standpauke gehalten hatte. Ich wollte einfach nur behilflich sein, deswegen habe ich geklingelt und habe meine kleine Geschichte erfunden." Hatte ich wirklich mein Fenster offen? Skeptisch sah ich ihn an und warf ein: "Aber warum wolltest du dann rein? Deine Wasserflasche auffüllen?" Jetzt grinste er: "Eigentlich war das so nicht geplant, aber ich wollte dann auch wissen, wem ich da gerade eine kurze Pause von seiner Standpauke geschaffen habe und da kam es mir eben gelegen, dass meine Wasserflasche leer war." Dean zwinkerte mir zu und ich verdrehte die Augen. Ganz überzeugt war ich zwar immer noch nicht, aber wenigstens war es etwas.
"Okay. Aber warum warst du das eine Mal mitten in der Nacht in unserem Garten, vor meinem Fenster?"
Den Kopf etwas schräg gelegt fing Dean an zu sprechen: "Ich habe in der Nacht einen komischen Anruf erhalten und habe mir danach Sorgen um dich gemacht, deswegen wollte ich sichergehen, dass es dir gut geht." Verwirrt schaute ich ihn an: "Einen Anruf? Was für einen Anruf? Warum hast du dir Sorgen um mich gemacht?" "Ein Anruf, von jemanden, den ich nicht kannte. Er meinte, er wolle mir alles nehmen, was mir wichtig ist." Aber das bedeutet doch. Mit großen Augen sah ich ihn an: "Aber was habe ich..." Ehe ich den Satz beenden konnte, sagte er: "DU bist mir wichtig." Meine Kinnlade fiel runter. Wir kannten uns doch fast gar nicht.
Dean schaute mich erwartungsvoll an, als würde er auf etwas warten. Er will, dass ich ihm etwas antworte, wurde mir klar. Ich räusperte mich: "D...danke, dass du dich Sorgen um mich gemacht hast." Er quittierte meine Aussage mit einem warmen Lächeln. Eine Sache fragte ich mich aber noch: "Du sagtest, dass du hier in der Nähe wohnst, aber wo? Hier sind nicht so viele Häuser in der Gegend." Deutlich konnte ich erkennen, wie Dean sich versteifte. Was hat er denn plötzlich?
Deans P.O.V.
Ich kann ihr nicht sagen, wo mein Haus ist. Dort in der Nähe sind alle Häuser, die unseren Rudelmitgleidern gehören und ich kann nicht riskieren, dass sie dort hin geht. Was soll ich machen? Ein Blick auf Layla sagte mir, dass sie mein Zögern bemerkte, denn sie blickte skeptisch und zugleich interessiert drein. Andererseits, wenn sie die neue Luna wird, wird sie sowieso beim Rudel wohnen. Wenn sie mich nicht ablehnt, fügte ich in Gedanken bitter hinzu.
Entschlossen deutete ich in die Richtung, in der mein Haus stand: "Dort, etwas tiefer im Wald steht mein Haus." "Dein eigenes?",immer noch skeptisch dreinschauend sah sie mich an. "Ja, mein eigenes",antwortete ich ihr mit erstickter Stimme. Doch als ich Laylas Blick sah, musste ich schmunzeln. Sie sieht echt süß aus, wenn sie so große Augen hat. Ich konnte mir gerade noch ein Lachen verkneifen und sie schaute mich verständnislos an. Nun konnte ich es eingach nicht mehr halten und lachte laut los. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, sah mich Layla an, als hätte ich den Verstand verloren und ich kicherte, während ich mich erklärte: "Ich fand nur, dass dein Gesichtsausdruck echt süß aussah." Mit meinem unschuldigen Blick fixierte ich ihre Augen. Zuerst sah Layla erstaunt aus, doch dann fing auch sie an zu lachen und nun ich war an der Reihe, sie verständnislos anzuschauen. Sie rang nach Luft und brachte schließlich ein
" 'tschuldigung" zu Stande. Eine Erklärung, warum sie so gelacht hatte, erhielt ich, zu meiner Enttäuschung, nicht.
Ich brach die Stille, die zwischen uns entstanden ist und meinte: "Wir haben noch ein bisschen Zeit. Möchtest du noch kurz mit zu mir kommen?" In Laylas Gesicht spiegelte sich meine eigene Überrschung wieder, denn ich hatte keine Ahnung, warum ich das gerade gefragt hatte. Zögernd sagte sie dann: "Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich lieber zurück gehen." Auch wenn es besser so war, konnte ich meine Enttäuschung nicht verbergen, doch ich lächelte sie trotzdem an: "In Ordnung. Ich begleite dich aber wenigstens noch bis zu deinem Haus." Sie lächelte nur und so liefen wir Seite an Seite los.
Da wir nicht so weit von ihrem Haus entfernt waren, waren wir kurz darauf auch schon bei unserem Ziel angekommen. "Na dann. Man sieht sich morgen." Laylas Lippen formten ein Lächeln, welches ich erwiderte. "Bis morgen."
Auch wenn sie schon längst in ihrem Zimmer verschwunden war, schaute ich immer noch an die Stelle, an der sie erst vor Kurzem gestanden ist.
Als ich zurück in meinem eigenen Haus war, wollte ich mich gerade hinlegen, als ich ein Heulen von draußen hörte. Das ist jemand aus meinem Rudel. Ohne zu zögern rannte ich wieder raus und verwandelte mich in meine Wolfsgestalt. Kurz darauf hatte ich auch schon die Stelle ausgemacht, aus der das Heulen kam. Dort angekommen, sah ich eine blasse Dalia, die bei einem braunen Wolf kniete. Dalias Mate. Ron. Rons Brust hob und senkte sich nur ganz leicht und auf Dalias Wangen rollten Tränen hinunter. Ich verwandelte mich zurück und kniete mich neben das Mädchen. Ron sah nicht gut aus. Über seinen Bauch zogen sich tiefe Krazer, die von den Krallen eines anderen Werwolfes kommen mussten. Eine seiner Hinterläufe war in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Ich musste schlucken. Ruhig bleiben Dean.
"Was ist passiert?",fragte ich die schluchzende Dalia. Das Mädchen sah mich geschockt an, als realisierte sie erst jetzt, dass ich hier war.
"Ich weiß es nicht. Ich habe sein Heulen gehört und als ich angekommen war, lag er schon so da",es kostete sie große Mühe, mir zu antworten, denn immer wieder wurde ihr sehr zerbrechlich wirkender Körper durchgeschüttelt und immer mehr Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ich bin ihr Alpha und sollte eigentlich wissen, was zu tun ist. Verzweifelt blickte ich runter auf Ron. Ich muss etwas machen! Wie in Trance riss ich mir mein Hemd vom Leib und verband damit, so gut es ging, den Bauch des sich vor Schmerzen krümmenden Wolfes. Ron winselte und Dalia strich ihm zärtlich über den Kopf, während sie die Tränen zurückhielt. Weitere Rudelmitgleider waren inzwischen gekommen, da sie das Heulen warscheinlich auch gehört haben und schauten geschockt auf das Geschehen.
"Schnell! Wir müssen ihn in mein Haus tragen. Dort können wir ihn besser versorgen",schrie ich zu den erstarrten Werwölfen, die um uns einen Kreis gebildet hatten. "Zu dir?",Dalia schaute mich fragend an. Zu meiner Erleichterung kam Enzo aus dem Kreis der Werwölfe auf uns zu und sagte beruhigend: "Deans Haus ist hier in der Nähe, dort sind wir viel schneller als wenn wir ihn irgendwo anders hinbringen würden." Dalia antwortete nicht mehr und wandte sich wieder ihrem Mate zu. Das wird noch eine lange Nacht.
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