《 12 》

Laylas P.O.V.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und drehte mich um. Was zur? Wie kann das sein. Da stand niemand. Niemand war hinter mir. Niemand. Das kann ich mir doch nicht einfach so eingebildet haben. Nein das konnte ich nicht. Oder doch? Ich schreckte auf. Holz knackte irgendwo ganz in der Nähe. Schwere Schritte folgten. Entsetzt sah ich mich kurz um, ehe ich die Flucht ergriff. Während meinem Sprint durch den Wald stolperte ich immer wieder und verfluchte im Geiste meine Unsportlichkeit. Ich muss hier weg. Die Luft in meiner Lunge wurde knapp und ich verspürte ein Stechen in meiner Brust. Bloß nicht stehen bleiben. Immer weiter. Immer schneller. Gelegentlich hörte ich es hinter mir rascheln oder hörte die Schritte. Oh bitte, bitte. Lass mich hier heil rauskommen. So verzweifelt ich auch war, ich spürte die Erleichterung in mir aufkommen als endlich unser Haus in Sicht kam. Ja!

Erleichtert keuchte ich auf, doch als ich zu meinem Fenster trat und dort eine dunkle Gestalt stehen sah, wollte ich nichts lieber, als kreischend wegzurennen. Lass das bitte nur einen Albtraum sein! Jeden Moment werde ich aufwachen und merken, dass alles ein Traum war. Jeden Moment wird es passieren. Ich hielt die Luft an, doch es passierte nichts. Also bleibt mir nur das eine. Mein Mund öffnete sich, wie von ganz alleine und ich wollte losschreien. Doch die dunkle Gestalt war schneller als ich und hielt mir, ehe ich zurückweichen konnte, die flache Hand auf den Mund, um mich am Schreien zu hindern. Wie wild begann ich um mich zu treten und zu schlagen, da meldete sich eine mir allzu vertraute Stimme zu Wort:

"Hey, hey, Layla! Beruhige dich! Ich bin es! Dean! Du bist jetzt in Sicherheit! Alles ist in Ordnung!" Ruckartig hörte ich mit meinen Versuchen mich zu wehren auf und blickte erleichtert Dean ins Gesicht. Meine Beine konnten mich nicht mehr länger halten und knickten unter mir weg. Sofort trat Dean zu mir und schlang seine Hände um mich, um mich festzuhalten. "Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt? Was ist passiert?" Das waren zu viele Fragen auf einmal, doch ich versuchte es, sie so gut es ging zu beantworten. Um meine Mum und meine Oma nicht aufzuwecken, senkte ich meine Stimme: "Ich, mir geht es gut. Ich bin nur erschrocken." Dann beschrieb ich, wie ich die Schritte gehört hatte, aber niemand hinter mir stand. Dann wieder diese Schritte. Bei dem bloßen Gedanken daran erschauderte ich.

"Bin ich verrückt?",ich sah aus großen Augen in Deans sorgenvolles Gesicht und erst jetzt wurde mir so richtig klar, dass Dean immer noch die Arme um mich geschlungen hatte. Verlegen trat ich zwei kleine Schritte von ihm weg und brachte so etwas Abstand zwischen uns. Er nahm seine Arme runter und runzelte die Stirn. "Nein. Du bist nicht verrückt. Ich werde herausfinden, wer das im Wald war, aber vorerst solltest du dich vom Wald so gut es geht fernhalten", entschlossen schaute er in meine Augen. Ich war zu müde, um etwas zu erwidern und als Dean mich hochhob, um mit mir im Arm zu meinem offenen Fenster zu laufen, war ich unfähig, zu protestieren. Er wollte gerade mit mir in mein Zimmer klettern, da realisierte ich erst, was er da tat und begann zu strampeln.
"Ich kann selber laufen",sagte ich etwas härter, als ich es wollte, denn er zuckte zusammen. Dann ließ er mich langsam los und stellte mich auf den Boden. Mit den Worten "Pass auf dich auf!" und einem letzten sorgenvollen Blick, trat er von mir weg und verschwand dann im Wald.

Ich hievte mich in mein Zimmer, glücklich darüber, mich endlich hinlegen zu können und darüber, dass Mum uns draußen nicht gehört hatte. Meine Müdigkeit überkam mich und mit letzter Kraft zog ich mir schnell einen Schlafanzug an, um mich völlig erschöpft in mein Bett fallen lassen zu können. Plötzlich schoss mir etwas durch den Kopf. Wieso war er bei meinem Haus gewesen? Offensichtlich hatte er sich damals doch nicht verlaufen, da er sich hier ziemlich gut auszukennen schien. Wer war das im Wald? In meinem Kopf bildete sich ein Wirrwarr aus Fragen. Fragen, auf sie ich keine Antwort wusste.
Aber eine Frage plagte mich besonders.
Wer ist Dean Blake wirklich? Die Geschichte des "Neuen" hier, kaufe ich ihm nach dem gerade nicht mehr ab.
Ich glitt in einen ruhelosen Schlaf ab, in dem mich dunkle Gestalten verfolgten und immer wieder Deans Gesicht auftauchte.

Von dem lauten Klingeln meines Weckers, wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Sechs Uhr. Ich stöhnte. Da schaute ich auf mein Handy und fluchte, als ich unzählige Nachrichten von Anna sah:

Hey Layla, das Treffen heute morgen steht doch noch, oder? :D

Layla, wo bist du?

Layla? Alles in Ordnung?

Wir haben die ersten beiden Stunden frei. Musik fällt bei uns aus. :3

Layla, ich mache mir Sorgen um dich! Ist alles in Ordnung?

...

Anna und ich wollten uns heute vor Schulbeginn eigentlich treffen. Verdammt! Wie konnte ich das nur vergessen?! 13 verpasste Anrufe. Während ich Annas Nummer wählte verfluchte ich mich selbst. Es klingelte nur einmal, bevor der Anruf angenommen wurde und sofort ertönte Annas gehetzte Stimme:

Anna: Ist alles in Ordnung?

Ja. Es tut mir Leid. Ich... ich habe es vergessen und bin eingeschlafen, verdammt es tut mir so Leid.

Annas Stimme klang erleichtert, als sie antwortete:
Gott sei dank! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!

Kurze Stille trat ein, ehe sie fortfuhr:
Willst du jetzt zu mir kommen? Meine Mutter hat Frühstück gemacht. Eier und Speck... Du kannst gerne vorbeikommen und dann können wir doch noch etwas Zeit zusammen verbringen.

Ich lief schnell zu meiner Mutter, um diese nach ihrer Erlaubnis zu fragen und verabredete mich dann mit Anna. Schnell packte ich meine Schulsachen und machte mich auf den Weg zum Bus, mit welchem ich zu ihr fahren werde. Jede Faser meines Körpers schrie vor Müdigkeit, doch ich ignorierte es. Genau in dem Moment, in dem ich an der Bushaltestelle ankam, kam auch der Bus. Na wenigstens etwas.

Ich stieg ein und suchte mir einen freien Platz aus. An der nächsten Haltestelle trat ein Junge ein, der seine Kapuze so tief in sein Gesicht gezogen hatte, dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Ohne zu fragen, setze er sich zu mir. Mir entfuhr ein abfälliges Schnauben. So viele freie Plätze und er muss sich unbedingt neben mich setzten. Demonstrativ drehte ich den Kopf von ihm weg, doch ich erstarrte, als er mich mit Spott in der Stimme ansprach:
"Hallo Layla."

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