Kapitel 8
"Wie jetzt, sie haben eine Spur?" fragt Melody ganz aufgeregt, als sie Jo hinterher läuft.
"Ja, sie haben wohl irgendeine Spur. Ich weiß nicht, was für eine. Aber sie haben eine" , freut sie sich und gleich darauf freut sich auch Melody mit.
"Das ist großartig", sagt Melody und springt auf und ab, doch Jo bremst sie einen kurzen Moment darauf schon wieder.
"Das heißt nicht, dass sie sie finden werden. Ich kenne das aus Fernsehserien, da dauert das immer eine Weile. Hab Geduld, okay?" fragt Jo und umarmt Melody eine Weile lang, um sie ein bisschen zu beruhigen, doch das scheint nicht wirklich zu klappen, denn kurz darauf, als Jo wieder zu den anderen gegangen ist, bekommt Melody eine Panikattacke.
"Okay, tief ein und ausatmen. Ich kann das, ich werde nicht in Panik ausbrechen" , spricht Melody sich selbst Mut zu, um nicht völlig auszurasten. Doch als sie sich beruhigt hat, fängt sie an, sich Vorwürfe zu machen und wird immer hektischer, um wieder in Panik zu verfallen. Doch Laura kommt um die Ecke und findet Melody rechtzeitig, um sie zu beruhigen.
"Ich kann das nicht, ich kann das nicht. Ich bin an allem Schuld" , sagt Melody und zieht sich an den Haaren. Sie hockt in einem Schneidersitz und wackelt hin und her, scheint sich die Haare vom Kopf reißen zu wollen.
"Du hast an nichts Schuld, du kannst nichts dafür, dass die beiden verschwunden sind", versucht Laura ihre Freundin zu beruhigen, doch es scheint nichts zu bringen.
"Ich habe sie alleine gelassen, ich habe Panik bekommen und sie ist zurück. Wie konnte ich das nur zulassen?" , schreit Melody sie nun an.
"Beruhige dich erst einmal, bitte. Melody, komm schon. Wir wissen beide, dass du so etwas nicht tun würdest. Das ist bloß der Schock. Komm erst einmal mit, ich mache dir einen Beruhigungstee" , sagt Laura und hilft ihr hoch, um sie mit in die Küche zu nehmen.
"Du stehst völlig unter Schock, hier ist dein Tee" , sagt sie nach einer Weile, als Melody schon wieder etwas ruhiger geworden ist und nun ihren Tee trinkt.
"Und, jetzt erzähle mir, was in der Nacht passiert ist. Du kannst dich anscheinend wieder erinnern" , sagt Laura und Melody beginnt von all den Ereignissen zu erzählen, wobei es ihr jedoch nicht gut ergeht. Zwischendurch muss sie sich sogar übergeben, doch sie erzählt kurz darauf alles einem Polizisten, was ihnen bei den Ermittlungen weiter helfen wird.
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Es herrscht völlige Aufregung auf dem Platz, wo sich nun endlich alle Schüler gesammelt haben. Der Abteilungsleiter steht auf einem Stuhl, während die Schüler noch tuscheln, bis er um Ruhe bittet und die Aufmersamkeit sich auf ihn richtet.
"Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, sind Lessa und auch Mel seit gestern Nacht spurlos verschwunden. Ihr habt eure Aussagen sicherlich schon bei der Polizei abgeben müssen, die sich hier auf dem Platz versammelt hat, um euch zu befragen. Ich bitte weiterhin um Ruhe und keine Panik, auch wenn es in dieser Situation schon längst hätte ausbrechen können. Doch ihr seit ruhig geblieben und dafür danke ich euch. Lessa und Mel sind beide letzte Nacht irgendwann verschwunden und ich bitte euch, euch nicht vom Platz weg zu bewegen. Schon gar nicht einzeln, denn wir wissen nicht, was sich dort draußen befindet oder wo die beiden stecken. Bitte brecht jetzt nicht in Panik aus. Ruhe Leute!" , versucht der Abteilungsleiter uns klar zu machen, doch diese Rede ist nicht gerade beruhigend.
Melody und Laura stehen in eine der hinteren Reihen und schauen sich an.
"Der hat doch nen Schuss in der Birne, wie sollen wir bitte ruhig bleiben? Bei den Umständen. Meine beste Freundin ist vielleicht in den Händen eines Mörders und er bittet mich Ruhe zu bewahren. Dieser Spinner, ich will ihm an die Gurgel!" , schreit Melody wütend und will auf ihn zu laufen, doch Laura kann sie gerade noch so festhalten.
"Lass das, er kann nichts dafür, dass die beiden verschwunden sind" , sagt Laura, ohne sie dabei loszulassen.
"Ich weiß, aber er kann was dafür, was er gesagt hat und dafür will ich ihm an die Gurgel" , brüllt sie, doch gleich darauf ist sie still.
"Hör auf damit und lass uns die beiden lieber suchen" , beginnt Laura ihren Satz, doch Melody unterbricht sie.
"Bist du nun auch wahnsinnig geworden? Er hat doch gesagt, wir sollen uns nicht weg bewegen. Es ist gefährlich da draußen, wenn du es noch nicht mitbekommen hast. Außerdem suchen die Polizisten doch schon nach den beiden. Und wir dürfen nicht weg, willst du auch noch entführt werden?" fragt Melody sie entgeistert.
"Schiss?" , grinst Laura sie an.
"Ja, natürlich. Und das letzte mal als mich das jemand gefragt hat, ist sie dabei eventuell drauf gegangen. Ich habe also keine Lust, es nochmal zu riskieren, klar? Wir bleiben hier" , besteht Melody darauf, ihren Willen zu bekommen.
"Aber auch wenn da draußen vielleicht jemand Irres ist, wie du schon meintest, die Polizisten sind da, also kann uns nichts passieren" , versucht Laura sie zu überreden.
"Du bist so naiv!" , schreit Melody sie an.
"Wieso denn?" fragt Laura ganz unschuldig.
"Ist doch so, da draußen sind überall Polizsiten. Und wenn er uns kriegen sollte, dann wird uns schon jemand hören" , sagt Laura.
"Du bist eindeutig wahnsinnig!" , schüttelt Melody sie.
"Ich gehe jedenfalls da raus, ob mit oder ohne dich. Ich suche meine beiden Freundinnen" , protestiert Laura noch immer und auch wenn Melody weiß, das es ihr Todesurteil sein wird, wenn sie nun mitkommt, folgt sie Laura.
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