Kapitel 4
Als die anderen wieder am Platz angekommen sind, werden sie durchgezählt.
"Es fehlen drei Leute" , sagt die Lehrerin und versucht herauszufinden, wer fehlt. Laura und Erik gehen gemeinsam zu der Lehrerin und auch wenn die beiden sich dabei nicht wohlfühlen die Lehrer anzulügen, wenn ihre Freunde nachts auf einem Friedhof rumirren, tun sie es Mel und Melody zu liebe.
"Es fehlen, Melody, Lessa und Mel. Die drei sind schon schlafen gegangen, sie waren total kaputt von dem Tag und wir sollten Ihnen Bescheid geben" , sagt Laura und die Lehrerin nickt ab. Die beiden gehen in eines der Häuschen und reden erst einmal darüber. Sie machen sich Gedanken, ob sie das richtige getan haben und Erik versucht Laura zu beruhigen.
"Hey, es ist okay. Sie haben uns darum gebeten. Es wird schon alles gut gehen. Beruhige dich, Schatz" , sagt er und umarmt sie fest.
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"Lessa?" schreit Melody, doch die beiden bekommen keine Antwort. Sie schreien den ganzen Friedhof zusammen, doch Lessa gibt keinen einzigen Mucks von sich. Bis auf die beiden, die rumkreischen, um ihre Freundin zu finden, ist es auf dem Friedhof totenstill.
"Lessa, wo bist du?" , schreit nun auch Mel nocheinmal.
"Nichts" , sagen beide und fallen erschöpft auf eine Bank, die auf dem Friedhof steht.
"Und wir haben bestimmt die ganze Nachbarschaft geweckt", sagt Mel lachend.
"Wer will schon an einem Friedhof wohnen?" fragt Melody.
"Wir haben die ganzen Geister geweckt" , lacht Mel, bis sie merkt, dass sie damit eine Anspielung auf Lessa macht.
"Tut mir Leid" , entschuldigt sie sich gleich darauf wieder.
"Wir müssen noch dieses Grab finden", sagt Melody und die beiden machen sich weiter auf die Suche nach ihrer Freundin.
"Ist es nicht hier?" , fragt Mel und läuft auf einen der Grabsteine zu.
"Ich glaube ja, kann es der Grabstein gewesen sein?" fragt Melody und läuft zu ihrer Freundin.
"Spielt keine Rolle, sie ist nicht hier" , antwortet Mel.
"Aber dann war sie hier", erwiedert Melody und Mel nickt nachdenklich.
"Sie wurde wie magisch angezogen, von dem Stein meine ich, aber wieso?" fragt Mel dann.
"Woher soll ich das wissen? Ich bin schließlich nicht sie" , antwortet Melody.
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"Wir suchen sie jetzt schon mindestens drei Stunden, wollen wir nicht langsam zurück gehen? Wir haben den ganzen Friedhof abgesucht. " , schlägt Melody vor.
"Ich gehe hier nicht ohne Lessa wieder weg" , antwortet Mel daraufhin entchlossen.
"Vielleicht ist sie nach Hause gegangen" , sagt Melody.
"Und was ist mit dem Schrei vorhin?" fragt Mel dann, doch darauf scheint Melody auch keine Antwort zu haben.
"Vielleicht, vielleicht hat sie sich einfach nur erschrocken?" fragt sie unsicher.
"Hast du den Schrei gehört?" fragt Mel dann ungläubich.
"Ja, aber wenn sie hier wäre, hätten wir sie doch schon gefunden. Wir kommen morgen nochmal her, wenn es hell ist, okay? " fragt Melody und Mel gibt nach einer Weile des diskutierens nach und sie wollen zurück zum Platz gehen.
Nun, als wieder Stille auf dem Friedhof herrscht und die beiden sich nichts zu sagen haben, fängt Melody wieder an Panik zu bekommen.
"Wir werden niemals zurück finden" , fängt sie an, doch Mel versucht sie zu beruhigen. Nach einer Weile sind sie vom Friedhof wieder zurück gekehrt und gehen wieder auf den beleuchteten Straßen, wo sich Melody wieder etwas beruhigt, als sie auf einmal einen Schatten wahr nehmen.
"Hast du das gesehen?" fragt Mel ihre Freundin, doch die scheint nicht mehr ansprechbar zu sein, da sie wie erstarrt stehen geblieben ist und starr nach vorne schaut.
"Wir müssen da hinterher" , sagt Mel und will los laufen, doch Melody bewegt sich kein Stück von der Stelle. Mel muss einen kurzen Moment mit sich selbst ringen, hinterher oder bei Melody bleiben? Sie entscheidet sich bei Melody zu bleiben, denn sie will nicht noch eine Freundin diese Nacht verlieren. Auch wenn der Schatten die Chance sein könnte, Lessa zu finden. Melody scheint völlig verstört zu sein und Mel will sie nach Hause bringen, doch sie sieht den Schatten auf dem Weg zum Platz nicht nur ein weiteres mal, sondern mehrere Male scheint sich ihnen der Schatten aufzudrängen und zu folgen. Und sie hat den Drang diesem Schatten zu folgen.
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