Die Zeit verging nur schleppend bis es Zeit war ins Badezimmer zu gehen und sich fertig zu machen für die Uni. Ich betrachtete mich in meinem Spiegel. Die Farbe wich langsam aus meinen Haaren und man sah schon mehr schwarz wieder als nur den Ansatz, meine grau blauen Augen sahen mich kraftlos fast flehend an, die tiefen Augenringe waren kaum zu übersehen, trotzdem machte ich mich so zurecht wie immer. Kajalstift, Wimperntusche und ein bisschen Contouring für die Wangen Knochen. Meine Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz.
Schnell zog ich mir eine schwarze Jeans und eine Bordeaux färbende Bluse an. Meine Sachen waren schon fertig gepackt und ich schulterte sie nur noch und ging runter. „Guten Morgen Ardelina, ich habe Frühstück gemacht" mein Bruder lächelte sanft „Danke aber ich habe keinen Hunger ich fahre gleich in die Uni" er nickte nur niedergeschlagen und drückte mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
An der Uni angekommen, sah ich das noch nicht viele da waren, schließlich dauerte es auch noch eine halbe Stunde bis die Vorlesungen anfingen. Aufmerksam schlenderte ich durch die Uni und sah mir nochmal alles genau an, ohne die ganzen Menschenmassen von gestern. Auf einmal wirkte dieses große Gebäude ruhig und geeignet zum abschalten. Ich strich mit meinen Fingerspitzen die Wand entlang die bemalt war mit Noten von vielen verschiedenen Liedern.
Schließlich bin ich an dem Musikraum angelangt, es standen so viele Instrumente in dem geräumigem Raum, mehr als ich mir je hätte vorstellen können. Meine Instrumente waren auch dabei, das Cello und das Klavier, Singen tat ich auch aber Mikrofone waren nur im Tonstudio. Langsam ging ich auf das Klavier zu und strich vorsichtig, fast schon zärtlich über die Tasten. Ich setzte mich auf den Hocker und lies mit meine Finger zögernd die ersten Töne erklingen, bis ich in meine Blase eintauchte und einfach nur noch mit meiner brennenden Leidenschaft spielte.
Die letzten ertöne erklangen und ich atmete laut aus. Das tat unglaublich gut und ich merkte wie die Last von der letzten Nacht von meinen Schultern leichter wurde. Auf einmal hörte ich jemanden klatschen. Riley. „Es war wieder einmal wunderschön Lina" er kam auf mich zu und ich machte ihm Platz das er sich neben mich setzten konnte. „So habe ich dich schon lange nicht mehr spielen hören, genau genommen gar nicht mehr seit ich dich den ersten Tag bei deinem Bruder gesehen habe." „irgendwas hat mich zurückgehalten zu spielen" „naja scheinbar ist es jetzt verschwunden" mein Kopf nickte nur. „Sag mal ist alles ok? Du siehst echt fertig aus?" ich hab eine Augenbrauen rund sah ihn an „wie nett von dir, auch dir einen schönen guten Morgen!" „so war das doch gar nicht gemeint! Du siehst immer wunderschön aus für mich das weißt du doch!" er beugte sich zu mir runter und seine Lippen strichen Hauch zart meine Wange „ich weiß doch aber es ist alles gut ich habe einfach nicht viel geschlafen die letzte Nacht, ich war wegen heute so aufgeregt" jetzt lächelte Riley „keine Sorge du wirst das meistern, wie alles andere auch immer" darauf nickte ich nur und stand auf. „Lass uns gehen die Vorlesungen fangen gleich an, wir sollten nicht zu spät kommen!" Zusammen gingen wir in Richtung meines Hörsaals an dem Riley mich absetzte und dann weiter zu seinem ging, kurz drehte er sich einmal noch zu mir um und hob zum Abschied die Hand, ich sah ihm nur nach bevor ich rein ging und mich auf einen der Plätze niederließ.
Ich hatte jetzt Geschichte der Musik, uns wurden alle Menschen vorgestellt die die Szene der Musik geprägt hatten und auf das Level gebracht haben wo sie jetzt ist, aber ich hörte nicht wirklich zu Ich wusste das schon alles, dass hatte meine Mum mir schon eingetrichtert wo ich klein war. Deswegen hörte ich nur bedingt zu und ließ mich von meinen Tagträumen übermannen.
der Abend war schön gewesen.Er hatte mich ins Kino ausgeführt und als wir wieder raus kamen, hatte es leicht angefangen zu schneien. Es war, als würden sanfte kleine Feen vom Himmel hinab tanzen und sich vorsichtig auf dem Boden verteilen. Die Abenddämmerung zierte die Schneeflocken mit einem schönen Licht was sie noch heller und zerbrechlicher wirken ließ. Als eine Schneeflocke auf meiner Nasenspitze landete quiekte ich vor Schreck wie ein kleines Mädchen auf und zog meinen Kopf ganz dicht an meinen Körper, sodass er fast in meinem großen Schal verschwand.Er der das alles mit einem Schmunzeln beobachtete beugte sich näher zu mir und küsste den kalten geschmolzenen Tropfen von meiner Nase, was ein wohliges und warmes prickeln auf meinem ganzen Körper hinterließ. Anschließend machten wir uns mit einer angenehmen stille, die zwischen uns herrschte auf den Weg zu mir nach Hause. Endlich angekommen kuschelte ich mich auf mein großes Sofa und Diego machte währenddessen den Kamin an. Das Feuer, das er entfachte brachte das Holz zum Knistern und qualmen, was eine angenehme Atmosphäre machte, mit dem leichten hellen Schein der Flammen, die gierig den Sauerstoff der sich in dem Raum befand Aufnahmen. Versunken in meinen Gedanken verfolgte ich jede einzelne Bewegung von ihm und merkte gar nicht, wie er sich vor mich hingehockt hat und mich ansah. „Du bist so Wunderschön." Das waren die einzigen Worte die diesen Abend zwischen uns gefallen waren, bevor er nun auch den letzten Abstand zwischen uns schloss und seine Lippen sanft auf meine Legte. Ein Kuss voller Gefühl und Liebe der nach und nach immer Leidenschaftlicher und fordernder wurde. Er hatte sich über mich gestemmt und drückte sein Becken gegen meines. Er hatte mich ganz in seinem Bann also ließ ich ihn gewähren und gab mich den Gefühlen und der Leidenschaft hin. Und so verlor ich meine Jungfräulichkeit an einem verschneiten Abend vor dem Kamin, der uns mit einen leisen knistern in einen Kokon aus Wärme einhüllte.
Energisch schüttelte ich den Kopf, ein verzweifelter Versuch von mir diese Gedanken und Gefühle von mir abzuschütteln. Wie konnte ich auch nur einen Gedanken an diesen Menschen verschwenden? Voller Sehnsucht sah ich auf die Uhr die mich aus diesem Raum befreien würde damit ich draußen eine Menge frische Luft atmen konnte. Doch die Uhr wollte mich im Stich lassen und zeigte mir das gerade mal eine halbe Stunde der Vorlesung vorüber war und ich noch 60 Minuten vor mir hatte.
Genervt Atmete ich aus und stand einfach auf um dem Raum zu verlassen und den Weg zur Toilette ein zu schlagen, die Blicke der anderen die an mir hafteten und mich verfolgten ignorierte ich gekonnt und eilte nur schnell nach draußen. Die Luft auf dem Flur war kühler und frischer als im Raum da einige Fenster offen standen und für angenehmen Durchzug sorgten.
Langsam und ohne wirklich auf die Zeit zu achten ging ich Richtung Toilette doch wo ich gerade die Tür aufmachte blieb ich verwirrt und geschockt stehen. Vor mir erblickte ich einen Rücken, einen breiten Rücken, den eines Mannes der gerade am Pissoir stand und sich erleichterte. Das Schamgefühl überrollte mich und es stieg eine brennende Röte in mir auf, scheinbar schien der Mann mich bemerkt zu haben und drehte sich gerade mit dem Kopf zu mir um und blickte mir direkt in die Augen. Warme bernsteinfarbener Augen sahen mich vollkommen irritiert an. Als mir bewusst wurde das ich gerade starrte schlug ich schnell meine Hand vor die Augen und nuschelte unverständlich ein „Entschuldung" bevor ich rückwärts wieder raus ging und dann durch die richtige Tür ging und mich da gleich an der wand runtergleiten ließ um mich zu beruhigen und mir zu wünschen das dies gerade bitte nicht passiert ist.
Geschlagene 10 Minuten saß ich auf den kühlen Boden und fragte mich was da gerade passiert ist und ob ich wirklich so blöd war einfach mal eben durch die falsche Tür zum falschesten Moment überhaupt passieren konnte, Gott war das peinlich. Ich schlug mir etwas zu hart die Handfläche gegen die Stirn, aber wer weiß vielleicht hilft es ja.
Irgendwann ging ich wieder zurück, wer weiß was die anderen jetzt dachten nachdem ich so lange weg war, aber anscheinend hatte es niemand bemerkt, denn als ich den Raum betrat nahm keiner auch nur eine Notiz von mir. Besser so, für mich.
Es klingelte zur Pause und schnell machte ich mich auf den Weg zur Riley um ihn von meiner Peinlichkeit zu berichten. „Naja und dann stand er da auf einmal und erleichterte sich, direkt vor meinen Augen!" „Lina das war das Männerklo, natürlich macht der das dann direkt vor deinen Augen, denkst du der hat damit gerechnet das es so verpeilte Mädchen gibt die da rein Maschieren und dann auch noch starren?" „Oh Gott Riley das ist mir soooo peinlich, ich glaube ich muss sterben, oder nein ich breche jetzt das Studium ab und komme nie wieder aus meinem Bett raus." Riley lachte laut auf „Lina komm mal runter, das ist eine riesige Uni du wirst ihm nie wieder über den Weg laufen also Keep cool" frustriert grunzte ich auf „woher willst du das wissen? Ich kenne mein Glück Riley es mag mich nicht, nein es hasst mich und macht sich einen Spaß daraus mir fallen zu bauen und mir Fettnäpfchen direkt vor die Füße zu stellen!" nun war auch der letzte Funken Beherrschung beinah, verloren gegangen und er musste so anfangen zu lachen das wir schräge Blicke abbekamen. „Riley nicht so laut die gucken schon alle ganz verschreckt!" „Sorry aber wenn du erst einmal loslegst kann ich nicht anders" meinte er und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, ich verdrehte nur die Augen und ging in die nächsten Vorlesung. Darauf bedacht unauffällig und unsichtbar zu sein falls ich ihn sehen sollte und die Flucht ergreifen muss, ob er mich überhaupt erkennen würde? Er hatte mich bestimmt nicht richtig gesehen
Der nächste Unterricht handelte von Noten, also Noten lesen können, Schreiben und was alles noch dazugehörte, auch das konnte ich schon, ich schrieb meine eigenen Lieder mit Text und Noten seit ich 10 war.
Uns wurde mitgeteilt das der Dozent noch einen Moment brauchte also unterhielten sich in der Zwischenzeit alle, außer ich, ich sah aus dem Fenster raus auf die Grünanlage und genoss die Sonne die durch das Fenster auf mich herab schien.
Im Nächsten Moment öffnete sich die Tür und der Dozent kam herein und begrüßte uns. Ich blickt noch einem Moment nach draußen und drehte mich dann nach vorne um den Worten des Mannes zu lauschen der vorne den Platz einnahm. Er stieg interessant in das Thema ein und ich machte mir einige Notizen über Dinge die selbst ich noch nicht wusste, der Mann hatte was drauf das musste ich ihm lassen. Ich sah ihn eine Weile an und als sein Blick über die Kommilitonen schweifte blieb er an mir hängen, er sah mir direkt in die Augen und man sah deutlich wie sich seine Mundwinkel zuckten und kurz zu einem Lachen wurden bis er wieder ernst wurde und weiter redete, sein Blick jedoch blieb bei mir, was wenigen auffiel.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich merkte wie ich so rot wurde, dass sogar eine Tomate eifersüchtig werden würde.
Warme Bernsteinfarbende Auge.
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