#3
Wie in einer Blase ging ich zurück zum Tisch und ließ mich steif auf den Stuhl fallen. Ich bemerkte gar nicht Rileys fragenden und besorgten Blick, auch nicht als er mich ansprach, es war alles gedämpft, ein Rauschen, wie wenn man am Meer stand und seine Augen schloss, alles ganz weit weg, unerreichbar. Erst als die Kellnerin kam und uns die Rechnung überreichte fand in den weg zurück in die Realität. Riley schob der Kellnerin das gelb passend zu ohne sie anzusehen oder etwas zu sagen. Kein Trinkgeld nur das was wir ihr schuldeten. Die ganze Zeit hatte er mich mit verengten Augen im Visier und machte den Anschein als wolle er mich nie wieder los lassen. Mit einem schnauben nahm die Kellnerin das Geld und ging. „ Lina was ist los?" „ Ich weiß nicht irgendwie geht es mir auf einmal nicht so gut, ich möchte... also können wir nach Hause?" „ Na klar, sofort!" schnell schnappte er sich alle Tüten und legte dann seinen Arm um meine Hüfte und führte nicht sacht zum Auto, er steuerte mich gut durch die Traube von Menschen ohne jemanden an zu rempeln.
Am Auto angekommen öffnete er mir die Tür und ich ließ mich mit einem seufzen in den Wochen sitzt nieder, neben mir als Fahrer Riley. „Hey Lina willst du mir nicht sagen was da gerade los war? Hat die Kellnerin irgendwas gemacht?" Ich schüttelte den Kopf „Nein sie hat nichts gemacht, ich weiß nicht wirklich was war, auf einmal hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl und dann wollte ich nur noch weg." er nickte verstehend, fragte nicht weiter und fuhr mich schweigend nach Hause.
Zu Hause angekommen verabschiedete ich mich von Riley am Auto und ging mit gesenktem Kopf zur Haustür um die auf zu schließen und in den warmen Flur ein zu treten. Es roch nach Tee und ich musste sogleich grinsen. „ Na Schwesterherz wie war der erste Tag in der Uni?" Lorenzo stand am anderen Ende des Flurs und Grinste mir warm entgegen. Dieses warme grinsen verschaffte mir eine Gänsehaut, eine ganz andere als ich sie vorhin in der Mall hatte, diese Gänsehaut ließ mich vor Freude erschaudern.
Lachend lief ich auf meinem Bruder zu und sprang ihm in die starken und durchtrainierten arme „ es war super!" stieß ich freudig hervor und seine Arme umschlossen sofort meine Hüfte und er drehte mich einmal, bevor er mich absetzte und ich hoch in sein Gesicht sehen konnte und die Liebe spürte die er mir mit seinen Augen entgegen brachte. „ Das freut mich sehr für dich, und wie ich gesehen habe muss Riley hier gewesen sein, denn ich glaube nicht das du den Kuchen alleine aufgegessen hast" ein schiefes grinsen legte sich auf seine Lippen als er von unserem gemeinsamen Freund redete. „Ja wir waren noch gemeinsam in der Mall und davor hat er alles aufgefuttert!" „Hätte ich das gewusst hätte ich zwei Kuchen gebacken, ich wollte auch noch gerne was davon!" ungläubig fasste sich mein Bruder an die Stirn. Schnell hob ich kurz meine Hand als Zeichen das er kurz warten soll und eilte zu den ganzen Tüten die ich neben dem Eingang geparkt hatte hin. Das was ich suchte fand ich schnell und zog eine Packung mit drei Stücken Schoko Kuchen raus und ging wieder zurück zu meinem Bruder. Mit ausgestreckten Armen hielt ich ihm den Kuchen unter die Nase „ es ist nicht dein Kuchen aber es ist Schoko Kuchen" unsicher grinste ich ihn an. Auf einmal wurde ich eine ganz sanfte Umarmung gezogen und er strich mir über den Kopf „danke Lina, das ist sehr lieb von dir das du an mich dachtest!"
Mit Tee und dem Kuchen machten wir es uns nebeneinander auf der großen Couch gemütlich und bevor ich uns mit einer Decke zudeckte streiche ich noch meine Beine über die meines Bruders aus und lehnte mich an seine Schulter. Diese Gefühl was ich verspürte war unbeschreiblich schön und ich wünschte mir nie wieder was anderes, mein Herz klopfte ganz wild und ein leichtes Lippen umspielte die ganze Zeit meine Lippen, mein Bruder Malte immer wieder mit seinem Finger kleine Kreise auf mein Schienbein. „Musst du morgen wieder lange arbeiten?" Unterbrach ich die angenehme Stille zwischen uns „ja , aber ich bin wieder da wenn du aus der Uni kommst also können wir was zusammen essen, soll ich was mitbringen oder wollen wir zusammen Kochen?" „lass uns was zusammen kochen, wie wärs mit Lasagne?" „klingt gut!".
Zusammen sahen wir noch ein paar Filme an und ich erzähle aufgeregt was ich so in der Uni alles erzählt bekommen habe und wie fasziniert ich von allem war was sich mir dort geboten hat, von den vielen Instrumenten die es da gab und das sie sogar ein Tonstudio hatten was man sogar außerhalb der Schulzeit reservieren konnte. Dann erzählte er mir was er auf der Arbeit erlebt hat, mein Bruder hat das Immobilienunternehmen von unseren Eltern übernommen nachdem sie verstorben sind. Vor sieben Jahren waren sie mit ihrem Wohnmobil in den Urlaub gefahren und mein Bruder und ich haben eine Party nach der anderen geschmissen, bis eines Abends die Polizei uns mitteilte das meine Eltern an einem Stau Ende standen und ein LKW Fahrer geschlafen hatte und in sie reingefahren ist, sie waren sofort tot, was uns sehr beruhigte aber danach brach eine schwere Zeit für uns an.
Während mein Bruder mir so von seinem Tag erzählte wurden meine Augen immer schwerer und ich hatte nur noch Probleme sie auf zu behalten, der Fernseher vor mir verschwamm und die Stimme meines Bruder drang nur noch leise zu mir durch, bis ich den Kampf aufgab und die Augen schloss und in den Schlaf sank.
Ich merkte wie mein Bruder mich in mein Zimmer trug, mich zudeckte und mir einen Kuss auf den Scheitel gab bevor er leise das Zimmer verließ und die Tür anlehnte. Der schlafen den ich sank war gespickt mit Albträumen die mich schon lange verfolgten, quälten und mir meinen erholsamen Schlaf raubten. Die Szene aus der Mall mit dem Mädchen tauchte vor meinem inneren Auge auf und die Stimme war klar und deutlich zu hören... diese Stimme, kurz darauf wurde die Erinnerung von einem Traum beiseite gedrängt.
Ich wollte gerade die Treppe Hochrennen, um mich im Badezimmer einzuschließen, doch er war schneller. Ich spürte, wie sich eine Hand um mein Fußgelenk schloss und mich ruckartig nach hinten riss so das ich mitten auf der Treppe die Begegnung mit den Stufen machte. Ich spürte, wie etwas Warmes meine Schläfe runter floss. Meine Stirn musste aufgeplatzt sein. Ohne jegliche Rücksicht zog er mich die Stufen runter und drückte mich an meinen Haaren dicht auf den Boden. Heißer Atem stieß an meinen Hals, als er sich ganz dicht über mich beugte „Kätzchen du kannst vor mir nicht fliehen du wirst immer mir gehören" Das waren seine letzten Worte, bevor er anfing mir in den Rücken zu treten und mir ins Gesicht zu schlagen. Ich nahm alles nur noch gedämmt wahr und ließ still diese höllischen schmerzen über mich ergehen bis er von mir abließ und mich in meiner persönlichen Hölle alleine ließ.
Schweißgebadet und mit einem schrillen Schrei schreckte ich hoch. Mein Herz schlug so schnell und stark gegen meine Brust das ich befürchtete das es mir hier und jetzt aus meiner Brust springt und vor mir auf die makellose Creme Farbe Bettdecke fällt nur um allem entkommen zu können, diesen Schmerzen die sich so echt anfühlten. Mein Bruder stand auf einmal mit vor Schreck geweiteten Augen in der Tür und achtete hektischen und aus „Lina was ist los? Was ist passiert?" er sah mich an und kam langsam und vorsichtig auf mich zu, als er sich neben mich setzte und mich an der Schulter berührte fuhr ich vor Schreck so sehr zusammen das sogar mein Bruder sich kurz erschreckte.
„Es ist.. es war.. also ähm" „erstmal ruhig Atmen kleines!" tief atmete ich ein und konnte meinen Puls ein bisschen unter Kontrolle bringen „ich habe wieder von früher geträumt" „du brauchst keine Angst haben, ich bin jetzt bei dir und beschütze dich, ich lasse dich nicht noch einmal alleine" „Lorenzo ich glaube er war heute in der Mall, ich habe seine Stimme gehört!" irritiert zog er seine Augenbrauen zusammen „ Ardelina das glaube ich nicht, dein Verstand wird dir einen Streich gespielt haben weil der Mann ähnlich geklungen hat, das ist so unwahrscheinlich das er hier auftaucht, wer weiß wo er ist aber ganz sicher nicht in deiner Nähe" beruhigend strich er mit über den Kopf.
Die Uhr sagte 5:30 Uhr, schlafen konnte ich eh nicht mehr also beschloss ich wach zu bleiben.
„Du hast bestimmt recht, es ist unwahrscheinlich das er mich sucht"
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