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Giftig
-part 1-

,,Du hast schon jemand im Kopf, oder? Jemand, der als potenzielle Killerechse infrage kommt", sprach ich aus, was ich schon die ganze Zeit dachte.

Ich lehnte mich gegen das Fenster von Dereks Wagen. Die Sache im Pool heute hatte mich voll ausgepowert und alles was ich jetzt wollte war schlafen. Mein ganzer Körper sehnte sich nach meinem Bett und trockenen Klamotten. ,,Ja und um ihn werden wir uns jetzt kümmern."

,,Wer?", Erica welche plötzlich nicht mehr allzu selbstsicher aussah, sah zu Derek hinüber.

,,Jackson."

Entsetzt riss ich meine Augen auf. Derek hatte mir nicht gesagt das Jackson gebissen worden ist. ,,Wann?", kam es Zähne knirschend über meine Lippen.

Er zuckte lässig mit den Schultern. ,,Kurz nachdem ich Alpha geworden bin, aber schon am Anfang stimmte etwas nicht. Er hat geblutet und es war,-"

,,Schwarz", vollendete ich seinen Satz. Mir fiel wieder ein, wie Jackson beim Mittagessen schwarzes Blut gegoogelt hatte. 

Ich sah Derek durch den Spiegel nicken. 

Wieso hatte mein Alpha mir nicht erzählt, dass er Jackson gebissen hatte? Ich musste meinen Bruder warnen, er sollte sich gefälligst von Jackson fernhalten. ,,Noch etwas Derek wegen Boyd,-"

Ich sah wie sich Derek vor mir anspannte. ,,Erica hat es mir schon erzählt." 

Wenn ich eins wusste, dann dass Derek es hasste, wenn man seine Autorität infrage stellte. Und das hatte Boyd definitiv getan. 

,,Was wirst du jetzt tun?"

,,Ihn erstmal aus den Rudel-Angelegenheiten raushalten, bis ich weiß, wie ich mit diesem Vergehen verfahren werde", meinte mein Alpha. ,,Jetzt aber zurück zu den wichtigen Sachen. Erica du bringst Jackson zur Lagerhalle, immerhin hast du dein Auto noch draußen auf dem Parkplatz stehen. Ich muss noch was holen gehen."

,,Was ist mit der Heilerin?", fragte Erica schnippisch.

,,Elle fährt mit mir zurück."

Ich hörte schon, wie sie irgendetwas erwidern wollte, als ich sagte: ,,Nicht jeder von uns ist ein Werwolf Reyes. Und nicht jeder von uns kann zwei Stunden lang ein Nickerchen machen, während andere um ihr Leben kämpfen."

Darauf fing ich mir einen wütenden Blick von Erica ein. Erst Derek und jetzt Erica, ich schaffte es wirklich, die beiden wütend zu machen. 

,,Gut, da das jetzt geklärt ist, können wir loslegen."

Kurz bevor beide verschwanden und mich alleine zurückließen, drehte Derek nochmal die Heizung höher, damit ich nicht erfrieren musste. Worauf ich versuchte es mir so gut wie es ging, es mir in dem Sitz bequem zu machen. Schon nach wenigen Minuten döste ich weg, zwei Stunden Wassersport machten eben müde.

Ich wurde erst wieder aus meinem Schlaf gerissen als Derek vor der Lagerhalle anhielt. Das laute Quietschen der Reifen weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf. Noch total schlaftrunken löste ich meinen Sicherheitsgurt. 

,,Na gut geschlafen?", Derek der den Schlüssel aus dem Zündschloss zog, sah zu mir nach hinten.

Müde streckte ich meine überarbeiteten Muskeln. ,,Wie ein Baby, doch ich kann es kaum erwarten aus diesen nassen Klamotten herauszukommen."

,,Gut das ich dann Isaac Bescheid gesagt habe das er dir etwas zum Anziehen mitbringen soll. Er ist schon da, also beeil dich. Ich geh mir auch gleich ein paar trockene Sachen anziehen."

Wir stiegen aus dem Wagen und machten uns auf den Weg zum Trainingsgelände. Die Lagerhalle alias das Trainingsgelände unseres Rudels war ein leerstehendes Gebäude in dem Derek und ich früher oft  gespielt hatten. Mit dem heruntergekommenen Wohnwagen war es der coolste Platz gewesen. Es lag nur gute zehn Minuten Fußweg vom alten Hale Haus entfernt.

,,Hey Isaac", grüßte ich den Werwolf gut gelaunt.

,,Elle, hey, hier sind ein paar trockene Klamotten. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass es meine sind. Nun ja, ich dachte nur, da Dereks doppelt so groß sind wie meine... dass dir diese eher passen", Isaac überreichte auf ein Stapel trockener Klamotten. Es waren eine schwarze Trainingshose, ein einfarbiger Kapuzenpullover und ein paar flauschige Socken, welche er für mich herausgesucht hatte.

Glücklich nahm ich die Klamotten an. ,,Danke Isaac!", glücklich über etwas Trockenes zog ich ihn in eine Umarmung. ,,Ich geh mich mal umziehen."

Ich verschwand in dem alten Wohnwagen, um mich dort umzuziehen. Schnell wurde ich meine nassen klebrigen Klamotten los und zog mir Isaacs über. Als ich aus der Tür trat, sah ich, dass Derek sich ebenfalls umgezogen hatte. Er steckte indessen in ein paar frischen Jeanshosen und einem neuen schwarzen eng anliegenden Shirt. 

,,Na, passen die Sachen?", fragte der junge Werwolf mich.

Ich nickte. ,,Ja, nochmals danke Isaac. Es ist echt lieb von dir, mir deine Sachen zu leihen."

,,Ich freue mich schon Jackson so richtig auf den Zahn zu fühlen", ein erfreutes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

,,Sie sind da!", kündigte unser Alpha an.

Derek zog eine der Scherben aus seinem Rucksack. Das hatte er also noch holen wollen,... aber wofür brauchte er sie?

 ,,Ist das die Scherbe mit dem Gift?", fragte Isaac interessiert. 

Warum wussten alle immer mehr als ich? Ich hatte wohl ein paar echt interessante Details verschlafen.

Mein Alpha nickte. ,,Ja das ist sie und jetzt los ihr Beiden helft Erica Jackson hier runter zu bekommen."

Issac und ich nickten synchron und machten uns auf den Weg nach oben. Um ehrlich zu sein war ich schon gespannt wie Jackson darauf reagieren würde mich hier zu sehen. Immerhin konnte er nicht wissen, dass ich ein übernatürliches Wesen war und zu Dereks Rudel gehörte. 

Ich öffnete die schwere Stahltür die nach draußen führte.

,,Lass mich los du Schlampe", rief Jackson wütend als Erica ihn aus dem Wagen zerrte. Isaac kam Erica sofort zur Hilfe, um den aufmüpfigen Jungen in seine Schranken zu weisen. ,,Elle?"

Verwundert blickte mich der Lacrosse Co-Captain an. ,,Ja?", fragte ich belustigt nach.

,,Du hier? Warum bist d,-"

,,Klappe", fuhr Isaac ihn an. Welcher darauf sofort seinen Mund hielt. 

Das war das Problem damit, wenn man ein Arschloch war, war das niemand einen leiden konnte. Ich hielt die Tür so auf, dass Erica und Isaac ihn hineinbringen konnten.

Jackass Gesicht wurde leicht blass als er Derek erblickte. Erica und Isaac platzierten ihn in der Mitte des Raums vor Derek und ließen ihn dann los.  

,,Was ist mit dir in der Vollmondnacht passiert?", Derek sah von seiner ach so faszinierenden Scherbe auf.

Jacksons Gesicht wurde von einem wütenden Flackern überzogen. ,,Überhaupt nichts. Überhaupt nichts ist passiert."

Ich sah wie Derek seinem Herzschlag lauschte. ,,Du lügst."

,,Moment. Sekunde. Ich kann es beweisen", immer panischer bettelte Jackson, als er sah das Derek aufstand und ich sich lederne schwarze Handschuhe überzog. Wow, sah Derek in dem Moment gefährlich aus. Als wäre er ein richtiger Gangster. 

,,Ich hab mich gefilmt!"

Isaac stieß darauf nur ein heißeres Lachen aus und auch Derek konnte nicht drum rum zu grinsen. 

,,Dich gefilmt?", fragte Isaac den panischen Jungen, welchen er gerade festhielt. 

Ein Puzzleteil nach dem anderen fiel in seinen Platz. Die Kamera die er gebraucht hatte. Natürlich.

,,Ja es war an Vollmond und während ihr zusammen gerollt in der Ecke lagt, um euch in ein Monster zu verwandeln. Hab ich mich auf das sogenannte Geschenk vorbereitet, das mir euer Alpha versprochen hat und was war? Gar nichts!", zitternd vor Wut und Angst holte Jackson Luft. ,,Ihr wollt einen Beweis, lasst mich das Video holen."

,,Nein", Derek griff nach der Scherbe. Er wollte das Video nicht sehen, denn der Weg ihm das Gift einzuflößen, war einfach schneller. ,,Nein, ich hab eine bessere Idee."

Die Panik stand Jackson definitiv ins Gesicht geschrieben. Mit einem unguten Gefühl betrachtete er die sichelförmige Scherbe. Ich wollte gar nicht ausmalen, was er gerade dachte. Bestimmt gingen ihm die wildesten Sachen durch den Kopf. ,,Was ist das?"

Je näher mein Alpha kam, desto mehr Schweiß trat auf Jackass Stirn. ,,Elle?", bittend schaute er mich an.

,,Weißt du Jackson, du warst schon immer heimtückisch wie eine Schlange. Und eine Schlange kann sich nicht mit ihrem eigenen Gift vergiften."

Erica und Isaac hielten Jacksons Mund auf, sodass Derek ihm das Gift verabreichen konnte. Gespannt blickten wir alle den Jungen an. Erst passiert nichts, doch dann klappte er zusammen. Er war es nicht, Jackson war nicht die Abscheulichkeit. 

Enttäuscht blickte Derek zu Jackson hinunter. Der wie ein Fisch ohne Wasser auf dem Boden lag. ,,Du bist immer noch eine Schlange, aber nicht die nach der wir suchen."

Da hatte er nochmals Glück gehabt, doch anscheinend war Isaac noch nicht fertig mit Jackson den er lehnte, sich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Als er fertig war, ging ich auf den jungen Werwolf zu. ,,Was hast du zu ihm gesagt?", fragte ich ihn interessiert. 

,,Nichts besonders. Ich habe Jackson nur dazu gebracht seine Aussage zurückzunehmen, damit ich morgen wieder in die Schule kann", grinsend blickte mich Isaac an.

,,Das heißt, du kommst morgen wieder in die Schule?"

Isaac nickte. 

Glücklich zog ich den Jungen in eine weitere kurze Umarmung. Gerade als ich mich von ihm löste, kam Derek auf uns beide zugelaufen. ,,Was auch gut so ist, den unser nächstes Ziel ist Lydia. Mal sehen, ob sie die Schlange ist die wir suchen."



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Fröhliche Weihnachten 😊🐨🎄

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