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Die Abscheulichkeit
-part 5-
,,Das heißt, wir sind hier erstmal sicher?", fragte ich hoffnungsvoll. Den von einem Monster gefressen zu werden stand auf jeden Fall nicht auf meiner To-do-Liste.
Stiles blickte sich nach dem Ding um, während ich alle Mühe hatte Derek oben zu halten. ,,Vermutlich ja."
Das waren mal erleichternde Worte von Stiles. Dennoch saßen wir immer noch in einem Schwimmbecken fest und hatten keine Chance zu entkommen. Hatte ich je erwähnt, dass zu ertrinken schmerzhaft klang?
,,Okay, okay. Ich glaube nicht, dass ich das noch viel länger durchhalte."
Damit war er nicht allein. Meine Beine fühlten sich schon leicht taub an von dem Strampeln. Keuchend holte ich Luft. ,,Wir müssen was unternehmen", entkam es Stiles stockend und sein Blick flog zu seinem Handy, welches am Beckenrand lag.
,,Nein, nein, nein. Denk nicht mal dran", so gut wie Derek es konnte versuchte er seine Unstimmigkeit mit Stiles Plan sichtbar zu machen.
,,Vertrau mir nur das eine mal."
,,Nein."
,,Ich vertrau dir, Stiles", warf ich in die Runde. Was mir einen wütenden Blick von Derek einfing. Er murmelte etwas, was ich nicht ganz verstand.
,,Elle und ich halten dich am Leben, okay, ist dir das schon aufgefallen?"
,,Ja und wenn ich nicht mehr paralysiert bin, wer von uns kann es dann bekämpfen? Ihr oder ich? Stiles vertraut mir nicht, ich vertrau ihm nicht. Du brauchst mich zum Überleben, das ist, warum du mich nicht loslässt. Elle hingegen vertraue ich, aber im Moment wird ihr Entscheidungsvermögens beeinträchtigt. Daher nein, auf gar keinen Fall."
,,Elle, du hältst ihn über Wasser, ich rufe Scott an", ohne mir die Zeit zu lassen, etwas zu erwidern, schwamm er los. Wenn er gewartet hätte, hätte ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr die Kraft dazu hatte, Derek über Wasser zu halten. Immer wieder tauchten Derek und ich unter Wasser. Keuchend rang ich nach Luft, als ich uns wieder an die Wasseroberfläche gezogen hatte. Mit einem Mal entglitt Derek meinen Armen und versank sofort in dem Schwimmbecken.
Ach verdammt! Ich holte tief Luft und tauchte ihm nach. Komm schon,-
Mein Alpha war viel zu schwer für mich. Meine schwinde Kraft machte das auch nicht besser, denn immer, wenn ich es schaffte etwas höher zu kommen, kam es mir so vor als würden wir doppelt so viel wieder absinken. Meine Lunge fühlte sich so an als würde sie platzen. Die nasse Kleidung schien mich nur noch mehr zu herunterzuziehen. Irgendwann tauchte endlich Stiles neben mir auf. Er packte Derek als auch mich und zog uns zurück an die Oberfläche. Japsend holte ich Luft.
,,Sag mir, dass du ihn erreicht hast", hoffnungsvoll blickten Derek und ich Mr Saracstic an. Immerhin wären Wolfman und ich gerade für den Anruf fast ertrunken. Vielleicht auch nicht, wenn ich nicht so eine Couchkartoffel wäre.
Stiles Antwort war eine betrübte Stille. Falsche Antwort. Hoffnungslos lies ich meinen Kopf sinken. ,,Bist du ok Elle? Sorry, ich hätte davor etwas sagen sollen... aber dann... na ja... also... ähm,-", stotternd und verlegen blickte er zu mir rüber.
,,Alles gut... ich meine,-", ich holte erneut Luft. ,,Passt alles."
Derek neben mir grunzte belustigt auf. ,,Himmel, ihr seit zum Todlachen. Gesteht euch endlich eure Gefühle für einander ein und die Sache ist gegessen."
Hatte Derek... nein...das würde er nicht! Warte, hieß das, das... das hieß es oder..... nein,-
Stiles mich mögen, ausgeschlossen. Auf meinen Wangen bildeten sich rosafarbene Flecken. Ich brachte es nicht über mich Stiles anzuschauen. Das war zu peinlich.
Es herrschte Funkstille und mein Zeitgefühl ging baden. Ha wie ironisch. Nach einer viel zu langen Zeit meldete sich die leise Stimme von Stiles zu Wort. ,,Ich kann nicht mehr. Wir brauchen irgendwas, das uns über Wasser hält", er blickte sich um. Meine Füße machten das nur noch mit, weil ich anderer Seitz ertrinken würde. Immer wieder entglitt mir Derek und das Chlor im Becken lies meine Augen brennen.
,,Ich kann auch nicht mehr", murmelte ich.
,,Was schlagt ihr vor? Uns fressen zu lassen?"
Erschrocken blickte ich zu Derek.
,,Natürlich Derek. Was dachtest du denn?", meinte ich sarkastisch. Durfte man sein Alpha schlagen?
Wir beschlossen in Richtung des Beckenrands zu schwimmen, da wir einfach keine mehr Kraft mehr hatten. An einem der Sprungblöcke könnten wir uns vielleicht festhalten. Immer wieder versuchte Stiles sich daran festzuhalten, doch seine Finger rutschten immer wieder ab. Derek entglitt mir und meine Kraft reichte nicht mehr aus, um uns nach oben zu ziehen. Doch zum Glück griff etwas nach mir, um mich aus dem Becken zu ziehen.
Hustend und keuchend lag ich auf dem gefliesten Boden des Schwimmbads. Meine Lunge stand in Flammen. Nie wieder! Meine Füße und Hände hingen von mir ab, wie nutzlose Teile meines Körpers. Stiles neben mir schien es nicht besser zu gehen. Derek dagegen schien sich endlich wieder bewegen zu können, anscheinend hatte das Gift aufgehört zu wirken.
Ich drehte meinen Kopf leicht und entdeckte Scott ein paar Meter von uns mit dem Wesen kämpfen. Mit seinen hässlichen gelben Augen und seiner schuppigen Haut hatte es die überhand in dem Kampf. Was machte Scott überhaupt hier? Ich dachte, Stiles hatte ihn nicht erreichen können.
Total geschafft glitt mein Kopf wieder zurück auf den harten Boden des Schwimmbeckens. Meine Kleidung war kalt und nass und klebte wie eine zweite Haut an mir.
Ein Klirren ertönte und Glassplitter flogen durch die Gegend. Inmitten dessen stand Scott und es sah nicht gut für ihn aus. Das Wesen war schneller und gelenkiger als Werwölfe, dass es Menschen paralysieren konnte, half auch nicht gerade dabei mich sicherer vor ihm zu fühlen.
Scott griff schnell nach einer der Scherben die auf dem Boden verteilt lagen. Bereit sich gegen das Echsenartiges Wesen zu verteidigen. Kurz davor Scott niederzuringen, blieb es plötzlich erstarrt stehen. Seine Augen fixierten sich selbst in dem Spiegelbild der Scherbe.
Es sah fast so aus, als wäre es überrascht sich selbst zu sehen. Als wüsste es nicht, dass es dieses etwas war. Als wären Echsenhaut, die stechende gelbe Augen, die messerscharfe Krallen, nicht das, was es erwartete. Es schreckte vor sich selbst zurück.
Mit einem letzten wütenden Schrei verschwand es durch die Glaswand an der Decke. Erleichtert schloss ich meine Augen. Es war vorbei. Für heute.
,,Sind alle in Ordnung?", Scott hatte den Splitter wieder zu Boden gesenkt und blickte zu uns herüber.
,,Ja, alles gut", kam es von Mr Sarcastic welcher auf einer der Sprungblöcke saß. Ich regte lediglich meinen Daumen in die Luft. Meine Augen waren schwer und ich wollte endlich in mein Bett.
Langsam setzte ich mich auf und schaute verstohlen zu Stiles. Was hatte Derek damit gemeint? Ich wollte mir keine Hoffnung machen und leider war die Stimmung zwischen Stiles und mir wirklich seltsam nach Wolfmans Worten. Schnell verdrängte ich die Gedanken wieder.
Überraschenderweise hielt mir Derek seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Dankend nahm ich seine Hand an. ,,Ich schau mal nach Erica", sagte mein Alpha zu mir und verschwand auf die andere Seite des Beckens zu der bewusstlosen blonden Werwölfin.
Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen. ,,Geht es dir wirklich gut?", unschlüssig blickte ich zu Stiles.
,,Ja und dir?"
,,Müde aber sonst gut. Es tut mir leid wegen deines Handys."
Stiles zuckte lediglich mit den Schultern. ,,Ist nicht so schlimm."
,,Wegen dem, was Der... Derek gesagt hat,-"
,,Der Stick!", als wäre es ein Schlüsselwort, stieß es Scott plötzlich aus und lies Stiles und mich auseinander fahren. Verwirrt drehten wir uns zu Scott um. ,,Das Bestiarium, es ist auf einem Stick, der an Gerards Schlüsselbund war."
,,Das heißt wir haben es? Super, ich habe einen Laptop in meiner Tasche, dort können wir uns es gleich ansehen", begeistert schlug Stiles seine Hände zusammen.
Danke Scott. Gerade als ich endlichen den Mumm hatte ihn wegen dem, was Derek im Becken gesagt hatte, zu fragen musste er dazwischen grätschen. Ich folgte den beiden nach draußen, bis Stiles sich zu mir nach hinten abfallen lies. ,,Hast... hast du später Zeit zu reden?", nervös kratzte sich Stiles am Kopf.
,,Ja... ähm... klar."
Wir waren an dem Wagen von Scotts Mutter angekommen. Stiles wandte sich nervös von mir ab, um nach dem Laptop zu suchen. Um den Beiden nicht im Weg zustehen trat ich ein paar Schritte zurück. ,,Schiebe den Stick rein", meinte Stiles, welcher sich mit Scott über den Laptop gebeugt hatte. Er öffnete den Ordner der auf dem Stick und mehrere Seiten in einer seltsam aussehenden Schrift tauchten auf dem Bildschirm auf.
,,Ist das überhaupt eine Sprache?" Stiles blickte etwas verwirrt die Bilder von dem Stick an.
,,Wie sollen wir überhaupt herausfinden, was das für ein Ding ist?", Scott sah ratlos zwischen Stiles und mir hin und her. Ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Man nennt es ein Kanima", mein Alpha tauchte mit Erica auf.
Woher wusste er es?
,,Du wusstest es dir ganze Zeit", wütend blickte Mr Sarcastic Wolfman an.
,,Nein, erst als es verwirrt von seinem eigenen Spiegelbild war."
Wie konnte es nicht wissen, wie es aussah? Wurde es gelenkt, töte es ohne es zu wissen?
,,Es weiß nicht, was es ist."
,,Oder wer."
,,Was weißt du sonst noch?", Stiles Augen blitzten interessiert auf. Schon immer hatte Stiles Informationen wie ein Schwamm aufgesogen. Natürlich nur wichtige.
,,Nur Geschichten und Gerüchte", meinte Derek. So viel wusste er dann wohl auch nicht.
,,Aber es ist wie wir?", fragend hob Scott eine Augenbraue.
,,Ein Gestaltwandler ja, aber es ist nicht wie wir, es ist eine,-"
,,Abscheulichkeit", vervollständigte Stiles.
Derek nickte nur. ,,Elle, kommst du?", Derek deute mit einem Kopfnicken an, dass er verschwinden wollte.
,,Derek? Wir müssen zusammenarbeiten, vielleicht sogar mit den Argents,-", meinte Scott.
,,Du vertraust ihnen?"
,,Das ist ja das Problem. Niemand vertraut, niemanden. Während wir hier diskutieren, wer auf welcher Seite ist, ist da draußen etwas, das gruseliger, schneller und stärker ist als jeder von uns. Und es tötet Menschen und wir wissen noch immer nichts darüber."
,,Ich weiß eine Sache, wenn ich es finde, töte ich es."
Damit drehte er sich um. Schnell schenkte ich Stiles noch einen entschuldigenden Blick. Mal wieder. Es kam mir vor als müsste ich mich viel zu oft bei ihm entschuldigen. Das Schlimmste war, dass ich ihm nicht mal schreiben konnte. Denn sein Handy lag auf dem Grund des Beckens. Wundervoll,-
,,Also was machen wir jetzt, Derek?", fragte Erica als sie sich auf dem Beifahrersitz niederließ.
,,Wir gehen auf Schlangenjagd."
•••
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