8 Years

Pov: Louis

Tief ausatmend lehne ich mit dem Rücken an der Tür, welche spät Abends hinter mir ins Schloss fällt. Bilder von dem so eben geschehenen spielen sich vor meinen Augen ab und ein breites Grinsen, welches ich gar nicht aufhalten möchte, schleicht sich auf mein Gesicht. Ein ungläubiges Lachen entkommt meiner Kehle, während ich mich mit dem Rücken gegen die Tür fallen lassen und schließlich an ihr herunterrutsche, da meine Beine sich immer noch anfühlen wie Wackelpudding.

Langsam hebe ich meine Hand und bringe sie zu meinen Lippen, dort wo kurz zuvor seine, die meinen berührt haben. Ich kann sie beinahe immer noch spüren. Den sanften, aber doch bestimmenden Druck, welchen sie ausgeübt haben. Sein unglaublicher Eigengeruch, gepaart mit seinem Parfum, welches er immer trägt und diese Augen...dieses grün.

Oh Gott! Mein Herz beginnt erneut zu rasen und mir schwirrt der Kopf vor lauter Glück. Ist es möglich ernsthaft so glücklich zu sein? Und ich spreche hier von nicht mehr aufhören können zu lächeln, Kribbeln, sobald man an die Person denkt...sich so unendlich leicht zu fühlen.

Ich lasse meinen Kopf nach hinten fallen und lache, wobei mir ein paar wuschelige Strähnen in die Stirn fallen. Förmlich in meiner eigenen Welt, bekomme ich zuerst gar nicht mit, dass mein Mitbewohner aus seinem Zimmer gekommen ist. "Louis? Hey, alles okay", fragt er neugierig, als er barfuß auf mich zukommt und belustigt zu mir heruntersieht. "Oh Gott, Zayn! Er ist...Gott-", erneut muss ich lachen, wobei es klingt beinahe wie ein Kichern klingt. "Also lief es wieder gut", es ist nicht wirklich eine ernstgemeinte Frage. Grinsend lehnt er sich gegen die Wand, während er mein aufgewühlte Ich beobachtet.

"Dieser Mann ist einfach fantastisch. Ich meine...wie kann es sein, dass das wirklich real ist?" - "Wow, dich hat es ja richtig erwischt", lacht mein bester Freund und ich kann es nicht einmal leugnen, ich meine sieh mich doch an. Zumal wird das ohnehin schon breite Grinsen noch breiter und ich werde tatsächlich etwas rot, bevor ich nicke.

"Weiß er es?" Sofort schüttle ich den Kopf. "Oh Gott, nein. Das wäre doch viel zu früh...Nein. Außerdem daten wir gerade mal etwas über einen Monat und-", der Blick meines besten Freundes lässt mich innehalten. "Was? Was is?" - "Und ihr habt euch in diesem Monat wie oft gesehen?" Auch diese Frage ist nicht ernst gemeint, denn sowohl er, als auch ich wissen, dass es oft war...ziemlich oft. Naja, so oft, wie es geht, wenn beide arbeiten. Ich zucke nur mit den Schultern. "Es passt halt." Erneut tritt ein breites Grinsen auf meine Lippen. "Manchmal frage ich mich wo da der Haken sein soll", lache ich im Spaß, doch das Lächeln auf Zayn's Lippen verschwindet kurz, bevor er sich wieder fängt.

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "Das hab ich gesehen", stichel ich ein wenig. "Was", fragt er unschuldig. "Das Zucken deiner Mundwinkel. Was ist? Weißt du irgendwas, was ich nicht weiß? Kennst du den Haken", scherze ich, doch plötzlich sieht mein Mitbewohner mich viel zu ernst an. "Zayn mal ehrlich, was ist los?" - "Nichts, schon gut. Es muss ja kein Haken sein", bringt er zögerlich hervor und nun bin ich wirklich verwirrt. "Also ist da wirklich etwas!" Der Schwarzhaarige zuckt leicht mit den Schultern. "Naja, es ist nicht so, dass du es nicht weißt", bringt er kryptisch hervor. Einen Augenblick lang sieht er zu mir, ehe er seufzt.

"Lou...du bist 25, er 33. Ich-Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst", bringt er ein wenig zögerlich hervor. Eine tiefe Furche bildet sich zwischen meinen Augenbrauen. "Warum sollte ich?" Zayn legt den Kopf schief und sieht mich so an, als ob die Antwort offensichtlich wäre. "Er ist 8 Jahre älter, als du. Der Typ ist an einem komplett anderen Punkt in seinem Leben. Bist du dir sicher, dass er dich auch gewollt hätte, wenn er in unserem Alter wäre", spricht er letztendlich seine Bedenken aus. "W-Willst du damit sagen, dass er sich nur mit mir trifft, weil...weil ich jünger bin?" Ich schlucke. "Um-Um mich vorzuführen, wie eine Trophäe?" Zayn sieht mich an und zuckt leicht mit den Schultern. "Nicht unbedingt, aber...ich meine denkbar wäre es und dazu typisch. Ich meine...er wäre nicht der erste ältere Mann, der sich jemand jüngeren sucht, um Spaß zu haben. Nur um sich nach kurzer Zeit jemand neuen zu suchen", seine Stimme ist vorsichtig und bedacht. Ihm ist anzumerken, dass er es nur gut meint und um ehrlich zu sein, wäre es gelogen, wenn ich da nicht auch schon einmal drüber nachgedacht hätte.

Ich meine...es ist zu gut, um wahr zu sein, nicht wahr? Ein reifer Mann, welcher mitten im Leben steht, frei von kindischem Verhalten, mit welchem alles einfach wirkt, da er das sagt, was er will und denkt, ohne Spielchen. Aber vielleicht ist genau das, das Spiel. Er führt mich in fancy Restaurants aus, zeigt mir schöne Orte, bringt mich zu unglaublichen Dates. Er ist ein Gentleman und doch kann man mit ihm so viel Müll reden und so lange lachen, bis einem die Wnagen weh tun. Es klingt zu gut, u wahr zu sein...und doch. Kann die Art und Weise wie er mich ansieht lügen? Das, was wir einander erzählt haben...so intime Dinge. Würde er dies mit jedem machen? Meine Gedanken spielen verrückt und dies scheint man auch auf meinem Gesicht zu erkennen, denn plötzlich hockt sich Zayn vor mich.

"Hey, Lou. Es tut mir leid, ich meine es wirklich nicht böse und ich will dir das auch auf keinen Fall kaputt machen. Ich will einfach nur auf dich aufpassen", er versucht sich an einem aufmunterndem Lächeln. Ich muss erst einmal den dicken Kloß, welcher sich in meinem Hals gebildet hat herunterschlucken, bevor ich antworten kann. "Nein, nein...schon gut. Wäre es andersherum würde ich das Ganze vermutlich auch hinterfragen", krächze ich ein wenig, bevor ich mir ein Lächeln auf die Lippen zwinge. Zayn merkt sofort, dass es nicht echt ist, sagt aber nichts. Ich räuspere mich kurz, bevor ich mir die Hände an der Hose abwische und mich dann gequält aufrichte. "Ich werde dann schlafen gehen, denke ich", beginne ich und zeige auf meine Tür. "Klar, dann bis morgen. Schlaf gut", bringt Zayn hervor und sieht mir etwas bedrückt hinterher, als ich in meinem Zimmer verschwinde.

Nach zehn Minuten bin ich fertig umgezogen, habe Zähne geputzt und lasse mich auf mein Bett fallen. Auf dem Bettzeug liegend starre ich an die Decke. Es ist erstaunlich, was für ein Hoch ich vor wenigen Minuten noch gefühlt haben und wie weit unten ich mich nun befinde. Seufzend fahre ich mir mit den Händen über das Gesicht. Mich lassen Zayn's Worte nicht in Ruhe. Sie haben nur in den Gedanken hineingespielt, welcher ohnehin schon da war, ich allerdings versucht habe beiseite zu schieben. Ich wollte einfach, dass alles passt und doch lässt mich dieser Gedanke jetzt nicht los. Ich rolle mich auf die Seite und greife zu meinem Handy, welches auf meinem Nachttisch liegt.

Ich
Können wir uns morgen treffen?

Es dauert keine zwei Minuten, bis er mir antwortet.

Harry
Hey (:
Ich musste gerade an dich denken.

Ich muss leicht schlucken. In meinen Kopf kommt sofort, dass er das nur so schreibt, weil es geradepasst...und nicht, weil es wirklich so ist.

Harry
Morgen sollte ich Zeit haben. Wollen wir essen gehen?

Harry
Ich kenne da so einen süßen Platz, den wollte ich dir schon lange mal zeigen

Ich
Ich muss mit dir reden

Harry
Oh, das klingt aber ernst haha

Harry
Dann bei mir? Gegen 2?

Ich
Okay, wir sehen uns

Ich sehe noch seine neue Nachricht aufploppen, bevor ich mein Handy ausschalte, es weglege und auf den Bildschirm drehe.

Harry
Du klingst so merkwürdig. Ist alles okay?

Harry
Lou?

Ich drehe mich auf die Seite, weg von meinem Handy und versuche einzuschlafen. Es dauert lange und meine Gedanken machen es mir nicht gerade einfach...und doch klappt es irgendwann. Am nächsten Tag bin ich bis zu unserem Treffen angespannt. Ich überlege, wie ich es am besten anspreche. Sollte ich es überhaupt noch ansprechen? Vielleicht sollte ich es einfach lassen-Nein! Ich muss das dringen klären, sonst wird mich das nie in Ruhe lassen.

Pünktlich um 2 Uhr stehe ich vor seinem Haus. Seinem großen Haus nebenbei gemerkt. Es ist das zweite Mal, dass ich hier bin. Nervös drücke ich die Klingel neben der dunklen Haustür. Es dauert nicht lange und die Tür öffnet sich. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht blickt er mir entgegen. Seine braunen, kurzen Locken sind wie immer ordentlich zurechtgelegt und passt somit perfekt zu seinem Äußeren. "Hey", lächelt er breit und seine Stimme klingt unglaublich freudig. Harry tritt einen Schritt beiseite und lässt mich eintreten, bevor er hinter mir die Tür schließt. Als ich mich umdrehe, werde ich in eine innige Umarmung gezogen.

Wir lösen uns und unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Seine grünen Augen wandern zu meinen Lippen hinunter. Einen Moment wartet er, bevor er sich mir entgegen lehnt, doch ich weiche instinktiv ein Stück zurück. Verwundert sieht er mich an, löst seine Arme um mich und tritt einen Schritt zurück. Ich schlucke. "Dann ist also wirklich etwas nicht in Ordnung", stellt er nüchtern fest und vergräbt seine Hände in seinen Hosentaschen. Für einen Moment sehen wir uns einfach nur an und diese Still wirkt so unendlich erdrückend auf mich, dass ich am liebsten einfach wieder gehen würde.

Harry macht eine Kopfbewegung, die andeutet, dass ich ihm folgen soll. Wir gehen ins Wohnzimmer und der große Mann setzt sich mit einem Glas auf das Sofa. Er sieht mich erwartungsvoll an, während ich etwas verloren im Raum stehe. Als er bemerkt, dass ich mich anscheinend nicht bewegen werde, stellt er sein Glas weg, steht erneut auf und kommt auf mich zu. "Was ist los", fragt er mich letztendlich. Ich will das Ganze so schnell wie möglich hinter mich bringen und doch weiß ich nicht so ganz, wo oder wie ich anfangen soll.

"Ich-Ich habe mich gestern mit Zayn unterhalten...über unsere Dates und, naja alles. Also über dich und mich und-", ich breche ab, da ich unter seinem Blick das Gefühl habe nicht richtig atmen zu können. Was dieser Mann in mir für Gefühle auslöst, ist jenseits allem, was ich je erlebt habe. Ich fühle alles so stark, wie noch nie zuvor, was es nicht unbedingt einfacher macht. Also senke ich meinen Blick Richtung Boden.

"Dass zwischen uns ein großer Altersunterschied herrscht, ist ja nichts Neues, richtig", beginne ich und sehe dann doch wieder auf und blicke in ein irritiertes Gesicht. "Louis, was meinst du damit? Ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst", er macht eine kurze Pause. "Ist-Ist dir der Altersunterschied jetzt doch zu groß? Wills du dich nicht mehr, mit mir treffen", fragt er gefasst, aber durchaus ernst. Meine Augen werden groß und sofort schüttle ich den Kopf. "Nein! Genau andersherum!" Nun sieht er mich wieder verirrt an. Tief atme ich einmal durch. "Würdest du mich immer noch wollen, wenn wir im gleichen Alter wären", frage ich also gerade heraus, auch wenn es mich durchaus Überwindung kostet dies an einem Stück herauszubringen.

Die tiefe Furche zwischen seinen Augenbrauen verschwindet langsam und weicht einem verstehendem Gesichtsausdruck. "Oh", kommt es ihm über die Lippen, während ich ihn weiterhin unsicher ansehe. Mein Puls ist hoch und gerade in diesem Moment will ich eine Antwort und will sie dennoch nicht. "Glaubst du wirklich, ich bin so oberflächlich?" Seine Stimme ist fest und doch klingt er leicht verletzt. Sofort fühle ich mich schlecht, denn nein, das denke ich nicht und ich wollte auch nie, dass er daran zweifelt...aber trotzdem ist da diese Unsicherheit. Also schüttle ich schnell den Kopf, doch noch bevor ich antworten kann, spricht er erneut.

"Ich bin nicht auf dich aus, nur weil du jünger bist...und ich will dich auch nicht präsentieren", er mach eine ausschweifende Geste und zeigt mir somit, dass er es verstanden hat. Dass ich Angst hatte, wie eine Trophäe für ihn zu sein. "Ich bin auch nicht nur auf deinen Körper aus, falls du das gedacht haben solltest", mein Zögern diesbezüglich ist anscheinend Antwort genug. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, mir wäre dieser Gedanke nicht gekommen.

"Lou", Harry's Stimme ist sanft, während er nun noch näher auf mich zukommt. "Glaubst du wirklich, dass wenn das der Fall gewesen wäre, ich bis gestern gewartet hätte dich zu küssen?" Ein leichtes, sanftes Lächeln umspielt seine Lippen und plötzlich komme ich mir unendlich dämlich vor. Denn nein, natürlich hätte er dann nicht bis gestern gewartet. Außerdem wäre es dann nicht bei einem unschuldigen, unglaublich zärtlichem und dennoch atemberaubendem Kuss geblieben. Oh Gott...so dämlich!

Ich schlage mir meine Hände vors Gesicht und trete einen Schritt zurück. Mir ist es plötzlich alles so peinlich. Warum habe ich eigentlich an ihm gezweifelt? Blöder Zayn. "Es tut mir so leid...ich. Argh", verärgert über mich selbst wende ich meinen Blick nicht wieder zu ihm und atme einmal tief durch. "Hey, Lou...schon gut", entgegnet Harry und kommt mir entgegen. "Nein...wir hatten dieses Thema schonmal. Ich hab dir damals gesagt, das ich kein Kind mehr bin....und jetzt benehme ich mich wie eins. Gott! So dämlich!" - "Hey, nein. Mach dir keine Sorgen-. Lou, wirklich es-", Harry seufzt einmal leicht und greift dann nach meiner Hand. Sein Daumen streicht sanft über meine erwärmte Haut. "Sieh mich bitte an." Nur zögerlich hebe ich meinen Kopf und blicke in seine unendlich grünen Augen, welche mich sanft ansehen.

Seine Hand schließt sich fester um die meine. "Weißt du eigentlich für was für ein Kind ich mich benehme, seitdem ich dich kenne?" Verwirrt blicke ich ihn an. Sein Gesicht ziert ein spielerisches Lächeln. "Ich benehme mich wie so ein verliebter Teenager mit dir. Ich bin ständig am Kichern, ich kann nicht mehr aufhören an dich zu denken und meine Freunde und Familie müssen sich nach jedem von unseren Treffen anhören, wie es war und wie toll ich dich finde!"

Mit offenem Mund starre ich ihn regelrecht an, denn...was?! Mein Herz rast so doll, dass ich das Gefühl habe es überall in meinem Körper zu spüren. Dass jemand so ehrlich mit seinen Gefühlen umgeht und keine Spielchen betreibt ist neu für mich....und nur noch ein weiterer Grund, warum meine Gefühle für ihn so sind, wie sie sind. Gott, einen älteren, reiferen Mann zu daten ist klasse! Plötzlich verziehen sich meine Mundwinkel fast wie von alleine nach oben und ich muss unkontrolliert grinsen.

Ein warmes, erleichtertes Lachen entkommt meinem Mund. Ungläubig schlage ich mir die Hände vors Gesicht, bevor ich kurz daraufhin durch meine Finger hindurch gucke. Harry sieht mich mit einer Mischung aus Verwunderung und einem breiten Grinsen an. Tief durchatmend lasse ich meine Hände sinken und sehe ihm direkt in die Augen. Gott! Dieser Mann hat so unendlich schöne Augen.

Leicht schluckend knete ich meine Hände und beschließe einfach ehrlich zu sein. Schließlich hat das bis jetzt auch etwas gebracht. Doch im Vergleich zu dem, was ich jetzt sage, was alles andere leicht. "Du-Du warst immer so ehrlich zu mir und du hast mir eigentlich auch nie einen Grund gegeben, an dir zu zweifeln. Dass ich es jetzt doch getan habe...lag nicht an dir. Das war alles nur in meinem Kopf und es war total dämlich und kindisch, ich weiß. Es ist nur dass-", plötzlich werde ich unterbrochen und erneut ergreift Harry meine Hand.

"Das war nicht dämlich. Ich kann den Gedankengang sogar verstehen und...kindisch fand ich es auch nicht. Zugegeben, es hat mich etwas überrascht und unvorbereitet getroffen, dass du so denkst", sofort schleicht sich erneut ein schlechtes Gewissen bei mir ein. "Aber die Tatsache, dass du keine Spielchen gespielt hast, mich nicht hast selber herausfinden lassen, was das Problem ist, sondern es direkt angesprochen hast, nach dem das Gefühl aufkam", sein Blick wird unglaublich weich und ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, während sein Griff um meine Hand verstärkt wird. "Das...Das war definitiv nicht kindisch, sondern sehr erwachsen und ich danke dir dafür. Aber ehrlich gesagt hätte ich es auch nicht anders von dir erwartet. Das Ganze so anzugehen passt zu dir. Ich hab den Altersunterschied nie gesehen. Für mich ist es bei uns nur eine Nummer."

Bei diesen Worten der Bestätigung geht mir das Herz auf. Sie machen mir meine nächsten und ursprünglichen Wörter, leichter. "Okay...also. Dann werde ich jetzt einfach ehrlich sein und das ganz erwachsen sagen", eine kleine Pause entsteht, da mir mein Herz jetzt doch bis zum Hals schlägt. "Ich bin dir wirklich dankbar, dass du so reagiert hast, dass wir das so schnell klären konnten und mein dummes Ich nicht alles kaputt gemacht hat. Dann hätte ich mir nämlich wirklich in den Arsch gebissen", daraufhin entkommt Harry ein herzhaftes Lachen und auch auf meine Lippen tritt ein Lächeln. "Wenn ich es versaut hätte....das-das wäre mit das Schlimmste gewesen, dennn...denn ich bin gerade auf dem besten Weg mich in dich zu verlieben. Wenn es dafür nicht schon zu spät ist."

So! Jetzt ist es raus. Das, was ich schon seit einer ganzen Weile fühle. Es hat sich einfach richtig angefühlt es jetzt zu sagen...und auch gut. Naja, zumindest, bis ich Harry's Blick sehe. Shit! War das vielleicht doch keine gute Idee? Sein Gesicht ist nichts sagend und das macht mir plötzlich Angst. Ich kann seinen Ausdruck nicht deuten. Verunsichert sehe ich zu ihm und schlucke einmal fest. "Zu früh?" Ist alles, was ich herausbekomme. Doch dann schüttelt Harry seinen Kopf und bringt ein hauchendes 'Nein' hervor, bevor er seine Hände hebt, sie an meine Wangen legt und mich küsst.

Dieser Kuss nimmt alles von mir ein und ich versinke förmlich darin. Unser Kuss von gestern hat mir schon beinahe den Boden unter den Füßen weggezogen, aber das hier....wow! Er ist so warm und weich und....Gott, er ist einfach alles. Vor allem aber ist er voller Gefühle und dies bringt mein Herz fast endgültig zum Explodieren. Als wir uns schließlich lösen, sind nur wenige Zentimeter zwischen uns. Auf unser beider Gesicht ein breites Grinsen. Grün trifft Blau und verschmilzt förmlich miteinander.

"Gott Louis", seine Stimme ist irgendwie rau und jagt mir direkt eine Gänsehaut über den Rücken. "Ich war mir mit etwas oder mit jemandem selten so sicher, wie mit dir." Bamm! Erneute Gänsehaut.

Sein sanfter Blick bringt mich fast ins Grab und als dann auch noch sein Daumen behutsam über meine Wange streicht, knicken mir die Beine ein wenig weg. Daraufhin schlingt Harry seinen Arm nur noch fester um mich und lacht ein wenig....nein. Er kichert. Meine Augen werden groß. "Hast du gerade gekichert?" Ein leichter Rotschimmer zeigt sich auf seinen Wangen. "Ich hab doch gesagt, dass ich das mache....und du bist schuld!" Sein Blick geht zwischen meinen Augen hin und her, bevor er erneut auf meine Lippen fällt. "Das ist alles...deine...schuld", und dann küsst er mich.

Unsere Lippen verschmelzen miteinander und ein warmes Gefühl durchströmt meinen gesamten Körper. Das hier ist definitiv das Beste, was mir je passiert ist. Er ist das Beste! Als wir uns wieder lösen schlinge ich meine Arme sofort um seinen Oberkörper und presse mein Gesicht in seine Halsbeuge. Sein Duft umhüllt mich und lässt mich kribbelig fühlen. Ja, es ist definitiv schon zu spät!

Auch Harry schließt seine Arme um mich und zeiht mich fest an sich. Für einen Moment stehen wir einfach so da und genießen die Nähe des Anderen. Ohne Druck. Nur wir zwei. Dann löse ich mich wenige Zentimeter von ihm, um ihm ins Gesicht sehen zu können. "Also? Was ist, zeigst du mir noch dieses tolle Restaurant, von dem du vorhin gesprochen hast", grinse ich ihn an. "Du meinst also ich sollte meinen Freund zur Feier des Tages ausführen?"

Ein breites, schelmisches Grinsen umspielt seine Lippen und auch das Meine wird unweigerlich breiter. Diese Worte sind hier und jetzt alles, was ich je wollen könnte. "Dein Freund also", hauche ich glücklich. "Daran könnte ich mich gewöhnen." Unsere Lippen treffen wieder aufeinander und verbinden sich zu dem sanftesten und ehrlichstem Kuss, welchen ich jemals bekommen habe. Überglücklich sehe ich ihm wenige Sekunden später in die Augen. Sie funkeln regelrecht und bestätigen mir somit, dass es ihm genauso geht, wie mir.

Langsam lösen wir uns voneinander, unsere Hände jedoch verlassen die des jeweils anderen nicht. Mit verschränkten Fingern verlassen wir das Haus und gehen unserem ersten Essen als Paar entgegen. Ich werde diese Hand nie wieder loslassen. Ich werde so lange bei ihm bleiben, bis er genug von mir hat.
Doch an der Art wie er mich ansieht, wären wir durch die Tür hindurchtreten, kann ich sehen, dass dies wohl nie der Fall sein wird.

3450 Wörter

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Hallo meine Lieben,

ich hoffe wirklich sehr, dass euch diese Story das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.
Natürlich freue ich mich wie immer sehr über eure Kommentare.

Love SunflowerThistle ♡

Hier eine kleine Info:
Nach gefühlten 8 Jahren habe ich endlich einen paar neue Os geschrieben.
Allerdings hat der eine eine Trigger Warnung: Suizidversuch...
Das Thema ist kein leichtes und ich habe mir wirklich Mühe gegeben es nicht zu krass zu machen bzw. das Thema respektvoll zu behandeln.
Allerdings wollte ich euch vorher einmal fragen, ob ihr es okay findet, wenn ich die Story hochlade. Denn ich möchte auf keinen Fall jemanden damit angreifen oder offenden.
Natürlich würde ich die TW noch einmal ausdrücklich an den Anfang der Story schreiben.

Inspiriert wurde der Os von Louis' Song: Saved by a stranger

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