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Die Furie
-part 1-
„Also ist dieser Junge der echte Mörder?"
Der Sheriff sah uns an, als wären wir von allen guten Geistern verlassen. Wir nickten alle synchron auf seine Frage.
,,Nein."
Stiles sah seinen Vater fassungslos an. „Ja! "
„Nein."
Wir hatten sofort Mr Stilinski aufgesucht, nachdem Scott uns eröffnet hatte das Matt der Kanimamaster war. Die Hoffnung war das er uns helfen konnte Matt für seine Verbrecher zu bestrafen und damit der falsche nichts ins Gefängnis kam.
Wütend sprang Mr Sarcastic von seinem Schreibtischstuhl auf. „Dad! Komm schon jeder weiß, dass die Polizei die Opfer mit einem Mord in Verbindung bringen will. Also müssten wir nur noch alle Aufzeichnungen miteinander durchgehen und herausfinden, welche Klasse sie alle besucht haben."
„Ja, abgesehen von der Tatsache, dass die Rave-Promotorin Kara nicht in Harris Klasse war", kam es von Mr Stilinski.
„Ja du hast recht, ok. Also dann wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen?"
Mr Stilinski sah aus als würde er Stiles den Kopf abreißen wollen. ,,Nein, die Anklage wurde nicht fallen gelassen, aber das beweist gar nichts! Überhaupt nichts", widersprach er. Nun war es an Mr Sarcastic hilflos herum zu gestikulieren. Wütend ballte er seine Hände und öffnete sie wieder.
Der Sheriff wandte sich an Scott und mich. „Scott, Elle, glaubt ihr das alles?"
„Es ist schwer zu glauben, woher wir das wissen, aber sie müssen uns glauben. Es ist Matt", kam Scott seinem besten Freund zur Hilfe.
„Er ist es wirklich, Mr Stilinski."
„Er nutzte Harris Auto. Okay? Er wusste, dass wenn die Cops Autospuren am Tatort finden würden und fast alle der Opfer in Harris Klasse waren, sie dann ihn verhaften würden", beharrte Stiles und es sah so aus, als würde er endlich zu seinem Vater durchdringen.
„Ok, also schön. Ich lasse mal die abwegige Möglichkeit zu, aber gib mir ein Motiv. Warum sollte der Junge das ganze Schwimmteam von 2006 und seinen Coach tot sehen wollen?", fragte Papa Stilinski uns drei.
„Liegt das nicht auf der Hand? Unser Schwimmteam ist scheiße. Wir liegen seit sechs Jahren ganz hinten", kam es aus Stiles Mund und ich konnte nicht anders, als ihm einen ist-das-dein-Ernst Blick zu schenken. Das war die dümmste Erklärung aller Zeiten. „OK wir haben noch kein Motiv. Aber komm schon, hat Harris eins?"
Nun meldete ich mich zu Wort, immerhin waren wir kurz davor Mr Stilinski auf unsere Seite zu holen: „Wir wissen, dass er etwas gegen das Schwimmteam hat und es muss etwas damit zu tun haben, dass er nicht schwimmen kann."
Wie der Kanima an dem Tag in der Schwimmhalle, das mussten Matt's Emotionen gewesen sein. Er hatte panische Angst vor Wasser.
„Gut und was machen wir jetzt?"
Stiles drückte meine Hand und ein erfreutes Lächeln huschte über sein Gesicht. Der ehemalige Sheriff war an Bord!
„Wir müssen die Beweise ansehen", erklärte Scott.
Der Sheriff schaute uns enttäuscht an. „Tja, die liegen auf der Dienststelle, auf der ich schon lange nicht mehr arbeite."
„Vertrau mir, die lassen dich rein", bekräftigte Stiles ihn.
Wir brauchten nur einen Beweis. Doch wie wir Matt dann ins Gefängnis bekommen wollten, wusste ich nicht. Immerhin war der Kanima noch immer seine Marionette.
„Dir Vertrauen?", mit hochgezogen Augenbrauen sah er Stiles an.
Hilflos schaute Stiles hinter sich zu Scott und mir. „Ähm, du könntest auch Elle und Scott vertrauen?"
„Deiner Freundin und Scott vertraue ich."
Die Frau an der Rezeption sah nicht gerade begeistert aus, als wir vier zusammen auf dem Polizeirevier auftauchten. Ich fühlte, wie ihr abschätziger Blick über uns glitt. „Es ist zwei Uhr morgens."
Nein wirklich Polizistin Obvious.
„Glauben Sie mir, ich wäre nicht hier, wenn es nicht äußerst wichtig wäre", Stiles' Vater beugte sich vor, und ich glaube, er wusste selbst nicht ganz genau, was er da tat. Immerhin zweifelte er noch immer an der Theorie, dass Matt all diese Leute getötet hatte. Nach einem kurzen Starr-Duell zwischen dem ehemaligen Sheriff und der Rezeptionistin, ließ sie uns durch.
„Wir sehen uns zuerst das ganze Krankenhauszeug an. OK? ", flüsterte Stiles uns zu, als wir uns auf den Weg ins ehemalige Büro des Sheriffs machten.
„Wieso?"
„Erinnerst du dich, dass alle Morde, bis auf einen, von Jackson begangen wurden?", fragte Stiles.
Scott nickte. „Ja, die schwangere Jessica."
„Da Matt sie selbst töten musste, könnte ihn irgendwer dort gesehen haben", klärte Mr Sarcastic Scott auf und stellte sich an den Schreibtisch neben seinen Dad. Während Mr Stilinski die Aufzeichnungen von dem Mord raussuchte, stellten Scott und ich uns rechts und links von Stiles hin, um auf den Bildschirm schauen zu können.
„Also ich weiß nicht, in der Nacht gab es einen Unfall mit sechs Autos. Das Krankenhaus war voll", Mr Stilinski pausiert kurz das Video, wo mehrere Patienten gleichzeitig hereingebracht wurden.
Doch Stiles schien sich sicher zu sein, dass Matt irgendwo darauf war. Ich konnte nur hoffen das er recht behielt.
„OK, bleib dran. Er hätte eine der Kameras passieren müssen, um zu Jessica zu gelangen, richtig? Er muss irgendwo auf den Aufnahmen sein", gebannt starrte er auf den Bildschirm, bevor er aufschrie. „Oh wartet mal. Stopp! Habt ihr's gesehen?"
„Stimmt, das ist Mat.", stimmten Scott und ich ihm zu.
Mr Stilinski pausierte erneut das Video. „Ich sehe nur einen Hinterkopf", widersprach er.
„Den von Matt. Ich sitze in Geschichte hinter ihm, er hat einen eigenartigen Schädel. Gruselig", beteuerte Stiles.
„Sonst geht's noch?"
„Hör zu Dad, sieh dir seine Jacke an. Wie viele Leute mit schwarzer Lederjacke kennst du?"
„Millionen und was jetzt?"
Der Sheriff seufzte entnervt.
„Können Sie vorspulen? Es muss eine Aufnahme geben wie er auf eine der Kameras zugeht", kam es von mir. Wenn er hereinging, musste er auch irgendwo wieder herausgegangen sein und da müsste man sein Gesicht sehen.
Ich betete, dass wir heute endlich Matt für seine Taten verantwortlich machen konnten. Vielleicht konnten Stiles und ich dann endlich mal wieder einen tollen Abend zusammen verbringen. Und ich konnte die Sache mit May in Ordnung bringen.
„Genau da! Siehst du!", Stiles zeigte auf den Bildschirm auf Matts Hinterkopf.
„Du meinst, dass da wieder nur sein Hinterkopf zu sehen ist."
Doch Stiles blieb beharrlich. „OK, aber sieh doch, er redet mit jemandem."
Scotts Augen weiteten sich überrascht. „Er redet mit meiner Mom."
Sofort griff er nach seinem Handy und wählte die Nummer seiner Mutter. Er drückte die Taste für den Lautsprecher, sodass wir alle mithören konnten und legte sein Handy auf den Tisch. Als Melissa ran ging, erzählte Scott ihr kurz um was es ging.
„Scott, weißt du, wie viele Menschen ich täglich sehe?", hörten wir ihre missmutige Stimme.
„Dieser ist sechzehn Jahre alt, hat dunkle Haare und ist ein ganz gewöhnlicher Teenager."
Bei Scotts Beschreibung musste ich grinsen. Als ob seine Mutter damit was anfangen konnte.
„Er sieht fies aus", fuhr Stiles dazwischen.
Wir hörten wie Melissa einen anderen Raum betrat. „Scott, ich habe schon mit der Polizei geredet."
„Ok Mom, ich schicke dir ein Foto aufs Handy", er nahm sein Handy vom Tisch und machte ein Bild von Matt aus dem Jahrbuch. „Hast du es? Erkennst du ihn?"
„Ja, ich denke schon. Ich erinnere mich ihn aufgehalten zu haben, weil er lauter Matsch in dem Flur hinterlassen hat. Scott, was ist denn los?", erkundigte sich seine Mutter, die wohl aus den ganzen Fragen nicht schlau wurde.
Scott atmete laut aus. „Nichts Mom. Ich erkläre dir das nachher."
Das war doch schon etwas. Wir waren nun ein Schritt näher daran den Sheriff zu überzeugen, dass Matt der Mörder war.
„Alles klar. Wir haben Schuhabdrücke neben den Reifenspuren bei dem Wohnwagen gefunden", bemerkte der Sheriff.
„Wenn sie übereinstimmen, können wir Matt mit dem Wohnwagen, dem Krankenhaus und dem Rave in Verbindung bringen", jubelte Stiles.
„Nicht nur damit. Eine Rechnung wurde von Matt in der Garage unterzeichnet, in der der Mechaniker getötet wurde", fügte Mr Stilinski hinzu. Das brachte ihn mit vier Tatorten in Verbindung. Das musste einfach genug sein, um ihn festzunehmen.
„Wann?", wunderte sich Stiles.
„Kurz bevor du da warst."
Stiles fasste es zusammen. „OK, eins ist ein Ereignis, zwei ein Zufall und drei ein Muster. Was ist dann vier?"
„Genug für einen Haftbefehl", löste er auf.
Ich konnte wohl kaum glücklicher sein. Der Kanima Master bekam nun endlich was er verdiente und dann müssen wir uns nur noch um Jackson kümmern. „Scott, sag deiner Mutter, sie soll so schnell wie möglich hier sein. Mit etwas Glück kann ich einen Durchsuchungsbefehl bekommen. Stiles, geh nach vorne und sag ihnen, sie sollen Scotts Mom hineinlassen."
„Geht klar" Stiles verschwand nach vorne, während Scott erneut seine Mutter anrief.
Vielleicht sollte ich Derek anrufen, er wusste bestimmt wie wir jetzt von hier weiter gehen sollten. Ich wusste zwar, dass die Leute in diesem Raum ihm nicht wirklich vertrauten, aber sie konnten wohl kaum bestreiten, dass er am besten von uns allen hier über das Übernatürliche Bescheid wusste.
Ich scrollte meine Kontakte runter bis ich an Dereks Namen hängen blieb und drückte auf seine Nummer. „Ja?", meldete sich mein Alpha zu Wort.
„Derek, Matt ist der, der im Hintergrund Jacksons Fäden zieht."
Auf der anderen Seite des Hörers wurde es ruhig. Ich wusste nur, dass er noch nicht aufgelegt hatte, weil ich ihn noch atmen hörte. „Wo bist du Elle?"
„Im Polizeirevier mit Scott und Stiles", unruhig biss ich auf meine Lippe. War Derek sauer?
„Ich komme, also beweg dich ja nicht vom Fleck. Wir haben nämlich noch ein neues Problem", ich hörte wie eine Türe knallte. „Warte auf mich."
Das nächste was ich hörte, war das Geräusch, dass die Leitung tot war. Er hatte aufgelegt.
Kopfschüttelnd steckte ich mein Handy zurück in meine Hosentasche. „Meine Mom ist auf dem Weg", meinte Scott, doch ich konnte nur hinter ihn starren.
Dort stand Stiles mit Matt, welcher eine Pistole gegen seinen Kopf drückte.
•••
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