#nomorebullying
Mobbing war immer etwas zu dem ich keinen wirklichen Bezug hatte.
Wir hatten keine Mobbingopfer an unserer Schule und auch in sozialen Netzwerken hatte ich persönlich dieses Problem nie. (Mittlerweile ist mir klar, wie viel Glück ich damit gehabt hatte, aber für mich damals war das einfach 'normal'.)
Das alles hing garantiert damit zusammen, dass ich kein Mensch bin, der wirklich gut in die 'Opferrolle' passen würde. Und in dem Sinne meine ich einfach nur, dass es nichts an mir gab über was man gut hätte herziehen können. Ich schwimme mit der Masse, falle vielleicht in manchen Dingen auf, aber bei weitem nicht in genug.
Doch das alles änderte sich schlagartig, als ich mir meiner Sexualität klar wurde. Mir wurde schlagartig bewusst, dass Mobbing nicht länger etwas war, was mich zu einer großen Wahrscheinlichkeit nie betreffen konnte. Mobbing war für mich schlagartig greifbar.
Bis heute wurde ich niemals persönlich verbal oder physisch angegriffen.
Noch.
Mir ist bewusst, dass mir zu einer großen Wahrscheinlichkeit irgendwann jemand ein Schimpfwort hinterher schreien wird.
Meine beste Freundin war ihr gesamtes Schulleben von Mobbing betroffen und es gibt's nichts was mich mehr wütend machen würde...
Wie auch immer... später schrieb ich mit immer mehr Leuten aus der lgbtq+ Community und Mobbing wurde immer realer, greifbarer für mich. Nennt mich wie ihr wollt, aber ich dachte nie dass Mobbing mich jemals betreffen und auch jetzt noch wirkt Mobbing so surreal auf mich.
Trotzdem habe ich bei jedem Schritt, den ich in der Öffentlichkeit mache, Angst, dass jemand daran erkennt, wie ich gehe oder was ich anhabe oder was ich sage, dass ich nicht hetero/cis bin.
Genau deswegen bin ich - leider erst durch die Entdeckung meiner Sexualität - ein entschiedener Gegner von Mobbing geworden und ich habe mir eins geschworen.
Ich werde niemals wegschauen.
Ich kann euch nicht mit irgendwelchen Erfahrungen weiter helfen, aber ich kann euch eins sagen. Ich habe ein offenes Ohr für euch, denn das schlimmste was ihr in so einer Situation machen könnt, ist alles zu verschweigen. Also redet mit einer Vertrauensperson (z. B. Die Sozialarbeit an eurer Schule, hat Schweigepflicht und ganz ehrlich, die Beauftragte an meiner Schule hat mir einen Therapieplatz verschafft, also das hilft).
Mit anderen Worten: Redet bitte mit jemanden, es bringt nichts, wenn ihr alles verschweigt und wenn ihr nicht mit jemanden reden könnt/es euch unangenehm ist, dann schreibt es in eine Art Tagebuch auf :)
Was auch immer es ist, ihr seid stark, ihr könnt das schaffen und das wichtigste, ihr seid nicht alleine ❤️
Also kämpft weiter!
Fay ❣️
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