Überraschung!

Sternenstern hatte Mondherz nie groß beachtet, er war ja auch nie besonders wichtig gewesen. Er war nur die einzige Katze im Clan, der einen halbwegs normalen Namen trug. Halbwegs normal, wie gesagt. Mondherz...Das klang wie ein Kätzinnenname!
Sie machte sich also auf den Weg, Mondherz zu suchen, um etwas mit ihm anzufangen.
Schuldgefühle? Sie doch nicht!
Doch ihre Pläne sollten nie Wirklichkeit werden, denn kaum hatte sie das Lager erreicht, kam ihr eine sehr aufgeregte Blütenblüte entgegen gelaufen.
"Sternenstern! Du musst schnell zur Kinderstube kommen! Jungjunges...Sie...Sie.", miaute sie "Jungjunges hat ein Junges bekommen!"

"Was?", rief die Anführerin entsetzt, "Wie konnte das passieren? Sie ist doch selbst noch ein Junges!"
"Sie ist schon seit einer Ewigkeit ein Junges...Streifenstreif ist jünger als sie.", murmelte Blütenblüte noch, aber Sternenstern war bereits zur Kinderstube geeilt.
Dort saß Jungjunges und neben ihr lag das wohl winzigste Junge, das es je gegeben hatte.
Die versammelten Katzen boten einen Recht seltsamen Anblick: Jungjunges, Streifenstreif, aus irgendeinem seltsamen Grund auch Felsenstein und...Mondherz? Was machte der denn hier?
"Jungjunges? Alles in Ordnung?", fragte Sternenstern und starrte dabei den Kater an.
"Ja.", war die knappe Antwort.
"Wie konnte das nur passieren?"
"Na ja...", meldete sich Streifenstreif zu Wort, "Also, wenn sich ein Kater und eine Kätzin gaaanz doll lieb haben-"
"Sei still!", fauchte seine Anführerin ihn an.
"Ich hatte einfach keine Lust mehr, das brave Junge zu spielen!", sagte Jungjunges trotzig, "Weißt du eigentlich, wie schrecklich langweilig es ist, sein gesamtes Leben als Junge zu verbringen?"
"Wer ist überhaupt der Vater?"
"Mondherz."
Sternensterns Augen weiteten sich.
"Ich war auf Katzenminze!", verteidigte sich eben dieser.
Die Anführerin schüttelte den Kopf.
"Die Jugend von heute... Wenigstens weiß ich jetzt, was die Prophezeiung bedeutet."
"Was für eine Prophezeiung?", wollte er wissen.
"Sie redet von der großen Prophezeiung.", kam es wieder von Streifenstreif, "Nur der Nachkomme von Sternen und Mond ist in der Lage, einen Stein zu besiegen oder so ähnlich."
"Ja. Da Jungjunges mein Junges ist, ist ihr und Mondherz' Junges auserwählt, die Katzenheit zu rett-", Sternenstern brach mitten im Satz ab, "Moment mal. Streifenstreif, du kennst die Prophezeiung?"
"Ja."
"Wie lange?"
Der Heiler zuckte mit einem Ohr.
"So 1...2...3 Monde. 4. Oder, lass es auch 5 gewesen sein."
"Und du hast mir nichts davon gesagt?"
"Nee."
"Warum?"
"Vergessen."
"Ach so. Na dann ist ja gut."

Sie wandte sich wieder an Jungjunges.
"Dein Junges wird uns alle retten. Gut gemacht!"
"Nein!", schrie die Kleine, "Ich bin eine Rebellin! Ich bin ungehorsam und verdorben, ich-"
"Ach, meine Süße.", schnurrte die Anführerin, "Wie soll die Kleine..."
"Es ist ein Kater!"
"...Der Kleine denn heißen?"
"Nenn ihn doch 'Jungjunges Junges'.", schlug Streifenstreif vor, "Dessen Junges könnte dann 'Junges von Jungjunges Jungem' heißen."
"Und dessen Junges könnte dann 'Junges vom Jungen von Jungjunges Jungem' heißen.", wollte Felsenstein sagen, biss sich aber beim Versuch, diesen Satz auszusprechen auf die Zunge und starb einen qualvollen Tod .

"So wird es ganz bestimmt nicht heißen.", schnaubte Jungjunges und begutachtete das weiß-schwarz gesprenkelte Fell des Kleinen, "Ich dachte ja eher an so was wie 'Besser-als-Sternenstern-Junges'"
"Ein bisschen sperrig."
"Stimmt. Dann heißt er einfach Katzenjunges. Fertig."
"Was für ein schöner Name!", miaute Sternenstern.
Streifenstreif stand auf.
"Nun denn. Ich gehe jetzt. Meine Arbeit hier ist getan.", verkündete er.
"Aber du hast absolut nicht getan!", warf Mondherz ein, doch der Heiler war schon verschwunden.

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