Misstrauen
Sie hält das Kind im Arm. Ihr Baby.
Rubys sanfter Atem streicht über ihre Wange. Verleiht ihr Mut.
Es gibt kein zurück.
Langsam beugt sie sich vor. Ihre Finger berühren das kalte Schild. Smith.
Sie drückt ihre Tochter fester an ihre Brust. Sucht ihre verlorene Hoffnung in dem kleinen Körper. Presst das Glück aus Rubys Seele.
Entschlossen drückt sie auf die Klingel.
Ein leises Summen ertönt. Eine fragende Stimme folgt.
Sie antwortet. Leise und zittrig.
Stille. Bedrückend und voller Spannung.
Sie wird unruhig. Dann das Summen des Türöffners. Erleichterung.
Mit einer unbehaglichen Nervosität im Bauch betritt sie das Wohnhaus.
Ihre Schritte hallen im Treppenhaus wieder. Vorsichtig erklimmt sie die Stufen. Rubys gleichmäßiger Atem beruhigt sie.
Ängstlich drückt sie das Kind fester an ihre Brust. Spürt den schwachen Puls an ihrem Herzen.
Er erwartet sie bereits. Mit einem traurigen Lächeln sieht er ihr entgegen.
Sein Blick streift das Kind in ihrem Arm. Sein Lächeln erstirbt.
Sie tritt zu ihm an den Türrahmen. Hält ihm das Baby entgegen. Sein Baby.
Er wendet den Blick ab. Sucht stattdessen in ihren Augen nach einer Erklärung. Er wirkt erschüttert.
„Komm endlich darüber hinweg, Martha"
„Über was?"
„Ich kann das einfach nicht mehr."
Die Erinnerung erschüttert ihr Herz. Er hat sie verraten. Im dunkelsten Moment in ihrem Leben, hat er sie einfach verlassen.
Sie verdrängt ihre Gedanken. Es ist vorbei. Sie haben ihr Glück wiedergefunden.
Mit einem angedeuteten Lächeln nickt sie auf Ruby. Er weicht zurück. Hebt den Blick. Fassungslosigkeit.
„Was hast du getan?" Eine Frage, auf die er keine Antwort erhofft.
Sie zuckt von seiner Enttäuschung zurück. Sein Argwohn überrascht sie.
„Ich hab unser Baby gefunden", antwortet sie wahrheitsgemäß.
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