Die Bestimmung
Eine Weile verharre ich in dieser Position und will nicht, dass diese Erleichterung und Unbeschwerheit je endet. Doch irgendwann müssen wir uns lösen, weshalb ich langsam loslasse. Mir stehen die Tränen in den Augen, allerdings vor Freude. „Liviel, meine liebe Tochter. Oh wie lange ist es her, als wir uns das letzte Mal sahen? Moment- was ist mit deiner Augenfarbe geschehen? Sie sind ja ganz weiß! Oh, du musst mir alles erzählen!", beginnt mein Vater in seiner angenehmen Stimme. Dabei wischt er mir die Tränen aus meinem Gesicht. „Komm, es gibt einiges zu berichten. Du musst sehr erschöpft durch den langen Ritt sein. Diener, bringt Prinzessin Liviel einen warmen Tee und bereitet ihr Essen vor!", ruft er den Angestellten im Palast zu.
Ich lächle zurückhaltend, allerdings kommen mir gleich Schuldgefühle hoch, da ich es nicht gerne mag, wenn ich besonders behandelt werde. „Ada-", setze ich an. „Du weißt doch, dass ich Tee nicht mag.", flüstere ich belustigt. „Mir reicht unser Kristallwasser, in Ordnung? Wir hatten genügend Vorräte, macht euch bitte keine Umstände!", sage ich nun zu allen Bediensteten etwas lauter. Sie nicken und lassen uns allein. „Zu meinen Augen... Eine lange Geschichte. Später, in Ordnung?", fragte ich beherzt. Er nickt lächelnd und weist mir den Weg in den Raum mit einer einladenen Geste seiner Hand.
Ich winke Legolas zu mir, der noch immer hinter mir steht, geduldig wartet und nicht den Vater-Tochter-Moment zerstören will. Er lächelt sofort und mein Herz wärmt sich. Als er näher kommt, betrachtet mein Vater auch Legolas zum ersten Mal genauer und auch er lächelt ihn freundlich an. „Du musst Legolas sein, nicht wahr? Sohn des Thranduils, Begleiter meiner Tochter und wie ich hörte, auch ihr Retter?", schmunzelt er. „Ja mein König, so ist es. Ist mein Vater vor einigen Tagen bei Ihnen gut angekommen? Und zu den zweiten Worten, Liviel ist jetzt in vollständiger Sicherheit. Sie wurde geheilt und ihr geht es bestens.", antwortet er sanft. Ich bewundere ihn stumm für seine Höflichkeit und Gabe für den Ausdruck in der Sprache, dadurch scheint er meinen Vater sofort überzeugt haben zu können. Nun weist mein Vater uns in den Raum und zeigt uns die Plätze an der Tafel, wo wir nun sprechen werden. Zu meiner Überraschung sitzt dort Thranduil, aber wie erwartet desinteressiert. Innerlich seufze ich und bete, dass dieses Gespräch gut verlaufen wird.
Wir setzen uns, aber niemand mag richtig zu reden beginnen, weshalb eine längere Zeit Stille herrscht. Schließlich ergreife ich das Wort. "Guten Abend, König Thranduil, guten Abend Vater, Legolas.", nicke ich zu jedem. "Ich muss mich entschuldigen. Bei jedem von euch. Durch meine undurchdachten Absichten habe ich eine große Angelegenheit gebracht, die manche von uns in Gefahr oder Sorge brachte. Nun ist mir mein Fehler bewusst und es tut mir wahrsinnig leid, wie ich gehandelt habe.", beschämt senke ich den Blick, während dass Essen bereitet wird. "Ich weiß, dass dieses Abenteuer mit viel Glück geendet ist und bin mir der Gefahren bewusst, die uns hätten zerstören können. Bitte, verzeiht mir mein Handeln. Es wird nicht wieder vorkommen.", ende ich heiser.
Thranduil antwortet am schnellsten. "Ha, wenigstens sieht dieses Mädchen nun ihren Fehler selbst ein. Diese Entschuldigung ist nur angebracht und ich muss zustimmen, dass wir uns dieses ganze Theater auch hätten sparen können, hättest du nicht so unüberlegt gehandelt.", meint er genervt. Auf einmal springt Legolas auf. "Ada, hör auf Liviel runterzumachen! Du hast kein Recht dazu und kennst ihre Beweggründe nicht. Du kennst sie überhaupt gar nicht!", schreit er ihn aufgebracht an. Geschockt blicke ich zu ihm und versuche, ihn zur Ruhe zu bringen. "Bitte, Legolas, setz dich.", flüstere ich. Er bleibt noch einen Moment stehen, funkelt Thranduil an und geht schließlich meiner Bitte nach.
Nun greift mein Vater endlich ein. "Bitte, beruhigt euch, alle zusammen. Wir haben einiges zu besprechen und wir kommen nicht weiter, indem wir streiten. Ich gebe Thranduil recht, es war unüberlegt von dir, Liviel, einfach wegzulaufen, aber ich kann dich verstehen und sehe auch meinen Fehler ein. Nur möchte ich noch etwas zu deiner Aussage etwas ergänzen, meine Tochter. Wer sagt, dass dieses Abenteuer hier vorbei ist?", grinst er. Darauf fällt mir die Kinnlade leicht herunter. Was bitte hat er da gerade gesagt? Was soll denn nun noch auf uns zukommen? Ich werfe Legolas einen gespannten Blick zu, den er gleich erwidert. "Es gibt eine bestimmte Sache, die wir euch erzählen müssen.", sagt mein Vater wieder ernst und vorsichtig. "Wir können sie nicht mehr länger vor euch versteckt halten." Moment, sie wussten diese Sache schon lange, die uns BEIDE betrifft, und ich wusste bis vor kurzen noch nicht einmal von Legolas? "Wir hören, nur zu...", sage ich leicht gereizt.
"Möglicherweise wisst ihr, dass ihr beide im selben Jahr geboren seid. Es kam so, dass 162 Jahre nach eurer Geburt die Valar Thranduil und mich in unseren Träumen aufsuchten. Sie gaben uns eine Botschaft mit auf den Weg, dessen Bedeutung wir allerdings über die Zeit noch selbst herausfinden sollten. Sie sagten mir; 'Eine Bedrohung wird bald entstehen, eine dunkle Macht wird kommen und im Düsterwald ihren Lauf nehmen. Sie muss gestoppt werden, sonst werden alle übrigen Reiche ebenfalls zerstört werden und das Böse die Überhand nehmen. Nur der Waldjunge und das Lichtmädchen können dieser Bestimmung gerecht werden und entgegentreten. Dafür muss die letzte Sternenflüsterin gefunden werden, denn sie allein vermag es, das Böse zu vernichten.'", er pausiert in Erinnerung welgend.
"Es ist wahr. Über die Jahre ist uns klar geworden, dass ihr diese beiden Kinder seid. Legolas, der Waldjunge von dem damaligen Grünwald, und Liviel, das Lichtmädchen aus Lichttal. Ihr wurdet mit dieser Bestimmung geboren. Nun müsst ihr sie erfüllen. Der Düsterwald ist von Schatten und Trist erfasst und wenn nichts getan wird, ist Lichttal das nächste Königreich, welches von dem Bösen eingenommen wird. Weiter geht es dann mit ganz Mittelerde. Ihr müsst diese Sternenflüsterin finden. Sie wird wissen, wohin ihr gehen müsst und wie diese Bedrohung zu stoppen ist. Gemeinsam müsst ihr die Bedrohung besiegen.", schließt er ab.
Vor Schock rast mein Herz, mein Atem geht schneller und meine Augen stehen weit offen. Ich und Legolas, bestimmt dazu, eine Bedrohung im Düsterwald zu vernichten? Mir gehen tausende, nein, unendlich viele Fragen durch den Kopf. "Was..?", bekomme ich nur heiser heraus. Ich räuspere mich. "Wisst ihr weiteres über diese Bedrohung? Von wem aus kommt sie, wie wird die Person genannt? Wie kann sie besiegt werden?, frage ich überwältigt. Mein Vater seufzt, was mich noch nervöser macht. Was hat das alles auf sich? "Ada...? Bitte, sag etwas.", flehe ich. Nach einiger Zeit Nachdenken antwortet er mir endlich.
"Meine Tochter... Es ist so... dass nicht viel darüber bekannt ist. Nur sehr wenige wissen Bescheid und Thranduil und ich haben lange nach Informationen gesucht. Wir fanden nur wenig. Das meiste müsst ihr selbst herausfinden.", endet er mit entschuldigendem Blick. Ich versuche zu tief atmen und ruhig zu bleiben. Wie sollen wir nur eine Bedrohung vernichten, wenn keine Informationen bekannt sind? Wir können doch nicht ganz Mittelerde absuchen? Und warum gerade wir? Ich zittere. "Mehr werdet ihr morgen früh erfahren. Nun ist es spät, ihr müsst ruhen, denn morgen steht ein straffer Zeitplan an. Lasst alles auf euch wirken." Sofort springe ich auf und renne aus dem Raum. Durch den Palast zurück, an allen Gängen und Räumen vorbei.
Nun bin ich wieder draußen und verlangsame meine Schritte. Es ist bereits dunkel und die Sterne stehen hoch am Himmel. Ich verspüre nun auch die Erschöpfung von der Aufregung des Tages, aber ich bin noch hellwach und weiß, dass ich mit diesen Neuigkeiten diese Nacht kaum schlafen werden kann. Vorsichtig schaue ich mich um, sehe aber, dass ich soweit allein bin und suche meinen Lieblingsort auf. Dieser ist ein Stück Wiese an dem See im Walde Lichttals. Dort war ich jede Nacht und beobachtete die Sterne. Sie beruhigen mich immer auf eine gewisse Art und Weise. Es dauert nicht lange, bis ich den Weg dorthin wieder gefunden habe. Versteckt im Wald taucht meine kleine Wiese auf, voller Blumen und Pflanzen die prächtig blühen, und direkt vor meinen Augen der Kristallsee. Er erhielt seinen Namen durch seine glitzernde Oberfläche bei Dunkelheit von mir. Trotz der schweren Last auf mir beginne ich zu lächeln. Langsam gehe ich zum Ufer und lasse mich nieder, die Füße im Wasser baumeln. Die klare Nachtluft beruhigt mich sehr und ich schließe die Augen. Wie sehr wünschte ich, dass alles so viel leichter wäre. Dass meine Mutter am Leben wäre, ich nie weggelaufen wäre und es diese Bestimmung einfach nie gäbe. Alles wäre so viel leichter. Diese Träume. Der Wechsel meiner Augenfarbe. Die Stimme. Das verletzte Mädchen. Plötzlich ergibt alles Sinn. All diese Geschehnisse waren Vorboten für die Bestimmung.
"Hey.", reißt mich eine sanfte Stimme aus meinen tiefen Überlegungen. Ich fahre erschrocken zusammen, springe auf und dreh mich hektisch um. "Legolas.", seufze ich erleichtert. "Du hast mich also gefunden.", lächle ich. "Ja, dein Vater riet mir, es an dieser Stelle zu versuchen.", schmunzelte er. "Jetzt bist du wirklich an meinem Lieblingsplatz. Willkommen in Lichttal.", gab ich zurück. Intuitiv nehme ich seine Hand und ziehe ihn mit mir zum Ufer, setze mich hin und beobachte weiter die Nacht. "Danke dass du bei mir bist.", flüstere ich kaum hörbar. Doch er scheint meine Worte gehört zu haben und legt einen Arm um meine Hüfte, zieht mich näher an sich heran und ich lehne meinen Kopf an seine Brust. Ich liebe diese Position. So nah stand ich selten jemandem und noch nie fühlte ich mich bei einer Person so sicher, geliebt und geborgen zugleich. "Was denkst du zu unserer Aufgabe?", frage ich leise. Er seufzt.
"Es ist eine schwere Bürde mit wenig Informationen, die uns auferlegt wurde. Ich bin mir nicht sicher, dass ich dem gewachsen bin. Ich muss zugeben, dass ich Angst habe. Angst um dich.", sagt er. Ich blinzle ihn gerührt an. Warum ist er so unendlich führsorglich, süß und liebevoll...? "Ich bin auch besorgt. Ich fürchte, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, ich habe eben erst das Kämpfen erlernt. Wie sollen wir eine Bedrohung ausfindig machen, wo niemand weiß, wer das ist, was das ist und wo wir sie finden? Es gibt zu wenig Hinweise.", seufze ich. "Aber wenigstens ist diese Bestimmung für uns beide. Wir machen es zusammen.", ergänze ich. Und dann liegen wir uns in den Armen. "Oh Livi... Lass uns bitte diesen Abend noch genießen. Ich weiß, dass viel passiert ist, aber ich möchte ihn in schöner Erinnerung behalten. Möchtest du mir noch ein wenig von Lichttal erzählen?", fragt er. Ich lächle. Er versucht, mich aufzuheitern.
In mir breitet sich ein Wall Glücksgefühle aus, die mich fast von der Realität abbringen, allerdings schaffe ich es noch gerade, den Bezug zum Bewusstsein zu behalten. Legolas ist ein wirklich guter Freund. Ein so guter. Mehr, als ich ihn verdiene. Jetzt weiß ich, wie sich richtige Freundschaft anfühlt. Aber ich bemerke, dass ich abschweife und antworte meinem Seelenverwandten. "Das ist süß von dir.", lächle ich. "Aber im Moment bin ich nicht in der Stimmung, von Lichttal zu erzählen. Wäre es für dich in Ordnung, dass wir über etwas positives sprechen? Ich würde gerne mehr über unsere Beziehungen zu anderen erfahren. Mit Freunden, Liebschaften, Arbeitskameraden oder auch Familie. Wenn das für dich nicht zu privat ist, aber ich würde gern viel mehr über dich und deine Freunde wissen.", schaue ich ihn an. Nervosität breitet sich in mir aus, vor Angst, er werde wütend. Aber ganz im Gegenteil dazu grinst er und nickt, was mich innerlich aufseufzen lässt.
"Nun, meinen Vater hast du ja bereits kennengelernt. Meine Mutter ist wie deine bereits tot. Vor vielen Jahren, bei der Schlacht bei Gundabad, der Orkfestung, um mich zu retten.", seufzt er. "Mit Côldir war ich ja früher etwas befreundet, aber habe mich wieder auseinander gelebt. Noenion ist mein bester Freund gewesen und verstehe mich noch immer sehr gut mit ihm. Und früher war ich mit einer anderen Waldelbe, Tauriel, sehr gut befreundet.", sagt er. Diese Worte lassen mich aufhorchen. Ein Stechen und ein neues Gefühl steigt in mir auf. Ich verspüre... Eifersucht? Ich höre aufmerksam zu. "Auf irgendeine Weise... Habe ich Tauriel früher geliebt. Doch sie verliebte sich in einen Zwerg, welcher starb, und danach verlor sich unser Kontakt. Glücklicherweise bin ich seit langem über sie hinweg und verstehe mich noch immer gut mit ihr.", lächelt er. Ich setze ein leichtes Lächeln auf, was mich viel Kraft kostet, da es nicht echt ist, nur um meine Gefühle nicht preiszugeben. Er scheint eine andere Elbin zu lieben.... Nein Livi, er ist über sie hinweg... Warum mache ich mir darüber so viele Gedanken? Es ist doch schön, wenn er schon einmal richtige Liebe erfahren konnte.
Aber was ist Liebe? Diese Frage lässt mich schlucken. Ja, was bedeutet sie eigentlich? Es scheint mir lange her, dass ich wirkliche Liebe spürte. Und es war nie richtige... Nur die meiner Mutter und meines Vaters, aber ich führte noch nie eine Beziehung. Wie wäre es wohl, geliebt zu werden? Wie wäre es, Liebe zu spüren? Ich nicke weiter, um Legolas keinen Grund zur Sorge zu geben. Innerlich atme ich tief durch und nehme all meine übrige Kraft, um mich weiterhin auf seine Worte zu konzentrieren.
"Nun, sie ist definitiv nicht mehr mein Typ. Aber wie geht es dir dabei? Mit wem bist du in gutem Kontakt?", fragt er schließlich. Da war es wieder. Der Schmerz. "Ich... habe noch nie eine Beziehung geführt und wurde geliebt. Habe noch nie geliebt.", grinse ich. "Sonst komme ich recht gut mit anderen klar, allerdings fühle ich mich in kleineren Gruppen viel wohler. Ich bin eher einzelgängerisch. Aber das könnte auch daran liegen, dass ich von jedem nur als die Prinzessin von Lichttal angesehen werde. Ich bin es so satt, immer vergöttert und mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Ich habe nur wenige wahre Freunde, die mich als Liviel sehen und nicht nur als Prinzessin.", seufze ich. "Natürlich ist Respekt sehr richtig, aber manchmal fühle ich mich so, als würde mich niemand kennen, und auch nicht kennen wollen."
Darauf erkennt Legolas den Schmerz in meinen Gesichtszügen. Besorgt rutscht er zu mir, streichelt meinen Arm behutsam und meint: "Hey, mach dir nicht so viele Gedanken. Du bist so eine tolle Person! Weshalb sollten andere da denken, dass sie dich nicht kennenlernen wollen? Ich mag dich sehr gern, möchte dich kennenlernen und mit dir befreundet sein. Ich bin für dich da." Er bringt mich einmal wieder zum Lächeln. Auf einmal spüre ich Nässe auf meinem Schoß. Was ist passiert? Im selben Moment realisiere ich, dass es Tränen sind, die mir die Wangen heruntertropfen. Doch lächle ich dabei. Warum bin ich so verdammt emotional? Legolas lächelt mich so großherzig an, dass mein Gehirn vergisst, weiterzuarbeiten und zu denken. Ohne nachzudenken kuschele ich mich an ihn und will hier immer mit ihm bleiben.
Der Kristallsee hat nun noch mehr Bedeutung für mich. Schon vorher war er mein Lieblingsort, an dem ich immer allein sein konnte, doch zu zweit, diesen Abend, ist es noch tausendmal schöner. Langsam fallen meine Lider zu und ich versinke in einen tiefen Schlaf.
"Eine Bedrohung wird bald entstehen, eine dunkle Macht wird kommen und im Düsterwald ihren Lauf nehmen. Sie muss gestoppt werden, sonst werden alle übrigen Reiche ebenfalls zerstört werden und das Böse die Überhand nehmen. Nur der Waldjunge und das Lichtmädchen können dieser Bestimmung gerecht werden und entgegentreten. Dafür muss die letzte Sternenflüsterin gefunden werden, denn sie allein vermag es, das Böse zu vernichten."
Da erscheint Lichttal und sehe von weit weg einen Wald, mitten drin einen See und zwei Elben, die am Wasser sitzen. Als ich erkenne, dass eine davon ich selbst bin, wird mein Geist so schnell vorangetrieben, bis ich direkt hinter ihnen bin. Zuerst sitzen beide friedlich nebeneinander und ruhen, doch gleich wechselt die Szene und ich befinde mich tief unten in der Erde. Dort ist es stockfinster, nur Gänge, durch die ich gedrängt werde, sind sichtbar. Plötzlich stoppe ich an einem Raum. Dort ist eine Zelle zu sehen, in der ein ausgemergelter, mit vielen Verletzungen versehener Mensch hängt. Schnell werde ich wieder aus dem Raum gezogen und in Sekunden bin ich am nächsten Ort. Schatten umgibt mich, sodass meine Augen nichts mehr erkennen. Auf einmal erklingt eine Stimme. Sie lacht, böse und tief. Da wechselt die Szene und vor mir blitzt etwas helles auf. "Nur die Sternenflüsterin kann das Böse besiegen.", meint die mysteriöse Stimme, die sich als eine Valar entpuppt. Nur kurz kann ich sie erkennen, dann ist sie wieder verschwunden. Plötzlich spüre ich einen starken Sog, mitten in mir, in meinem Inneren drin. Wie ein Loch, welches mich von innen verzehrt, breitet es sich aus und verschlingt mich. Ich kann nicht atmen. Ich will schreien. Aber es geht nicht. Ich besitze keinen Körper, keine Stimme. Nichts kann mir helfen. Angst überwältigt mich. Mit einem Bumm ist der Schmerz vorbei, ein Knall löst alles auf. Nur noch Leere ist übrig.
Heftig keuchend wache ich auf. Wer ist das? Was ist geschehen? Nach einem ruckhaften Zucken und wälzen meines Körpers bemerke ich, dass ich wieder fühle. Die Leere ist verschwunden. Merkwürdig. Was hatte das zu bedeuten? Was war dies für ein Traum? Diese Szenen... grauenvoll. Was, wenn sie die Zukunft zeigen? Wenn das, was ich gesehen habe, meine Bestimmung ist und dies erleben werde? Wenn das mein Ende ist? Ich merke, dass ich hyperventiliere. Ruhig, Liviel. Ganz ruhig. Ich versuche, tief und richtig zu atmen. Legolas scheint friedlich zu ruhen. Sein Anblick gibt mir gleich ein sicheres Gefühl. Ich schließe die Augen und lege mich neben ihn, an seine Brust. Sein Duft umhüllt mich und beruhigt mich. Wie schafft er das bloß? Ich lächle. Im nächsten Moment spüre ich, wie eine Hand nach mir greift und sich um mich legt. Jetzt liege ich wirklich in seinen Armen. Durch ihn kann ich so glücklich sein. Bei ihm fühle ich mich sicher und geborgen. Welch ein Glück ich habe, ihn bei mir zu haben.
Ein wenig hänge ich noch meinen Gedanken nach. Doch schon bald, auch durch die Dunkelheit und die Erschöpfung werde ich endlich wieder müde. Und endlich schlafe ich ruhig ein. Traumlos.
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Hey guys!!! :3
Tut mir so leid dass ich erst jetzt mich mal wieder melde... Ich kann mich nicht wieder mit Stress rausreden, aber ich habe einfach keine Zeit gefunden... Tut mir so leid!! Aber endlich bin ich auch mit diesem Kapi mal fertig ^^
Ich hoffe es gefällt euch und mal wieder nehme ich gerne Feedback an oder Fragen beantwort euch gern :3 In einer Woche habe ich Sommerferien und dann wird auch auf jeden Fall mehr kommen!! :D
Bis deine Leute,
Wir lesen uns!
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