'Dezember'
>>Rein aus Interesse: Wann hast du eigentlich Geburtstag?<<
>>Willst' mir wohl etwas schenken?<<
>>Nee, ich will dein Horoskop lesen.<<
>>Schon klar. Ich bin Schütze und werde bald... na ja, das kannst du meinetwegen raten.<<
>>Ich bin Fische, falls das etwas über eine Person aussagt.<<
>>Kannst du was mit diesem Kram anfangen?<<
>>Zugegeben, als Kind bin ich ziemlich darauf abgefahren. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass Schütze das Element Feuer hat.<<
>>Kein Wunder, so heiß, wie ich bin.<<
>>Ich dachte, derartiger Humor wäre dir zu 'cringe?'<<
>>Selbst meine bescheidene Exzellenz kennt Ausnahmen, Spielverderber. Das bedeutet es, ein Freak zu sein.<<
>>Du bist kein Freak.<<
>>Es macht mir nichts aus.<<
>>Mir aber. Du kannst ruhig netter zu dir sein.<<
>>Okay, okay. Dann bin ich halt wunderbar und wertvoll. Aber dir etwas zum Geburtstag zu schenken, wäre schon witzig. Mal gucken, was ich mir da einfallen lasse...<<
Ich saß vor dem Bildschirm und massierte mir die Schläfe, während ich mir unsicher eine Antwort zusammenwürfelte. >>Du schenkst mir schon genug<< wäre doch ein wenig zu kitschig, oder?
☆
>>Turn my head and shut my eyes,
Doesn't even matter if I'm wrong or right,
'Cause if I don't walk, I keep messing around
And I'll be falling all the way down.<<
-Kwabs// Walk
Ich weinte fast gar nicht mehr. Meine Klassenkameraden machten sich immer noch Späße daraus, mich zu schikanieren und zu verletzen, mir mit ihren Degradierungen Messer in die Rippen zu bohren.
Ganz ehrlich? Es machte mir kaum mehr etwas aus. Denn ich wusste, am Nachmittag konnte ich mich mit einer Person unterhalten, die mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Am Nachmittag schlossen sich meine Wunden wieder, zumindest kurz. Ich schwelgte wie in einem Traumland, sobald dein Name in meinen Benachrichtigungen aufflammte. War das gesund? Vermutlich nicht, aber ich wollte mehr davon.
Wenn ich nachts wach lag wegen der Vorfälle, dann schob ich meine Angst beiseite, indem ich meine Gedanken auf dich lenkte, und dort blieben sie stets hängen wie in der schönsten Mäusefalle der Welt.
Ich versuchte, mir ein Bild davon zu machen, wie du aussahst. Leider konnte ich die Vorstellungen nie so wirklich festhalten, sie entwanden sich meiner Gedanken wie glitschige Fische. Vielleicht schmückte ein Bart dein Kinn, vielleicht fühlten sich deine Hände rau an oder weich wie Samt, vielleicht warst du viel größer als ich oder wir waren ähnlich groß.
Du sagtest mir nur einmal, dass du braune Augen hättest. Seither kreisten meine Gedanken nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, darum, diese Augen eines Tages sehen zu können.
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