Sheffield

Für alle, die sich fragen, wie mein Leben in einem anderen Land so ist :-)

Ich bin nun schon über vier Monate in England und ich denke, das ist eine gute Zeit, um mal zu schauen, wie es bis jetzt gelaufen ist und wie es grundsätzlich so ist hier in Sheffield.

Wie einige bereits wissen sind wir als Familie in die Stadt des Stahls gefahren. Wir haben uns mit Fahren abgewechselt und sind am Anfang der Südküste Englands entlanggefahren. Nach insgesamt sieben Tagen sind wir an meinem neuen Wohnort angekommen und nach weiteren vier Tagen galt es dann, tschüss zu sagen. Für beide Seiten nicht gänzlich einfach, aber ich denke, dass es für meine Eltern doch noch ein Stückchen schwieriger gewesen ist.

Jedenfalls ging für mich dann die Zeit des Kennenlernens und Entdeckens los. Schließlich kannte ich weder Sheffield noch die Menschen, die dort leben. Obwohl ich in die Kirche gegangen bin und somit sicher schneller Menschen kennengelernt habe, als wenn ich das nicht gemacht hätte, so fiel es mir in den ersten Wochen doch recht schwer, Anschluss zu finden.
Ich war hier in einer fremden Stadt mit fremden Menschen und einer Sprache, die nicht meine Muttersprache ist. Für mich war das nicht ganz einfach, da ich ein wirklich großer Familienmensch bin und immer etwas mit Freunden mache, wenn ich Zeit finde. Nun musste ich neue Freundschaften aufbauen und ich muss zugeben, dass ich wohl etwas vergessen habe, dass man dies machen muss, da ich die Menschen in meinem Freundeskreis zu Hause nun doch schon einige Jahre kenne.
Ich versuchte also offen zu sein und meine Mitstudenten und die anderen Gottesdienstbesucher besser kennenzulernen.

Ich weiß nicht, wie ich das gemacht hätte ohne Gott, denn obwohl ich hier niemanden kannte und mir schwer tat, auf Menschen zuzugehen, wusste ich doch, dass er immer bei mir ist.
Und nach eineinhalb Monaten war das 'Schlimmste' auch schon durch.
Meine Mitstudenten sind alle echt toll und mit 3, 4 von ihnen unternehme ich auch neben der Schule hier und da etwas (erst diesen Mittwoch habe ich mit Emily HP 1 und 2 geschaut).
Ich habe also wieder mal gemerkt, dass Freundschaften nicht ganz so einfach sind und der 1. Teil (das Kennenlernen, Smalltalk, etc.) nun mal wichtig ist, um zu einer tieferen Beziehung zu gelangen ^^.

Natürlich gab es neben Freundschaften und Beziehungen (im lockeren Sinne - keine romantischen ^^) auch noch ganz praktische Dinge zum Einleben. Nach sieben Wochen besaß ich auch endlich ein englisches Bankkonto, dessen Beschaffung um einiges komplizierter war, als angenommen, und konnte somit etwas selbstsicherer an die ganze Jobsuche.

Diese gestaltet sich leider sehr viel schwieriger, als ich gedacht habe. Ich wusste, dass es nicht ganz so einfach wird, da ich hier ja ein Ausländer bin, aber dass ich auch nach Weihnachten noch keinen Job habe, hätte ich nicht gedacht. Schließlich bin ich nur zwei Tage in der Schule und hätte somit Montag, Mittwoch und Freitag Zeit zu arbeiten.
Es ist nicht so, dass ich an einem Punkt bin, wo ich panisch darüber nachdenke, wie ich das Ganze schaukeln soll, aber finanziell wird es definitiv langsam eng und ich bete, dass das bald 'geklärt' wird.

Die Schule ist echt super. Mit allem, was ich über mich selber lerne (ob durch die Schule, oder sonst) und dem, was ich über Gott höre, entstehen Verlinkungen, die ich so noch nicht wirklich gesehen habe, auch wenn ich zu einem Thema vielleicht bereits mehrmals einen Input gehört habe und das behandelt habe.

Ein typischer Schultag sieht wie folgt aus:

08:00 - 09:00
Morgenessen (das ein Studentenpaar vorbereitet – immer wieder ein neues Paar)

09:00 - 09:35
Andacht (dienstags hält diese ein Student und Donnerstags die Person, die am Sonntag die Predigt hält)

9:45 - 11:00
1. Morgenlektion mit einem der Kirchenangestellten

11:00 - 11:20
Kaffeepause (ebenfalls ein Studentenpaar, das diese vorbereitet)

11:20 - 12:30
2. Morgenlektion (meist der zweite Teil der 1. Lektion. Selten eine neue Person)

12:30 - 13:00
Singen und beten als Klasse

13:00 bis 14:00
Mittagessen (Ein Studentenpaar bereitet dieses vor, inkl. Einkauf. Dieser sollte jedoch vor dem Schultag geschehen)

14:00 - 15:00 Uhr
1. Nachmittagslektion (neue Person)

15:00 - 15:30
Singen und beten (mit allen Anwesenden der Kirchenangestellten etc.)

15:30 - 15:45
Kaffeepause (Studentenpaar bereitet diesen vor)

15:45 - 17:00
2. Nachmittagslektion (am Donnerstag ist das die Zeit für die Kleingruppen, wo man persönlichere Dinge bespricht)

ab 17:00
Feierabend

Ich hoffe, das hilft euch etwas, zu sehen, wie meine Schultage so aussehen ^^
Der erste Teil war schon sehr aufschlussreich und dank der Notizen, die ich mir gemacht habe, kann ich die Lektionen immer wieder Revue passieren lassen :-)

Nach diesem 'first Term', wie sie ihn hier nennen, verbrachte ich einen Teil meiner Weihnachtsferien bei meinen Verwandten in Schottland. Das war wunderbar. Es tat so gut Zeit mit meinen Cousinen (17, 15 und 13) und meinem Cousin (10), die ich so selten sehe, zu verbringen. Ich hab sie soo, so lieb! Neben verschiedenen Aktivitäten mit der Familie (mein erstes traditionelles Weihnachtsessen, Schlitteln, Kinobesuch) wollte ich auch mindestens einmal während meines Aufenthalts bei meiner Familie nach Edinburgh.
Ich LIEBE diese Stadt und könnte sie wohl noch zehn weitere Male besuchen, denn, auch wenn ich vieles bereits in unseren vorhergehenden Ferienbesuche gesehen habe, gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

Am Ende meiner Tour entschloss ich, auf den Arthur's Seat zu spazieren. Von da hat man einen wunderbaren überblick über Edinburgh und dank des Sonnenuntergangs gelangen mir einige superschöne Fotos.

(leicht mit Instagram bearbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)

(leicht mit Instagram bearbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)

Der Arthur's Seat ist der Hügel auf der linken Seite in beiden Fotos.

Nun freue ich mich sehr auf den zweiten Teil der drei im Gesamten, der mit einem 'Missionseinsatz' in Sizilien beginnt. Wir werden dort in eine bereits bestehende Kirchgemeinde gehen, deren Leidenschaft die weniger glücklichen Menschen sind – also die Armen, die Flüchtlinge und die Prostituierten. Unsere Aufgaben werden wohl bei der Jugendarbeit und beim Unterhalt des Gebäudes, etc. liegen.
Ich freue mich sowohl auf die Gemeinde und das Kennenlernen ihres Programmes und ihrer Arbeit mit diesen ärmeren Menschen als auch auf das gute Essen – Cannoli here I come xD

Nun, ich denke, das ist alles. Solltet ihr noch weitere Fragen an mich haben, einfach stellen. Ich freue mich, mich mit euch darüber zu unterhalten.

Ich wünsche euch einen schönen Tag, wo auch immer ihr euch auf der Welt befindet :-)

Lg
Eure StephVi


Eintrag: 2018

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