Israel - Part 1
Und da kommt er endlich! Der Blogeintrag zu meiner Reise ins heilige Land – oder zumindest der erste Teil davon ^-^
Es gibt so viel zu erzählen! Wir haben zahlreiche Orte besucht, neue Dinge erfahren und ich durfte ein mir bisher vollkommen fremdes Land kennenlernen. Ich möchte euch von meinen Ferien berichten und werde das in Form eines Tagebucheintrages machen. Die Bilder dürfen natürlich nicht fehlen und ich werde auch dort beschreiben, womit sie gemacht wurden und ob ich sie bearbeitet habe, oder nicht.
Jedenfalls möchte ich hier gar nicht weiter um den heißen Brei reden, sondern direkt anfangen.
1. Tag – Reise nach Israel
Nein, ich meine nicht das Spiel mit den Stühlen, sondern die wirkliche Reise in dieses wunderschöne Land ;-).
Um 9:20 Uhr ging's nach einer unruhigen und kurzen Nacht (auch wegen der Zeitumstellung) los Richtung Flughafen. Mein Vater hat mich abgeholt und chauffierte mich nach Kloten, wo ich mich um 10:00 Uhr mit dem Rest der Reisegruppe traf.
46 Menschen begaben sich zum Check-In und danach direkt zur Sicherheitskontrolle, da am Gate die Sicherheitsbefragung auf uns wartete. Paare wurden zusammen befragt, Singles alleine. Trotz der schnellen Abhandlung war es doch ein wenig nervenaufreibend. Hab ich etwas Falsches gesagt? Lassen sie mich in den Flieger? Warum bekomme ich eine orange Etikette, während auf dem Ticket meiner Kollegin eine grüne klebt? Alles Fragen, die mir durch den Kopf geschossen sind, ehe alles vergessen war, als ich im Flieger am Fenster saß und voller Vorfreude noch die letzten Sms verschickte.
In 3,5 Stunden sollten wir gemäß Pilotendurchsage im mindestens 10°C wärmeren Israel sein. Ich hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht, was etwas verrutschte, als ich Mitte Flug merkte, dass ich aufs Klo musste, die beiden Israeliten neben mir jedoch friedlich schliefen. Zähne zusammenbeißen und durchhalten war angesagt und ich war froh, dass die Aussage über die verbleibende Flugdauer nicht zu kurz berechnet war.
Die Passkontrolle war der nächste Halt, wo wir jemanden unserer Gruppe kurzerhand an einen anderen Posten gehen lassen mussten, da ihr Name zu sehr an einen bekannten Terroristen erinnerte. Diese Info bekamen wir aber natürlich erst, nachdem wir alle etwas unsicher und verwirrt beim Gepäckband gewartet hatten.
Schlussendlich war jedoch alles in Ordnung und der Fahrt mit dem Car zu unserer ersten Unterkunft – einem Kibbutz – stand nichts mehr im Wege. Fast nichts. Die Sicherheitsschranke der Ausfahrt wollte sich nicht öffnen, wodurch wir nochmals eine Ehrenrunde drehten.
Die Fahrt dauerte nicht lange und unser Tour-Guide machte sie noch kurzweiliger, indem er uns bereits dann mit vielen Informationen zudeckte. Er ist Israeli, kann aber sehr gut Deutsch sprechen. Lustigerweise finde ich, dass er sich dabei angehört hat, wie ein Franzose, der mit Akzent Deutsch spricht.
Nach 45 Minuten kamen wir schließlich beim Kibbutz an, wo wir als Allererstes unsere Häuschen bezogen.
(nicht bearbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)
Vielleicht fragt ihr euch, was ein Kibbutz ist. Ich erkläre das gerne. Ein Kibbutz ist eine Anlage, zu der mehrere Unterkünfte gehören. Früher war dies wie ein kleines Dorf für sich, und die Menschen darin lebten dort mit dem sozialen Gedanken, dass alles jedem gehörte. Jeder brachte das in die Gemeinschaft, was er konnte, aber bekommen taten alle gleich viel. Also tatsächlich sehr sozial. Diese Art und Weise zu Leben wurde jedoch zunehmend schwieriger, bis die meisten Kibbutze drohten, zu enden. So hat man dann ein Geschäft daraus gemacht und damit begonnen, einige der Häuser zu vermieten. Es gibt nur noch ganz wenige Kibbutze, die noch nach dem alten Prinzip leben.
So viel zu der Bedeutung und dem Nutzen dieser Gemeinschaften.
Dort angekommen, wurden die Schlüssel verteilt und ich erfuhr, mit wem ich diese 10 Tage ein Zimmer teilen sollte. Meine befristete Mitbewohnerin war eine Frau aus der Reisegruppe, die ich bis dahin noch nie gesehen habe, obwohl sie in dieselbe Kirche geht :-S
Nach dem Abendessen war ich so kaputt, dass ich direkt schlafen ging und noch nicht mal den ersten Blogeintrag fertig geschrieben habe.
2. Tag – Wüste Negev
Nach einem stärkenden Frühstück in einem anderen Raum (koschere Küche, das heißt, Fleischgerichte werden nicht in derselben Küche zubereitet wie Milchprodukte – folglich gab es auch kein Fleisch beim Morgenessen) machten wir uns auf den Weg in die Wüste.
Bevor wir aber da ankamen, machten wir noch Halt bei einem Denkmal der Negev Brigade.
(leicht mit Enlight bearbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)
Es soll an die Gefallenen erinnern, die im Unabhängigkeitskrieg 1948 die Wasserversorgung verteidigten.
Danach ging's weiter mit dem Bus, bis wir in der Wüste Sin angelangt waren, wo wir eine kleine Wanderung zum Wasserfall im Nationalpark 'En Avdat' gemacht haben. Und wenn ich sage klein, dann meine ich klein. Wir gingen noch nicht mal 30 Minuten bis wir beim Wasserfall angelangt waren. Aber hey, ich wusste, worauf ich mich einlasse. Ich war mit Abstand die Jüngste, was sich dann halt auch in unseren Programmpunkten zeigte. Ich wäre dennoch sehr gerne etwas länger gewandert.
Nach diesem kurzen Ausflug hat uns unser Buschauffeur mit einem Falafel zum Mittagessen überrascht und ich muss sagen, dass dieser Falafel wohl der beste war, den ich je gegessen habe :)
Darauf wurden wir von einem Aussichtspunkt der Wüste zum nächsten gefahren und jedes Panorama schien schöner als das vorhergehende. Ich kam jeweils gar nicht nach mit fotografieren, so sehr staunte ich über die Weite und die trockene und doch schöne Landschaft.
Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Grab des ersten Ministerpräsidenten, David Ben-Gurion, der mit der Verkündung der israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 den Modernen Staat Israel ausrief, kam mein Highlight des Tages. Der Kamelritt war zwar nur kurz (30min) und doch genoss ich das gemächliche Hin- und Herschaukeln auf den doch überraschend großen Wüstentieren sehr.
Das Letzte, was uns unser Tourguide an diesem Tag noch zeigen wollte, war der große Krater HaMakhtesh HaGadol in der Wüste Negev.
3. Tag – Masada / Totes Meer
Der heutige Tag startete früh. Morgenessen um 7:00 Uhr, Abfahrt mit dem ganzen Gepäck um 8:10 Uhr. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk startete der Chauffeur den Motor und transportierte uns über zwei Stunden zur antiken Felsenfestung Masada, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Mittels Schweizer Seilbahn erklommen wir den Felsen und Herodes' Festung – obwohl ich lieber den 45-minütigen Fußmarsch auf mich genommen hätte. Jedenfalls erhielten wir eine wirklich spannende Tour durch die Überreste der Festung und ich staunte, wie weitläufig das Ganze war. König Herodes hatte ganze Arbeit geleistet.
Ich erfuhr, dass die Zeloten hier oben mit Frau und Kind zu ca. 970st gewohnt haben und durch schlaue Architektur das Wasser vom Fluss in ihre Zisternen geleitet haben.
Dort lebten sie, bis die Römer kamen und (vermutlich mit der Unterstützung jüdischer Sklaven) eine Rampe bauten, wodurch sie die Festung schließlich einnehmen konnten.
(leicht mit Instagram überarbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)
Nach der Rückfahrt mit der Seilbahn ging's weiter zur von Menschenhand erschaffenen Oase En Gedi.
Ein kurzer Fußmarsch zum unteren Wasserfall konnte noch verlängert werden, sodass wir uns schlussendlich vor dem größeren Wasserfall im Schatten etwas abkühlten.
Da die Tour auf der Festung so lange gedauert hatte und wir noch vor dem Mittagessen bei der Oase waren, gab es erst um 15:00 (!) Mittagessen.
Nachdem unsere hungrigen Mägen gefüllt waren, machten wir uns auf den Weg zum Toten Meer (das sich übrigens 428 Meter unter dem Meeresspiegel befindet), wo wir in dem angenehm warmen Wasser mit 30% Salzgehalt floateten. Zum Vergleich: Die anderen Meere haben lediglich einen Salzgehalt von um die 3%.
Nach dem ganz neuen Badeerlebnis kamen wir nach einer Busfahrt von 15 Minuten bei unserem Kibbutz für eine Nacht an.
4. Tag – Jericho / See Genezareth
Auf dem Weg ins Naturreservat Einot Zukim haben wir die Felsen gesehen, in denen die Schriftrolle eines Bibeltextes gefunden wurde. Genauer der Auszug eines Textes des Buches Esther. Für die, die es nicht wissen: Ich bin gläubiger Christ und darum war das für mich sehr faszinierend. Genau, wie die kleine Wasserquelle im Naturreservat. Noch vor wenigen Jahren lag hier das salzige Wasser des Toten Meeres, dessen Wasserspiegel in den letzten 30 Jahren um fast 30 Meter gesunken ist. In Folge dieser Absenkung des Meeresspiegels schwemmen Süßwasserquellen das Salz weg. Pflanzen und Tiere breiten sich aus. Ich kam nicht umhin, an die Bibelstelle Hesekiel 47,1-12 zu denken. Erfüllt sich hier vor unseren Augen eine Prophetie aus dem 6. Jahrhundert vor Christus? Dort wird beschrieben, dass ein Fluss aus Süßwasser die Gegend und das Tote Meer wieder gesund macht. Falls jemand nicht weiß, weshalb mich das so berührt, dem sag ich das gerne. Als diese Bibelstelle geschrieben wurde, gab es diesen Ort so wie er jetzt nicht, da die Gegend dort noch mit dem Wasser des Toten Meeres bedeckt war. Jetzt aber ist der Wasserspiegel zurück gegangen und eine Süßwasserquelle kommt zum Vorschein. Für diese Menschen war es also eher schwierig, das mit logischem Denken zu erklären und doch glaubten sie daran – einfach nur KRASS!
Nun, ich möchte die Leser, die damit nichts anfangen können nicht weiter langweilen, deswegen geht's jetzt weiter. Nach einem kurzen Stopp am Jordan ging's dann weiter nach Jericho.
Dort besuchten des Hilfswerks „Seed's of Hope" von Tass Saada, einem ehemaligen PLO-Kämpfer. Das Hilfswerk ist tatsächlich 'nur' ein solches und sieht sich nicht als Bekehrungsstätte – auch wenn die Mitarbeiter dort Christen sind. Kinder werden von zu allen Denominationen angehörigen Familien gebracht. Ich finde es schön, dass sie dort mit ihrer Arbeit einen Unterschied machen und den Kindern, die sonst ziemlich sicher auf die schiefe Bahn geraten würden, helfen.
Um diese Arbeit irgendwie zu finanzieren, haben sie noch einen Souvenir-Shop und ein Restaurant, das wir anschließend an den kleinen Vortrag besuchten.
Frisch gestärkt machten wir uns zu unserem letzten Ziel für den heutigen Tag auf den Weg. Wir fuhren zum Berg Garizim (Berg des Segens), worauf die Überreste einer Kirche zu sehen waren und von wo aus wir einen schönen Panoramablick genießen durften.
Nach diesem Halt wurden wir ins Kibbutz am See Genezareth gefahren, in dem wir für drei Nächte bleiben würden.
5. Tag – Kapernaum / See Genezareth
Der nächste Tag knüpfte an den vorherigen an und wir besuchten weitere Stätte und Orte, die man in der Bibel findet.
Unser erster Stopp war der Berg der Seligpreisungen (Matthäus 5), wo wir es uns nicht nehmen ließen, in der Kapelle Dona Nobis Pacem zu singen. Es klang wirklich sehr schön :)
Nach unserer kurzen Gesangseinlage besichtigten wir zwei weitere Kirchen, bevor wir nach Kapernaum fuhren. In Kapernaum soll Petrus' Haus gestanden haben, über dessen angeblichen Überreste man nun eine Synagoge/Kirche mit einem Glasboden gebaut hat, damit man den Grundriss des Hauses sehen kann. Für mich waren diese Reiseziele wirklich etwas Besonderes. Das meine ich nicht in der Art, dass ich mich nicht mehr einkriegte und vor lauter Religiosität nur noch von diesen Dingen gesprochen habe, aber es ist schon speziell, wenn man die Orte sieht, die man aus der Bibel kennt. Jetzt habe ich in etwa eine Ahnung, wie die Distanzen sind und kann mir etwas besser vorstellen, wie das damals ungefähr so war.
Für Fischliebhaber gab es beim Mittagessen die Möglichkeit den Petrus-Fisch zu bestellen. Ich hatte auf einem Teller eines weiteren Gastes bereits sehen können, wie dieser Fisch aussah, verzichtete daher dankend und gab mich mit einem Kebabspieß zufrieden.
Wie alle Mittagessen war auch dieses sehr ausgelassen und ich lernte einige Mitglieder der Gruppe etwas besser kennen – alles wirklich coole Leute! :)
Da sich unser Kibbutz direkt am See Genezareth befand, lag es nahe, dass wir die angebotene Bootsfahrt in Anspruch nehmen würden. Die Fahnen wurden hochgezogen und zu unserer Überraschung hing da auch die Schweizer-Fahne. Bevor es alle realisiert hatten, begann dann auch noch unsere Nationalhymne durch die Lautsprecher zu spielen und einige von uns (inkl. mir) sangen lauthals den Text dazu.
(leicht bearbeitet – mit dem iPhone aufgenommen)
Zirka 45 Minuten dauerte der Spaß auf dem See, ehe wir uns kurz ein wenig frisch machten, um danach zum Abendessen zu gehen.
--------------------
Das war der erste Teil meiner Israel-Reise. Ich hoffe, ihr könnt damit ein bisschen etwas anfangen und lernt vielleicht sogar noch das eine oder andere ;)
Lg
Eure StephVi
Eintrag: 2016
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top