Book Tag 2.0
Hallo meine Freunde
Zurzeit lese ich wieder ziemlich viel. Ich bin seit kurzem Teil eines Book Clubs und habe vor einiger Zeit einen BookTube Kanal gefunden, den ich wirklich gerne mag. Vielleicht kennen die einen oder anderen unter euch Merphy Napier ja auch :)
Jedenfalls habe ich auf ihrem Account letzte Woche diesen "Book Tag" über verschiedene buchrelevante Präferenzen entdeckt und hab mir gedacht: "Hm, warum nimmst du das nicht für meinen Blog?"
Somit werde ich hier also versuchen die Fragen, wie ich sie bei Merphy auf dem Kanal gefunden habe, zu beantworten. Wenn ihr möchtet, dürft ihr den Tag in einem eurer Bücher weiterführen, oder aber ihr antwortet hier mit mir in den Kommentaren. Whichever suits you best :)
Ich werde niemanden bestimmtes markieren, ihr dürft euch alle angesprochen fühlen, den Tag ebenfalls zu machen.
Die Fragen sind natürlich auf Englisch, aber ich werde sie zusätzlich auf Deutsch notieren.
Let's go!
Which perspective is your favourite? - Welche Erzählperspektive magst du am liebsten?
Vor fünf Jahren hätte ich noch inbrünstig die Ich-Perspektive gewählt. Dies hat sich in den letzten Jahren aber sehr verändert. Ich lese die Ich-Perspektive noch immer gerne – gerade, wenn sie gut umgesetzt ist und es nicht zu kitschig und klischee-behaftet wird –, aber ich glaube, ich greife heutzutage eher zu Büchern, die in der dritten Person geschrieben sind. Und zwar nicht die, die alle Charaktere gleich begleitet, sondern die, in der wir uns auf eine Person und ihre Sicht der Dinge konzentrieren.
Kann sein, dass ich in fünf Jahren dann die alles überblickende Perspektive den anderen vorziehe und das zeigt mir auch, dass es kein besser oder schlechter gibt, sondern einfach nur eine Präferenz, die dem Lesen von verschiedenen Büchern, dem Austausch mit anderen Autoren und der momentanen Laune folgt.
Mit der Ich-Perspektive kann man nämlich gerade Emotionen sehr stark betonen und die auf ganz andere Weise in einem Leser/einer Leserin wecken. Wenn es also vorwiegend um die Charaktere und ihre Emotionen, Gefühle und ihren Wachstum geht, dann kann diese Perspektive perfekt passen.
Mit der 3. Person, die einen Charakter begleitet, kann man meiner Meinung nach dafür etwas mehr auf das Geschehen um diese Person eingehen, ohne dabei gross an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Die dritte Perspektive habe ich bisher glaube ich höchstens einmal gelesen, daher habe ich hier keine passende Anmerkung dazu ;)
Which format is your favourite (hardback, paperback, audio, e-book, etc.)? - Welches Buchformat sagt dir am meisten zu?
Meine persönliche Reihenfolge ist tatsächlich so, wie sie in den Klammern in der Frage steht xD.
Hardbacks sind einfach "the real deal". Ich kann noch nicht mal genau sagen, woran das genau liegt. Vielleicht daran, dass sie meistens die schönsten Cover haben und sich einfach anfühlen wie ein Buch.
Klar haben sie auch ihre Nachteile. Man stelle sich vor, man möchte für einen drei-wöchigen Urlaub ein paar Bücher einpacken ... da habe ich dann schnell ein Platz- und Gewichtsproblem.
Paperbacks sind für mich auch ok. Es ist immer noch ein gedrucktes Buch, das man in den Händen halten kann (vielleicht sogar anstreichen und Notizen dazu machen kann).
Audiobooks "lese" ich eigentlich nur dann, wenn ich das Buch bereits kenne und die Geschichte nochmals auffrischen oder in die Welt abtauchen will – Harry Potter ist da das beste Beispiel.
Das Problem bei den Audiobooks ist einfach, dass ich mein Leseerlebnis voll vom Sprecher abhängig mache. Stephen Fry ist ein Traum-Narrator, aber ich habe nun ein Buch runtergeladen, dessen Geschichte ich sooo so toll finde, aber die Frau, die sie vorliest spricht so unglaublich monoton, dass ich es kaum aushalte (ich werde es also wahrscheinlich nicht zu Ende hören).
Da ich kein Kindle oder dergleichen besitze, sitzt das e-book auf dem letzten Platz. Zum Mitnehmen natürlich eigentlich praktisch, aber ich merke, dass ich mich nicht gleich gut (oder dann "nur" mit größerer Anstrengung) in eine Geschichte denken kann, wenn ich sie von einem Screen ablesen soll.
cxrls_ und dezemberwind fühlt euch geehrt ;P
Am Ende des Tages ist ein Buch ein Buch (ok, Audiobooks klammere ich hier mal aus, da man da ja nicht explizit mit den Augen liest), und wenn es was zu lesen gibt, das mich interessiert, dann ist das Format zweitrangig. Aber wenn ich aussuchen darf, dann wähle ich IMMER das Hardback :)
Do you prefer a character or plot driven book? - Magst du lieber eine Charakter- oder Plot-driven Geschichte?
Phuu, ich weiß nicht, ob ich diese Frage wirklich beantworten kann. Ich versuch's dennoch.
Ich liebe es, wenn ein Buch auf einen Punkt hinarbeitet. Wenn es darum geht, ein Rätsel zu lösen, irgendwo zu entkommen, den König zu stürzen, etc. Aber wenn da die Charaktere außer Acht gelassen werden oder nicht doch auch bis zu einem gewissen Punkt ausgearbeitet sind, dann habe ich eher Mühe mit einem Buch.
Umgekehrt wäre es wohl weniger enttäuschend. Also wenn der Plot nicht mega stark ist, dafür die Charakter-Entwicklungen genial sind. Dann empfinde ich es noch schneller als ein gutes Buch.
Wenn aber beides gegeben ist, dann wäre es wohl doch die Plot-driven Geschichte, die die Nase einen Millimeter vor der Character-driven Story hätte. Zumindest, wenn's ums Lesen geht.
Ich behaupte, dass ich als Autorin mit den Character-driven Geschichten besser zurecht komme.
Do you care about prose? - Spielt für dich schriftliche Rhythmik eine Rolle?
Im Schriftlichen fällt es mir tatsächlich nicht so schnell auf wie zum Beispiel bei einem Audiobook, bei dem die Person, die vorliest, dies mit einee gewissen Rhythmik tut. Bei einem Audiobook kann das jedoch je nachdem etwas unangenehm auffallen, aber wenn ich ein Buch lese, dann finde ich es meist eher spannend, wenn mir eine solche Rhythmik mal auffällt.
Aber so ganz grundsätzlich braucht es das meiner Meinung nach nicht zwingend in einem Buch.
How introspective do you want your characters to be? - Wie selbstbeobachtend sollen die Charaktere sein?
I love introspective people in general. Period.
ABER: Nur weil ich solche Leute sympathisch finde, müssen diese Fähigkeit ja nicht alle je geschriebenen Charaktere besitzen, oder? Schließlich sind auch wir Menschen sehr unterschiedlich und wo einer sich selbst und sein Verhalten bereits zum dritten Mal in den letzten 24 Stunden beurteilt und seine Schlüsse daraus zieht, da ist ein anderer noch nicht mal auf die Idee gekommen, sich darüber Gedanken zu machen, warum er/sie nun so reagiert hat.
Außerdem kommt es immer auch auf das Level der "Introspection" an. Es muss meiner Meinung nach nämlich nicht zwingend immer alles bis ins letzte Detail analysiert werden.
Wenn's um Geschichten geht, dann ist es für mich natürlich wichtig, wie es dargestellt wird. Wenn ein 16-jähriges Teenie-Mädchen sich gefühlt alle zwei Absätze fragt, ob es denn nun etwas falsch gemacht hat, weil der Traumjunge in ihrer Klasse sie nicht beachtet, dann kann das ganz schnell nerven (vorausgesetzt, man geht das nicht vorsichtig und mit viel Geschick an).
Wie gesagt: Wenn alles nur zu Tode analysiert wird und die Gedanken des Charakters non-stop drehen, dann empfinde ich das als eher störend.
Gleichzeitig finde ich es zum Verzweifeln, wenn sich ein Charakter null Gedanken zu seinen Aktionen und deren Auswirkungen macht. Wenn man immer nur vom einen Geschehen ins nächste springt, ohne darin zu verweilen und sich darüber Gedanken zu machen, was denn das nun in einem oder jemand anderem auslösen könnte.
ABER: Wenn es zur Geschichte passt, dann passt es. Ich wage mal zu behaupten, dass es sehr befremdlich für mich wäre, wenn ein Narzisst seine Handlungen und deren Konsequenzen reflektiert und seine Schlüsse daraus zieht, denn das passt für mich nicht. Somit wäre es in dieser Geschichte, bei diesem Charakter gewünscht, dass er nicht so introspective ist.
How do you like your relationships? - Wie magst du die Beziehungen zwischen den Charakteren?
Ich lese und beantworte diese Frage mal so wie Merphy sie interpretiert hat. Also, ob wir lieber romantische, freundschaftliche oder familiäre Beziehungen haben.
Meiner Meinung nach geht (fast) nichts über eine Geschichte, die den Wert von Freundschaft und/oder Familie klar hervorhebt, denn das sind die Beziehungen, die mir persönlich auch super wichtig sind.
ABER: Ich wäre ja eine Heuchlerin, wenn ich sagen würde, ich mag keine tragischen, dramatischen, wholesome Liebesbeziehungen. Chrm, schreibe ja selber eigentlich nur darüber, chrm ... xD
Auch hier, wie bei fast allem, was mit Schreiben zu tun hat, kommt es bei mir auf die Umsetzung an. Wenn die Liebesgeschichte in Kitsch mariniert ist, dann bin ich selten bis nie dabei. Das gleiche gilt für Freundschaften, die ungesund starten und ungesund bleiben, bei denen sich der/die Autor/in nicht die Mühe macht auf irgendeine Art und Weise darauf hinzuweisen, dass es falsch ist und solche Beziehungen dadurch schon beinahe glorifiziert.
Do you like a lot of description? - Magst du viel Beschreibung?
Dies mache ich 100 prozentig vom Schreibstil des Autors/der Autorin abhängig. Wenn es nicht nur ein Aufzählen von Fakten und Umweltgeschehen ist, dann kann es fast schon nicht genug Beschreibungen geben ;)
Klar muss es auch im Verhältnis zum Rest der Geschichte stehen. Wenn es schlussendlich nur noch um die Beschreibungen geht – so gut sie auch geschrieben sind – aber die Geschichte wird irgendwie nicht vorangetrieben oder verliert sich in der Umwelt, dann habe ich dann also auch etwas Mühe.
Do you prefer standalones or a series? - Magst du lieber 1-Buch-Geschichten oder lieber Serien?
Schwierige Frage! Ich glaube nicht, dass ich unbedingt einen klaren Favoriten habe.
Was ich sagen kann, dass es bei einer Serie manchmal schon schwierig ist, wenn man auf das nächste Buch warten muss, weil es noch nicht veröffentlicht ist.
Zudem schmerzt es ein bisschen mehr als bei Standalones, wenn eine Serie nicht so gut ist und man sie zwischendrin abbricht, denn meist würde ich den Ausgang der Geschichte dennoch gerne kennen, aber es lohnt sich dafür einfach nicht, sich "weiterzuquälen".
Aber wie bei fast allem gibt es auch hier bei beiden Optionen sowohl Negatives als auch Positives.
Single POV or multiple POV? - Eine Sichtweise oder mehrere Sichtweisen?
Wie bei vielen dieser Fragen kommt es meiner Meinung auf die Umsetzung an und was denn zu der erzählten Geschichte am besten passt. Wenn es passt, und es ist gut umgesetzt, dann fällt es mir vermutlich noch nicht mal richtig auf, ob es jetzt eine oder mehrere sind :) Wobei ich sagen muss, dass es bei mehr als drei Sichtweisen fast automatisch auffällt, da mir das dann doch etwas too much ist.
Ich habe keinen Favoriten per se, aber so ganz grundsätzlich greife ich eher zu Büchern, die in single POV geschrieben sind.
Do you prefer a strong start, middle or finish? - Magst du lieber einen starken Start, einen starken Mittelteil oder ein starkes Ende?
Ich musste diese Frage als erstes beantworten, denn es ist eine der wenigen, bei denen es eine ziemlich klare Antwort gibt für mich.
Ein guter Start kann mich dazu verleiten, ein Buch zu starten und gespannt den Verlauf der Geschichte zu erwarten. Ein gut geschriebener Mittelteil kann mich den eher seichten Start vergessen lassen und auf das Gesamtpaket des Buches hoffen lassen. Ein starkes Ende hingegen kann ein ganzes Buch retten.
Klar besteht das Risiko, dass ich bei einem schlechten Start und wenig überzeugenden Mittelteil das Buch abbreche, aber ich bin nicht so der Typ dazu. Mich reizt der Ausgang der Geschichte dann meist doch zu sehr.
Ich wünsche mir also nicht per se, dass ein Buch einen unglücklichen Start hat und auch mit einem schlechten Mittelteil aufwartet, nur damit es ein grandioses Ende verzeichnen kann. Aber wenn dann lieber so rum, als anders.
Außerdem kann es sein, dass das Ende erst das gesamte Buch zusammenbringt und gewisse Dinge, die zu Beginn besprochen und dem Leser präsentiert wurden, erst dann aufgelöst werden.
Oder wir drehen es um: Für mich kann ein Buch noch so gut sein; wenn es einen miesen Schluss hat, dann werde ich wohl nicht ganz so angeregt darüber sprechen und es wird mir weniger in Erinnerung bleiben.
Ich bin also ganz klar auf der Seite des starken Endes.
Das war's. Wir sind am Ende des Book Tags und mir hat's echt Spass gemacht, diese Fragen zu beantworten, wenngleich sie nicht immer ganz einfach waren (was man an der Länge der Antworten wohl gut ablesen kann xD)
Ok, und jetzt bin ich an euren Antworten interessiert und hoffe, dass ich mit euch etwas darüber austauschen kann. Am Ende des Tages ist Lesen nämlich ultra subjektiv und da gibt es kein Richtig & Falsch :)
Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start in die Woche und wünsche euch nun einen schönen Abend.
Glg
Eure StephVi
Eintrag: 11.02.2021
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top