Kapitel 20: Konkurrenzkampf

Es war Mittwoch und der mit Abstand schrägste Tag, den ich mir je an einer Schule vorstellen konnte. Zunächst einmal hatte die gesamte Schule an diesem Tag keinen Unterricht. Wir saßen alle im Klassenzimmern in einem Halbkreis um die Tafel. Mandy stand vor und erklärte den 'Schlachtplan'.

„So! Unser Startpunkt wird heute dieser sein, da den zehnten das Kampfgebiet A zugeteilt wurde. Sprich unsere Gegner sind da und da!"

Sie kritzelte zwei Vierecke an die Tafel welche zusammen ein umgedrehtes Dreieck bildeten. Wir waren offenbar unten.

„Wir bilden drei Gruppen, zwei kleine und eine Große. Die Gruppe Klein-Eins besteht aus Jannes, Orlando, Katharina und Ramon. Gruppe Klein-Zwei besteht aus Tina, Monako, Andrew und Linda.

Diese zwei Gruppen greifen jeweils eine Basis konkret an. Der Rest verteilt sich im Gelände und sorgt für Verwirrung. Wir haben diesmal genug Rauchbomben leider aber nur zehn Nachtsichtgeräte.

Deswegen läuft die große Gruppe direkt ins Zentrum und bildet einen Kreis. Dann stiftet ich so viel Verwirrung wie es geht um Klein-Eins und Klein-Zwei durchkommen. Das goldene Tuch geben wir der großen Truppe damit sie es in der Mitte aufbewahrt. Sie werden Alle wahrscheinlich hinter mir und dem Neuen her sein, weil sie denken wir haben es. Also sorgen ich und Kay für eine falsche Route. Soweit alles verstanden?!"

Jeder nickte und applaudierte. Ich jedoch kam mir nur vor wie in einem falschen Film. Gut mir war schon mal klar, dass wir die goldenen Tücher der anderen Mannschaften in die Finger bekommen sollen. Aber Rauchbomben und Nachtsichtgeräte? WTF?

„Hier die Tarnanzüge! Arthur verteile sie doch bitte! Die kleinen Gruppen kommen nach vorne und holen sich ihre Nachtsichtgeräte."

Ich wurde in einen Anzug gesteckt, welcher aussah wie einer aus dem Militär. Und wir gingen in einen Wald. Dort lag eine Hütte wo die 'Ausrüstung' drin war. Diese bestand, neben den Rauchbomben, aus Schusswaffen!

„Hier Kay! Ich hoffe du kannst schießen. Sind zwar nur mit Luftpatronen geladen ziehen jedoch höllisch und dir schläft für eine Zeit die Stelle ein wo du getroffen wurdest.", sie drückte mir zwei Pistolen in die Hände, selbst mit einer Pumpgun und ein paar Rauchbomben bewaffnet.

„Und hier deine Nachtsichtbrille. Wirst du brauchen. Alle Mann bereit? Auf eure Position und keine Gefangengen! Knallt alles Feindliche ab was euch vor die Linse kommt!"

Jeder fing an zustimmend zu brüllen und auf einmal hörte man einen Alarm. Sofort stürmten alle los.

„Komm mit wir müssen den Anfangstumult nutzen! Die anderen haben ihre Tücher bestimmt in der Basis und die meisten wergen versuchen unsere Mitte zu stürmen. Wir werden nicht allzu lagen Zeit haben bis sie feststellen, dass unser Tuch gar nicht dort ist."

Ich sah sie fragend an, weil ich nichts verstand.

„Ich hab das Tuch du Blödmann. Es ist doch logisch, dass wie belauscht werden. Der Gegner hat nun eine falsche Fährte als los jetzt mir nach!"

Wir rannten erst durch sehr viel Gestrüpp bis ich ganz nah neben uns eine Explosion hörte und sich dichter Rauch um uns verteilte.

„Duck dich!"

Ich tat wie befohlen und in dieser Position bewegten wir uns weiter fort. Um uns hörte ich nur Gebrüll und einige Schüsse. Es war das reinste Chaos und mir kam es vor wie ein Albtraum. Was ging eigentlich falsch in dieser Schule? Vor uns wurde langsam eine kleine Hütte sichtbar, vor welcher vier Leute postiert waren. Mandy flüsterte mir nur noch zu ich solle ihr Rückendeckung geben undschnellte nach vorne. Ganz präzise schoss sie den vier Jungs in die Oberschenkel. Sie vielen sich krümmend zu Boden und Mandy schnappte sich das Tuch, welcher einer von ihnen bei sich trug.

„Komm weiter!", brüllte sie.

Es war erstaunlich wie schnell sie und geschickt sie doch war. Wir liefen weiter. Doch plötzlich hörte ich wie ganz knapp an mir ein Schuss vorbei sauste.

„Scheiße sie haben uns durchschaut! Schneller! Los, los, los!"

Ich hör hinter und neben uns Schritte und rannte was das Zeug hielt, denn es regneten jetzt Schüsse auf uns. In Zickzackbewegungen versuchten wir aus zu weichen. Auf einmal schrie Mandy auf und fiel zu Boden.

„Mandy!"

„Scheiße ich wurde getroffen! Ah verdammt mein Bein. Hier nimm ich werde sie so gut es geht aufhalten! Diese Gruppe hat zum Glück kein Nachtsichtvorteil.", sie drückte mir die Tücher in die Hand und griff grinsend aber mit Schmerz im Gesicht nach einer Rauchbombe.

Ich tat wie befohlen und rannte dank dem Adrenalinkick, wie von einer Tarantel gestochen auf das Häuschen zu, welches man schon erkennen konnte. Hinter mir hörte ich Schüsse und vor mir erkannte ich einen Jungen welcher mir einem Gewehr nach mir zielte. Ich konnte den meisten Schüssen ausweiche jedoch traf mich einer am Oberarm. Ich schrie kurz. Scheiße tat das weh! Ich fühlte wie mein kompletter Arm langsam gebrauchsunfähig wurde. Was zur Hölle war hier nur los? Wo bin ich da bloß hinein geraten. Mit dem rechten Arm fing ich an willkürlich zu schießen in der Hoffnung zu treffen und dem Glück sei Dank erwischte ich ihn an der Wade. Er sank nach unten und ich nahm sein Tuch aus seiner Brusttasche. Sofort ging eine Sirene los und irgendwo in der Ferne machte sich Jubel breit, während Mandy hinter mir ein Siegesgeheul einstimmte. War es vorbei? Ich hockte mich keuchend auf den Boden und spürte meinen gesamten Körper pulsieren. Ich schwitzte und war fix und fertig. Allerdings musste ich ganz ehrlich zugeben, dass es ziemlichen Spaß gemacht hatte, dieses schräge 'Spiel'. Naja ... Sportfeste sind doch öde oder?!

~~

„Na mein großer kleiner Bruder?! Den ersten Konkurrenzkampf überlebt?", Lelio grinste mich an.

Er hinkte leicht und rieb sich den Ellenbogen.

„Ja! Bin recht glimpflich davon gekommen und wir haben sogar gewonnen. Die Forderung war Sämtliche Einnahmen der Klassenkassen und ein Macarenatanz morgen auf dem Pausenhof."

„Hahaha! Na ihr wisst echt wie man die Verlierer demütigt."

„Warum läuft das hier überhaupt ab?"

„Naja reiche Kinder, teure Hobbys. Außerdem dient es dazu, dass die Kids nicht allzu hochnäsig werden. Und was stärkt eine Klassengemeinschaft besser als ein errungener Sieg auf Leben und Tod?!"

„Ihr seid schräg."

„Du gehörst ja jetzt zu uns also bist du auch schräg."

Wie lachten. Es hatte heute wirklich Spaß gemacht. Sowas konnte ich mir in meinem früheren Verhältnis nicht einmal ausmalen. Und jetzt unternahm ich was mit Freunden! Zwar spielte ich nicht Fußball aber ok.

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