Kapitel 17: Mondscheinsonate
!!ACHTUNG WICHTIG!!
Hallo meine Lieben. Hier erstmalige Worte der Autorin!!! Ich habe, wie ihr es vielleicht schon mitbekommen habt, einen Link zu einem Video oben hin gestellt. Dabei ist es für mich besonders wichtig, dass ihr diesen beim Lesen nebenher anhört. Der Grund ist einfach. Ich möchte eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen und euch die Geschichte regelrecht spüren lassen. Um euch in eine andere Welt zu versetzten und euch bestimmte Gefühle empfinden zu lassen.
Ich werde im Verlauf der Story weitere Links einfügen. Bitte berücksichtig meine Anforderung, denn schließlich dient es dem vollen Genuss an der Geschichte.
Danke an Alle! ;*
Ich wachte irgendwann von der Sonne geblendet auf. Moment! Geblendet? Wie spät war es überhaupt? Die Uhr verriet mir erschreckender Weise, dass es fast elf war. Wow das ist mein persönlicher Rekord nahm ich an. Mir fiel wieder was ein und ich schaute suchend neben mich. Jedoch war da absolut niemand. War Lelio etwa schon wach?
Ich hörte Klaviermusik und schlich deswegen vorsichtig zum Wohnzimmer. Ich sah meinen Stiefbruder am Flügel sitzen und spielen. Ich war zwar nicht der Beste was Musikerkennung betraf und dennoch wusste ich auf Anhieb, dass es Beethovens Mondscheinsonate war. Lelio spielte diese ganz vertieft in die Melodie. In seinem Gesicht lag solch eine Traurigkeit, dass einem das Herz bei dem Anblick schmerzte. Seine Finger tanzten über die Tasten und er spielte mit so viel Gefühl, dass man meinen Könnte das Klavier würde weinen. Im gesamten Raum war solch erdrückende Atmosphäre die durch die klagenden Töne unterstützt wurde. Als würde die Melodie einen Tanz aufführen und sich tief in die Seele brennen, diese zum Tanze einladen. Mein Herz wollte mir aus der Brust springen und ich fühlte leichte Stiche.
Es war kaum zu ertragen. Diese Mischung aus Schmerz und tiefer schwerer Traurigkeit. Allerdings wäre wohl keiner in der Lage dieses fast magische Klagen des Flügels zu unterbrechen. Genau so wenig wie ich es in diesem Moment war.
Lelio wippte leicht zur Melodie hin und her und schien völlig mit ihr zu verschmelzen. Strähnen hingen ihm ins Gesicht und verdeckten leicht seine glasigen kristallblauen Augen, welche er letwas geschlossen hielt. Ab und zu atmete er tief ein, scheinbar um einen Schmerz in sich zu unterdrücken und die Mellodie völlig in sich auf zu nehmen. Mir fiel wie schon zuvor wieder auf, welch zerbrechlichen Eindruck er doch machte. Und erneut zweifelte ich daran ob er überhaupt echt war. Seine Nymphen artige Gestallt war so graziös und leicht, dass einer meinen Könnte ein Lufthauch könnte ihn davon wehen. Er war außer dem auch noch so blass. Als wäre seine Haut aus feinstem Porzellan. Mir wurde auch bewusst, dass er keinerlei Ähnlichkeit zu seinem Vater hatte, außer vieleicht seiner Statur, worüber man allerdings streiten konnte. Alles an ihm war so zierlich und raubte einenem die Luft zum atmen. Ich konnte mich nicht von ihm abwenden, es war für mich auf so vielen Ebenen unmöglich. Seine Finger berührten scheinbar federleicht die Tasten und entlockten dem Instrument somit seine Innerste Pracht. Langsam hörte er auf zu spielen und ließ seine Hände und seinen Kopf sinken.
Ich war wortwörtlich hin und weg und war regelrecht zu Tränen gerührt. Leicht klatschte ich in die Hände, als kleinen Applaus.
Lelio schreckte hoch und starrte mich perplex an.
„Mein Gott! Kay! Du hast mir einen halben Herzinfarkt eingejagt. Hab ich dich etwa geweckt?"
„Tut mir leid! Nein hast du nicht. Das war wirklich wunderschön."
Er sah mich mit einem solch herzlichen Lächeln an, welches das komplette Gegenteil der vorherigen Stimmung war und alles was bisher in diesem Raum in der Luft lag verpuffte.
„Dankeschön! Es ist mein absolutes Lieblingslied auf dem Flügel. Gut geschlafen?"
„Ähm ... ja. Und das ist etwas was nun wirklich nie vorkommt."
„Na das freut mich doch! Wollen wir heute deine Kartons ausräumen? Ich helfe dir!"
„Ok danke. Aber zuerst mache ich uns etwas zu Essen."
„Du kannst kochen?", fragte Lelio ungläubig.
Er war wie immer voll aufgeladen mit Energie und purer Lebensfreude. Ich fragte mich ehrlich wie diese eine Person solch eine Atmosphäre voller Leid erschaffen konnte. Es schien mir sogar fast, als hätte ich mir dies alles nur eingebildet. Denn da stand er staunend da und grinste mich an.
„Ähm ... ja. Ist doch nichts Besonderes."
„Doch ist es! Ich kann es nämlich nicht. Na dann Herr Chefkoch, man möge mir doch ein Mal anrichten, aus dass ich festlich dinieren kann und sich meine Geschmacksknospen vor Entzückung in luftige Höhen bewegen."
Das was er gerade laberte war so dermaßen affig, dass wir beide anschließend in schallendem Gelächter ausbrachen. Ich konnte mich nicht erinner überhaut einmal so gelacht zu haben.
Uns immer noch an den Bäuchen haltend, gingen wir in die Küche. Schnell hatte ich den Dreh raus wo sich alles befand und machte mich so gleich ans Werk. Frühstückswraps sollte es heute geben, denn da es ja schon fast Mittag war konnte man auch etwas Schwereres vertragen. Dafür briet ich Eier und Speck und Machte noch einen Salat.
„Es ist wirklich der Wahnsinn. Du kochst und räumst gleichzeitig auf.", Lelio schwirrte als mein 'Helfer' um mich herum und stand mehr im Weg als irgendetwas anderes.
Ich schüttelte den Kopf und versuchte, dennoch weiter zu kochen. Als das Werk vollbracht war, lagen vier Wraps auf zwei Teller verteilt auf dem Esstisch und die Küche sah aus als wäre sie nie benutzt worden.
„Mein Gott ist das Lecker! Wie kann man nur so ein einfaches Gericht in die Speise der Götter verwandeln?", plapperte Lelio mit vollem Mund.
„Jetzt übertreibst du aber. Es ist nur ein normales Gericht."
„Ja aber ein normales göttliches Gericht."
Ich musste leicht kichern.
„Ab jetzt esse ich daheim nur noch Zeug was du kochst."
„Haha und wenn ich die frittierte Heuschrecken serviere?"
„Ein Dipp dazu und die Teil sind in zehn Sekunden weg."
Ich lachte wieder. Ich wusste nicht warum aber Lelio war der erste Außenstehende, bei dem ich keine Probleme hatte ihn um mich zu haben. Er hatte einfach etwas an sich, dass mich in dem Bann zog. Vielleich war es einfach nur diese unglaubliche Freunde am Leben mit allem was es zu bieten hatte. Ich fühlte mich bei ihm einfach nur wohl und hatte das Gefühl, dass meine Vergangenheit in seiner einfach nicht existierte. Mir viel wieder die Mondscheinsonate ein, doch je länger ich mit ihm am Tisch saß und lachte, desto mehr schien die ganze Sache wie ein Traum.
„Wie lange spielst du eigentlich schon?", fragte ich dann irgendwann.
„Schon seit sieben Jahren. Ich habe es mir selbst beigebracht."
„Wow! Du spielst aber wirklich gut."
„Soll ich dir das Lieb bei Gelegenheit beibringen?"
Ich nickte, erstens weil ich einfach nicht nein zu ihm sagen konnte und zweitens weil ich solch ein traumähnliches Meisterwerk auch beherrschen wollte.
Nach dem Essen verbrachten wir die meiste Zeit des restlichen Tages damit mein Zimmer ein zu räumen. Lelio hatte sogar einige seiner geliebten Blumen zu mir in den Raum gestellt unter dem Vorwand diesen zu verschönern. Worüber ich jedoch nur wie schon so oft den Kopf schüttelte.
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So ich hoffe euch hat dieses Kapitel genauso gut gefallen, wie ich Freude daran hatte dieses zu schreiben. Wie fandet ihr die Begleitung der Musik? Konnte ich euch wenigstens etwas in die Story hinein ziehen oder war es eher ein Reinfall?
Feedback dringlichst erwünscht, da ich ja vor habe diese Arte von Lesegefühl vorzusetzen!!
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