5. Brief - Kindheitsfreundschaft
Stell dir vor, wir wären ihm gleichen Ort geboren und würden uns bereits seit dem Kindergarten kennen. Ich bin mir sicher, wir hätten uns auch in dem Alter sofort angefreundet. Du hättest mich dazu überredet, mit dir Bilder zu malen, was ich als Kind wirklich gehasst habe und allein aus diesem Grund, wäre meine Mum sofort begeistert von dir gewesen. Sie hätte dank dir von mir Bilder zum Aufhängen bekommen.
Im Gegenzug hättest du mit mir Fußball spielen müssen und zwar an jedem einzelnen Tag. Gemeinsam hätten wir im Kindergarten vermutlich für ordentlich Trubel gesorgt. Wir hätten eine Freundschaft führen können, in der das größte Problem dadrin bestand, ob wir uns nachmittags zum Spielen treffen dürften. Statt Paparazzi, die nur auf einen Fehltritt warten, hätten uns lediglich unsere Eltern mit Kameras verfolgt.
Ich wäre dann zwei Jahre vor dir eingeschult wurden und ich bin mir sicher, dass du an meinem letzten Tag im Kindergarten geweint hättest. Tausend mal müsste ich dann versprechen, dass wir für immer beste Freunde bleiben. Da wir uns morgens nicht mehr sehen könnten, würden wir dafür umso mehr Nachmittage zusammen verbringen. An den Wochenenden würde wir dann gemeinsam bei einem von uns beiden übernachten. Unsere Freundschaft würde die räumliche Trennung an den Vormittag überstehen.
Zwei Jahre später würdest du dann ebenfalls eingeschult werden, wodurch wir dann auch die Pausen für gemeinsame Zeit hätten. Denkst du unsere Freunde hätten sich miteinander verstanden? Als Erwachsener nimmt man die zwei Jahre Altersunterschied gar nicht wahr, doch bei Kindern ist es eben doch noch etwas anderes. Vielleicht hätte es mit unseren Freunden trotzdem geklappt, aber selbst wenn nicht, wir hätten aneinander festgehalten. Für nichts auf der Welt hätte ich dich hergegeben und ich kann mir nicht erklären, warum ich es in der Realität eben doch getan habe. Warum habe ich dich gehen lassen? Wenn wir weitergekämpft hätten, würde ich jetzt vielleicht nicht neben deinem Krankenbett sitzen und diesen Text schreiben. Wir könnten an einem viel schöneren Ort sein, um die gemeinsame Zeit zu genießen. Es ist halt nur leider so, dass man, wenn man Ältere wird, die Unbeschwertheit eines Kindes verliert. Man beginnt mehr über sein Handeln nachzudenken, wobei man häufig vergisst auf sein Herz zu hören. Hätte mir als Kind mein Herz gesagt Bleib bei Harry, hätte ich es sofort getan, doch als Erwachsener funkt halt gelegentlich noch der Kopf mit einem Aber dazwischen. Heute weiß ich, dass ich bei unserer Trennung nicht auf meinen Kopf hätte hören sollen und ich hoffe, dass du aufwachst und mir die Chance gibst, meinen Fehler zu korrigieren.
Hin und wieder hätten wir uns vermutlich auch als Kinder gestritten, doch unsere Freundschaft hätte es nicht zerstören können. Selbst wenn wir mal einige Tage nicht miteinander gesprochen hätten, wäre es früher oder später doch zur Versöhnung gekommen.
Gemeinsam wären wir älter und reifer geworden und aus einer reinen Freundschaft würde sich mit der Zeit mehr entwickeln. Vielleicht wäre es sogar immer mehr als nur Freundschaft gewesen und wir waren einfach zu unwissend, um es zu verstehen. Die Unbeschwertheit würde langsam vergehen. Fragen wie wollen wir malen oder Fußball spielen und wollen wir lieber Eis oder Kekse essen wären unwichtig geworden, da schwierigere Entscheidungen zu treffen wären. Plötzlich würde es um gute Noten, die berufliche Zukunft und um die Liebe gehen.
Uns beiden würde auffallen, dass sich zwischen uns mit den Jahren etwas verändert hätte, doch würden wir versuchen es zu ignorieren. Um uns herum gäbe es mehr als genug Veränderungen, weswegen wir uns umso mehr an unsere Freundschaft klammern würden, da zumindest die bleiben sollte, wie sie immer war. Natürlich wäre dieses Vorhaben sinnlos, weil wir machtlos gegen unsere Gefühle wären. Während unsere Freunde ihre ersten Küsse austauschten, ihr erstes Mal erlebten oder auch die erste Freundin bzw. den ersten Freund Zuhause vorstellten, hätten wir nur Augen füreinander. Bevor wir jedoch überhaupt über eine Beziehung nachdenken könnten, müssten wir erstmal unsere Gefühle realisieren und verstehen, dass es vollkommen okay ist, auf das gleiche Geschlecht zu stehen.
Sowie auch in der Realität, wärst du dir von uns beiden zuerst über deine Sexualität klar. Du würdest dich mit diesem Thema zuerst Gemma anvertrauen, die natürlich sofort beginnen würde, über uns als Paar zu sprechen und wenn deine Mum dann noch genauso reagieren würde, würdest auch du beginnen, dir Gedanken dazu zu machen.
Wochenlang würdest du über deine Gefühl mir gegenüber nachdenken bis du zum Entschluss kämst, dass Gemma und deine Mum recht hätten. Ängstlich, aber gleichzeitig auch fest entschlossen, würdest du mich um ein Treffen bitten. Nach der Schule würden wir dann zu mir gehen, wo wir zunächst schweigend nebeneinander säßen, weil du erst die richtigen Worte suchen müsstest.
"Was wolltest du jetzt mit mir besprechen?", würde ich irgendwann ungeduldig nachhaken. Da du bis zu dem Moment noch immer nicht wüsstest, wie du mir alles erklären solltest, hätte sich ein neuer Plan in deinem Kopf eingenistet. Ohne Vorwarnung würdest du mich einfach küssen. Es wäre von uns beiden der allererste Kuss, es würde sich gut anfühlen und doch, wäre ich danach komplett überfordert. Mit einem Lächeln auf den Lippen, weil du dich in deinen Gefühlen bestätigst fühlen würdest, würdest du dich von mir lösen. Doch statt auf meinen Lippen ebenfalls ein Lächeln zu tragen, würde ich dich einfach nur erschrocken ansehen und dich dadurch verunsichern. Eine Entschuldigung stammelnd würdest du aus meinem Zimmer flüchten und ich völlig überfordert zurückbleiben.
Tage, vielleicht auch Wochen würden vergehen ohne dass wir auch nur ein Wort miteinander gesprochen hätten. Schließlich würde es einer von uns beiden nicht mehr aushalten und den ersten Schritt wagen ... Vermutlich wärst du dieser Jemand, weil ich erstmal verstehen müsste, was du mit mir angestellt hättest. Ein zweites Mal würden wir uns treffen, um über dieses Thema zu sprechen, doch dieses mal wärst du besser vorbereitet und könntest mir von deiner Sexualität und deinen Gefühlen mir gegenüber erzählen. Natürlich wäre ich dadurch nicht weniger überfordert als von deinem plötzlichen Kuss, doch würde ich langsam begreifen, was mit uns passierte. Du weißt, wie schlecht ich über meine Gefühle reden kann und dass ich meine inneren Konflikte lieber mit mir selbst ausmache, doch selbst ein Sturkopf wie ich, würde in diesem Moment begreifen, dass kein Weg an einem Gespräch vorbei führt. Du hättest mir deine Liebe gestanden und würdest irgendeine Reaktion von mir erwarten, doch da in mir ein zu großes Chaos herrschen würde als das ich es in Worten fassen könnte, hätte ich dich stattdessen einfach geküsst. Die anfangs befremdliche Geeste würde sich nach einigen Sekunden nur noch richtig anfühlen und ein Verlangen nach mehr verursachen. Ich würde süchtig nach deinen Küssen werden ohne das ich mich dagegen wehren könnte. Uns wäre beiden klar, dass wir längst keinen Freunde mehr waren, sondern viel mehr.
Zunächst würde es für einige Wochen unser kleines Geheimnis bleiben. Du hättest Verständnis dafür, dass ich mehr Zeit als du bräuchte, um meine Sexualität zu akzeptieren. Geduldig würdest du mit mir diesen Weg gehen bis wir eines Tages unseren Familien von der Beziehung erzählen würden, dann unseren Freunden und schließlich der ganzen Welt.
Wir wären stolz drauf, die Hand des jeweiligen Anderen halten zu können und würden uns für keinen einzigen Kuss schämen.
Auch in der Realität wäre ich schon seit langer Zeit bereit, der ganzen Welt zu zeigen, was für einen großartigen Partner ich habe. Es gibt da nur zwei Probleme ...
Das erste Problem ist unser Management, die strickt gegen ein Outing sind und dadurch unsere Trennung verursacht haben, wo wir auch schon beim zweiten Problem wären. Aktuell habe ich gar keinen Partner, den ich im Blitzlichtgewitter der Kameras küssen könnte.
Ich verspreche dir, Harry, sobald du aufwachst, werde ich alles dafür geben, dass wir uns outen dürfen. Wenn du gar keine Beziehung mehr mit mir möchtest, werde ich zumindest dafür sorgen, dass du endlich zu deiner Sexualität stehen darfst. Ich liebe dich und würde alles für dich tun. In den letzten Monaten habe ich das ehrlich gesagt selbst etwas vergessen, aber ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Du musst einfach eines Tages aufwachen.
Bitte, kämpf um dein Leben. Tue es für deine Familie, deine Freunde, deine Freiheit, deine Fans ... und für mich, denn ich weiß nicht, was ich tun soll, sollte ich dich für immer verlieren.
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Und wir starten in die nächste Runde:
1. Wunsch von Larry_FF13 : Harry lebt mit seiner Familie auf seinem Bauernhof, wo es auch Pferde gibt. Louis macht dort unfreiwillig Ferien, weil seine Eltern wollen, dass er mal wieder von seinem hohen Ross runter kommt. Am Anfang ist Louis bockig und will nicht auf Harrys Ratschläge eingehen, doch dann verlieben sie sich
2. Wunsch von ShitMaybeIMissLou : Harry und Louis sind Gemma und Lotti ... also sozusagen die weiblichen Versionen
Und natürlich nehme ich noch immer Vorschläge an, also immer her mit euren Ideen ;)
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