Es war alles in Ordnung in der Mathematik, bis sich X dort verwirrt hat und der Rest des Alphabets ihn suchen gegangen ist.
Heute fragt Ihr sicherlich, oh mein Gott was haben Sachaufgaben der Mathematik mit dem Schreiben und Lesen auf Wattpad zu tun.
Lest das neueste Interview mit einer 17-jährigen Schülerin, die gerne liest und schreibt, jedoch nicht die Mathe-Sachaufgaben.

Wünsch dir was! (laufend):
,,Wünsch dir was!" wurde vorrübergehend eingezogen zur Überarbeitung und weiterem Plotting.

***

Wer bist du?
Ich bin eine 17-jährige Schülerin, die neben quälend langen Hausaufgaben doch tatsächlich das Schreiben als Leidenschaft entdeckt hat.

Wie bist du auf Wattpad gestoßen und warum hast du dich hier angemeldet?
Eine Freundin hatte es mir vor einigen Jahren empfohlen.
Ende 2021 habe ich Wattpad heruntergeladen und mich angemeldet. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade die Lust am Lesen verloren und sah meine letzte Chance, je wieder in fremde Welten eintauchen zu können, in dieser sagenumwobenen Plattform.

Wie lange schreibst du schon?
Seit etwa drei Jahren. Anfangs schrieb ich nur einzelne Szenen meiner Hirngespinste nieder. "Wünsch dir was!" ist die erste logisch zusammenhängende Geschichte, bei der ich mich traue, diese auch zu veröffentlichen.
Hinsichtlich der Veröffentlichung von Werken bin ich unerfahren, mein Schreibstil und ich sind allerdings schon gute Freunde geworden.
Ich würde meinen, wir haben einiges gemeinsam: gern etwas frech, humorvoll und mit viel Herzblut.

Was für Bücher darf man bei dir erwarten bezüglich der Themen?
Das ist schwierig zu sagen, ich schreibe immer das, worauf ich gerade am meisten Lust habe. Aber große Rollen werden immer Loyalität und Freundschaft spielen. Sehr oft auch eine großzügige Prise Fantasie und ein Rätsel/Problem das einer Lösung bedarf.

Mit was für einem Programm schreibst du deine Bücher?
Ich nutze Zettel, Stift und Notizhefte, um Ideen und Formulierungen niederzuschreiben, die ich eigentlich immer parat habe. Das Kapitel entsteht dann einzig und allein auf Wattpad.

Was tust du gegen Schreibblockaden?
Je nach Stimmung ist das unterschiedlich. Manchmal suhle ich mich im Selbstmitleid, manchmal versuche ich Abstand von meinem Chaos zu finden. Dann hilft mir Malen oder Zeichnen, mit meinen Katzen spielen und einfach ein Spaziergang an der frischen Luft (solang es nicht so eisig ist, dass die Füße am Boden fest frieren).

Hast du irgendwelche Tipps, was das Schreiben angeht?
Meiner Meinung nach sollte das Schreiben immer Spaß machen und letztlich Befriedigung schaffen. Es ist nicht schlimm, sich einmal eine Auszeit zu gönnen und die Hölle der Buchgestalten aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Macht euch Notizen und kleine Klebezettel, formt und knetet eure Geschichte.
Oder lasst euch manchmal einfach von Emotionen überrennen und seht, was daraus wird.

Was liest du gern?
Thriller, Fantasy, Märchen und historische Geschichten. Eventuell mit einem Fünkchen Wahrheit und etwas Romantik. Am besten sind aber immer noch bittersüße Enden :)

Was liest du gar nicht?
Das kommt selten vor, aber wenn dann Bücher, in denen alles zu glatt läuft und der Held/die Heldin alles zugeworfen bekommt.
Ach ja, und Mathe-Sachaufgaben.

Um was geht es in deinem Buch?
"Wünsch dir was!" handelt von Willem, ein Adliger und eingesperrt im Haus seines Vaters.
Eines Tages bricht er aus, um den königlichen Wettkämpfen beizutreten, dessen Sieger von der Königin einen Wunsch frei bekommt.
Das kann alles sein: Titel, Geld oder Land.
Willem hofft so auf eine bessere Zukunft und ein wenig mehr Selbstständigkeit. Er findet neue "Freunde", die von Anfang an aber ihre eigenen Ziele verfolgen, und stößt unwissentlich auf das größte Geheimnis der Königin, denn die Wettkämpfe scheinen gar nicht ihre Güte wieder zu spiegeln. Ihm bleibt die Wahl zur Flucht oder zum Kampf.
Natürlich entscheidet er sich für letzteres. Inmitten von Verrat, Lügen und gefährlichen Geheimnissen findet er schließlich auch etwas, das ihm jahrelang verwehrt war.

Wie bist du auf die Idee gekommen und wie lang hat die Ausarbeitung gedauert?
Ehrlich gesagt ist die Geschichte eine Schnapsidee, aber nach einigem Drehen und Wenden wurde schließlich ein Schuh draus.
Seit Ende August 2022 schreibe ich schon Kapitel und es wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern, bis das glorreiche Ende aus der Feder fließt.

Wie würdest du deine Hauptprotagonisten beschreiben und was magst du an ihnen?
Erst einmal sind alle verschieden (ist ja logisch, sonst kämen keine amüsanten Reibereien zustande) und nicht immer das, was sie vorgeben zu sein. Willem, der wahre Protagonist, wird schnell verurteilt auf Grund seines schwachen Beins und seines komplizierten Wesen. Sinne hat einen meisterhaften Plan, um ihre Familie vor dem bäuerlichen Elend zu bewahren und zögert nicht, diesen in die Wege zu leiten. Wolf ist durch seine Vergangenheit generell etwas seltsam und unheimlich.
Rykard ist der beste Freund Willem, der ihn dann im Stich lässt, wenn sein Leben unerwartet Purzelbäume schlägt. Hannah ist all das, was Willem gern wäre. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum sie ihn so fasziniert.

Wie sieht dein Schreibprozess aus?
Es ist eine Mischung aus konkreter Planung und emotionalem Schreiben. Ich setze mir Ziele und "Wegpunkte" für das Kapitel. Der Rest soll kommen, wie er kommt.

Hast du schon weitere Projekte geplant?
Ja. Ich habe vor, noch zwei Bücher in der Welt von Willem zu verweilen. Erst wird Wolfs Vergangenheit erkundet und im dritten Teil die Zukunft, welche fünf Jahre nach dem ersten Teil angesetzt ist. Eine andere, flüchtige Idee ist eine Geschichte über ein "Bücherportal", das seinen Leser regelrecht in die Welten zieht. Ich bin jung und solang mein Kopf noch fantasiert, wird es auch noch Hirngespinste von mir geben ;)

Hast du eine Lieblingsstelle aus deinem Buch?
Ich habe viele. Es ist schwierig eine auszuwählen, auch weil die meisten so lang sind: Aber das ist eine Stelle, auf die ich ziemlich stolz bin:

Willem schüttelte den Schmerz ab und stemmte sich hoch, weniger galant und geschmeidig als Wolf. Der kurze Kampf hatte seine Zeichen hinterlassen. Die Muskeln ächzten und jedes Stück Fleisch kreischte nach Erlösung. Aber Aufgeben würde Wolf in seiner Ansicht nur bestärken. Ich bin nicht schwach, brüllte Willem in die finstere Leere seines Kopfes.

"Schon genug?", fragte Wolf mit angespanntem Körper, lauernd wie ein Raubtier auf der Jagd, "Ich sehe es doch in deinen Augen. Du möchtest mir weh tun, nur zu."

Er regte sich nicht, starrte seinem überlegenen Gegenüber nur an und warf ihm in Gedanken die schlimmsten Wörter an den Kopf, die ihm einfielen. Was sich auf eine Handvoll begrenzte und seinen Zorn erneut anfachte.

"Missgeburt!", säuselte Wolf. Seine Augen leuchteten vor freudiger Erwartung. Er leckte sich die Lippen und wartete gespannt Willems Reaktion ab.

Willem spuckte Feuer. Aber ehe er einen Schritt in Wolfs Richtung setzen konnte, riss dieser ihn schon von den Füßen und warf sich mit ihm in den stillen See, dass das Wasser spritzte und fluchtartig Reißaus nahm.

Sein Kopf tauchte unter Wasser. Die Wellen schwappten ihm in Nase und Rachen und türmte sich dort zu einer Flutwelle auf, die den Hals hinunter stürzte. Sie blockierte die Luftröhre und sperrten jeglichen Sauerstoff aus.

Die Lunge schrie nach Luft. Forderte und flehte, er möge den Kopf heben und diese Folter unterbrechen. Aber etwas hielt ihn zurück. Hände drückten ihn an den Schultern runter. So tief, dass sein rissiger Rücken den Grund zu spüren bekam. Willem zappelte und trat. Schrie.
(aus dem Kapitel:  12/ Blutrot und Himmelblau)