blaupause7
Ich freue mich riesig, dass ich nun die Chance habe, dir ein paar liebe Worte zu schreiben, liebe Ulrike.
Zuerst möchte ich mich auf diesem Wege nochmals ganz herzlich bei dir bedanken, dass du so motiviert mein Schreibgerinsel liest <3
So etwas ist für mich absolut nicht selbstverständlich. Ich möchte auf jeden Fall mehr von dir lesen und dadurch auch etwas von dir lernen dürfen, das habe ich mir fest vorgenommen. Ich sehe übrigens auch, dass du bei anderen Autoren am Start bist und ihnen damit eine große Freude machst. Es ist wirklich toll, Leser wie dich zu haben. Davon sollten es auf jeden Fall mehr geben :)
Du warst mit einer der Gründe, dass ich nicht aufgegeben habe und schreibst übrigens selbst auch sehr toll. Es ist absolut wunderbar, dass Menschen wie du ihren Weg auf Wattpad gefunden haben. Ich bewundere dich für deinen Wortschatz (das habe ich dir ja schon mal geschrieben). Man merkt einfach, dass du sehr viel liest und dich auf deine Weise weiterbildest.
Mir macht es jedenfalls sehr viel Spaß, mich mit dir auszutauschen. Ich mag Menschen mit viel Lebenserfahrung, daher warst du mir von Anfang an sympathisch. Du vertrittst immer deine Meinung das finde ich klasse. Ich befasse mich nämlich gerne mit Meinungen von anderen und versuche diese zu verstehen.
Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.
Eine Umarmung geht an dich raus <3
***
Wer bist du?
Vermutlich wissen die wenigsten, dass ich bereits 54 Jahre alt bin. Im realen Leben heiße ich Ulrike, und weil ich es übersichtlich mag, habe ich mich 2019 entschlossen, den Namen meines Wordpress-Blogs auch auf Wattpad als Autorennamen zu benutzen.
Wie bist du auf Wattpad gestoßen und warum hast du dich hier angemeldet?
Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen. Als ich auf Pinterest ein Bild des Sängers meiner Lieblingsband INXS anklickte, führte mich ein Link zu einer englischsprachigen Autorin und ihrer Fanfiction über jenen Sänger. Da mich die Geschichte begeisterte, meldete ich mich am Valentinstag 2019 an, um für ihr Buch zu voten und Kommentare zu schreiben. Zuerst war ich nur Leserin, das Schreiben kam erst später.
Wie lange schreibst du schon?
Mein Blog gibt es schon seit 2013, aber mit dem Schreiben habe ich schon um das Jahr 2000 herum angefangen – aber auf Plattformen & Communities, die es längst nicht mehr gibt.
Was für Bücher darf man bei dir erwarten bezüglich Themen?
Da bin ich nicht festgelegt, denn von Liebesromanzen über Krimis und Science-Fiction bis hin zu Fan Fictions bin ich für alles offen. Das einzige, was man bei mir bisher vergeblich gesucht hat, sind bis ins kleinste Detail beschriebene intime Szenen.
Mit was für einem Programm schreibst du deine Bücher?
Sämtliche Geschichten schreibe ich auf meinem Laptop in Word und lade die Kapitel erst dann hoch, wenn ich mit ihnen rundum zufrieden bin. Es kann natürlich vorkommen, dass ich hinterher noch Fehler entdecke. Die bereinige ich dann am Smartphone über die App. Übrigens bastele ich an eigenen Bildern, bei denen ich das Gefühl habe, sie würden sich als Cover gut machen, so lange herum, bis alles passt. Das dauert zwar, aber dafür findet man die Cover kein zweites Mal auf Wattpad.
Was tust du gegen Schreibblockaden?
Wenn mir doch mal die Ideen ausgehen, neige ich öfters dazu, ein Buch auch mal für eine längere Weile liegenzulassen und mich dafür anderen Themen zuzuwenden. Als Mittel gegen so eine Blockade hat sich für mich das Sammeln anderer Eindrücke und das Schreiben kurzer Texte, die mit dem eigentlichen Werk nichts zu tun haben, bewährt. Außerhalb von Wattpad bin ich aktiv an einem Projekt beteiligt, bei dem man in einen maximal 300 Wörter langen Text drei vorgegebene Wörter einbauen soll. Oft überrascht sogar mich, was dabei aus meinen Fingern in die Tasten überspringt – und manchmal fließen diese Etüden auch in meine Geschichten ein.
Hast du irgendwelche Tipps, was das Schreiben angeht?
Einfach machen und loslegen, an Challenges teilnehmen oder verschiedene Textformen ausprobieren. Denn nur so findet man heraus, was einem liegt und was nicht. Und was auch gut ist, auf Reisen oder bei kulturellen Veranstaltungen neue Eindrücke sammeln. Auch selbstgeschossene Fotos können eine Quelle der Inspiration sein.
Was liest du gern?
Obwohl ich selbst Geschichten mit diesen Szenen nicht schreibe, habe ich in meiner Bibliothek und Leselisten Bücher, in denen es teilweise echt heiß hergeht. Waren es früher Krimis oder Fantasyromane, so geht bei mir zur Zeit die Tendenz sehr stark in Richtung „Romance", egal ob auf Deutsch oder auf Englisch.
Was liest du gar nicht?
K-Pop- oder Harry-Potter-Fanfictions, Werwolf-Storys und Mafiageschichten.
Geschichten, in denen es um Entführungen geht oder die sich an Bestsellern wie „50 Shades of Grey", „Twilight" oder „After" orientieren bzw. in die gleiche Kerbe hauen, sind auch nicht so mein Fall.
Meine Werke:
1 - Als der Regen kam (abgeschlossen)
In den sechs Kapiteln (plus Vor- und Nachwort), bei dem jedes Kapitel mit demselben Satz beginnt, geht es um ein Campingwochenende am See, das völlig aus dem Ruder läuft. Aus dem Klappentext: „Sommer, Sonne, Camping... Ein Ausflug an den See sollte es für Lucy, Tom, Laura, Andy, David und Julian werden. Doch niemand hat mit einem plötzlichen Umschwung des Wetters gerechnet. Und plötzlich ist es mit der Unbeschwertheit vorbei..."
Die Idee kam ich durch eine Schreibaufgabe, bei der es darum ging, einen Text zu schreiben, der mit den Worten „Der Regen fiel in Strömen herab, nun..." beginnen sollte. Während ich eine Kurzgeschichte mit einem völlig anderen Inhalt schrieb, fiel mir plötzlich ein, dass ich diesen Satz noch ganz anders verwenden könnte und habe dann einfach drauflosgeschrieben und die Geschichte innerhalb weniger Tage beendet.
Eigentliche Hauptprotagonisten hatte ich beim Schreiben nie geplant, aber was mich reizte, war die Gruppendynamik und zu verfolgen, was passiert, wenn Leute mit unterschiedlichen Vorstellungen aufeinandertreffen, aber was mir besonders gefiel, war die zarte Romanze, die sich zwischen zwei der sieben Beteiligten angebahnt hat – und eines der Kapitel, das ich bewusst wie einen Countdown angelegt habe.
2 - Der geheime Schlüssel (abgeschlossen)
Meinen Beitrag zum diesjährigen Open Novella Contest habe ich kontinuierlich mit einem groben Plan im Kopf, innerhalb von drei Monaten geschrieben. Der von mir gewählte Schreibvorschlag lautete: „Fanfiction - Du läufst in der Bibliothek deinem Lieblings-Promi über den Weg und bist überrascht, denn aus Interviews weißt du, dass er es hasst, Bücher zu lesen und niemals einen Fuß in eine Bücherei setzen würde".
Entstanden ist eine Fanfiction der seit 1963 im britischen Fernsehen ausgestrahlten Science-Fiction-Serie „Doctor Who" um einen Außerirdischen, den Time Lord, der sich „Der Doktor" nennt und mit seiner Zeitmaschine (der TARDIS) durch Raum und Zeit reist. Durch unglückliche Umstände trifft in der Geschichte die Bibliotheksangestellte Ella Wilson auf den wahren Doktor und einen seiner Darsteller, den britischen Schauspieler und Shakespeare-Darsteller David Tennant –gemeinsam müssen vor wildgewordenen Paparazzi und rachsüchtigen Aliens fliehen, und schon bald befinden sie sich schon auf einer Zeitreise, die es in sich hat. Während sich der Doktor schon bald als jemand entpuppt, der sich für keinen Trick zu schade ist, habe ich beim Schreiben mit der Zeit Ella immer mehr in mein Herz geschlossen. Vielleicht habe ich deshalb zwei verschiedene Perspektiven verwendet: Die Ich-Form in den Kapiteln mit Ella – die Er-Form in den Kapiteln mit David. Tatsächlich ist es dann auch Ella, die sich nicht nur mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinandersetzen muss, sondern auch nach und nach erkennt, dass sie nicht die ganze Verantwortung allein zu tragen braucht. Eine wirkliche Lieblingstextstelle habe ich nicht, aber am besten hat mir die Suche der drei nach einem Weg aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart gefallen – ein Problem, das früher oder später auf die meisten Zeitreisenden zukommt.
3 – Broken Strings
Drama, Baby! „Work & Travel in Kanada und eine spontan getroffene Entscheidung mit unvorhergesehenen Folgen" – den Klappentext um das turbulente Work-and-Travel-Jahr einer jungen Frau in Kanada habe ich bewusst schwammig gehalten. Vielleicht war es ein Fehler, darin mit keiner Silbe das bevorstehende Liebesdrama zu erwähnen, aber das Buch war in dieser Form auch nie geplant gewesen.
Was als kurzes Intermezzo mit nur wenigen Kapiteln für ein ganz anderes (nie realisiertes) Projekt geplant war, wuchs während eines Zeitraums von eineinhalb Jahren zu einem umfangreichen Schmöker von 54 Kapiteln (plus Vor- und Nachwort) heran. Kein Wunder, wenn man seine Geschichte abends im Bett zwischen 22 Uhr und Mitternacht schreibt und nie vorhatte, es zu veröffentlichen. Doch anstatt sie auf auf dem Rechner verstauben zu lassen, ließ ich sie auf meinem Blog das Licht der Welt erblicken, witzigerweise nach meiner Busrundreise durch Kanada im August 2019 (nein, die Reise hatte ich nicht wegen meines Buchs unternommen) und konnte nach der Reise grobe Fehler ausbügeln. Das während der Reise geknipste Foto habe ich als Cover verwendet.
Anscheinend habe ich eine Vorliebe für Protagonistinnen, bei denen nicht alles rund läuft, und die sich nicht alles gefallen lassen. Aber mit dem Lernen ist das so eine Sache... manche Katastrophen können so richtig einschlagen, wenn man dumme Entscheidungen trifft oder nur auf sein Bauchgefühl hört. Die Frage ist nur, ob man sich von einer Kette von Tiefschlägen unterkriegen lässt oder sich tapfer durchkämpft, frei nach dem Motto „Hinfallen ist keine Schande, liegenbleiben schon"... da ich das Buch aber vor drei, vier Jahren geschrieben habe, kann ich mir nur noch vage an die einzelnen Kapitel erinnern, doch eine Stelle ist mir noch gut im Gedächtnis haften geblieben:
„Dir würden die Ohren klingen, wenn Du hören könntest, was die anderen so über Dich erzählen."
Diese Bombe hatte ich gut plaziert...
„Ach ja, was erzählt man sich denn so?"
... aber sie wollte nicht hochgehen. Kein Wunder, wenn die Zündschnur zu kurz war. Das sah nicht gut aus für mich. Was ich für einen echten Kracher gehalten hatte, stellte sich nun als Blindgänger heraus. Verlegenes Räuspern. „Äh, ich glaube, das möchte ich dann doch nicht wiederholen."
Hast du eine bestimmte Botschaft an deinen Leser?
Schreibt über das, was euch wirklich am Herzen liegt, auch wenn es gerade nicht Trend ist.
Wie sieht allgemein dein Schreibprozess aus?
Bei manchen meiner Bücher hat sich das Schreiben wie Arbeit angefühlt, während ich andere wie am Schnürchen runtergeschrieben habe und dabei auf Ideen und Wendungen gekommen bin, an die ich zu Beginn gar nicht gedacht hatte, wobei dann einige Charaktere ein plötzliches ungeahntes Eigenleben entwickelt haben. Die gesamte Handlung vorab komplett und detailliert durchzuplanen, liegt mir nicht – eher hangele ich mich Stück für Stück an einem groben Faden entlang und frage mich nach jedem Schritt, was als nächstes kommt. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Was würdest du dir für die Zukunft wünschen?
Vielleicht setzten vorgegebene Ideen bei mir ja einen Schreibprozess frei, der zu den besten Ergebnissen führt, aber als optimal würde ich es empfinden, wenn eine auf meinem eigenen Mist gewachsenen Inspiration zum großen Wurf führen würde. Weitere Ziele: Für gute oder spannende Unterhaltung zu sorgen, aber dabei Charaktere mit größerem Tiefgang als bisher zu entwickeln. Und dass mir nicht die Ideen ausgehen. Allerdings bin ich nicht auf der Suche nach einem Verlag, denn Schreiben kommt als Beruf für mich nicht in Frage. Schließlich soll mir das Schreiben Freude machen und nicht zum Zwang werden.
Hast du schon weitere Projekte geplant?
Bis jetzt ist alles, was ich in den letzten Monaten so geplant habe, bereits in Arbeit: der Krimi „auf Eis gelegt", den ich jetzt kapitelweise hochlade, die U2-Fanfiction „New Year's Day", deren nächstes Kapitel noch in meinem Kopf ist und mein Beitrag „Der Glastonbury-Zwischenfall" zu der Schreibchallenge „Mein Buch für dich" (nach einer Idee, die mir zugelost wurde). Gerne würde ich auch mal wieder an meinen angefangenen Sammlungen von Kurzgeschichten weiterschreiben, z.B. „Nach dem Regen" als Fortsetzung bzw. Spin-Off von „Als der Regen kam", oder „Verschlungene Pfade", aber ich habe keine Ahnung, wie ich das alles unter einen Hut bringen soll, solange ich in Vollzeit arbeite.
So, und nun am Ende dieses Interviews möchte ich mich ganz herzlich bei dir, liebe Natalia bedanken. Du gibst dir so viel Mühe und steckst so viel Herzblut in dein Projekt (was auch für deine Bücher gilt), dass es mir eine Freude war, mich daran zu beteiligen.
Und nun bin ich ganz gespannt auf die Beiträge, die noch folgen.
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