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Frayed -part 2-

Eine kleine Flamme schoss aus dem Feuerzeug in Allisons Hand.

Etwas nervös flog mein Blick zu Stiles als ich sah wie die Jägerin die Nadel hervorzog. Noch nicht allzu lange war es her als er bei dem Anblick der Tattoowiernadel in Ohnmacht gefallen war. Bereit Scott zusammen zu flicken sah Alli uns an. ,,Er sollte ein anderes Shirt anziehen. Wo ist seine Tasche?"

,,Ähm,... ich hole sie, ich hasse Nadeln sowieso", murmelte Stiles und streckte seinen Daumen hoch. In seinen Augen spiegelte sich Nervosität der Nadel gegenüber wider. Gerade als er gehen wollte drehte er sich nochmal zu der Jägerin um. ,,Ähm,- weißt du was du da tust?"

Allison nickte zuversichtlich. ,,Dad brachte es mir bei."

,,Und wie schnell wirst du,- ich meine der Bus- der Bus könnte losfahren?", hakte Stiles nach.

Frustriert, schenkte Allison ihm einen Blick. ,,Dann mach das er nicht losfährt!"

,,Ich helfe dir. Komm schon!", Lydia zog Mr Sarcastic aus den Toiletten und weg von der gestressten Allison.

,,Ich auch", murmelte ich, lieber ging ich mit den beiden mit, als bei Scott und Alli zu bleiben. Helfen konnte ich sowieso nicht und vielleicht würden die anderen beiden mich ja brauchen.

Mit schnellen Schritten schloss ich wieder mit meiner Schwester und meinem Freund auf. Als der Bus wieder in Sichtweite kam, erkannte ich schon einen genervten Coach. Ungeduldig blies Finstock in seine Trillerpfeife. ,,Auf gehts! Bewegt euch Leute!"

,,Wir müssen etwas unternehmen", murmelte ich und schaute die anderen nervös an.

,,Lydia hol du die Tasche", wies Stiles das Erdbeerblonde Mädchen an und wandte sich dann zu mir um. ,,Elle und ich versuchen so lange den Coach aufzuhalten."

Meine Schwester nickte. ,,Okey, aber beeilt euch, die ersten steigen schon wieder ein."

,,Plan?"

Fragend schaute ich meinen Freund an.

,,Nicht wirklich", murrte er und biss sich nervös auf seine Lippe.

Wir brauchten etwas das den Coach aufhielt und ihn ablenkte. Etwas abseits erkannte ich die beiden anderen Mitglieder meines Rudels, obwohl ich mir nicht mehr sicher war, ob Boyd noch Teil des Rudels war oder nicht. Boyd und Isaac hatten beide ein saures Gesicht und vielleicht hatte ich einen Plan, überraschenderweise.

,,Komm mit", ohne Mr Sarcastic mehr darüber zu erzählen, was ich vorhatte zog ich ihn hinter mir her, da er es bestimmt nicht gutheißen würde.

,,Was hast du vor?"

Ich ließ seine Frage unbeantwortet und stiefelte zu Isaac und Boyd rüber. Überrascht sah Isaac mich an. ,,Elle? Was machst du hier?"

,,Komplizierte Geschichte", winkte ich ab. ,,Wir haben ein anderes Problem. Scott geht es nicht gut."

,,Was, warum?", fragte Boyd nach.

Stiles seufzte. ,,Seine Wunde verheilt nicht, ihm geht es gar nicht gut."

Und was ich dachte würde passieren, passierte. ,,Diese verdammten Alphas", zischte Isaac wütend und rannte los, auf Ethan der von meinem Bruder zugetextet wurde zu. Mit einer Wucht holte er aus und schlug dem Alpha Wolf direkt ins Gesicht. Mit einem knacken stürzte Ethan zu Boden.

Ich hatte das Fass zum Überlaufen gebracht, in dem Stiles ihn das mit Scott gebeichtet hatte. Wölfe und ihre intensiven Gefühle waren ziemlich berechenbar. Es musste bestimmt anstrengend sein alles doppelt so intensiv zu fühlen, vor allem war das Gefühlsleben eines Teenagers sowieso schon eine Achterbahn an Emotionen.

Danny stolperte erschrocken zurück, seine Augen auf Ethan gerichtet, der sich nicht einmal verteidigte. Es war wirklich befriedigend zu sehen, wie Isaac auf den Wolf einschlug und auch Boyd neben mir schien das Gleiche zu fühlen. Für Derek.

,,Wir müssen etwas machen, Isaac wird Ethan noch umbringen", stieß Stiles panisch aus, als Ethan anfing zu bluten und immer mehr Leute auf den Kampf aufmerksam wurden.

Ich nickte nur, doch unternahm keine Anstalten etwas zu tun.

,,Stiles was ist passiert?", ein verheilter Scott kam auf uns zugerannt, geschockt von dem Kreis, der sich um den Kampf gebildet hatte. Man konnte Isaac und Ethan gar nicht mehr erkennen.

,,Als ich ihm sagte was passiert ist, ist er sofort auf ihn losgegangen", entfuhr es meinem Freund ängstlich.

,,Wer Boyd?", fragte Wolfboy nach und kämpfte sich durch die Menge.

Danny versuchte dazwischen zu gehen, doch ich war sofort da, um ihn wegzuziehen. Mein menschlicher Bruder sollte sich nicht in einen Kampf zwischen Werwölfen einmischen.

,,Isaac, Isaac, ISAAC!", rief der Coach immer wieder, in der Hoffnung, dass der junge Wolf aufhören würde seinen Schulkameraden zusammenzuschlagen. Doch nichts half, um den wütenden Jungen zu stoppen.

,,Isaac", befahl Scott und auch Boyd und ich zuckten unter seinen Worten zusammen. Die Energie seiner Worte erreichte auch uns, geschockt ließ ich Dannys Hand los, welcher sofort auf den verletzten Ethan zu rannte. Die Energie von Scotts Worten hatte sich genauso angefühlt, wie wenn Derek seine Alphastimme bei uns anwendete, doch das konnte nicht sein,- Scott war ein Beta-

Wahrscheinlich bildete ich es mir einfach nur ein. Kopfschüttelnd schob ich den Gedanken aus meinem Kopf.

,,Alle zurück in den Bus, außer du Isaac! Einer von euch soll nach Ethan schauen", brüllte der Coach und pfiff erneut in seine Trillerpfeife.

Genervt rollte ich meine Augen. ,,Was machen wir jetzt?", interessiert schaute ich zu meiner Schwester, wegen unserem Auto ohne Benzin Situation.

,,Allison redet mit dem Coach, wegen,-"

Lydias Stimme verstummte und alles, auf was ich mich konzentrieren konnte, war das Kribbeln in meinen Fingern. Es fühlte sich an als würde ich jemanden heilen, dabei tat ich das nicht mal. Das Kribbeln wurde immer stärker, dass ich Schwierigkeiten hatte das Stechen zu Händeln.

,,Elle!", Stiles Stimme drang leise zu mir durch. Doch ich konnte nicht reagieren, da ich versuchte meine Kräfte davon abzuhalten sich zu verselbstständigen. Panisch versuchte ich es zu stoppen doch nichts half.

Kräftige Hände halfen mir nicht den Boden Untermeinen Füßen zu verlieren, während mir meine Heilkraft weiter und weiter entzogen wurde. Es sollte aufhören! Immer panischer versuchte ich es zu stoppen, doch nichts schien zu helfen. Als mein niedriges Level an Energie kurz davor war mein Bewusstsein zu rauben, stoppte es so schnell wieder, wie es angefangen hatte.

,,Elle, was ist los?", mein Bruder war vor mir gebeugt und betrachtete mich besorgt.

Stiles hielt mich noch immer und auch er wirkte beunruhigt. Der Rest meiner Gruppe starrte einfach nur auf mich nieder, keiner konnte sich wohl erklären was für einen Anfall ich plötzlich gehabt hatte. Ich konnte es mir genauso wenig erklären.

,,Ich weiß es nicht", murmelte ich erstickt. ,,Ich weiß es nicht."

Es war mir noch nie passiert, dass ich nicht Herr meiner Kräfte war. Stiles Arme, die mich hielten, waren der einzige Grund, warum ich noch nicht in Panik ausgebrochen war.

,,Hey", der genervte Coach stampfte zu uns rüber. ,,In den Bus!"

Immer noch neben mir nickte ich. Danny legte einen Arm auf meine Schulter und seine beruhigenden Augen sahen mich an. ,,Setz dich zu mir", verlangte er.

Auch wenn es mir nicht gefiel, wusste ich das er sich um Ethan kümmern wollte, daher winkte ich ab. ,,Ethan braucht dich, er hat sonst niemand der sich um ihn kümmert, im Gegensatz zu mir."

Etwas widerwillig nickte er.

,,Wir sollten einsteigen", sagte ich so kräftig wie es mir möglich war, damit Lydia, Allison, Scott, Stiles und Boyd aufhörten mich mit einem so nervösen Blick zu betrachten, als ob ich gleich zusammenbrechen würde. Ich war ok, außer vielleicht etwas müde. Das Einzige, was mich beunruhigte, war die, Menge an Magie, die ich von mir gegeben hatte und wie weit sich der schwarze Strich ausgebreitet hatte. Mithilfe von Stiles ließ ich mich geschafft auf dem Bussitz nieder.

Aus seiner Tasche zog Stiles eine Packung Reeses und reichte sie mir weiter. ,,Um dich wieder etwas aufzupäppeln."

,,Danke", glücklich nahm ich die Packung entgegen und riss die orange Verpackung auf. Mein ganzer Körper entspannte sich als die süße Leckerei auf meiner Zunge zerging. ,,Ist Isaac in Ordnung?"

Stiles nickte. ,,Ja, der Coach hat ihn laufen lassen, aber ihn für Morgen gesperrt, der Glückspilz."

,,Ich glaube Isaac findet es nicht ganz so lustig, immerhin gefällt es ihm mit seinen neuen Kräften anzugeben", entkam es mir belustigt.

,,Was ist eigentlich gerade passiert?", hakte Stiles nach und scannte mich nochmal von oben bis unten.

,,Keine Ahnung irgendwie hat sich meine Magie selbständig gemacht", erwiderte ich schulterzuckend. Ich hatte wirklich keine Ahnung wie das passieren konnte.

Nachdenklich kratzte sich Stiles an seinem Kinn. ,,Das ist aber seltsam."

,,Finde ich auch", genervt massierte ich meine Schläfen. Doch wahrscheinlich würde ich jetzt nicht darauf kommen, daher entschied ich mich dazu das Thema zu wechseln. ,,Es tut mir leid, dass ich dich heute ignoriert habe, ich bin mit Dereks Tod schlechter umgegangen als ich dachte."

,,Mach dir keine Gedanken. Du standest Derek ziemlich nah, es ist normal, dass du danach um dich schlägst. Zumindest reagierst du besser als Allison, sie ist zum Racheengel geworden und hat sich mit dem Teufel verbündet."

,,Weißt du noch was du mir an dem Abend vor der Mechanik Werkstatt gesagt hast?"

Perplex blinzelte Stiles mehrmals, wahrscheinlich überraschte es ihn das ich es aufbrachte. ,,Ja."

Ich seufzte. ,,Du hast recht, man gewöhnt sich an den Tod."

Stiles Hand fand meine und drückte sie fest. ,,Aber du hattest an dem Abend auch recht, man sollte nicht daran gewöhnt sein. Was sind wir für Menschen, wenn wir nicht mehr richtig auf den Tod reagieren."

Stille breitete sich zwischen uns aus.

Das Thema zog unsere Stimmung nur noch weiter herunter. ,,Lass uns über was anderes reden."

,,Worüber willst du reden?"

Grüblerisch zupfte ich an der losen Haut an meinem Nagelbett herum, bis mir etwas einfiel. ,,Wir könnten da weitermachen, wo wir waren, als Isaac uns unterbrochen hat."

,,Gerne, ich hab unser Whiteboard auch schon erweitert", erklärte mir Stiles stolz. ,,Lass uns das noch einmal durchgehen. Es sind die Opferungen, richtig? Alles hängt mit jemanden zusammen, der denkt er wäre sowas wie eine Art von dunkler Druide."

,,Oder tatsächlich ein dunkler Druide", hielt ich dagegen. Ich glaubte wirklich, dass es sich hierbei um einen dunklen Druiden handelte, immerhin schien derjenige genau zu wissen, was er machte und schien kein Anfänger zu sein.

,,Ja, ein Darach."

,,Weißt du, einige ältere Kulturen opferten Menschen als Vorbereitung für die Schlacht", warf ich in den Raum.

Stiles schüttelte fassungslos den Kopf. ,,Also haben wir jetzt Alpha Werwölfe gegen einen dunklen Druiden."

,,Ja."




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