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Unleashed
-part 1-

,,Danke nochmal das du mich aufgenommen hast", murmelte ich zu Lydia, die neben mir im Auto saß. ,,Ich konnte gestern einfach nicht mehr daheim bleiben."

Lydia klappte den Spiegel in ihrer Hand zu und lächelte mich an. ,,Du kannst immer zu mir kommen Elle."

,,Danke", ich hängte mir meine Schultasche über die Schulter und stieg mit Lydia aus ihrem Volvo. Ich blickte an mir runter und zupfte mir meinen Rock wieder zurecht. Da ich ziemlich überraschend aufgebrochen war, hatte ich keine meiner eigenen Klamotten eingepackt. Daher hatte mir Lydia welche geliehen. Nun sah ich wirklich aus wie eine kleinere Version von meiner Halbschwester, welche mir ihre Klamotten zu leihen viel zu viel Spaß gemacht hatte. 

,,Stiles wird sich nach dir umdrehen, wenn er dich sieht", erwiderte sie mit einem erfreuten Blick auf mich.

Grummelnd schaute ich an mir runter, ich würde doch hoffen, dass er meine alten Klamotten mehr mag. Denn das hier war eine einmalige Sache. ,,Was hast du zuerst?", fragte ich Lydia.

,,Erdkunde und du?"

,,Französisch", ich seufzte. Meine Hausaufgaben lagen auch noch in meinem anderen Ordner daheim, Mrs Morell würde das nicht lustig finden. Ein paar der Schüler die um uns herum standen, warfen uns einen seltsamen Seitenblick zu als wir nebeneinander herliefen. Doch ich ignorierte sie gekonnt und folgte Lydia zu ihrem Spind. Sollten sie doch denken was sie wollten.

,,Hast du schon mit Stiles wegen gestern geredet?", Lydia zog ihre Bücher heraus und lies das Schloss mit einem Klick wieder einschnappen.

,,Noch nicht, ich wollte ihn nicht auch noch damit belasten", seufzend zog ich an den Schnüren meiner Tasche. ,,Doch ich muss ihn fragen, ob er was Neues im Krankenhaus herausgefunden hat. Jedoch ist er gerade unten in der Sportumkleide, da er gleich Cross-Country hat."

Die Coach Potato die ich war, hatte ich mich natürlich nicht angemeldet. Meine Ausdauer war einfach zu schlecht dafür, doch für die Lacrosse Jungs war es Pflicht. ,,Okay."

,,Also ich muss los zu Französisch", meinte ich mit einem Blick auf die Uhr, außerdem musste ich  auch noch zu meinem Spind, bevor die nächste Stunde anfing. 

,,Bis nachher."

Ich winkte Lydia noch zum Abschied zu, um dann mein Französisch-Buch zu holen und in Miss Morells Stunde zu gehen. 

Meine Französisch-Lehrerin war, wie ich es mir schon gedacht hatte nicht besonders erfreut darüber das ich meine Hausaufgaben nicht dabei hatte. So war ich als ich aus dem Unterricht ging eine Strafarbeit reicher und das schon in der ersten Woche. Genervt schmiss ich mein Französisch-Buch zurück in den Spind. Allison, welche rechts von mir in Mrs Morells Klasse saß, war inmitten des Unterrichts einfach eingeschlafen und steckte jetzt noch mit ihr im Unterrichtszimmer fest. 

Meine Französisch-Sachen tauschte ich gegen meine Algebra II Unterlagen aus und machte mich auf zur nächsten Stunde, die ich mit Stiles hatte. Meine To-do-Liste für den heutigen Tag war ziemlich lang, einer der Punkte war mit meinem Bruder reden. Welcher bestimmt schon auf eine Erklärung von mir wartete. 

Als ich um die Ecke bog entdeckte ich Stiles vor dem Büro des Direktors. Was hatte er den nun angestellt? Ich wollte gerade meine Hand heben um ihn auf mich aufmerksam zu machen, als das blonde Mädchen vor ihm ausholte und ihm voller Wucht eine Ohrfeige gab. Geschockt flogen meine Augenrauen nach oben, Stiles?

Ich wollte auf ihn zu gehen, doch sein Vater war schneller. So blieb ich lieber etwas auf Distanz bis der Sheriff gegangen war, doch warum war er überhaupt hier? Was war nun schon wieder passiert? Stiles Dad wandte sich ab und ging kopfschüttelnd zurück in das Büro des Direktors. 

,,Welche unrücksichtsvolle Sachen haben deinen Mund diesmal verlassen?", fragte ich ihn bevor er auch überhaupt hallo sagen konnte. 

,,Du hast das wohl gesehen, huh?", fragte er nach und ich nickte. ,,Ich hab sie gefragt ob ihr toter Freund noch eine Jungfrau war."

Ich,- ich wusste nicht einmal was ich dazu sagen sollte. Doch zuerst musste ich den roten Faden hier finden. ,,Bring mich auf den neusten Stand."

,,Ähm, Kyle wurde vorhin Tod im Wald aufgefunden, stranguliert, Kehle aufgeschlitzt und Schädel eingeschlagen. Ein dreifacher Tod. Selbe bei dem Opfer, das Lydia am Pool gefunden hat, sowie Heather und Emily. Alle drei Opfer waren Jungfrauen und da hab ich versucht herauszufinden, ob Kyle auch noch eine war. Auch gehe ich davon aus das Cora und Boyd sie nicht getötet haben, sondern das wir es hier mit jemand anderen zu tun haben."

,,Du redest hier von Menschenopfern", entfuhr es mir geschockt.

So ein Mist. Ich begann meine Schläfen zu massieren, um meinen Kopf um die Dinge zu wickeln. Die Sache wurde immer lustiger. Wir hatten einerseits die sinister six herumrennen und nun hatten wir auch noch Deathstroke der hier sein Unwesen trieb. Vielleicht konnte ich die Sinister Six nicht ganz mit dem Alpha Rudel vergleichen, da ihnen eine Person fehlte, doch irgendwo trieb sich bestimmt noch ein Mitglied herum. 

,,Ja genau", erwiderte er. ,,Guten Morgen übrigens."

,,Morgen."

Er gab mir einen kurzen Kuss und wir setzten unseren Weg in den Klassenraum weiter.  ,,Warte Heather wie deine Kindheitsfreundin, die nach ihrem Geburtstag verschwunden ist."

Stiles wandte seinen Blick ab und nickte. Shit. ,,Das tut mir leid."

Stiles uns ich nahmen unsere Plätze ganz hinten ein. Ich drehte mich zur Seite, um weiter mit meinem Freund zu reden. ,,Wenn du darüber reden willst, ich bin hier."

Unser Algebra II Lehrer betrat den Raum und seine Lippen bewegten sich zu einem lautlosen Danke. Nach zwei Stunden Algebra II und Geografie hatten wir jetzt endlich Mittagspause und ich war bereit was zu essen, immerhin gab es heute Lasagne in der Mensa. ,,Warum Kyle?", fragte Stiles.

Ich zuckte mit den Achseln, da ich keine Ahnung hatte. Kyle hatte ich vom sehen her gekannt, doch nicht mehr.  Doch seine Freundin und er waren schon über einem Jahr zusammen gewesen, daher glaubte ich kaum das er noch Jungfrau war und fiel damit aus seinem Muster. ,,Wenn du mehr über ihn wissen willst, musst du Freunde von ihm befragen. Doch starte diesmal vielleicht mit einer nicht so unsensibeln Frage."

,,Oder an seiner Gedenkstätte müsste wir mehr über ihn herausfinden."

Kyle Gedenkstätte war ziemlich groß geworden, viele hatten Blumen dagelassen oder Bild von auf gehängt. Ich entdeckte das Bild von Kyle und seiner Freundin, die Stiles vorhin eine Ohrfeige gegeben hatte. Eine große Gestalt tauchte neben mir auf und klemmte ebenfalls etwas an die Wand. Stiles und ich drehten uns gleichzeitig zu dem Jungen um, welcher Boyd war. 

,,Oh, hey Boyd. Du bist ja hier wieder in der Schule", entwicht es Mr Sarcastic überrascht. 

Boyd schien etwas verwirrt zu sein. ,,Ja, ich hätte es dir gesagt, aber eigentlich sind wir keine Freunde."

,,Hey Boyd", begrüßte ich nun auch mein Rudelmitglied. 

Boyd schenkte mir ein kleines Lächeln. ,,Hey Elle."

,,Oh ja", stellte Stiles perplex fest. ,,Hey, also hast du Kyle gekannt?"

,,Ja, wir waren in der Offiziersausbildung", erklärte er und ich entdeckte das Logo des Clubs das Boyd daran gehängt hatte. 

,,Also wart ihr da Freunde?"

,,Ich hatte nur einen Freund und die ist auch Tod", erwiderte er genervt und zog ab.

Erica. Es war einfach nicht fair, dass das blonde Mädchen nicht auch einen so großen und mit Liebe gestaltete Gedenkstätte bekommen hatte. ,,Das hat mir nun auch nicht viel geholfen", fluchte Stiles. 

,,Wir werden schon noch mehr herausfinden", versuchte ich ihn zu ermutigen. 

Doch ich konnte bis jetzt auch noch keine Punkte verbinden. Wir hatten drei tote Jungfrauen, doch was ist, wenn er sein Muster indessen geändert hatte? Was war dann Kyle? Persönliche Verbindung schloss ich mal bei Menschenopfern aus, da diese drei nichts wirklich verband, außer dass sie Teenager waren. ,,Was hast du da eigentlich an?"

Stiles fiel wohl jetzt erst auf das ich anstatt in Jeans und T-Shirts in Rock und einem Top steckte.  ,,Das sind Lydia Sachen, da ich gestern bei ihr übernachtet habe", erklärte ich ihm. 

,,Warum hast du bei Lydia übernachtet, ich hab dich doch nach Hause gefahren?", fragte er verwirrt.

Ich nickte. ,,Ja, doch ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit meiner Mutter und konnte dann nicht mehr Zuhause bleiben. Lydia war so nett mich bei sich aufzunehmen für die Nacht."

,,Warum, was ist vorgefallen?"

Ich wollte ihm gerade antworten als meine Englisch-Lehrerin vor uns auftauchte. ,,Miss Mahelani? Würde es nun kurz passen?"

Miss Blake hatte ja noch mit mir reden wollen, das hatte ich ja fast vergessen. ,,Vielleicht kann Lydia dir ja helfen, wir sehen uns nachher in Englisch."



Neues Kapitel : ) 



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