Before You Go


Ahsokas Sicht

Das war wirklich einer der schönsten Vormittage gewesen. Es war wirklich ein unglaublich schönes Gefühl der Normalität gewesen die ich mir mittlerweile mehr als alles andere wünschte. Diese Umgebung hier war nicht gut für Anakin, das fühlte ich. Und für mich auch nicht, ich sollte eine Hüterin des Friedens werden aber aus mir ist eine Kriegerin geworden. In einem schier endlos wirkenden Krieg. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass wir uns immer mehr von dem entfernten was uns Jedi eigentlich ausmachte.

Ich hatte mich umgezogen und auf den Weg zur Werkstatt begeben, wo Anakin und ich eine alte Tradition aufleben lassen wollten.
Als ich dort ankam war er schon an der Arbeit.

»Da bist du ja endlich, Snips. Ich dachte schon du kommst nie.«

Ich schaute mich kurz um, aber wir schien allein zu sein. Ich überbrückte die Distanz zwischen uns und legte von hinten meine Arme um seinen Hals.

»Gute Dinge brauchen eben Zeit, Skyguy«, erwiderte ich scherzhaft.

»Na los, mach dich an die Arbeit«, sagte er lächelnd.

Ich löste mich von ihm, nahm passendes Werkzeug und kniete mich neben ihn.

Eine Weile arbeiteten wir still nebeneinander aber es gab etwas, worüber wir, oder eher gesagt Anakin, nie sprachen aber mich unglaublich interessierte: seine Vergangenheit. Er wusste alles über meine, obwohl es da eigentlich nicht besonders viel zu wissen gab.

Ich wurde im Alter von drei Jahren von Meister Plo Koon aufgrund meiner hohen Machtintensivität auf meinem Heimatplaneten Shili endeckt und zum Jeditempel gebracht. Der Tempel war von da an mein Zuhause, hier bin ich aufgewachsen. An meine Zeit auf Shili kann ich mich kaum noch erinnern. Mit 14 wurde ich schließlich Anakins Padawan, wir waren beide ziemlich jung.

Er mit seinen nicht mal 20 Jahren ein junger Meister und ich eine junge Padawan. Aber wir ergänzten uns perfekt und waren ein eingespieltes Team, das wusste, trotz anfänglicher Zweifel der anderen, mittlerweile jeder.

Aber über Anakins Vergangenheit wusste ich kaum etwas, das meiste nur grob durch Obi-Wan.

Mir war bekannt, dass er in den Wüsten Tatooins mit seiner Mutter als Sklave aufgewachsen ist und dort von Obi-Wan und seinem damaligen Meister Qui Gon Jinn entdeckt wurde.

Anakin hasste die Wüste, empfand sie als erbarmungslos, sie würde einem alles nehmen. Zunächst hatte ich diese Aussage nicht ganz verstanden, aber mit dem ergänzenden Hintergrundwissen von Obi-Wans war seine Abneigung mehr als nachvollziehbar.

Aber er selbst hatte nie mit mir darüber gesprochen, mittlerweile reichte mir mein Wissen aber nicht mehr. Ich wollte mehr über seine Vergangenheit erfahren, mehr über den Mann der mir soviel bedeutete.

»Du hast schon immer gerne an Droiden rum geschraubt, oder?«, fragte ich um das Thema vorsichtig abzuschneiden.

»Ja. C3PO wurde als Kind von mir gebaut. Er sollte.. Ach egal. Ich will nicht darüber sprechen.«

»Aber warum denn nicht? Ich würde gerne mehr über dich und deine Vergangenheit erfahren. Schließlich weißt du auch alles über mich«, erwiderte ich trotzig.

Ich beobachtete Anakin, konnte sehen wie er mit sich selbst kämpfte, konnte seine starken Emotionen fühlen die seine Vergangenheit in ihm auslöste und ich bereute es ihn danach gefragt zu haben. Es sollte mir egal sein wer er gewesen ist, das würde nichts an meinen Gefühlen ändern. Gerade als ich mich entschuldigen wollte ergriff er das Wort.

»Du hast recht, es tut mir leid, Ahsoka. Es ist nur so, dass meine Vergangenheit etwas ist woran ich nicht gerne zurück denke. Sie ist geprägt von Schmerz, Angst und Verlust, aber vielleicht ist es an der Zeit zu versuchen damit abzuschließen.«

Ich nickte bloß aufmunternd.

» Ich war neun Jahre alt als ich von dem Jedimeister Qui Gon Jinn auf Tatooine entdeckt wurde, Obi-Wan war damals selbst noch ein Padawan. Meine Mutter und ich führten in der Wüste ein ärmliches Leben als Sklaven. Ich habe damals schon an Droiden oder Rennfahrzeugen geschraubt. Ich hatte Träume, einige von einer Person in schwarzer Rüstung mit einer unglaublich dunkelen Aura und andere Träume. Ich wollte damals unbedingt ein Jedi werden, der mächtigste Jedi überhaupt. Mich konnte man frei kaufen, für meine Mutter jedoch hat es nicht gereicht. Sie zurück zur lassen war eines der schwersten Dinge die ich jemals tun musste.«

Ich schaute in sein Gesicht, es war schmerz verzehrt ich sah wie sehr ihn das quälte und wie viel Kraft es kostete mir das zu erzählen. Ich musste weg sehen, konnte den Anblick nicht länger ertragen, wusste nicht was ich tun sollte, ob ich seine Nähe suchen sollte oder ihn vorerst in Ruhe lassen sollte.

»Sie sagte, ich solle tapfer sein und nicht mehr zurück blicken, aber ich habe jeden Tag an sie gedacht und sie vermisst. Ich wollte zurück kommen und sie und alle anderen befreien.
Irgendwann hatte ich Alpträume und spürte, dass etwas nicht stimmte. Padme und ich haben uns dann auf den Weg gemacht, aber es war zu spät, sie wurde weiter verkauft hatte jedoch ein schönes Leben geführt, neu geheiratet. Aber als ich ihren neuen Heimatort aufsuchte wurde mir gesagt dass sie..«, seine Stimme brach und Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Ich spürte den Sturm von Gefühlen in ihm: Zweifel, Angst, Hass, Verzweiflung, Verlust, Trauer.. Und ich überbrückte die Distanz zwischen uns, legte meine Hände auf seine bebenden Schultern. Er zuckte kurz zusammen, ließ es sich aber gefallen.
Er schaute mich nicht an, hatte den Blick nach unten gerichtet.

»Ich.. Ich habe von ihrem Mann erfahren, dass sie von Tusken-Räubern verschleppt wurde... Ich habe sie gefunden, in diesem Zelt, sie war so schwach da sie schon Wochen von ihnen misshandelt wurde, sie war noch bei Bewusstsein und froh mich zu sehen... Dann.. Starb sie in meinen Armen.. Ich.. Ich hätte mehr tun können, ich hätte sie schützen sollen.. Ich.. «

Seine starken Schultern bebten, Tränen rannten über sein Gesicht..

»Anakin, bitte sieh mich an.«

Er sah mich aus nassen Augen an und es brach mir das Herz ihn so zu sehen.

»Es gab nichts, was du hättest tun können. Deine Mutter war froh und stolz dich noch einmal zu sehen. Es ist nicht deine Schuld, hörst du?«

»Ich habe versprochen zurück zu kommen aber ich kam zu spät.. Ich habe sie im Stich gelassen..!«, sagte er mit erstickter Stimme.

»Nein, das hast du nicht und das weißt du. Sie wollte, dass du nach vorne schaust und ein besseres Leben führst. Sie liebte dich, das hat sie immer«, sagte ich sanft.

»Ich habe versagt, als Jedi und als Sohn.. Ich habe sie enttäuscht!«

Er stieß mich sanft von sich und vergrub das Gesicht in den Händen.

»Nein, das hast du nicht«, erwiderte ich.

»Ahsoka, ich habe sie umgebracht. Die Tusken. Sie alle. Nicht nur die Männer, auch die Frauen und Kinder. Ich habe sie abgeschlachtet. Ich war so voller Wut und wollte Rache.. Und ich habe es nicht bereut. Ich.. Ich verdiene es nicht ein Jedi zu sein und schon garnicht dein Meister zu sein!«

Fortsetzung folgt...

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Diese Geschichte hat jetzt die 1k reads erreicht, danke!❤️ Es freut mich sehr, dass euch die Story so gefällt.

Als kleines Dankeschön wollte ich ein kleine Story als special schreiben, und ihr könnt entscheiden um wen und was es geht und in welches Format die Story hat (OneShorts/StoryxSonglyrics/...).

Also wenn ihr Lust darauf habt, schreibt mir einfach euren Ideen und Wünsche in die Kommentare und ich werde sehen was ich daraus zaubern kann!✨

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