Mein neues Zuhause?


Ich stehe vor einer modernen Villa, die von einer schönen Steinmauer umrandet wird. Liam schließt das Tor auf und führt mich in den Garten. Ein großer Pool ist dort in den Boden eingelassen und die Terrasse wird von einem kleinen Vordach überdacht. Es ist wunderschön!

„Na dann, komm mal rein, in die gute Stube.", meint Caleb und schließt die Haustür auf. Drinnen ist es noch viel schöner, als es von außen wirkt. Alle Räume sind in weiß-schwarz gehalten und sehr, sehr groß.

„Dann zeige ich dir mal dein Zimmer, während die Jungs Essen machen. Komm einfach mir nach.", meint Aaron und geht zu einer Tür ziemlich weit hinten in einem der langen Gänge. Diese stößt er auf und lässt mich ein. Wow! Ein großes Bett, davor ein Kamin und ein Fernseher. Daneben eine Couch und drei Türen. Eine davon führt auf einen schönen Balkon und eine in eine Art Büro mit Schreibtisch und Schränken. Die letzte Tür führt in einen großen, begehbaren Kleiderschrank. Da drin werden meine 7 Sachen noch weniger aussehen, als sie es eh schon sind.

„Gefällt es dir?", fragt Aaron und sieht mich abwartend an. Ich nicke nur. Was soll ich auch sonst sagen?

„Na das ist ja wenigstens etwas. Am besten packst du deine Sachen gerade aus, dann kannst du runter kommen, dann dürfte das Essen fertig sein."

Dann geht er. Ich widme mich meiner Tüte und gehe zu meinem Kleiderschrank. Meine Klamotten lege ich ordentlich in eins der Fächer und räume auch den Rest schnell ein. Dabei renne ich natürlich erst mal gegen die offene Schranktür in Bad und ramme mir die Kante gegen den Kopf. Shit! Wie blöd bin ich eigentlich?

Na, siehst du es auch mal ein, dass du zu dumm zum Leben bist?

Klappe! Ich spüre, wie ein kleines Rinnsal Blut meine Schläfe runter läuft. Schnell schnappe ich mir ein Taschentuch und drücke es vorsichtig auf die Wunde.

„Hana, kommst du? Es gibt Essen!", schreit plötzlich Alexander von unten. Mist, Mist, Mist! Das blutige Taschentuch werfe ich weg und renne nach unten. Die Jungs sitzen schon am Tisch und warten gespannt auf mich.

„Was ist denn mit dir passiert?", fragt Dylan erschrocken und starrt auf die Wunde.

Verängstigt schaue ich die fünf an. Gleich tun sie mir weh. Unbewusst habe ich angefangen zu zittern und mache mich ganz klein, aus Angst, dass sie mich doch schlagen.

„Kleine, alles gut! Keiner tut dir etwas. Das haben wir dir doch versprochen!", meint Aaron, kniet sich vor mich und nimmt meine Hand. Reflexartig zucke ich zurück und meine Augen weiten sich vor Schmerz. Das war die kaputte Hand.

„Was ist da los? Hast du dich verletzt?", will jetzt Alexander wissen und mustert mich genau.

„Es ist nichts."

„Du hast gezuckt. Was ist los?", meint jetzt auch Liam und besieht sich meine Hand genauer.

„Damit fahren wir gleich mal zum Arzt. Das sieht nicht gut aus, aber jetzt essen wir erst einmal.", beschließen die Jungs. Ich würde gerne protestieren, aber ich kenne die Konsequenzen nicht. Daher setze ich mich an den Tisch und starre unschlüssig auf das Essen. Es ist so viel. Die Jungs sind schon alle fleißig am Essen, doch Liam starrt mich unschlüssig an.

„Warum isst du nicht? Du musst dringend etwas auf die Hüften bekommen."

Ich schrecke hoch und sehe die fünf erschrocken an.

„Ich...ich darf?", frage ich ungläubig.

„Natürlich!"

Daraufhin nehme ich mir ein kleines Brötchen und beiße rein.

„Willst du keinen Aufschnitt oder so?", wundert sich Dylan. Schnell schüttele ich den Kopf. Nach dem Essen nehme ich die Teller und will in die Küche gehen, doch Alexander hält mich auf.

„Lass stehen, wir fahren jetzt erst mal in die Stadt."

Schnell ziehe ich Schuhe an und warte im Flur auf die Jungs, die in Schals und Jacken gewickelt zwei Minuten später neben mir stehen.

„Dir wird kalt werden, du solltest dich etwas dicker anziehen.", meint plötzlich Liam hinter mir. Mit einem Schrei springe ich an die Wand und drücke mich in den Schatten.

„Ich habe nichts.", murmele ich und senke beschämt den Kopf. Seufzend holt Alexander eine seiner Jacken, da er der kleinste der Jungs ist. Mir ist die Jacke zwar noch viel zu groß aber sie wird mich wärmen. Sobald ich wieder das Auto sehe, kommt das mulmige Gefühl zurück.

„Kommst du Hana?", ruft Liam und winkt aus dem Fenster.

Schnell nicke ich und springe auf die Rücksitzbank.

In der Stadt angekommen nehmen mich die Jungs in ihre Mitte und führen mich in ein Krankenhaus. Sofort eilen zwei Schwestern zu uns.

„Was ist mit Ihnen? Sind Sie okay?", schreien sie sofort, sodass ich mich zusammenkauere und meine Hände vorsichtig an meine Ohren presse.

„Seien Sie still. Könnten wir bitte einfach einen Arzt bekommen?", meint Aaron und hebt mich hoch. Schreiend wehre ich mich, falle aus seinen Armen und klatsche auf den Boden. Vor Schmerzen schreie ich auf.

„Hol einen Rollstuhl!", schreit eine Frau. Caleb kniet sich neben mich und redet beruhigend auf mich ein. Langsam beruhige ich mich.

„Also, ich hebe dich jetzt hoch und setze dich in den Rollstuhl, okay. Bitte erschrick nicht."

Ich nicke und beiße mir vor unterdrückter Schmerzen auf die Lippe.

„Folgen Sie mir bitte."


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top