Die Gefahr auf Nimmerland

,,Wohin gehen wir jetzt", fragte ich irgendwann, da mir jetzt doch langweilig wurde.

Nach dem wir uns aus dem Wald begeben hatten, wartete die Sonne bereits auf uns. Ohne Sonnencreme war ich nicht ganz so glücklich sie zu sehen.

,,Wohin du willst", gab er lächelnd zu.
,,Na ja, Lilly hat von den Meerjungfrauen erzählt!" Ich hätte beinahe von den Sonnencremen gesagt und war froh etwas vernünftiges herausgebracht zu haben.

,,Ach ja? Lilliy hasst die Meerjungfrauen zutiefst. Na ja, wie du meinst, aber ich muss...!"

Ich war schon längst weiter gelaufen und hörte gar nicht mehr zu. Das mit der Sonnencreme musste mir echt mal aus dem Kopf gehen.

Peter holte mich hingegen rasch mit seinen Flugkünsten ein, was ich immer noch einzigartig fand. Es sah einfach so leicht aus. Na ja, hätte ich es versucht, hätte ich wahrscheinlicj ausgesehen, wie ein Vogel ohne Flügel mit einer Bruchlandung.

,,Aber...", wollte er erläutern. Ich hielt mir die Ohren zu.,,Kein aber!"
Irgendwie fand ich es einmal toll, einem männlichen Menschen etwas nicht so nettes ins Gesicht zu sagen.

Anschließend kamen wir zu einem See oder auch zum Meer.
Das Wasser glitzerte in der Sonne so schön, dass ich wie hypnotisiert ind Wasser springen wollte.
Ich wollte mich gerade zum Rand des Wassers begeben, als Peter mich zurück zog.
,,Was ist, warum darf ich da nicht hin?" Ich war irgendwie sogar richtig sauer, dass er mich nicht ließ.
,,Wegen dem Meerjungfrauen! Hättest zuhören müssen."

,,Ich glaube da passiert nichts! Was ist denn an Meerjungfrauen schlimm?"
,,Das willst du nicht wissen", ermahnte er mich.

Trotzig lief ich zum Rand des Wassers.
Mehr als nur mein Spiegelbild konnte man nicht sehen.

,,Ich sehe doch gar nichts!" Peter schwieg.

Ich setzte mich hin, mit den Füßen ins Wasser. ,,Nein, spinnst du? Mach das nicht!!!" Jetzt schrie er förmlich, was ich etwas genoss.

Ich streckte ihm die Zunge raus, was vielleicht etwas kindisch war und blieb sitzen.

Keine Millisekunde später spürte ich, wie mich jemand ins Wasser zog. Eine Hand, es war eine Hand. Vielleicht hätte ich doch auf Peter hören sollen, überlegte ich.  Es ging so schnell, dass mein Herz selbst raste. Erschrocken schrie ich nach Peter. Ich schrie und strampelte.

Doch es war schon zu spät. Die Hand zerrte mich ins Wasser und ich konnte mich nicht mehr halten. Ich spürte die Kälte um mich. Sie umgab mich, wie ein Feuer, dass sich zu schnell ausbreitete. Als mein ganzer Körper unter Wasser gezogen wurde, dachte ich schon an das Ende.

Unter Wasser machte ich voller Angst meine Augen auf.

Ich erschrack, dass ich so gut unter Wasser sehen konnte, obwohl das eigentlich nicht der einzige Grund zum erschrecken war.
Die Angst blickte mich eiskalt an.

Eine Frau, nein eine Meerjungfrau mit einem blauen schuppigen Schwanz grinste frech. Ihr Fischschwanz leuchtete giftig und ließ ein paar elektrische Blitze aufblitzen. Ihre langen ebenfalls blauen Haare standen gefährlich ab und wirkten somit auch, wie ein gefährliches blaues Feuer aus. Sie wirkte nicht einmal mehr menschlich. Für einen kurzen Augenblick bekam ich eine halbe Frau zu sehen, doch jetzt sah sie mit ihren viel zu dunklen Augen, die zu Schlitzen geformt waren aus, wie ein Wesen ohne Herz. In ihrem grinsendem Mund befanden sich auch keine menschlichen Zähne mehr. Sie waren alle scharf und spitz. Ihre weiße Haut glitzerte gefährlich unter Wasser. Immer wieder hielt ihre Hand mit ihren langen spitzen Fingernägeln meinen Arm umschlungen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ich die Luft nicht mehr anhalten können würde, bis ich der Gefahr ohne zu zappeln ausgesetzt war. Unter Wasser konnte man nicht wirklich schreien, doch ich tat es, was leider ein Fehler war, da ich so noch weniger Energie hatte. Ich konnte sie nicht einmal treten, ohne Angst zu haben, den Fischwanz zu berühren. Die Meerhexe, wie ich sie jetzt getauft hatte blieb ruhig und blickte meinen vor kälte und Angst zitternden und strampelnden Körper zu. Sie wusste, dass meine Kraft mich bald verließ und ich bald hilflos war. Wo Peter war wusste ich auch nicht mehr.  Meine Kehle brannte und sehnte sich verzweifelt nach Luft. Die Hoffnung verließ mich auch schon bald und ich spürte keinen Ausweg.

Plötzlich spürte ich, wie etwas schweres neben mir im Wasser auftauchte. Vielleicht war doch nicht alles verloren, hoffte ich. Was genau passierte konnte ich nicht sagen, ich verlor genau jetzt  die Kraft und sackte zusammen. Meine Kehle brauchte einfach dringend frische Luft.

Erschrocken wachte ich auf. War das alles doch mur ein Traum? Nein, Peter saß neben mir und ich ließ mir die erfrischende Luft durch meine ausgetrocknete Lunge gehen.  Ich musste husteten und versuchte das Wasser aus meiner Kehle zu bekommen.
,,Danke", keuchte ich.
,,Hast du dir selbst eingebrockt", sagte er lächelnd.
,,Naja, ich hätte auf dich hören sollen. Aber du hast mich auf die Insel geholt, also!"
,,Nein, es war deine Entscheidung!"
,,Nein, du wolltest, dass ich mitkomme! Ich musste besser gesagt mitkommen!"
,,Nein und wenn schon? Ich biete dir hier ein besseres Leben. Du kannst dich doch sowieso nicht daran erin...", er stockte.
,,Was kann ich nicht? Ist mir jetzt auch egal!"
,,Tja Pech! Ohne mich komnst du sowieso nicht von der Insel weg!" Sein Tonfall verschärfte sich deutlich, also tat ich es ihm gleich.
,,Ach nein?"
,,Nein!"
,,Wirst schon sehen!"
Ich stand etwas wackelig auf und ging ohne zurückzublicken irgenwohin.
Obwohl ich am liebsten liegen geblieben wäre und mich ausgeruht hätte. Ich war vollkommen erschöpft. Das war doch etwas zu viel Aufregung gewesen.

Und jetzt? Wenn Peter recht hatte, hatte ich keine Chance zu gehen.

Plötzlich hörte ich ein rascheln. Vielleicht war es durch das vorige Ereignis auch nur Einbildung gewesen. ,,Peter", fragte ich dennoch hoffnungsvoll.

Es war nicht Peter. Aus dem Gestrüpp kamen Männer mindestens 10. Erschrocken blieb ich stehen. Weg laufen ging nicht. Hinter mir standen schon Männer. Mein Herz pochte wieder im rasenden Tempo, was mir wieder etwas zu viel wurde. Die Männer ähnelten Piraten!
Hook?
Die Piraten grinsten gemein, was mir noch mehr Unbehagen bereitete. Ich bekam schon leichte Bauchschmerzen und mir wurde schlecht. Mittlerweile war die Insel doch nicht so traumhaft.
Ein Mann machte sich in der Menge bemerkbar und trat nach forne.
,,Bist du Hook", fragte ich kleinlaut.
,,Sehe ich so aus?"
,,Wer bist du denn?"
,,Ich bin Smeeth!"
,,Den habe ich mir ganz anders vorgestellt. In den Büchern wird er klein, dicklich und ah na ja beschrieben!"
Der Mann lachte. Er war groß und jung. Das überraschende war, dass viele der Männer jung waren.
,,Wir sind ja auch keine Kindergeschichte!"
Sein lachen wurde ernst und erstarb.
Plötzlich trat ein weiterer Mann vor. Er war groß, hatte schwarze Haare und ebenfalls einen schwarzen Stoppelbart. Seine Augen blitzten mit einem eiskalten Blau.
Seine linke Hand bestand aus einem eisernen Haken.
,,Hook",brachte ich hervor und ging vorsichtshalber ein paar Schritte rückwärts.
,,Wilkommen meine Kleine, auf Nimmerland. Männer schnappt sie und bringt sie mit aufs Schiff, das wird ein Spaß, Peter", schrie er.
,,Ich habe gesagt, du bekommst es zurück", rief er laut.

Ohne ein weiteres Wort verschwand er und die Männer grinsten noch komischer. Zwei von denen packten mich und zerrten mich mit sich...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top