Teil 8❤️
Im Sankt Mungo's Hospital
Ginny und Ron saßen am Bett ihrer Freundin. Ginny hielt Hermines Hand und weinte stumme Tränen.
Ron hatte tröstend einen Arm um seine Schwester gelegt.
Hermine lag jetzt schon eine Woche lang im Koma und wachte einfach nicht auf.
Niemand konnte sagen was passiert war, denn Draco und Harry lagen ebenfalls im Hospital und mussten zu Kräften kommen.
Eine Heilerin meinte, dass Hermine ein Kreislaufversagen hatte und schon mal ohne Bewusstsein war.
Außerdem hatte sie eine Sauerstoffaufnahmestörung, weswegen Hermine eine Atemhilfe bekommen hatte.
Sie hatte zudem auch noch ziemlich viel Blut verloren.
Sie war an tausend Schläuche gebunden und ihr Unterarm hatte einen Verband bekommen.
Die Wunde an Hermines Wange war einfach zu behandeln gewesen, und war nun fast nicht mehr zu sehen.
Auf Hermines Nachtkästchen standen lauter Blumensträuße in Vasen, denn fast jeder der sie gut kannte, war bei ihr gewesen.
Eine Heilerin betrat den Raum und meinte, dass die Besucherzeit nun vorbei sei.
Ginny drückte Hermine noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie mit Ron den Raum verließ.
••••
Draco lag auf der gleichen Station wie Hermine, doch ihm ging es wesentlich besser. Er hatte nur ein paar Kratzer bekommen, und wurde heute schon entlassen.
Natürlich wollte er sofort zu Hermine, doch er wurde von einem Arzt abgefangen, der ihn in sein Büro bat.
Draco ging nur ungern mit ihm mit.
Doch er kam nicht drum herum, denn der Arzt brauchte Antworten.
••••••
~Rückblick~
Draco kam mit einer bewusstlosen Hermine gegen Mittag im St. Mungos an. Er flüsterte atemlos ein „Hilfe" und war sofort ohnmächtig.
Die Heiler kümmerten sich sofort um Hermine. Sie war in einem sehr kritischem Zustand und musste sofort behandelt werden. Keiner der Heiler konnte sich einen Reim auf das ganze machen.
••••••
Draco setzte sich dem Arzt gegenüber auf einen Stuhl und fing schwermütig an, die Geschichte zu erzählen.
Er fing bei der Verfolgung seines Vaters an und hörte bei dem Dementorenangriff
auf.
Der Arzt war geschockt und holte sofort Hilfe vom Ministerium.
••••
Am nächsten Tag durfte Draco endlich zu Hermine.
Als er sie sah, brach er sofort in Tränen aus.
Sie war sehr blass und ihre Lippen waren spröde vom Blutverlust.
Ihre Haare reichten bis knapp unter die Ohren, und sie kringelten sich an ihrer Wange. Die Atemschläuche lagen auf ihrer rosigen Haut und verschwanden unter den kurzen Haaren.
Die Wimpern auf den geschlossenen Augen sahen aus, als hätte man sie mit einem feinen Pinsel gemalt.
Draco entdeckte auch sofort die Kette, die er ihr geschenkt hatte.
Sie hatte die Kette die ganze Zeit getragen.
Er schluchzte.
Seine Beine schafften es, ihn zu ihrem Bett zu tragen.
Sofort ergriff er ihre Hand.
„Es tut mir so leid...", flüsterte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Schluchzend vergrub er seinen Kopf auf ihrer Brust.
Es war alles seine Schuld.
Wäre er ihr gefolgt und hätte er sofort gehandelt, wäre das alles besser ausgegangen.
Er machte sich so viele Vorwürfe.
Und seine Hermine war so tapfer gewesen.
Sie hatte sich so sehr um ihn gekümmert, sich so um ihn gesorgt...
Und am Ende wurde sie das Opfer seines Vaters.
Es tat ihm so leid und er war sich sicher, dass sie ihm das nie wieder verzeihen würde.
••••
Draco war die ganze Zeit bei Hermine.
Er hielt nur ihre Hand und hoffte, dass sie bald aufwachen würde.
Er betrachtete sie ganz genau und redete ihr liebevolle Dinge zu.
Draco blieb, bis die Heilerin ihn verscheuchte und kam am nächsten Tag wieder.
Nur um ihre Hand zu halten, um ihr über die Wange zu streichen und einfach nur um bei ihr zu sein.
Manchmal kamen auch nich andere Angehörige von Hermine, doch Draco wich nicht von ihrer Seite.
Er war so stolz auf sein Mädchen.
•••••
Es waren inzwischen zwei Wochen vergangen und Draco saß mit Ginny, Ron und George an Hermine's Bett im Hospital.
„Sie wird doch wieder aufwachen, oder?", wisperte Ginny.
„Aber natürlich. Sie ist so ein tapferes und starkes Mädchen. Sie hat bis jetzt so viel gemeistert, sie wird auch das hier schaffen.", lächelte Draco hoffnungsvoll.
Ginny lächelte ebenfalls und blickte auf Hermine's friedliches Gesicht.
„Wir lassen euch dann mal wieder allein", sagte George und stand auf.
Ginny und Ron taten es ihm gleich und verabschiedeten sich von Draco.
Draco wartete bis die drei den Raum verlassen hatten.
Dann rutschte er näher an Hermine ran und beugte sich über sie.
Sanft strich er ihr die Haarsträhnen hinter ihr Ohr und drückte schließlich seine Lippen sanft auf ihre.
„Ich liebe dich".
Draco legte seinen Kopf neben Hermines Hüfte auf das Bett und schlief ein.
••••
In Hermines bewusstlosem Körper wiederholten sich die Worte immer wieder.
„Ich liebe dich..."
Diese Worte wirkten wie ein Heilmittel, wie eine Salbe für ihre Seele, die sie langsam wieder ins Leben holte.
Sie konnte wieder eigenständig atmen und ihr Gehirn fing wieder zu arbeiten an. Sie konnte sich selbst wieder spüren.
Plötzlich drehte sich alles ganz schnell.
Wie ein Wirbelsturm wurde alles in Hermines Kopf herumgewirbelt.
Es gab einen lauten Knall und alles stand still.
Und Hermine riss ihre Augen auf.
Leicht keuchend starrte sie an die graue Decke des Hospitals.
Was war passiert?
Die Erinnerungen spielten in ihrem Kopf wie wild und sie hatte Schwierigkeiten, dass alles zusammenzufassen.
Was war Einbildung - was Wirklichkeit?
Dann spürte sie etwas warmes auf ihrer Linken Hand.
Es war Draco's Hand.
Sie lächelte erleichtert.
Er war bei ihr.
Sie war in Sicherheit. Das war im Moment alles was zählte.
Sie strich ihm über die blonden Haare.
„Ich liebe dich auch, mein Schatz".
••••
Hermine war froh, wieder bei ihm zu sein und sie war froh, dass es ihm gut ging.
Sie hielt nur seine Hand und lächelte ihn glücklich an.
„Hey Schatz... aufwachen", flüsterte sie und strich ihm liebevoll über die Wange.
Er sah so süß aus.
„Was'n los...", murmelte Draco und wachte langsam auf.
„Ich bin los, schätz ich", scherzte Hermine.
Draco blickte voller Verwunderung auf.
„Träume ich?", fragte Draco verschlafen.
„Ich hoffe nicht!", lachte Hermine.
Im nächsten Moment lagen sich die beiden weinend in den Armen.
„Ich wusste, dass du es schaffen würdest!"
Hermine kuschelte sich in Draco's Arme und atmete erleichtert und glücklich aus.
Wie sehr sie ihn und seine Berührungen vermisst hatte.
Draco strich ihr sanft über den Kopf und ließ sie langsam los.
Hermine wischte sich die Tränen von den Wangen und lächelte ihn an.
Draco nahm zärtlich ihr Gesicht in seine Hände.
„Du bist so stark. Ich bin so stolz auf dich", flüsterte er und beugte sich zu ihr vor, um ihr einen liebevollen Kuss zu geben.
••••
„Ich hoffe, du verzeihst mir?", fragte Draco vorsichtig.
„Wenn es etwas zum Verzeihen gäbe, gerne", lächelte Hermine.
„Mine, ich hab dich im Stich gelassen, als du in Schwierigkeiten stecktest!
Wegen mir liegst hier!"
Doch Hermine schüttele den Kopf.
„Kleine Verbesserung: Dank dir liege ich hier. Und es ist doch egal wann du kamst, denn am Ende hast du mich doch gerettet!"
„Aber Mine..."
Hermine drückte ihm sachte ihren Zeigefinger auf die Lippen.
„Es ist doch alles gut. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.", flüsterte sie.
„Bitte verzeih mir einfach, denn ich trage Schuld, auch wenn du das nicht einsiehst".
Hermine nickte.
„Draco Malfoy, natürlich werde ich dir verzeihen, wenn du jetzt endlich mal eine Heilerin holst und ihr sagst, dass ich aufgewacht bin".
Draco grinste.
••••
Draco schob Hermine mit einem Rollstuhl durch das Hospital.
„Und, wann werde ich entlassen?", fragte Hermine.
„Spätestens in 5 Tagen. Du musst dich noch endgültig erholen und die Heiler hätten dich zur Überwachung gerne noch ein bisschen hier".
Hermine stöhnte.
„Ich will jetzt endlich hier raus. Ich will jetzt endlich nach Hause. Am liebsten würde ich nie wieder hier her kommen".
„Du willst also kein Baby haben?", fragte Draco und grinste verschmitzt.
Hermine starrte ihn mit einem vernichtenden Blick an.
„Haha witzig. Glaub mir, wenn dieser dumme Rollstuhl nicht da wäre, würde ich dich durch dieses Hospital jagen".
„Ach Schade. Ich hätte so eine Jagd ziemlich witzig gefunden!"
••••
~Spätabends, in Hermines Zimmer~
„Ich hab noch ein paar Probleme, meine Gedanken zu sortieren.
Ich kann bei manchen Erinnerungen nicht sagen, ob sie echt sind oder nur Einbildung. Hilfst du mir?".
Draco seufzte: „Na gut".
„Also: Harry stand unter dem Imperiusfluch und hat mich gefoltert.
Wahr oder nicht wahr?"
Draco viel es schwer, mit der Wahrheit rauszurücken. Immerhin war Potter ja ihr bester Freund, doch er fand, sie sollte die Wahrheit wissen.
„Ähm.... Wahr", sagte er.
Hermine ließ sich enttäuscht in ihre Kissen zurücksinken.
Sie hatte gehofft, dass diese Erinnerung nur ein Traum gewesen sein würde.
„Das ist schrecklich!", brachte sie hervor.
„Ich weiß nicht was mir lieber wäre: Entweder dein Freund stirbt, oder er foltert dich. Es ist beides schrecklich!"
„Und was ist, wenn du versuchst, ihn erstmal für eine Weile zu vergessen?", schlug Draco vor.
„Vergessen? Das kann ich nicht!"
„Aber wenn sein Anblick dich an das Schlimme zurückerinnert? Lass ihn erstmal für eine Weile los. Das tut gut, glaub mir", versuchte Draco seine Freundin zu beruhigen.
Hermine senkte den Kopf und nickte.
Das war wohl die beste Lösung.
Harry für eine Zeit loslassen...
Hermine sammelte sich wieder.
„Du hast meinen Zauberstab gefunden. Wahr oder nicht wahr?", brach sie die Stille.
„Wahr".
„Und du hast mit ihm deinen Vater besiegt. Oder?"
„Ja. Ich muss deswegen auch noch vor das Gericht... Aber Kingsley weiß, dass sie mich freisprechen werden. Ich hab ja nichts verbrochen".
„Ich wurde fast von einem Dementor geküsst. Wahr?"
„Wahr".
„Und dann kam der Orden und irgendein Mitglied hat den Patronus heraufbeschwört und mich somit gerettet. Wahr?"
„Nein. Der Orden kam nicht".
„Nicht? Aber wer hat mich dann gerettet?"
Draco lächelte Hermine an.
„Nein! Das warst du? Oh mein Gott, Draco!"
Sie fiel ihm um den Hals.
„Du hast es geschafft! Ohne Übung! Das ist echt der Wahnsinn!"
Draco lächelte sie immer noch an.
„Aber an was hast du denn gedacht?
Der Patronus war so stark, da musst du echt an was Tolles gedacht haben!"
„Du Dummerchen. Natürlich hab ich an dich gedacht!"
„An mich?"
„Ja. An unsere erste Umarmung, unser erster Kuss und unser erstes Mal. Ich hab nur an dich gedacht, und alles was dazu gehört".
Hermine lächelte verlegen.
„Das hast du jetzt aber schön gesagt. Sehr nette Liebeserklärung", sagte sie.
Draco zog sie in seine Arme.
„Ich hab mir Mühe gegeben", schmunzelte er.
„Ich liebe dich auch".
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