Teil 5 ❤️

Hermine saß müde auf einem Stuhl im Fuchsbau. Sie mussten sich jetzt jeden Tag hier treffen, um bis spät in die Nacht an ihrem Plan zu arbeiten. Sie wusste ja, dass es anstrengend werden würde, aber so hatte sie sich das nicht vorgestellt.

Kingsley trat aus dem Kamin der Weasleys, er kam direkt aus dem Ministerium. Doch etwas war anders - er sah anders aus.
Irgendwie blasser, fand Hermine.

Er trat um den Tisch herum und setzte sich. Alle starrten ihn mit großen Augen an.

„Was ist los, Mr. Shacklebolt?", brach Draco endlich die Stille.

Kingsley räusperte sich und faltete die Hände auf dem Tisch.
„Wir haben einen Kameraden verloren", sagte er schließlich.

Hermine stutzte und setzte sich aufrecht hin.
„Wer ist es?", fragte sie leise.

„Harry Potter".

Ginny stieß einen spitzen Schrei aus, während Hermine die Luft wegblieb. Das konnte doch nicht wahr sein!

„Er hatte einen Auftrag vom Ministerium, kehrte von dort aber nicht mehr zurück. Es wurden Suchaktionen in die Wege geleitet, aber er ist unauffindbar. Bitte macht euch auf das Schlimmste gefasst. Ich rechne stark damit, dass er nicht mehr unter uns ist"

„Tschuldigung", flüsterte Ginny und rannte weinend aus dem Raum.

Hermine schluchzte und hätte es ihr am liebsten gleichgetan.
Tränen rollten ihr über die Wangen und sie wollte einfach nur noch weg von hier.

Draco ergriff ihre Hand und blickte ihr mitfühlend in die Augen.

„Können wir bitte gehen, Draco?", flüsterte sie.

Kingsley nickte den beiden zu.
„Morgen selbe Zeit, selber Ort".

Und die beiden apparierten nach Hause.

••••

Als Hermine wieder in ihrem Wohnzimmer stand, wurde ihr plötzlich richtig schlecht. Ihre Beine konnten sie nicht mehr tragen und sie sackte weinend auf dem Boden zusammen. Ihr bester Freund war nicht mehr da. Sie konnte es kaum glauben.

Draco setzte sich neben Hermine und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Es tut mir so leid, Mine...", flüsterte er.

Doch Hermine wollte sein Mitgefühl nicht. Sie wollte auch nicht mit ihm reden. Sie sammelte all ihre Kräfte und stand auf.
„Ich würde jetzt gern ein bisschen allein sein", schluchzte sie und lief nach oben in ihr Schlafzimmer.
Dort schmiss sie sich aufs Bett und weinte weiter. Sie wollte den Tränen freien Lauf lassen und so lange weinen, bis es nicht mehr ging.

Irgendwann schlief Hermine ein und träumte von Lucius Dementoren, die einem die wichtigsten Personen stehlen und umbringen. So fügen sie ihrem Opfer mehr Leid zu, als es ein Cruciatus- Fluch jemals könnte.

••••

Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, lag kein Draco neben ihr. Sie war sofort hellwach und stieß einen Schrei aus.
„Draco!!"

Dieser kam sofort aus dem Badezimmer gestürmt.
„Mine! Was ist denn?"

Hermine ließ sich erleichtert in ihre Kissen sinken.
„Ich dachte schon, die Lucius Dementoren hätten dich geholt".
„Die wer?".
„Ach, war nur so ein Traum von mir".
Draco lächelte erleichtert.
„Willst du dich mal fertig machen? Die Sitzung beginnt bald".

Hermine schüttelte nur den Kopf.
„Ich geh da nie wieder hin! Da bekommt man nur schlechte Nachrichten!".
Dann zog sie sich trotzig die Decke über den Kopf und rief: „Ich komm hier nie wieder raus!".

„Wenn doch nur alles so einfach wäre", seufzte Draco und schlüpfte zu Hermine ins Bett.

Die beiden alberten noch lange herum, bis sie dann schließlich zum Fuchsbau mussten.

••••

1 Woche später

Hermine hatte alle Fluchtplan- Sitzungen über sich ergehen lassen und es gab auch keine schlechten Nachrichten mehr.

Nun stand sie da, in einen schwarzen Reiseumhang gehüllt, bereit zum Aufbruch.
Ihr Herz schlug gegen ihre Brust und sie meinte, es müsste jeden Moment herausspringen.

Kingsley hielt noch eine langweilige Rede, indem er die wichtigsten Punkte nochmal wiederholte, doch sie hörte gar nicht wirklich hin.
Sie wollte endlich zu Draco und sich von ihm verabschieden, denn sie waren nicht in derselben Gruppe und sie würden sich eine ganze Zeit lang nicht sehen.

Kingsley beendete endlich seine Rede und Hermine stürmte sofort zu Draco.

Draco nahm Hermines Gesicht in seine weichen Hände und blickte in ihre feuchten Augen.
Er schluchzte.
„Nicht weinen Mine.. Bitte".
Doch da war sie schon in Tränen ausgebrochen.
„Ach Mine...", flüsterte er und nahm sie in den Arm.
„Wir sehen uns dann in Paris", flüsterte Hermine kaum hörbar.

„Ich liebe dich"
„Ich liebe dich auch!"

Draco beugte sich zu ihr hinunter und presste seine Lippen zärtlich auf ihre. Während sie sich küssten, seufzte Hermine leise und das brach Draco fast das Herz.

••••

Hermines Gruppe bestand aus George, Ginny und Bill. Sie waren sozusagen Hermines Leibgarde, die auf Hermine aufpasste.

Draco hatte Ron, Charlie und Arthur bei sich.

Alle standen bereit auf der großen Wiese des Fuchsbaus und hielten ihre Besen unter sich.
Kingsley rief zum Start und George donnerte mit Hermine in die kalte Abendluft.

Hermine hasste es zu fliegen und klammerte sich ängstlich an George fest.
Ginny und Bill flogen dicht neben den beiden und Hermine versuchte sich zu beruhigen.

••••

Sie waren schon eine ganze Weile geflogen und Hermine dachte, dass ja nun wirklich nichts mehr passieren konnte. Falsch gedacht.

Denn plötzlich kam Kingsley zu ihnen und rief etwas wie „Todesser" zu ihnen.

Alle hofften sich verhört zu haben, doch das Schicksal hatte es natürlich anders geplant. Es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn sie bis nach Frankreich ohne Zwischenfall hätten durchfliegen können.

Sie wurden tatsächlich von Todessern verfolgt.
Hermine hörte Schreie und sah Lichtblitze am Himmel aufzucken.
Sofort griff sie nach ihrem Zauberstab in ihrem Umhang und hielt ihn fest umklammert.
Sie drehte sich um und sah, dass die andere Gruppe in mächtigen Schwierigkeiten steckte.
Alle schossen mit Flüchen um sich.

In Hermines Kopf wirbelten sofort die wildesten Gedanken herum.

George riss den Besen nach oben und Hermine hörte noch einen Schrei, bevor sie auch schon über der Wolkendecke verschwunden waren.

••••

Draco wusste, dass es so kommen würde. Natürlich.

Er duellierte sich mit einem Todesser und konnte diesen sogar vom Besen werfen, doch der Mann bei Charlie war richtig hartnäckig. Draco wich einem Fluch geschickt aus und feuerte einen Ganzkörper-Fesselfluch auf einen der maskierten Männer ab.

Draco wollte möglichst viele Todesser schocken, um Hermine zu schützen.
Noch war den Todessern die andere Gruppe nicht aufgefallen, doch das könnte sich ja noch ändern.

••••

Hermine zitterte am ganzen Körper.
Es war nicht die Kälte, es war die Angst und die Ungewissheit.

George sank mit seinem Besen wieder ein Stück und Hermine entdeckte die andere Gruppe wieder.
Sie war zwar etwas von Ihnen entfernt, aber trotzdem.
Sie wollte gerade erleichtert aufatmen, da bemerkte sie wie Draco's Besen zu schwanken begann und jemand auf ihn zielte.

Sie stieß einen spitzen Schrei aus und wünschte sich im nächsten Augenblick, sie hätte es nicht getan.
Wieso war sie manchmal nur so verdammt naiv und handelte ohne nachzudenken?

Schockiert von ihrem Fehler zauberte sie sich einen Besen und stieg auf.
Keiner konnte sie mehr aufhalten, sie flog geradewegs an ihrer Truppe vorbei.
Wenn sie einen dummen Fehler machte, sollten die anderen nicht dafür bezahlen müssen.

Wie vermutet hatten die Todesser sie bemerkt und steuerten auf das Mädchen zu.
Diese versuchte die Kontrolle über ihren Besen zu bekommen und flog etwas unsicher durch eine dichte Nebelschwade.

Im Augenwinkel erkannte sie Bewegungen und dann sah sie auch schon eine silberne Maske aufblitzen.

„Das ist sie!", rief jemand und feuerte einen Fluch auf Hermine.
Sie wollte ausweichen und geriet ins Schwanken.
Sie verlor den Halt und fiel schreiend in die Tiefe.

••••

Zwei starke Arme hielten sie fest und sie hoffte, dass es jemand aus dem Orden sei.

Schon wieder falsch gedacht.

Es waren Todesser.

Hermine wehrte sich, doch es half alles nichts.

Sie konnte noch Draco's Namen schreien, bevor ihr schwarz vor Augen wurde.

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