Kapitel 30

SORRY FÜR DIE VERWIRRUNG! Irgendwie ist das Kapitel bei "Forbidden" gelandet! O.o

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Die Fahrt verlief schweigend; offenbar war sie keine gesprächige Zeitgenossin, und da ich ebenfalls nicht wirklich in Plauderstimmung war, passte das im Moment perfekt.

Alles schien nur noch in einem Farbenwisch an mir vorbeizuziehen, als sie mich an den Schultern festhielt, um meinen wackeligen Gang etwas zu stabilisieren, während wir die breiten Flügeltüren passierten und auf die Rezeption zusteuerten.

Die Kaugummi kauende Dame dahinter starrte die Beamtin gelangweilt an – offenbar war sie schon gewöhnt an polizeiliche Präsenz. Dann fiel ihr Blick auf mich und ihre Augen weiteten sich. „Ist das nicht ...?"

„Wäre hier irgendwo ein Arzt zu erreichen?", schnitt meine Begleiterin ihr das Wort ab.

Der Rezeptionsfrau stand noch immer der Mund offen, nickte aber und betätigte irgendeine Taste auf ihrem Computer.

Wirklich toll, dann war ich jetzt also eine Art unfreiwillige Berühmtheit? Von diesem Gedanken noch mehr im Trübsal verunken, klammerte ich mich an den Rand des Tresens und versuchte, Herr über den Schwindel zu werden, der mich schwanken ließ. Sollte man sich nach einem Schlag auf den Kopf nicht hinlegen, anstatt durch die Gegend zu staksen?

Noch während wir also auf irgendeinen Arzt warteten, der angeblich verständigt war, betraten nun zwei Personen die Halle, die mir nur allzu bekannt waren.

Meine Mutter. Und Zayn.

Oh Gott.

Ich stieß mich vom Tresen ab und taumelte auf die beiden zu. Es dauerte keine zwei Sekunden, bis sich mich entdeckt hatten und einen Sprint starteten. Mum erreichte mich zuerst und schlang die Arme um mich, bevor ich irgendetwas sagen konnte.

Tief atmete ich ihren vertrauten Geruch ein und spürte, wie Tränen in mir aufstiegen. Ich hatte mich die letzten Tage erstaunlich gut gehalten, was Gefühlsausbrüche betraf, aber jetzt hatte ich keine Chance mehr. Ich schmiegte mich an sie und ließ die Tränen einfach fallen, während sie mir beruhigend Kreise auf den Rücken malte.

Meine Mutter war wirlich die beste auf der ganzen Welt. Dies war einer der Momente, in denen ich feststellte, wie sehr ich sie liebte.

Der Moment wurde dadurch zerstört, dass sie über meinen Hinterkopf strich, das Blut sah und mich augenblicklich losließ. „Du bist verletzt!"

Ich grinste schwach. „Nur ein bisschen." Über ihre Schulter hinweg schaute ich zu Zayn, der verlegen danebenstand und sich am Nacken kratzte. Seine Wangen waren ein wenig blass und eine Hand hatte er kontinuierlich auf seiner Seite platziert, aber ansonsten schien es ihm gutzugehen.

„Zayn, ich ..." Ich konnte meinen Satz nicht vollenden, denn nun kam der versprochene Arzt hinzu, stellte sich als Dr. Martin vor und geleitete mich sofort auf eines der Behandlungszimmer zu. Da Mum und Zayn sich natürlich nicht abschütteln ließen, kamen sie hinterher und blieben in der Tür stehen, während Dr. Martin die Wunde versorgte und mir ein Rezept für ziemlich starke Schmerztabletten in die Hand drückte. Mit den Worten „Es wundert mich, dass Sie sich auf den Beinen halten konnten" verließ er schließlich den Raum und ließ uns drei darin zurück.

Schweigend blieb ich auf der Liege sitzen und wartete darauf, dass einer der beiden zu sprechen begann. Zu meiner Überraschung erhob sich meine Mum und sagte leise: „Zayn hat mir alles erzählt. Ich schätze, ihr wollt alleine miteinander reden."

Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, stürzte Zayn auf mich zu. Gleichzeitig sprang ich trotz der Kopfschmerzen auf und ihm entgegen, sodass wir uns zu einem innigen Kuss auf der Mitte des Weges trafen. Meine Hände umklammerten sein Shirt und zogen ihn unerdenklich nahe an mich heran, als würde von ihm mein ganzes Leben abhängen.

„Warst du schlimm verletzt?", hauchte ich gegen seine Lippen, als wir uns voneinander lösen mussten, um Atem zu holen.

Er zuckte sie Schultern. „Er hat mich im Prinzip nur gestreift. Sie haben mich irgendwo rausgelassen, wo mich erst einen Tag später jemand gefunden hat. Ich habe die ganze Zeit versucht, ihnen mitzuteilen, was passiert ist, aber anscheinend wird einem Verletzten nicht unbedingt viel Glauben geschenkt." Sehnsüchtig betrachtete er mein Gesicht, als ob er schon Entzugserscheinungen nach mir gehabt hätte. „Gott, ich könnte dich den ganzen Tag küssen."

Ich errötete und senkte den Blick. „Hast du meiner Mutter auch von ... uns erzählt?"

Zayn schüttelte den Kopf. „Ich wusste nicht, ob ich durfte." Er zögerte kurz. „Wovon hat Josh eigentlich gesprochen?"

Wie auch immer ich vorgehabt hatte, ihm das zu erklären, ich musste es auf später vertagen, denn in diesem Moment flog die Tür auf und niemand anderes als Yaser Malik stürmte herein.

Oh Gott.

Angesichts der Situation, die sich ihm bot, blieb er wie angewurzelt stehen und starrte uns an: Wir beide, eng umschlungen in der Mitte des Raumes, unsere Lippen nur Millimeter voneinander entfernt.

Durch das Geräusch der Tür alarmiert drehte Zayn sich um und zuckte zusammen, als er seinen Vater erblickte. „Was tust du hier?"

„Zayn?!", entfuhr es Yaser zur gleichen Zeit. „Was ..." Sein Blick fiel auf den strahlend weißen Verband, der unter dem T-Shirt seines Sohnes hervorspitzte. „Wieso ... Zayn, was hast du mit dieser Sache zu tun?"

Zayn jedoch schüttelte nur verächtlich den Kopf. „Jahrelang hättest du Zeit gehabt, dich für mich zu interessieren. Aber mit dem Alkohol an deiner Seite war es dir ja scheißegal, wie weit ich abgerutscht bin. Keine Panik, jetzt ist wieder alles okay. Nachdem Niall die Konsequenzen zu spüren bekommen musste." Er atmete tief aus, wie um sich zu beruhigen. „Also. Was machst du hier?"

„Ich wollte nach dem Sohn meiner vielleicht-bald-Verlobten sehen, der tagelang verschwunden war." Yaser wandte sich an mich. „Niall, deine Mutter war halb krank vor Sorge um dich."

„Moment!", unterbrach Zayn ihn. „Bald-Verlobte? Nialls Mum?" Er starrte mich ungläubig an. „Was?"

Unruhig scharrte ich mit den Füßen am Boden. „Das ist es, was ich dir eben sagen wollte. Dein Vater und meine Mutter sind ... nun ja, ein Paar."

„Nein, oder?" Fassungslos wanderte sein Blick zwischen uns hin und her. „Das glaub ich jetzt nicht." Wütend machte er einen Schritt auf seinen Vater zu, sodass ich vorsichtshalber seine Hand ergriff, falls er sich auf ihn stürzen wollte. „Und schon wieder verbockst du mir mein Leben. Ich fass' es nicht!"

Sein Vater hatte einen ähnlichen Ausdruck auf dem Gesicht. „Verstehe ich das gerade richtig, dass Niall und du zusammen seid?"

„Ja, tust du!", fauchte sein Sohn zurück.

Sanft drückte ich seine Hand, um ihn ein wenig zu beruhigen, was sogar funktionierte. „Ja, wir sind zusammen, und ich lasse mir das nicht von dir verbieten."

Yaser räusperte sich. „Zayn, Niall, ich will ja wirklich nicht eure Träume zerstören, aber falls Maura und ich heiraten, wärt ihr Stiefbrüder und ..."

„Das war so klar", schnitt Zayn ihm rüde das Wort ab. „Dass du dich nur für dich interessierst. Ist es dir denn scheißegal, was mit Niall und mir ist?"

Sein Vater bekam keine Gelegenheit mehr zu einer Antwort, denn jetzt räusperte sich jemand an der Tür. Meine Mutter. „Yaser, kann ich dich mal ganz kurz sprechen?"

Er schenkte ihr ein kleines Lächeln. „Natürlich."

Kaum waren sie zur Tür raus, fuhr Zayn zu mir herum und fasste mich an den Schultern. „Wir lassen uns nicht auseinanderbringen, okay?" Als ich schwieg und seinen Blick mied, legte er mir den Zeigefinger unters Kinn und hob es an, bis ich ihn ansehen musste. „Niall?"

„Ich weiß nicht, was ich will", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich glaube, ich liebe dich, Zayn. Aber ich weiß auch, dass meine Mum anscheinend glücklich mit ihm ist." Ich seufzte. „Bitte, können wir das morgen oder so klären? Ich will mich ja nicht beschweren, aber ich könnte jetzt tot umfallen vor Müdigkeit."

Sofort kehrte der besorgte Ausdruck in seinen Augen zurück. „Entschuldige." Er zog mich an sich. „Es tut mir so leid, was du wegen mir durchmachen musstest. Hätte ich mehr Mumm besessen und wäre schon viel früher zur Polizei gegangen, wäre das alles nicht passiert."

Da wir ja mehr oder weniger hier festsaßen, kuschelten wir uns so gut es ging auf der Liege zusammen, sodass ich bald darauf mit dem Gefühl seiner Arme um mich herum einschlief.

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Jetzt endlich am richtigen Platz. Maaannn ey, Wattpad regt mich auf!

Ich freu mich immer noch über Votes und Kommis hahaha xD

Eure Andi

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