Kapitel 6 - Joey Wheelers Sicht

Seto lief vor mir her und ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte oder ob ich überhaupt ein Wort herausbekommen würde. Ich sah auf den Boden, als ich gegen Kaiba stieß. Scheinbar war er schlagartig stehen geblieben.

„Was...?", blinzelte ich verwirrt und sah zu ihm hinauf.

„Wir sind da", sagte er leise und drehte sich langsam zu mir um.

Ich wich einige Schritte zurück und sah mir das Gebäude an, vor dem wir standen. Es war eine ziemlich große Villa und man konnte nur unschwer übersehen, wer hier wohnte, da auch hier einige Akzente auf den weißen Drachen mit eiskaltem Blick hindeuteten.

„Komm", forderte er streng.

Ich stolperte fast über meine eigenen Füße, als er mich am Handgelenk hinter sich her zog.

„Warte... Nicht so schnell", stieß ich hervor und wurde von ihm ins Haus gezerrt.

„Ich habe eingewilligt, dass du mit hier her kommen kannst, aber ich darf mit dir machen, was ich will. Zumindest so lang du hier bist", sagte der Braunhaarige und schob mich in die große Eingangshalle.

Eine geschwungene Treppe führte den Weg hinauf in eine weitere Etage. Ich fragte mich, was oben für Zimmer waren, außer dem Schlafzimmer von ihm und dem Zimmer von Mokuba. Vielleicht noch ein oder zwei Badezimmer oder ein Arbeitszimmer von Seto...

Ich wurde die Treppe hinauf gezogen und in ein geräumiges Schlafzimmer geschoben.

„Was hast du mit mir vor?", fragte ich und bemerkte, wie meine Stimme zu zittern begann.

Angst? Nervosität? Aufregung? Ich wusste es nicht genau, aber mein Herz schlug schneller und ich war mir nicht bewusst, wieso und was mit mir los war.

Ich sah Seto hoffnungsvoll an und wartete auf eine Antwort.

„Also?", fragte ich noch einmal nach.

„Willst du das wirklich wissen?", konterte er mit einer Gegenfrage.

„Ja", hauchte ich leise, fast schon flüsternd.

„Ich werde dafür sorgen, dass du darum flehst, dass ich weiter mache und du mehr davon willst. Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder etwas anderes willst."

„Soll das heißen, dass du mehr von mir willst, wenn ich mehr davon verlangen würde?"

„So habe ich das nicht gesagt, oder? Aber wenn du es so willst, ich habe ziemlich oft an das gedacht, was ich mit dir in meinem Büro getan hatte. Vielleicht könnte ich mir mehr vorstellen, vielleicht aber auch nicht."

Hatte er das wirklich gerade gesagt? Ich blinzelte verwirrt und versuchte die Worte in meinem Kopf noch einmal zu wiederholen.

Vielleicht könnte ich mir mehr vorstellen, vielleicht aber auch nicht.

„Wieso?", erkundigte ich mich leise. „Wieso sagst du auf einmal so etwas?"

„Weil ich es kann", bekam ich eine kurze Antwort von Seto.

Und wieder war da diese Kälte, die ich bereits von ihm kannte. Er war immer noch derselbe arrogante Typ und hatte sich noch nicht verändert.


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