Kapitel 4 - Joey Wheelers Sicht
Ich lief gerade durch die Stadt, als ich mir noch immer überlegte, was ich heute machen sollte. Ich könnte zu Yugi gehen und ihn fragen, ob er Lust hätte, sich mit mir zu duellieren. Doch irgendwie war das auch nicht das Richtige.
Mein Weg führte mich weiter durch die Straßen und ich sah durch die Menschenmenge, wie Seto Kaiba in einen kleinen Laden ging. Doch irgendetwas kam mir merkwürdig dabei vor und ich drängte mich durch die Personen, bis ich vor dem Laden stand.
„Stichtag – Tattoo & Piercing", las ich das Schild vor und blinzelte verwirrt.
Was wollte Kaiba denn hier?
Ich beobachtete noch einige Momente, wie der Braunhaarige von einem Mann in den hinteren Teil des Ladens mitgenommen wurde und lief dann in das Studio. Ohne weitere Zeit zu verlieren, ging ich in den Raum, wo Kaiba sich gerade aufhielt.
„Wheeler... Was machst du denn hier?", zog er eine Augenbraue nach oben und sah mich finster an.
„Das sollte ich dich eher fragen", entgegnete ich ihm. „Das ist nun wirklich kein Ort, an dem ich dich erwartet hätte."
Er sah auf seinen Unterarm, auf dem der Tätowierer gerade eine Folie anbrachte.
'Mokuba', las ich mir die Buchstaben darauf in Gedanken vor.
Was hatte Mokuba damit zu tun? Wieso ließ er sich seinen Namen tätowieren?
Moment...
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Hieß das etwa...?
„Was ist mit Mokuba?", fragte ich auf einmal ganz still und leise.
„Er...", begann Kaiba und sah zur Seite. „Er... lebt nicht mehr..."
Seine Stimme klang gebrochen und ich fühlte mich auf einmal extrem schlecht.
Deswegen hatte er damals im Regen geweint und war allein unterwegs gewesen.
„Das... tut mir Leid", murmelte ich leise und lehnte mich an eine Wand und sah zu, wie der Mann seinem Handwerk nachging und nach und nach ein Gesamtbild zu sehen war.
Der Name von Setos Bruder war in der Mitte und einzelne Federn waren als Verzierung zu sehen. Es war eine schöne Idee, denn so hatte Seto seinen Bruder trotzdem immer bei sich.
„Kann ich irgendetwas für dich tun?", fragte ich nach einiger Zeit und sah in die blauen Augen, des Konzernchefs.
„Nein. Du kannst mich nur in Ruhe lassen und verschwinden", ging er mich an und doch hatte ich das Gefühl, ich sollte genau das Gegenteil machen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top