Chapter eight
Als der Wecker mich um 12 Uhr wieder aus meinen Träumen riss, blieb ich noch für ein paar Minuten in meinem kuschlig warmen Bett liegen. Kurz drauf stand ich auf um mich für das Essen fertig zu machen. Ich nahm mir aus meinem Koffer ein rotes Pulli-Kleid, das schulterfrei war, es hatte einen schönen V-Ausschnitt und endete knapp in der Mitte meiner Oberschenkel. Dazu suchte ich mir passende hohe Schuhe aus meinem Koffer und begab mich ins Bad.
Nachdem ich mich geduscht hatte, zog ich mir mein Kleid, meine Schuhe an und lockte zusätzlich meine Haare. Ich schminkte mich noch schnell. Als ich in den Spiegel schaute war ich definitiv mit dem Ergebnis zufrieden. Ich fühlte mich viel besser, als nachdem langen Flug vor ein paar Stunden. Ich lief die Treppen hinunter und hörte schon ein paar Stimmen aus dem Wohnzimmer.
Als ich das Wohnzimmer betrat, standen vor dem Weihnachtsbaum mein Vater und mein Onkel, während meine Mutter und meine Tante sich um das Essen auf dem Tisch kümmerten. Meine kleine Schwester und mein Cousin spielten auf dem Boden ein Kartenspiel wobei ich nicht ganz erkennen konnte was genau sie spielen.
Als meine Mutter und meine Tante mich bemerkten, fing meine Tante an zu strahlen. "Catalina! Ich freue mich so, dich wiederzusehen! Du siehst reifer aus" Ich erwiderte ihr Lächeln und ließ mich von ihr in den Arm nehmen. Auch mein Vater und mein Onkel drehten sich zu uns, und mein Onkel begrüßte mich. Es fühlte sich gut an, wieder bei meiner Familie zu sein, auch wenn es nicht so lange sein wird. Mit guter Laune setzten wir uns alle an den Esstisch. Meine Schwester und mein Cousin spielten ihre Runde noch zu Ende und setzten sich dann zu uns. Wir aßen und es wurden viele Geschichten erzählt, was in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten alles passiert war.
So ging es den ganzen Abend lang weiter, wir hatten nach dem Essen die Bescherung, weil die beiden Nervensägen nicht länger warten konnten. Sie bekamen viele Klamotten und Spielzeuge wie auch andere Dinge. Ich hatte auch ein kleines Geschenk von meiner Mutter bekommen, es war eine silberne Halskette mit einem Pferdeanhänger.
Auch hatte ich meinen Eltern ein Geschenk aus New York mitgebracht. Mein Vater hatte von mir ein Jack Daniels Geschenkset bekommen, worüber er sich sehr gefreut hat. Während meine Mutter ein Ticket für sie und eine weitere Person bekommen hatte ,für ein SpaDay. Allgemein war es ein wundervoller Tag und ich schlief am Abend mit einem zufriedenen Lächeln ein.
Als ich am Morgen aufwachte, machte ich mich schnell fertig, zog mir meine Reithose, einen Pullover und meine alte Reitjacke die ich noch in meinem Schrank gefunden hatte an. Ich ging nach unten und bemerkte, dass meine Eltern und Abigail nicht da sind. Ich trat an die Küchenzeile, wo eine Zettel mit der Handschrift von meiner Mutter drauf lag. "Spatz , wir sind zu Oma gefahren, kommen gegen Spätnachmittag wieder. Macht dir einen schönen Tag" stand dort.
Da es noch eine Weile dauern würde, bis Dania im Stall wäre, entschied ich mich, einfach durch das Gestüt zu laufen und zu schauen wenn ich so antreffe. Nach einer kurzen Weile befand ich mich in der Reithalle wieder. Cecil war auch in der Halle mit seinem weißen Andalusier-Hengst Cesar. Als er mich sah, parierte er Cesar durch und ließ ihn auf mich zulaufen.
"Du schon wach?" lachte er und grinste mich spitzbübisch an. !Ja, ich schon wach. Ich bin es ja nicht die immer mit einem Kater in der Scheune auf wacht." konterte ich und strich Cesar behutsam über den Kopf. "Ey, das ist nicht fair" meinte er gespielt beleidigt, aber fing kurz darauf an zu lachen. Cecil und ich redeten noch eine Weile. Er hatte sich zwischendurch noch einmal für den Vorfall in dem Restaurant entschuldigt, aber ich winkte ab. Es war zwar nicht vergessen, doch ich musste langsam damit umgehen.
Schlussendlich setzte ich mich auf die Tribüne und beobachtete sein Training, bis Dania in die Halle trat und mich anlächelte. Ich stand schnell von der Tribüne auf und lief quer über den Platz. "Hey, du bist ja schon früher da" sagte ich und schloss sie schnell in eine kurze Umarmung die sie erwiderte. "Ja meiner Mutter hat mich früher gehen lassen, als sie gehört hat das ich mich mit dir treffe. Ich glaub manchmal sie liebt dich mehr als mich" sagt sie, aber lächelt dabei. Dania ist wie eine dritt Schwester für mich. "Komm lass uns nicht noch mehr Zeit vergeuden" Also machen wir uns auf den Weg, Onyx und Malie zu satteln.
Nachdem wir dafür eine knappe halbe Stunde gebraucht hatten, weil die beiden auf die Idee gekommen waren, sich auf dem Paddock so einzudrecken, dass wir sie erstmal gründlich putzen mussten, waren wir jetzt endlich auf dem Weg zu unserem Lieblingsplatz. Nach gut 15 Minuten Ritt, in dem wir uns über vieles ausgetauscht hatten, was in den letzten Monaten so passiert war, kamen wir da an, wo wir schon eine ganze Weile nicht mehr gewesen sind- zu unserer Lieblingsbirke. Der große Baum hatte im Frühjahr immer schöne Blütenblätter, die grünen Blätter waren immer im Kontrast mit den rosanen Blumen.
Im Sommer war es hier immer wunderschön, Dania und ich hatten diesen Ort durch Zufall, bei einem Ausritt, entdeckt. Seitdem kamen wir immer wieder her und erzählten uns Stunden lang Dinge. Wir ließen die Pferde auf der leicht feuchten Wiese einfach grasen während Dania und ich es uns auf den großen Wurzeln bequem machten. "Also, wie ist dieser Alejandro so? fragte Dania mich neugierig.
Ja, ich hatte ihr auch von Alejandro erzählt, dem Mann, der mir schon seit zwei Wochen ununterbrochen in den Gedanken herumspukte. Sein charmantes Lächeln und dann der plötzlich kalte Gesichtsausdruck brachten mich wirklich durcheinander. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm, während er mich scheinbar wie ein offenes Buch lesen konnte. Ich muss ihn wirklich aus meinen Gedanken verbannen, bevor er mich noch völlig verrückt macht. Anscheinend fiel auf das ich in Gedanken hängen geblieben bin, denn plötzlich vernahm ich schallendes Gelächter neben mir. "Er scheint es dir echt angetan zu haben", lachte sie. Ich spürte, wie sich meine Wangen sich rot färbten. "So ist das nicht, er ist einfach nur der Bruder meines Mandanten" versuchte ich zu erklären. "Ja, genau" kicherte sie weiter. "Bis auf zweimal haben wir nur Kontakt im Büro gehabt" ergänzte ich. "Ha, hab ich doch Recht das da mehr ist. Ich will Details also raus damit" sagte sie und guckte mich auffordernd an. "Nachdem er und sein Bruder ihr Anliegen bei mir geschildert haben, kam er einen Tag später und hat mich in ein kleines Café geführt, und wir haben einfach nur Kaffee getrunken. Das zweite Mal war, als Cecil und Dad in New York waren, ich bin kurz vorher vom Pferd gefallen und wir waren danach essen. Da hat Cecil dann Zayn erwähnt und ich bin raus gerannt. Da war er dann auf einmal und hat mich umarmt."
Den Teil, dass ich bei ihm geschlafen hatte, ließ ich weg. Dania quiekte erfreut auf und murmelte "Ich wusste es" Dann guckte sie mir standhaft in die Augen "Ich freu mich, wenn du Glücklich bist. Und wenn es mit Alejandro sein soll, dann ist das doch gut" sagte sie, und ich konnte trotz dessen das sie ein lächeln aufgesetzt hatte den leicht traurigen Schimmer in ihren grünen Augen sehen. "Hey" sagte ich, "du wirst auch noch den Richtigen finden. Und das heißt nicht, das ich Alejandro anspringen werden, wenn ich wieder in New York bin. Ich bin verwirrt, und ich weiß nicht, was da ist. Aber ich glaube nicht, dass es soweit kommen wird"
Wir redeten noch ein bisschen, bis sie mich fragte, wann ich wieder zurück fliegen würde. "Ich hatte vor, in zwei Tagen hier wegzufliegen" antwortete ich ihr. Doch kurz darauf durchschnitt das Klingeln meines Handy die Luft.
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