Enemy

Meine Beine wurden schwerer, lange würde ich dieses Tempo nicht mehr durchhalten. Aber ich wusste, wenn ich jetzt halten würde, dann hätte Er mich. Er würde nicht zögern mich zu töten. Kurz blieb ich stehen und lauschte, doch bis auf meine abgehackten Atemzüge war nichts zu hören. Das knacken eines Zweiges lies mich zusammen zucken. Es war so dunkel, ich konnte einfach nichts erkennen. So langsam kamen Tränen der Verzweiflung in mir hoch. Er würde keine Gnade zeigen, Er würde auf mein Flehen nicht reagieren. So viel wusste ich über Ihn. Ich lief weiter, tiefer in den Wald, weiter weg von meinem Stamm. Ich streckte tastend meinen Arm nach vorne, um nicht gegen einen Baum zu prallen. Es war zwecklos, Er würde mich kriegen und durch mein Weglaufen heizte ich Ihn nur noch mehr an, schürte seinen Jagdtrieb. Meine Lungen brannten und meine Beine wurden schwer. Ich merkte, dass Er aufholte, mein Feind. Und in diesem Moment wurde ich zu Boden gerissen, spürt den reisenden Schmerz in meiner Seite, als ich in einen Ast fiel. Ich wollte Schreien, doch aus meinem Mund kam kein Ton. Dann sah ich seine Augen, tief schwarze Löcher, die mich zu durchbohren schienen. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln, dann beugte er sich über mich und bohrte seine Zähne in meinen Hals. Mein Blut sprudelte aus der Wunde, ich spürte seine Schluckbewegungen an meinem Hals, merkte wie mein Herz in einem panischen und doch aussichtslosen Kampf das Blut aus meinem Körper pumpte. Meine Atmung wurde schwächer, dann wurde es schwarz. Mein Feind hatte gewonnen.

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