42 | Gewonnen und verloren

Wir nähern uns dem Ende, Freunde. Ihr müsst euch langsam verabschieden. I am sorry. Dafür ist das Kapitel aber extralang.

2017.

Einerseits fühlte es sich gut an, andererseits wirkte es befremdlich, dass sie so kurz nach dieser Auseinandersetzung gemeinsam auf der Couch saßen und die Situation mit einem Gespräch über Alltägliches überspielten; so, als sei nichts geschehen. Doch Cassie fand es gut, dass sie beide sich bemühten, erwachsen damit umzugehen, statt sich voreinander zurückzuziehen.

John gab ihr das Gefühl, dass er bereit war, seine eigenen Interessen hinten anzustellen; auch, wenn sie das nicht von ihm erwartete. Außerdem hatten seine reflektierten, aufrichtigen Worte sie berührt. Dass er eingestand, damals zu feige gewesen zu sein, um sie zu kämpfen, und zu seinen Fehlern stand, zeigte, dass er tatsächlich erwachsen geworden war.

„Was machst du in der nächsten Woche?", riss seine Frage sie aus ihren Gedanken.

„Ich gebe ein paar Kurse und habe ein Meeting wegen eines Dancebattles."

„Könntest du das absagen? Oder ist das sehr wichtig?"

Sie legte fragend den Kopf schief.

„Ich verdiene damit nur meinen Lebensunterhalt", gab sie sarkastisch zurück, „Was ist los, John?"

„Ich brauch dich ein paar Tage", offenbarte er ihr.

Ihre Augen wurden groß.

„Wofür?", fragte sie überrascht.

„Siehst du dann. Ich hab demnächst nicht mehr so viel Zeit, deshalb ist mir das echt wichtig", erklärte er.

„Aber ich muss wissen, was du vorhast", wollte sie wissen.

Er grinste.

„Vertrau mir einfach."

„Vertrau mir einfach", wiederholte sie trocken.

„Komm schon. Sag ja."

Cassie schaute John einen Augenblick lang sprachlos in die Augen. Er war fest entschlossen.

„Du musst mir schon sagen, was du vorhast. Da hängt viel dran für mich", sagte sie überfordert und hob abwehrend die Hände.

„Mach dir keinen Kopf, okay? Alles easy, nichts Wildes", versicherte er ihr.

Sie seufzte.

„Ich kenn dich seht gut, John. Du hast irgendwas vor."

„Okay, ich zieh um und könnte deine Hilfe gebrauchen", gab er sich geschlagen.

„Du ziehst um? Das hast du mir gar nicht erzählt", sagte sie.

„War voll spontan, hab ein Haus gekauft", offenbarte er ihr nach und nach mehr Details, als sie auf der Couch platzgenommen hatten.

„Schön, wo?"

„Zeig ich dir dann alles", winkte er ab.

„Okay, cool. Finde ich gut", antwortete sie.

„Normal findest du das gut. Ist ja auch in deinem Interesse. Nie wieder ficken zwischen Klamottenbergen und Nike-Schuhkartons."

Sie verdrehte die Augen.

„Manchmal bist du-"

„Ich weiß. Also, hilfst du mir?"

Sie seufzte schwer.

„Ich hab echt viel zu tun. Ich muss mich dringend um das Studio kümmern", sagte sie.

„Wie weit bist du jetzt eigentlich damit?", fragte John neugierig.

„Noch nicht sehr weit. Ich bin sozusagen noch in Verhandlungen", versuchte sie, die Wahrheit vor ihm zu verheimlichen.

„Immer noch?", fragte er verwundert.

„Ja, zieht sich irgendwie ganz schön", antwortete sie.

„Woran liegt's?", wollte er wissen.

„Ich bin mir noch nicht einig mit meinem Sponsor", log sie.

Sie fühlte sich schlecht dabei, ihn weiterhin zu belügen, aber sie wollte mit ihm ungern dieselbe Diskussion über Geld führen wie mit Marten.

„Zeig mal", forderte er.

„Das Studio?"

Er nickte.

„Du hast mir bis heute keine Bilder gezeigt oder so", sagte er.

Sie wusste, dass er nicht lockerlassen würde, also öffnete sie die Anzeige auf ihrem Smartphone. Dann reichte sie John das Handy. Er klickte sich quälend langsam durch die Fotos der hellen Räumlichkeiten und ihr Herz wurde schwer, denn sie realisierte, dass sie die geforderte Kaution nicht bis zum festgesetzten Zeitpunkt zusammenbekommen würde. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie das Studio verlor, noch bevor sie es überhaupt hatte.

„Sieht nice aus", sagte er und schaute in ihr Gesicht.

„Was ist?", fragte er, als er ihren verzweifelten Blick bemerkte.

Sie seufzte, dann warf sie all ihre Bedenken über Bord. Es war an der Zeit, ihm zu zeigen, dass nicht nur er sich bemühte. Sie musste zumindest ein Signal setzen, dass das, was er investierte, nicht umsonst war.

„Sie haben einen weiteren Interessenten. Sie wollen eine Zusage für die Kaution von mir, bis Ende der Woche. Aber meine Sponsoren sind mir abgesprungen, weil sie nicht mehr an das Projekt glauben. Gerade versuche ich, einen Kredit bei meiner Bank zu bekommen, aber sie sagen, ich habe nicht genug Sicherheiten, weil mein Einkommen nicht regelmäßig genug ist", beschönigte sie die Begründung von Vince etwas, um John nicht unnötig aufzuregen.

„Wie viel würdest du denn brauchen?", fragte er ernst.

Sie schüttelte den Kopf. Sie würde auf keinen Fall drei Bruttomonatsmieten von ihm annehmen. Immerhin ging es um knapp 10.000 Euro.

„Nein, John. Echt, ich weiß, du meinst das nur gut, aber-"

Er schüttelte lächelnd den Kopf.

„Okay, okay. Falls du es dir anders überlegst, weißt du, dass du mich nur anrufen brauchst."

Cassie war erleichtert darüber, dass John das Thema nicht mehr ansprach. Stattdessen aßen sie gemeinsam zu Abend, bevor sie noch etwas über Johns anstehendes Album und seinen kommenden Umzug redeten und sie sich irgendwann auf den Weg nach Hause machte.

In den nächsten Tagen schrieb Cassie ihren Business-Plan für die Bank, denn der Kredit, den sie aufnehmen musste, ging natürlich über die drei geforderten Monatsmieten hinaus. Da ihr Kundenberater der Bank hinsichtlich ihres Einkommens skeptisch geworden war und befürchtete, dass sie zahlungsunfähig wurde und das Geld nicht zurückzahlen konnte, versuchte sie, ihn mit einer guten Kostenkalkulation zu überzeugen. Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als der Kundenberater ihrer Bank ihr schlussendlich den Kredit bewilligte.

Sie war überglücklich, als sie an diesem Nachmittag das Immobilienbüro anrief, um dem Verwalter die guten Nachrichten mitzuteilen.

„Frau Rosado, gut, dass sie anrufen", begrüßte sie die Assistentin, „Ich wollte ihnen gerade eine E-Mail schreiben."

„Es geht bestimmt um die Kaution", sagte sie erleichtert, „Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat, aber ich habe gute Nachrichten. Meine Bank bewilligt mir den Kredit. Wir können also endlich den Mietvertrag aufsetzen und ich kann ihnen die Kaution schnellstmöglich überweisen."

Das betretene Schweigen am anderen Ende der Leitung beunruhigte sie.

„Oh, uhm, das kommt jetzt ziemlich überraschend", druckste die Büromaus herum.

„Wieso? Ich habe doch noch einen Tag Zeit bis zum Ablauf der Frist für die Rückmeldung", stellte sie irritiert fest.

„Frau Rosado, das stimmt, aber es ist so, dass sich die Ausrichtung intern noch einmal verändert hat. Statt die Immobilie zu vermieten, haben wir sie vor einer halben Stunde kurzfristig an einen neuen Interessenten verkauft."

„Bitte?"

Sie glaubte, sich verhört zu haben.

„Es gab einen weiteren Interessenten, der sich für die Räumlichkeiten interessiert hat, und er hat uns ein wirklich ansprechendes Angebot weit über dem Marktpreis gemacht. Tut mir wirklich leid."

Ihr Herz sank, als sie verstand.

„Aber das können sie doch nicht einfach so machen. Ich habe mich schon viel früher für das Studio interessiert und wirklich alles dafür getan, eine Lösung zu finden", versuchte sie ein letztes Mal, sie umzustimmen.

„Tut mir leid, aber wir haben vielleicht noch eine andere Immobilie, die-"

„Ich möchte aber keine andere Immobilie. Ich möchte dieses Studio!", platzte es wütend aus ihr heraus.

„Die Entscheidung ist bereits getroffen. Ich kann das nicht ändern."

Sie atmete tief durch, als sie erkannte, dass sie keine Chance hatte. Ihr ganzer Einsatz und ihre Bemühungen der vergangenen Wochen, besonders der letzten Tage, waren umsonst gewesen. Sie fiel in ein kleines, schwarzes Loch, als sie frustriert das Telefonat beendete. Es fiel ihr schwer, zu akzeptieren, dass ihr Traum von genau diesem Studio gerade geplatzt war.

Natürlich gab es sicher irgendwo anders Räumlichkeiten für ein eigenes Studio, doch sie wusste nicht einmal, ob sie überhaupt die Energie hatte, all das ein zweites Mal durchzumachen.

Sie strich durch ihre Locken, biss sich auf die Unterlippe und wählte Johns Nummer. Es dauerte eine ganze Weile, bis er den Anruf beantwortete.

„Hallo?"

„Hey."

„Was ist los?", fragte er sofort, als er ihre Stimme hörte, dabei hatte sie sich bemüht, fröhlicher zu klingen, als sie sich fühlte.

„Sie haben das Studio verkauft", kam sie sofort zur Sache, statt vor ihm irgendeinen Schein zu wahren. Jetzt war es sowieso zu spät.

„Wie?", fragte er überrascht.

„Keine Ahnung, einfach verkauft. Es gab wohl noch einen Interessenten. Der hat einfach alles gekauft", erwiderte sie traurig.

„Können die das einfach so?", wollte er wissen.

„Klar, ich habe ja noch keinen Vertrag mit denen gemacht", seufzte sie.

„Scheiße. Tut mir leid", sagte er. Es klang aufrichtig.

„Ja. Mir auch", erwiderte sie niedergeschlagen.

„Hey, sei nicht traurig. Wir suchen dir einfach ein neues Studio. Was viel Krasseres als das letzte, okay?"

Sie schluckte.

„Hmm", machte sie.

„Soll ich vorbeikommen?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Nicht nötig, ich komm schon klar", versicherte sie ihm.

„Ich bin in einer Stunde bei dir, okay?"

Eine Stunde später tauchte er tatsächlich in buntem Hoodie und schwarzer Stoffhose am Treppenabsatz auf. Sie erwartete ihn in Leggings und Oversized Strickpullover. Statt etwas zu sagen, zog er sie einfach nur in seine Arme und drückte sie. Cassie stellte sich auf die Zehenspitzen und schmiegte sich an ihn, bis er sie wieder freigab. Er roch nach Kokos und Gras. Ihr Bauch kribbelte verräterisch, als er aus seinen klaren, blauen Augen auf sie herabschaute.

„Ich hab dir was mitgebracht", grinste er.

„Was denn?", fragte sie neugierig, als sie ihn in die Wohnung gelassen hatte.

Er zog mit bedeutungsvollem Blick eine knisternde Haribo-Tüte aus der Tasche seiner Hose und hielt sie ihr entgegen.

„Flamingos!", lächelte sie, dann nahm sie ihm die Tüte aus der Hand, zog ihn zu sich und küsste ihn. Sofort wurde das Kribbeln in ihrem Bauch noch stärker. „Danke!"

Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihn das erste Mal ohne sexuelle Hintergedanken geküsst hatte; einfach nur, weil sie sich zu ihm hingezogen fühlte. John begrüßte ihre Mutter kurz, bevor sie sich in Cassies winziges Schlafzimmer zurückzogen. Nur ein paar Minuten später lagen sie auf ihrem Bett und redeten. Über alles Mögliche. Sie hatte dabei ihren Kopf auf seinen Bauch gebettet und er streichelte ihr Haar.

Sie fühlte sich geborgen und sicher mit ihm; so wie damals. Immer, wenn er sie während des Erzählens eindringlich anschaute, breitete sich diese bekannte, angenehme Wärme von ihrem Bauch bis in die Fingerspitzen aus.

„Shorty, wach auf."

Ein leises Flüstern weckte Cassie sanft aus ihrem Schlaf. Müde schlug sie ihre Augen auf. Draußen war es noch dunkel. Es war bereits mitten in der Nacht. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie mit ihm über seine Pläne gesprochen hatte, endlich seinen Führerschein zu machen, dann irgendwann waren sie eingeschlafen.

„Was ist?", fragte sie verschlafen und blickte in sein Gesicht. Er lächelte und strich sanft über ihr Gesicht.

„Wir müssen los."

Sie musterte ihn müde.

„Wohin?", fragte sie leise.

„Zum Flughafen", antwortete er.

Sie legte skeptisch die Stirn in Falten.

„Flughafen", wiederholte sie trocken.

„Du musst mich fahren. Joes Auto ist in der Werkstatt und ich kann Marten nicht erreichen."

Sie seufzte.

Unter anderen Umständen hätte sie ihn gebeten, sich einfach ein Taxi zu nehmen, aber er hatte sich in den letzten Tagen so sehr um sie bemüht, dass sie sich schlecht bei dem Gedanken fühlte.

„Okay", sagte sie also, bevor sie die Bettdecke zur Seite schlug. Erst jetzt bemerkte sie, dass er sich bereits wieder angezogen hatte.

„Wohin fliegst du?", wollte sie wissen.

„Wien. Zwei Tage. Zu Raf", antwortete er.

„Hast du gar nicht erzählt", sagte sie.

„Weiß ich", sagte er.

Sie musterte ihn misstrauisch.

„Du fliegst ohne Sachen?"

„Hab ich gestern Abend schon aufgegeben, bevor ich zu dir gekommen bin", antwortete er knapp.

Sie tapste leise ins Bad, um sich kurz frischzumachen. John wartete währenddessen im Wohnzimmer. Sie schlüpfte in eine Leggings und einen Hoodie, band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz und schnappte sich ihr Handy und ihren Schlüsselbund. „Hast du dein Portemonnaie dabei?"

Sie musterte ihn irritiert.

„Für?"

„Parkhaus am Flughafen."

„Gar nicht dran gedacht, bin echt noch total müde", grinste sie und schnappte sich ihre Handtasche.

„Jacke."

Sie schnappte sich ihren gelben Windbreaker, dann machten sie sich endgültig auf den Weg. Die Fahrt zum Flughafen verlief ruhig, doch so nach und nach wurde sie wach. Wach genug jedenfalls, um sich an der Parkhaus-Zufahrt in der richtigen Spur einzuordnen. „Fahr mal geradeaus", sagte John. Sie musterte ihn kurz. „Das ist nur für Dauerparker", erwiderte sie. „Nee, du hast dich verguckt. Vertrau mir. Ich kenn mich hier aus."

Sie musterte ihn mürrisch, als sie kurz darauf ein weiteres, großes „Dauerparker"-Schild erreichte. Er grinste.

„Tut mir leid."

„Du kennst dich hier also aus, ja?", wiederholte sie grinsend, dann hielt sie am Rand.

„Ja. Ehrlich. Ich wusste, dass das hier der Parkplatz für Dauerparker ist", antwortete er frech grinsend.

„Was ist nicht richtig mit dir?", seufzte sie, lächelte aber trotzdem.

„Ich muss dir was sagen."

„Was?"

„Du kommst mit."

„Das ist nicht dein Ernst", sagte sie kurz darauf, als John ihren kleinen Handgepäck-Trolley aus ihrem Kofferraum holte und den Deckel wieder zuschlug. Er hatte sie gerade vor vollendete Tatsachen gestellt; sie würde ihn auf seinem Kurztrip begleiten. Er hatte ihr einfach einen Flug gebucht.

„Doch. Schließ ab. Du bist in ein paar Tagen wieder da."

„Ich dachte, du ziehst um!", protestierte sie, „Und wieso hast du Klamotten von mir in meinem Auto?"

„Willow hat die gestern gepackt. Hast du nicht gemerkt?"

„Niemals", lachte sie.

„Doch. Ich habe sie runtergebracht, als du geschlafen hast", grinste er. „Und das mit dem Umzug war gelogen. Also, nicht ganz, aber ich kümmere mich nicht darum. So ne Firma renoviert das Haus. Danach bringt ein Umzugsunternehmen meine Sachen rüber."

Cassie wollte protestieren, doch sie konnte nicht. Er hatte schließlich den Flug schon bezahlt. Die Termine für die nächsten Tage hatte sie sie sowieso schon verlegt, um ihm beim Umzug zu helfen. Sie konnte jetzt auch genauso gut einfach mit ihm wegfliegen. Also schloss sie ihren Wagen ab und schlenderte ungläubig neben John her in Richtung Abflughalle.

„Du bist echt verrückt", lächelte sie kopfschüttelnd.

„Ich dachte, tut dir gerade ganz gut, mal rauszukommen", erklärte er ihr seine Beweggründe.

Sie legte den Kopf schief.

„Du hättest auch einfach fragen können, ob ich dich begleiten möchte", grinste sie.

„Dann hättest du gesagt, dass du kein Geld hast und ich hätte dir angeboten, deinen Flug zu zahlen. Du hättest übelst den Aufstand gemacht, dass du das nicht annehmen kannst, und so weiter, und wir hätten uns vielleicht sogar noch gestritten. Das wollte ich nicht", sagte er.

„Okay, das stimmt. Aber was hättest du gemacht, wenn ich meinen Ausweis jetzt nicht dabeihätte?", hakte sie schmunzelnd nach.

„Hab ich dich an dein Portemonnaie erinnert oder nicht?", erwiderte er grinsend.

„Du hast in meinen Sachen rumgewühlt?", platzte es aus ihr heraus, als sie verstand, dass er vorher nachgesehen hatte, ob sie den Ausweis im Portemonnaie herumtrug.

„Ja, was? Ich musste sichergehen, dass wir nichts vergessen, ohne, dass du es direkt checkst."

Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Unglaublich."

Sie betraten die Abflughalle und warfen einen Blick auf den Informationsbildschirm, um das richtige Gate zu finden. Sie fand den Flug und das zugeteilte Gate zuerst. „Da lang", sagte sie und zog ihn mit sich. „Nee, da lang", erwiderte er und zog sie in die andere Richtung. Sie warf einen weiteren Blick auf die Anzeige.

„Wien – Gate A."

„Wir fliegen nicht direkt nach Wien", gab er zurück.

Sie runzelte misstrauisch die Stirn. Was hatte er da nur wieder ausgeheckt?

„Du hast gesagt, wir fliegen zu Raf nach Wien", sagte sie.

Er seufzte

„Zagreb."

„Was machen wir in Zagreb?"

„Treffen uns mit einem Freund von Raf, dann fliegen wir nach Wien."

„In zwei Tagen?", fragte sie skeptisch.

„Man, Locke, komm jetzt", sagte John genervt, dann zog er sie mit sich in Richtung Sicherheitskontrolle.

„Du verarschst mich doch", stellte sie fest.

John blieb erst stehen, als sie die erste Sicherheitsschleuse erreichten. Er wollte gerade etwas sagen, als er von ein paar Teenagern nach einem Foto gefragt wurde. Cassie wartete geduldig, bis er die Jungs verabschiedet hatte. Er zog sein iPhone aus der Tasche, dann tippte er darauf herum. „Ich hab deinen Boarding Pass runtergeladen. Geh einfach durch", sagte er und zog sein iPhone über den Scanner.

Sie wartete auf der anderen Seite auf ihn, dann stellten sie sich in die Schlange an der Sicherheitskontrolle. Immer wieder warf sie ihm einen misstrauischen Blick zu, doch er wirkte entspannt und verhielt sich ganz normal. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte; auch nicht, als sie kurz darauf abgeschieden von den anderen Passagieren in der Business Lounge der Lufthansa auf das Boarding warteten.

„Zagreb, Wien und zurück in zwei Tagen?", platzte es irgendwann skeptisch aus ihr heraus.

„Vielleicht sind es auch vier Tage", kommentierte er trocken.

„Vielleicht?"

Er grinste amüsiert.

„Vielleicht auch mehr. Und vielleicht ist es auch nicht Zagreb oder Wien, sondern New York."

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Endlich haben sie mal darauf verzichtet, miteinander zu schlafen. Wurde ja auch Zeit, oder was meint ihr? Und glaubt ihr, Johns Überraschung kommt gut an?

Übrigens spinnt Wattpad momentan etwas mit den Benachrichtigungen. Deshalb werde ich jedes Mal auch in meinen Feed posten, wenn ich ein Kapitel aktualisiere, damit meine Abonnenten benachrichtigt werden :) Ich weiß, ist etwas blöd für alle, die meine Geschichten lesen, ohne mir zu folgen, aber anders geht's leider nicht :/

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