3 | 60 | Lösungen?

Ihr Süßen... Zeit für das neue Kapitel. Bin gespannt, was ihr sagt 😄

„Niemals verlässt sie dich", kommentierte Joe und biss von seinem Döner ab. Vor ein paar Stunden hatte John seine Aussage auf der Polizeistation gemacht und sich anschließend mit seinem Freund in einem Imbiss getroffen. Sie hatten sich dort etwas zu essen geholt und saßen jetzt im 187ink.

„Wer weiß, Diggi. Vielleicht geht das jetzt echt zu weit", erwiderte John nachdenklich und zog an seinem Joint.

„Was wäre denn die Alternative?", wollte Joe wissen. Als er etwas näher an den Tisch heranrückte, knarzte der Stuhl über den Boden.

„Dass ich doch was dazu sage", antwortete John. „Aber ich will kein Statement abgeben oder so'n Quatsch."

„Irgendwas müssen wir auf jeden Fall machen. Nika ist heute Morgen komplett durchgedreht", warf Marten ein, der ihm ebenfalls gegenübersaß.

„Verständlich, wenn du mit ner Knarre am Kopf geweckt wirst", kommentierte John.

„Hat mir auch leidgetan", räumte Marten ein. „Aber was sollte ich machen?"

„Vielleicht mache ich ne Insta-Story, zieh alles ins Lächerliche", überlegte John laut.

„Da ziehen die sich auch dran hoch. Am Ende heißt es, du würdest dich drüber lustig machen", sagte Joe.

„Ich kann unmöglich öffentlich erzählen, wie es wirklich war; dass Malcolm versucht hat, Cassie unter Vortäuschung falscher Tatsachen um ihr Geld zu bringen und jetzt irgendeine Scheiße verbreitet, weil er anders an Kohle kommen will. Ich wollte nie, dass irgendetwas aus unserem Privatleben nach außen dringt. Diese ganze Schlammschlacht braucht keiner von uns", erwiderte John.

„Vor allem Nika nicht. Sie ist völlig ausgeflippt, als sie gehört hat, dass ich neuerdings Mädchen ins Milieu ziehen soll. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist eh schon angespannt. Ich hoffe, das wird nicht das nächste Problem, mit dem wir uns rumschlagen müssen", seufzte Marten und trank einen Schluck aus seiner Dose Cola.

„Trotzdem gute Publicity, auch, wenn's eklig ist. Wir müssen einfach versuchen, für uns das beste aus der Sache mitzunehmen", sagte John.

„Einige Dinge sollten wir trotzdem richtigstellen. Ich hab keinen Bock auf wöchentliche Durchsuchungen in meiner Wohnung oder im Laden und Cassie sollte gar nicht erst in irgendein Licht gerückt werden", gab Marten entschieden zurück.

John seufzte schwer.

„Meinst du, ich will, dass die Leute glauben, wir würden ihr schaden wollen?", fragte er kopfschüttelnd.

„Dann lass uns verhindern, dass dieser Bastard mit der ganzen Sache durchkommt", erwiderte Marten. Johns Gesicht verdunkelte sich.

„Am liebsten würde ich nach Berlin fahren und ihn kaputtschlagen, aber ich hab weder Bock auf ne Bewährungsstrafe, noch auf noch mehr von solchen Artikeln", sagte er kühl.

„Wir könnten ihm ein paar Jungs vorbeischicken", schlug Joe vor.

John hob eine Augenbraue.

„Ob das schlau ist, weiß ich nicht. Nach der Geschichte fällt das direkt auf uns zurück", sagte er.

„Nicht, wenn er noch Rechnungen mit jemand anderem offen hat", warf Marten ein.

„Ich hab gerade keine Energie dafür, das herauszufinden", gab John zurück. „Ich muss erstmal entscheiden, wie ich jetzt damit umgehe."

„Ich poste später ne Story und bedanke mich mit einem fetten Grinsen für den netten Weckdienst", sagte Marten.

„Und Nika?", hakte John nach.

„Die halte ich da raus. Geht keinen was an", erwiderte er.

„Ich wünschte, ich könnte Cassie auch einfach so aus der Sache raushalten", seufzte John. „Aber leider ist meine Beziehung mit ihr erst der Grund dafür, dass wir uns jetzt damit rumschlagen müssen."

Als John nach Hause kam, standen noch immer ein paar Reporter vor seiner Tür, doch er ignorierte sie und betrat das Haus. Er fand Cassie auf der Wohnzimmercouch, eingewickelt in eine Kuscheldecke, die Kapuze ihres Hoodies tief ins Gesicht gezogen. Seit ihrer Auseinandersetzung hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen und er hoffte, die Wogen wieder glätten zu können. Es zog ihn runter, dass sie in dieser Situation miteinander stritten, statt zusammenzuhalten.

„Hey", begrüßte er sie leise. Sie schaute mürrisch zu ihm auf.

„Hi", sagte sie knapp.

„Bist ja noch da", stellte er fest. Ein wütendes Funkeln blitzte in ihren Augen auf. Zwischen ihnen schien eine unsichtbare Mauer zu stehen.

„Ist das ein beschissener Witz für dich, John?"

Er setzte sich zu ihr.

„Nein. Deshalb habe ich auf dem Weg hierher was geschrieben. Ich wollte es dir zeigen, bevor ich es poste."

Sie drehte ihm ihren Kopf zu. Die Traurigkeit in ihren Augen steckte ihn an. Am liebsten hätte er sie jetzt einfach geküsst, um ihr zu zeigen, dass er zu ihr stand, doch er wusste, gerade jetzt würde sie es nicht zulassen.

„Hier", sagte er und hielt ihr das iPhone hin. Sie nahm es ihm aus der Hand und warf einen Blick darauf. Auch er las seine eigenen Worte nochmal, die er kurzerhand in einer Notiz runtergetippt hatte.

„Die Schattenseiten des Ruhms sind eklig. Niemand hinterfragt, was über dich geschrieben wird. Alle stürzen sich auf dich wie Aasgeier und versuchen, mit einer noch reißerischeren Schlagzeile noch mehr Klicks zu machen. Du kannst es ignorieren und ihnen zeigen, dass sie dir egal sind oder du kannst deine eigene Geschichte erzählen, die eigentlich niemand wissen will – denn sie glauben was sie wollen.

Schließlich wissen sie genau wie du bist, denn du teilst dein gesamtes Leben in deiner Story, oder?

Dabei vergessen sie, dass sie manipulierbar sind und wir euch nur einen Teil sehen lassen. Wir entscheiden, was ihr von und über uns wisst. Doch nichts ist wie es scheint. Und am Ende wisst ihr einen Scheiß."

Cassie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und biss sich auf die Unterlippe.

„Besser als nichts", kommentierte sie.

„Vertrau mir, okay? Ich verstehe, dass du dich schlecht fühlst – und es tut mir leid, dass gerade alles über uns zusammenbricht. Aber du weißt, wie das ist. Das beruhigt sich auch wieder und dann wird es wieder besser", sagte er eindringlich.

Sie schnaubte.

„Einerseits sagst du, dass es dir leidtut, andererseits ziehst du die Veröffentlichung vom neuen Song extra vor, um die erhöhte Aufmerksamkeit mitzunehmen", tadelte sie kopfschüttelnd.

„Einfach, weil es uns gerade für das Release in die Hände spielt", betonte er.

„Ich kann ja sogar verstehen, dass du daraus zumindest noch etwas Gutes ziehen willst, aber ich finde nach wie vor, dass das zu weit geht", sagte sie.

„Deshalb veröffentliche ich diesen Post, okay?", gab er beruhigend zurück.

„Vielleicht wäre es besser, ich würde meine Version der Geschichte erzählen", überlegte sie. Er schüttelte den Kopf.

„Auf keinen Fall. Ich wollte dich immer aus allem raushalten und dazu stehe ich immer noch. Ich habe keinen Bock, mir reinzuziehen, wie sich alle auf dich stürzen wie eine gierige Meute Hyänen auf ein Stück Fleisch. Ich verstehe dich, aber das, was dann mit dir passiert, können wir nur noch schwer steuern. Du hattest es in der letzten Zeit schon schwer genug. Du brauchst nicht auch noch irgendeinen Skandal, in dem du noch tiefer durch den Dreck gezogen wirst", erklärte er eindringlich.

Sie atmete schwer.

„Was kann schlimmer sein als den Sponsor für meine Show zu verlieren und meinen Traum ein zweites Mal begraben zu müssen?", fragte sie frustriert.

„Alle deine Sponsoren zu verlieren, zum Beispiel", erwiderte er ernst.

Sie schluckte.

„Du hast Recht", sagte sie traurig.

„Ich verspreche dir, Baby. Ich werde mit dir im Hintergrund an allen Fronten kämpfen, um jedes notwendige Detail richtigzustellen, damit deine Karriere nicht darunter leiden muss. Aber lass uns das bitte nicht öffentlich machen", sagte er eindringlich.

Sie schwieg einen Moment und ließ seine Worte auf sich wirken. Er schaute ihr dabei fest in die Augen.

„Okay", lenkte sie endlich ein. „Wir machen es auf deine Art."

Er atmete innerlich erleichtert auf.

„Komm her", forderte er, vergrub seine Hand in ihrem Haar und zog sie zu sich heran, bevor er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich liebe dich", versicherte er. „Ich dich auch", antwortete sie und küsste ihn ein weiteres Mal. Als sie sich von ihm löste, klingelte ihr Handy erneut.

„Das ist Andre", sagte sie seufzend, als sie aufs Display schaute.

„Gönn dir ne Pause", schlug er vor, als er spürte, dass sie für heute an ihre Grenzen stieß.

„Ich finde es cool, dass er sich meldet", räumte sie ein. John grinste.

„Das ist es wirklich", sagte er. „Scheint, als hätte die ganze Sache trotz allem auch was Gutes."

„Hey", begrüßte sie ihren Bruder mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Hey, Cassie. Ich frag dich besser gar nicht, wie es dir geht", antwortete Andre.

„Mir geht's gut", überspielte sie ihr Gefühlschaos. „Ich hoffe, dir auch."

„Ganz schön viel los in den letzten Tagen", stellte er fest. „Sollen wir uns mal treffen und reden?"

Nein, natürlich hat sie ihn nicht verlassen 😂❤ denke, das war in eurem Sinn. Aber wie findet ihr, dass er das wirklich durchzieht mit der Promo für den Song? Und seinen Text, den er da geschrieben hat? Aber immerhin unterstützt er sie ja, oder? Und verspricht ihr, ihr zu helfen.

Eigentlich wollte ich jetzt hier den Cut vor dem Kalender machen. Aber vielleicht warte ich damit noch 1, 2 Kapitel. Was meint ihr? Könntet ihr mit dem Cut erstmal leben? So mies ist er doch nicht, oder? 😆

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