3 | 36 | Everybody's Darling

Meine Lieben, ihr müsst stark sein. Es geht weiter. Und Marten ist sauer 😂 Trotzdem ist es eines meiner Lieblingskapitel der Geschichte geworden.

„Kein Wort über das, was du gerade im Auto mitbekommen hast", zischte Marten, als er die Wohnungstür aufschloss.

„Du und deine Geheimnisse", murmelte Cassie und drückte sich an ihm vorbei, als er ihr den Vortritt ließ. Marten verdrehte die Augen und folgte ihr, darauf bedacht, Chopper nicht auf die Pfoten zu treten, der in der Dunkelheit freudig um die beiden herumlief, um sie zu begrüßen.

„Hallo, Choppi", quietschte Cassie fröhlich und beugte sich zu Martens Hund herunter, um ihn zu begrüßen. Er drehte sich fröhlich vor ihr im Kreis, während sie ihn streichelte. Marten schob unterdessen lautlos seufzend die Wohnungstür ins Schloss und schaltete das Licht ein. Vermutlich war Nika dank Cassies Wiedersehensfreude bereits erschrocken aus dem Bett gefallen.

„Choppi", lachte Cassie, als er an ihr hochsprang und seine Vorderpfoten auf ihre Schultern legte.

„Okay, kannst du dich später weiterfreuen? Ich hab echt keine Zeit", sagte er ungeduldig und drängte Cassie durch den Flur in Richtung Wohnzimmer.

„Babe?"

Er fuhr zu Nika herum, die im Türrahmen zum Schlafzimmer stand, ein Auge verschlafen zukniff und ihn irritiert anschaute. All seine Wut verblasste für den Moment, als er sie nur in einem seiner T-Shirts bekleidet dort stehen sah.

„Hey, Nika", lächelte Cassie und schlang Martens verwirrte Freundin in ihre Arme.

„Hey", wiederholte sie und schaute währenddessen fragend in Martens Gesicht.

„Gut, du bist wach", kommentierte er trocken und machte zwei Schritte an sie heran, um ihr einen besänftigenden Kuss aufzudrücken, während Cassie seine Freundin weiterhin fest umklammerte.

„Was ist los?", zischte Nika verständnislos.

„Sie bleibt heute Nacht hier", antwortete er knapp.

„Und warum?", hakte Nika misstrauisch nach. „Streit mit John?", setzte sie lautlos hinzu.

„Weil sie ihre Grenzen nicht kennt und zu viel gesoffen hat", sagte Marten kühl.

„Gar nicht wahr", protestierte Cassie und fuhr zu ihm herum.

„Ich muss wieder zurück in den Laden", sagte er zu Nika. „Gib ihr was zum Anziehen und leg sie auf die Couch."

„Warte, was?", fragte Nika gereizt, als er sich von ihr abwandte. „Du kannst sie doch nicht einfach hier abladen."

Er seufzte schwer.

„Mach einfach, worum ich dich bitte", forderte er, ohne sich zu ihr umzudrehen.

„Immer muss ich mich um so eine Scheiße kümmern", platzte es aus Nika heraus. „Und du verpisst dich natürlich wieder und ziehst dich schön aus allem raus."

„Man, nerv mich jetzt nicht, okay?", gab er kühl zurück. Nika folgte ihm wütend zur Wohnungstür.

„Du reißt mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf, um einen Übernachtungsgast bei uns abzuliefern, aber ich soll dich nicht nerven?! Merkst du noch was?!"

„Man, ich hab dafür jetzt keine Zeit!", fuhr er sie an, während er sich aufgebracht zu ihr umdrehte. „Ich hab jetzt andere Scheiße im Kopf!"

„Wie immer."

„Meinst du, ich fahre jetzt wieder in den Laden, um mir da entspannt einen Film auf Netflix reinzuziehen?!", knurrte er und schaute bedrohlich auf sie herab.

„Was weiß ich, was du da machst - mit mir redest du schließlich nicht darüber", erwiderte Nika, hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Marten atmete tief durch.

„Bitte, Baby. Ich will wirklich nicht, dass das jetzt hier eskaliert", sagte er und zwang sich dabei zur Ruhe.

„Dann lade sie nicht einfach hier ab wie ein kleines Kind, auf das ich aufpassen soll", konterte Nika.

„Ich bin kein kleines Kind", warf Cassie beleidigt ein.

„Du benimmst dich aber wie eins", erwiderte er.

„Ich habe dich nicht gebeten, mich abzuholen", sagte Cassie trotzig. „Ich wollte nicht mal, dass Malia dich anruft."

Nikas zweite Augenbraue schnellte ebenfalls in die Höhe.

„Malia hat also deine Nummer."

Er verdrehte die Augen.

„Sie hat von Cassies Handy aus angerufen. Mach dir deshalb jetzt nicht ins Hemd", erwiderte er mürrisch.

„Warum bist so scheiße zu ihr? Sie ist deine Freundin", mischte sich Cassie kopfschüttelnd ein.

„Du hältst dich da raus", fuhr er sie an. „Ohne dich müsste ich mich jetzt gar nicht erst mit ihr streiten!"

„Du bist noch ein größeres Arschloch als John", jammerte Cassie.

„Gut, dann kann ich dich ja das nächste Mal, wenn du zu viel säufst und mich brauchst, einfach bei der Kälte auf dem Bordstein verrecken lassen. Was hältst du von der Idee?", fragte er provokant.

„Lass gut sein", sagte Nika leise und legte ihre Hände an seine Brust. Er schaute auf sie herab.

„Also, regelst du das bitte, wenn ich weg bin?", fragte er versöhnlich und schaute eindringlich in ihre Augen. Sie nickte widerwillig.

„Mache ich."

„Danke", erwiderte er erleichtert und zog sie zu sich heran, um ihr einen Kuss aufzudrücken. Cassie kämpfte unterdessen mit einem weiteren Schwall Übelkeit.

„Er hasst mich", jammerte Cassie, als Marten verschwunden war. Nika seufzte schwer.

„Tut er nicht", versicherte sie ihr und schob Cassie ins Bad. „Musst du kotzen?"

„Weiß nicht", murmelte Cassie peinlich berührt. Auf einmal schämte sie sich dafür, dass Nika sie so erlebte. Sie trank selten so viel, doch diesmal hatte sie vermutlich wirklich übertrieben. Sie fühlte sich, als würde sie in ein endlos tiefes Loch fallen. Sie sehnte sich nach John und danach, sich endlich mit ihm auszusprechen.

„Ich hole dir schnell was zum Anziehen", sagte Nika und verschwand. Cassie begann unterdessen damit, sich auszuziehen und wusch sich ihr Gesicht. Sie lächelte dankbar, als Martens Freundin mit einem T-Shirt und einer Jogginghose zurückkehrte.

„Hier", sagte sie und reichte ihr dazu eine Flasche Wasser.

„Danke", erwiderte Cassie, trank zunächst einen Schluck und zog anschließend die Sachen über.

„Ich trink nie wieder so viel", beteuerte sie.

„Geht es denn jetzt oder ist dir schlecht?", wollte Nika wissen.

„Es geht wieder", sagte sie, als sie in sich hineingehorcht hatte.

„Okay, komm. Wir legen uns hin."

„Ins Bett?", fragte Cassie misstrauisch.

„Der braucht nicht glauben, dass er dich einfach hier ablädt und sich dann morgens in sein kuschlig-warmes Bett legen kann, wenn er wiederkommt", sagte Nika, während Cassie ihr ins Schlafzimmer folgte. Sie trank noch einen Schluck, ehe sie sich zu Nika ins Bett legte. Als sie die Augen schloss, drehte sich die Welt um sich herum, doch sie hatte nicht mehr das Gefühl, sich übergeben zu müssen.

„Falls du doch nochmal spucken musst, habe ich dir einen Eimer auf deine Seite gestellt", erwiderte Nika. Cassie seufzte.

„Ich liege auf seiner Seite, oder?", fragte sie, als sie Calvin-Klein-Shorts zur Seite schob.

„Richtig", schmunzelte Nika.

„Ich kann auch ins Wohnzimmer gehen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass ihr euch nochmal streitet", bot sie an.

„Das war doch kein Streit", lächelte Nika, kuschelte sich in die Bettdecke und löschte das Licht.

„Dann will ich nicht wissen, wie ihr euch sonst fetzt", murmelte Cassie. Sie erschrak, als plötzlich aus dem Nichts Chopper aufs Bett sprang, lächelte jedoch selig, als er sich zwischen sie und Nika legte.

„Marten hasst, wenn jemand in seinem Bett schläft. Er verdient diesen Anblick, wenn er nachher nach Hause kommt", erzählte Nika, während Cassie zufrieden Choppers Kopf streichelte.

„Ich bin also sozusagen sein Ersatz", kicherte Cassie. Aus irgendeinem Grund musste sie an Iara denken. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen.

„Hast du eigentlich schonmal mit einer Frau geknutscht?", fragte sie interessiert.

„Nee", antwortete Nika. „Du?"

„Ja, mit Iara."

„Okay", kommentierte Nika ratlos.

„John und Tua haben uns immer dazu animiert, weil sie ihre lächerliche Lesbenfantasie nicht losgeworden sind. Also haben wir es irgendwann einfach gemacht", erzählte sie ungefragt.

„Wart ihr besoffen?", hakte Nika nach.

„Angetrunken", lächelte Cassie bei der Erinnerung an Iaras weiche Lippen und ihren zärtlichen Kuss.

„Nur geknutscht oder auch mehr?", fragte Nika auf einmal interessiert.

„Nur geknutscht. Ich glaube allerdings, John gefällt die Vorstellung, dass da mehr laufen könnte", schmunzelte Cassie. Sie schluckte, als sie an ihn dachte. Sie tastete nach ihrem Handy um zu sehen, ob er ihr geantwortet hatte. Auf einmal erstarrte sie. Es war weg. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie es in Martens Wagen hatte liegenlassen.

„Hättest du gern einen Dreier?", wollte Nika wissen. Cassie runzelte die Stirn.

„Mit wem? Iara und John?", hakte sie nach.

„Hmm", machte Nika.

„Ich glaube nicht. Es würde mich schon reizen, aber ich würde ihn nicht teilen wollen", sagte Cassie.

„Marten hat mal sowas erwähnt; also, dass er schon mehrmals einen Dreier hatte", offenbarte Nika nachdenklich.

„Mit zwei Frauen?", platzte es aus Cassie heraus.

„Auch. Und auch mal mit einem Freund", erzählte Nika.

Cassie musste zugeben, dass sie noch nie darüber nachgedacht hatte, aber es passte irgendwie zu Marten. Sie versuchte aus Nikas Antwort herauszuhören, ob das ein Problem für sie war oder nicht.

„Mit wem?", fragte sie neugierig. Etwa mit John? In der Zeit, in der sie getrennt gewesen waren? Konnte das sein? Sie hatte nie mit John darüber gesprochen, doch jetzt fragte sie sich, ob das vielleicht möglich war. War er vielleicht deshalb so auf ihren Sex mit Marten fixiert, dass er davon träumte?

„Er hat es mir nicht gesagt", sagte Nika. „Er sagte, ich müsste nicht alles wissen."

Cassie verdrehte die Augen.

„Er ist ein Penner", murmelte sie.

„Jedenfalls glaube ich, er hätte das gern wieder. Aber ich würde ihn auch nicht teilen wollen und ich bin mir sicher, er mich auch nicht. Also erledigt sich das", kicherte Nika.

„Du würdest mit ihm und einem anderen Mann schlafen?", hakte Cassie gespannt nach.

„Es reizt mich auf jeden Fall, aber er ist viel zu dominant dafür", stellte Nika klar „Das würde nie im Leben funktionieren."

„Ich habe mein Handy in Martens Auto vergessen", seufzte Cassie traurig.

„Mach dir keinen Kopf. Es geht ja nicht verloren", lächelte Nika.

„Aber ich habe John eine sehr emotionale Nachricht geschrieben und jetzt weiß ich nicht, ob er mir geantwortet hat", beichtete sie.

„Was genau hast du denn geschrieben?", wollte Nika wissen.

Cassie schluckte.

„Wir haben gestritten, bevor er nach Berlin gefahren ist. Ich habe ihm geschrieben, dass ich das Gefühl habe, wir würden uns voneinander entfernen", erzählte sie.

„Ist es denn so?", wollte Nika wissen.

„Ich weiß nicht. Momentan ist alles etwas verzwickt zwischen uns. Ich werde nicht schwanger, mein Vater möchte sich auf einmal um mich kümmern, ich habe zwei Geschwister, von denen ich nichts wusste, er ist viel unterwegs und wir sind oft nicht einer Meinung, wie wir mit all dem umgehen sollen."

„Das ist eine Phase. Eure Beziehung findet sich neu", versicherte Nika. „Sobald sich die Probleme nach und nach auflösen, wird es euch besser gehen."

„Hoffentlich", sagte sie.

„Möchtest du John von meinem Handy schreiben, dass du bei mir bist?", fragte sie. Cassie schüttelte den Kopf.

„Nein, danke."

„Sollen wir schlafen?", fragte Nika. „Ich bin echt müde."

„Tut mir leid", nuschelte Cassie und kuschelte sich an Chopper. „Gute Nacht."

„Muss es nicht. Gute Nacht."

***

Alarmiert durch ein leises Geräusch schlug Cassie ihre Augen wieder auf. Sie brauchte einen Moment, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Als sie die dunkle Silhouette erkannte, die am Bett stand, erschrak sie. „Ich bin's."

Erst jetzt erkannte sie Marten und atmete erleichtert aus. Er war vermutlich gegen den Eimer getreten, denn auch Chopper, der noch immer zwischen Nika und ihr lag, hatte seinen Kopf gehoben.

Das letzte Mal hatte sie eine solche Panik verspürt, als Rome mitten in der Nacht in ihrem Schlafzimmer gestanden hatte. Plötzlich stieg ein neuer Schwall Ekel in ihr auf.

„Wie spät ist es?", wollte sie wissen.

„Halb sieben", antwortete er leise. Sie tastete in der Dunkelheit nach dem Eimer, den Nika an ihr Bett gestellt hatte. Sie fand ihn nicht. Die Übelkeit wurde nahezu unerträglich. Sie schlug die Bettdecke zur Seite, doch es war bereits zu spät. Sie übergab sich auf den Fußboden.

„Dein Ernst, Cas?", zischte Marten, während sie unangenehm berührt nach dem Lichtschalter am Bett tastete.

„Was ist denn los?", fragte Nika verschlafen, bevor es auf einmal hell wurde. Cassie kniff im ersten Moment die Augen zusammen, als das Licht der Nachttischlampe auf Nikas Seite des Bettes den Raum erhellte.

„Sie hat mir auf meine limitierten Yeezys gekotzt, das ist los!", pöbelte Marten.

Sofort riss Cassie die Augen auf. Es war ihr furchtbar unangenehm.

„Scheiße", sagte sie peinlich berührt, strampelte sich aus der Bettdecke frei und setzte sich auf. Sofort übergab sie sich ein weiteres Mal, diesmal traf sie jedoch wenigstens den Eimer. Marten, der sich bisher nicht gerührt hatte, schaute düster auf sie herab. Sie kämpfte unterdessen mit den Tränen.

„Es tut mir leid", versicherte sie, bevor sie an ihm vorbei ins Bad stürzte. Sie warf die Tür hinter sich zu, bevor sie sich ein letztes Mal in die Toilette übergab und schließlich ihr Gesicht wusch.

„Cas..."

Nikas Stimme drang leise durch die Tür.

„Nicht zu glauben! Kotzt mir einfach auf die Schuhe", hörte sie Marten pöbeln. Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Locken. Vermutlich konnte die Nacht nicht mehr schlimmer werden. Sie spritzte sich noch etwas Wasser ins Gesicht, bevor sie die Tür öffnete und reumütig in Nikas Gesicht schaute.

„Ich wollte das nicht", beteuerte sie.

„Ich weiß", sagte Nika leise. „Der beruhigt sich auch wieder.

„Ich beruhige mich nicht!", schrie Marten durch die Wohnung. „Nach so einer Nacht versaut sie mir auch noch meine Yeezys!"

Er stand mittlerweile in der Küche und hatte die Schuhe auf der Spüle abgestellt. Cassie machte schuldbewusst ein paar Schritte auf ihn zu.

„Ich mach das sauber, okay?", sagte sie versöhnlich. Er warf ihr einen düsteren Blick zu.

„Die sind limitiert. Gibt es gerade mal 50 Stück von. Weißt du, wie viel die wert sind?!", fragte er aufgebracht.

„Kann ich mir vorstellen. Es tut mir leid", sagte sie zerknirscht und schob sich vor ihn, um die Schuhe zu betrachten. Als sie sich die Küchenrolle schnappte, um ein paar Blätter unter die dreckigen Schuhe zu stellen, runzelte er die Stirn. „Was machst du da?"

„Ich mache die sauber", kommentierte sie kleinlaut.

„Aber doch nicht damit", knurrte er und riss ihr die Rolle wieder aus der Hand. „Das kannst du nicht einfach so abwischen."

Cassie drehte den Wasserhahn auf.

„Hatte ich auch nicht vor", sagte sie, bevor sie die Sneakers unter warmes Wasser hielt, um die Reste abzuspülen. Marten beobachtete sie und verschränkte dabei die Arme vor seiner Brust. Er atmete schwer, als sie zum Essigreiniger griff.

„Tut mir wirklich leid", wiederholte sie und begann, den Stoffschuh einzureiben. Wirklich sauber wurde er nicht, also scheuerte sie kräftiger daran herum. Marten schaute auf sie herab und schüttelte genervt den Kopf. Sie kippte noch etwas mehr Reiniger auf den Schuh. Er verdrehte die Augen, bevor er ihr den Schuh aus der Hand nahm.

„Lass uns erstmal googlen, wie wir das am besten sauber machen", knurrte er.

„Wir tun die jetzt einfach in die Waschmaschine", sagte Cassie.

„Genau. Damit sich der Kleber löst", kommentierte er beißend.

„So kannst du die jedenfalls nicht mehr anziehen", streute Nika unabsichtlich weiter Salz in die offene Wunde.

„Richtig. Und wem habe ich das zu verdanken?", fragte er kühl und nahm Cassie ins Visier.

„Ich kaufe dir neue", schwor sie.

„Kannst du nicht. Sind limitiert", wiederholte er.

„Dann bezahle ich sie dir", bot sie an.

„Niemals", wies er ab. „Die haben 1500 Euro gekostet."

Cassie erstarrte und schaute ihn aus großen Augen an. Sofort fühlte sie sich noch schlechter. Ohne etwas zu sagen, schrubbte sie energischer an den verdreckten Stoff herum. Marten schüttelte ächzend den Kopf, bevor er ihr den Schuh aus der Hand nahm.

„Du siehst doch, dass das nichts bringt", sagte er.

„Dann kaufen wir morgen so ein Wundermittel, dass die Schuhe wieder weiß macht", erwiderte sie.

„Du meinst wohl, du kaufst morgen so ein Wundermittel", korrigierte er sie.

„Komm schon, Babe. Mach es ihr nicht so schwer. Es tut ihr doch wirklich leid und sie hat es auch nicht absichtlich gemacht", probierte Nika vorsichtig, die Wogen zu glätten. Er atmete tief durch.

„Ich hatte echt ne beschissene Nacht, weißt du? Ich komm also nach Hause, finde gleich zwei in meinem Bett, die da nichts zu suchen haben - und dann kotzt sie mir auch noch auf die Schuhe. Nicht auf irgendwelche, sondern ausgerechnet auf die", fasste er den Grund für seine Wut zusammen.

„Und es tut ihr leid", wiederholte Nika. „Manchmal passieren so blöde Sachen eben."

Er schnaubte.

„Ich gehe schlafen. Ihr regelt das."

Mit den Worten ließ er sie stehen. Cassie schaute ihm reumütig nach.

„Er ist momentan ziemlich gestresst, er meint das nicht so", versicherte Nika lächelnd, als sie Cassies deprimierten Blick bemerkte.

„Ich weiß", murmelte Cassie. „Er hat mich noch nie so angeschrien wie letzte Nacht."

„Vielleicht verstehst du jetzt, weshalb ich glaube, dass er einen Tapetenwechsel braucht", sagte Nika und lächelte aufmunternd. „Und jetzt komm, wir schauen, ob wir die Schuhe noch retten können."

Ich weiss, ihr seid jetzt vermutlich sauer auf Marten, weil er sich so beschränkt benommen hat. Hat euch das Kapitel denn trotzdem gefallen? Wie fandet ihr die Unterhaltung zwischen Cassie und Nika? Und freut sich noch jemand auf den 3. Teil von Nikas und Martens Geschichte? 😏

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