23| Anders
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem extra-langen Kapitel. :) Kleiner Spoiler. Marten ist auch dabei.
2016.
Cassie ließ beeindruckt ihren Blick schweifen. Seit Langem hatte sie bei einem Videodreh nicht mehr so schön gewohnt. Doch diese Unterkunft war wirklich der Wahnsinn; gar nicht zu vergleichen mit ihrem letzten Dreh. Vorbei an neugierigen Blicken folgte sie Shaho gemeinsam mit den anderen Mädchen in die große Villa. Er hatte sie vom Flughafen abholen lassen und wollte ihnen zumindest kurz die Gelegenheit geben, anzukommen, ihre Zimmer zu beziehen und sich für den Dreh fertigzumachen.
Shaho zeigte ihnen zunächst den großzügig geschnittenen, lichtdurchfluteten Essbereich und das riesige, offen gestaltete Wohnzimmer, an welches eine riesige Poolterrasse mit Meerblick angrenzte. Im Anschluss führte er die Mädchen zu ihren Zimmern, die sich die vier Mädchen jeweils zu zweit teilen würden.
„Wann geht's denn los?", fragte Malia und drehte sich zu Shaho um, während Cassie ihren kleinen Handgepäck-Trolley vor dem Bett abstellte. Das Zimmer war nicht besonders groß, doch für die beiden Freundinnen reichte es aus.
Das Bett war weiß eingedeckt, blaue Handtücher lagen fein zusammengerollt auf der Decke. Rechts und links vom Bett standen zwei kleine Nachtleuchten, gegenüber dem Bett ein weißer, verschnörkelter Kleiderschrank aus Holz. An das Schlafzimmer grenzten ein kleiner Balkon mit einem romantisch-verschlungenen Eisengeländer und ein eigenes Bad.
„So in fünf bis zehn Minuten. Ich stelle euch kurz die Jungs vor, dann fahren wir los", antwortete Shaho und warf den beiden ein Lächeln zu, bevor er verschwand.
Cassie kramte ein buntes Top und eine knappe Shorts aus ihrem Köfferchen und seufzte schwer. „Alles okay?"
Sie fuhr lächelnd zu Malia herum.
„Ja. Es ist einfach ein seltsames Gefühl, gleich auf John zu treffen. Ich bin ehrlich gesagt erleichtert, dass ich ihm nicht gerade schon unverhofft über den Weg gelaufen bin", gestand sie und strich sich durch ihre Locken.
„Kann ich verstehen. Aber wie du schon gesagt hast: das mit euch ist jetzt vier Jahre her und jeder von euch hat sein Leben weitergelebt. Ihr habt mittlerweile genug Abstand voneinander und könnt erwachsen mit der Situation umgehen", lächelte Malia aufmunternd, während sie Jeans und Hoodie gegen Top und Shorts tauschte.
„Er hat sein Leben ganz offensichtlich weitergelebt", grinste sie dann und stieß die Tür zum kleinen Balkon auf. Der Ausblick über die umliegenden Dächer und das nahgelegene Meer war wirklich atemberaubend. Die Sonne schien am wolkenlosen, strahlend blauen Himmel und wärmte ihre Haut.
„Ja, wirklich unglaublich, dass er es sich offenbar heute leisten kann, die Unterbringung für ein so riesiges Video-Team zu organisieren", stellte Malia grinsend fest. „Ich bin echt gespannt auf den Tag."
Sie hatten nicht nach der konkreten Anzahl der Schlafzimmer gefragt, doch neben den vier Mädchen waren auch John und seine Jungs sowie die gesamte Videoproduktion hier untergebracht. Cassie schmunzelte. „Ich auch."
Sie kehrte ins Zimmer zurück, kramte den kleinen Kosmetik-Beutel aus ihrem Koffer und verschwand kurz im an das Zimmer angrenzende Bad, um ein letztes Mal ihr Make-Up aufzubessern.
„Bist du nicht mal ein kleines bisschen aufgeregt?", fragte Malia, die mit einem Make-Up-Täschchen neben ihr auftauchte und sich um ihr eigenes Erscheinungsbild kümmerte.
„Vielleicht ein ganz kleines bisschen", räumte Cassie lächelnd ein, bevor sie ein letztes Mal durch ihre Locken ging. „Ich warte unten auf dich."
„Ist euer Zimmer auch so niedlich?"
Sie fuhr lächelnd zur rassigen Lyla herum. Die Dunkelhaarige tauchte hinter ihr am Treppenabsatz auf, als sie gerade heruntergehen wollte. Die dunklen Augen des Mädchens leuchteten aufgeregt, während sie sich fasziniert umschaute. Malia hatte die beiden anderen Tänzerinnen organisiert. Sie selbst kannte die beiden bisher nur oberflächlich von den Vorbereitungen und dem gemeinsamen Hinflug.
„Ja, wirklich schön", bestätigte Cassie, als sie gemeinsam nach unten gingen. „Ist Kira schon unten?"
„Ja, sie ist schon draußen", sagte Lyla, als sie den unteren Treppenabsatz erreichten. Kurz schauten sie sich unentschlossen um, dann folgten sie dem lauten Stimmwirrwarr ins Freie.
Es herrschte bereits Aufbruchstimmung. Ein paar junge Männer brachten Koffer und Taschen zu einem der Autos, ein paar andere liefen wild durcheinander und trugen Getränke und Kisten voller Lebensmittel nach draußen. Lyla entdeckte die blonde Kira etwas abseits des regen Treibens. Sie saß auf einem Stein und schnürte gerade ihre Sneakers. „Da ist sie", sagte Lyla und zog Cassie mit sich in Kiras Richtung.
„Cas?"
Sie erstarrte in ihrer Bewegung, bevor sie mit wild klopfendem Herzen zu der markanten Stimme hinter sich herumfuhr. Als ihr Blick in seine schönen, blauen Augen fiel, biss sie sich in die Unterlippe. Der tätowierte Riese bahnte sich seinen Weg durch die parkenden Autos in der riesigen Einfahrt hindurch und hielt zielstrebig auf sie zu. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, schließlich hatte sie ihn in den letzten Jahren nicht mehr gesehen, ebenso wenig wie John. Er hatte sich optisch kaum verändert; lediglich die Tattoos auf seiner Haut waren mehr geworden und er trug jetzt einen Bart.
Sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. Lyla und Kira beobachteten die Szene argwöhnisch.
„Hey, Marten", erwiderte sie, bevor er sie wider Erwarten in eine Umarmung zog; so, als seien sie lang verloren geglaubte Freunde. Irgendwie stimmte das ja sogar.
„Krass. Wie geht's dir?", fragte er, als er sich von ihr gelöst hatte, und schaute auf sie herab.
„Ganz gut, und dir?", wollte sie wissen.
„Schlechten Menschen geht es immer gut", sagte er.
Cassie betrachtete einen Augenblick fasziniert die Tattoos an seinem Hals, die aus seinem Shirt herausschauten.
„Gut siehst du aus", sagten sie gleichzeitig und mussten beide grinsen.
„Weiß Johnny, dass du hier bist?"
Er fragte es so, als sei es das selbstverständlichste der Welt. Cassie schüttelte den Kopf.
„Keine Ahnung. Ich glaube, noch nicht."
„Wo hast du die Schlüssel für den Wagen?", fragte ein dunkelhaariger Typ, der an die beiden herangetreten war, und musterte Marten fragend. Der zog den Schlüssel des Leihwagens aus der Tasche seiner Shorts. „Kannst du kurz mitkommen und mir helfen?"
„Ich komm gleich wieder", sagte er, bevor er gemeinsam mit dem Dunkelhaarigen zu einem der Autos ging. Zumindest diese Begegnung war nicht so unangenehm verlaufen, wie sie erwartet hatte.
„Freund von dir?", fragte Lyla neugierig.
Im ersten Moment wusste Cassie keine wirkliche Antwort auf die Frage. Waren sie das? Freunde? Sie wusste es nicht.
„So was in der Art", erwiderte sie und hoffte, dass sich das Thema damit erledigte.
„Er ist echt heiß", stellte Kira grinsend fest und schaute Marten sehnsüchtig hinterher.
Cassie grinste.
„Ja. Ist er."
„Wer?"
Sie fuhren zu Malia herum, die gerade an sie herangetreten war und die drei neugierig anschaute.
„Marten", antwortete Cassie.
„Ist der hier?", fragte Malia und schaute sich suchend nach ihm um.
„Natürlich ist der hier. Er ist praktisch wie Johns Schatten", murmelte Cassie.
Malia grinste.
„In gutaussehend."
Cassie lachte.
„Fick dich, Malia."
„Hey... so schnell sieht man sich wieder."
Sie waren so in ihre Neckereien vertieft gewesen, dass sie den jungen Mann in T-Shirt und Shorts gar nicht bemerkt hatten, der an sie herangetreten war. Es war Cassies kurze Begegnung vom Flughafen. Er stand vor ihr und musterte sie überrascht aus seinen braunen, dunklen Augen. Dabei schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. Unter anderen Umständen hätte sie ihn tatsächlich attraktiv finden können.
„Hey...", erwiderte Cassie unbeholfen und erwiderte sein Lächeln.
„Hab mich also doch nicht verguckt", sagte er.
„Meine Freundin hat mich gefragt, ob ich für ein anderes Mädchen einspringen kann", sagte Cassie lächelnd und deutete mit einem Kopfnicken auf Malia.
„Cool, freut mich."
Cassie grinste.
„Mich auch."
„Wie geht's dir? Was macht dein Handy?"
Sie seufzte.
„Das Display gibt teilweise den Geist auf. Ich schätze, ich muss mir bald ein Neues kaufen."
„Mies. Ich bin übrigens Raf."
„Cassie."
Erst jetzt wandte kurz seinen Blick von ihr ab, um die anderen Mädchen zu begrüßen. Ihr entging der verzückte Blick nicht, den Malia mit ihm austauschte, als sie einander die Hände schüttelten. Sie konnte es ihrer Freundin nicht verübeln.
„Geht's euch gut? Waren die Jungs nett zu euch?", erkundigte er sich.
„Ja, Shaho hat uns schon die Zimmer gezeigt. Die anderen haben wir noch nicht kennengelernt. Viel los gerade", erwiderte Malia.
„Wie das klingt, er hat uns die Zimmer gezeigt", kicherte Kira.
Niemand lachte.
„Dann sollten wir das nachholen. Kommt, ich stelle euch vor", überging Raphael das kindische Gekicher. Plötzlich spürte Cassie diesen intensiven Blick, der auf ihr ruhte.
John.
Als sie an ihrem Gegenüber vorbeischaute, sah sie geradewegs in seine blauen Augen. Er stand mit einer Coladose in der rechten und einer Sonnenbrille in der linken Hand ein paar Meter abseits, gemeinsam mit Marten und einem anderen Typen, und betrachtete sie mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck. Er sah noch genauso aus wie damals. Sein Blick löste ein mulmiges Gefühl in ihr aus, das sie nicht wirklich greifen konnte. Ob sie zu ihm gehen sollte, um ihn zu begrüßen? Sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln.
„Cas, kommst du?"
Erst jetzt merkte sie, dass sich die anderen Mädchen in Bewegung setzten und Raphael folgten. Sie wandte ihren Blick erleichtert von John und den anderen ab und schloss zu der Mädchengruppe auf. Wenig später hatten sie die erste Location für den heutigen Dreh erreicht. Cassie ließ ihren Blick über das Dach schweifen, auf dem sie ein paar Tanzszenen abfilmen würden; zum Glück ohne John oder Raphael. Von hier oben hatten sie einen Blick auf die gesamte Stadt und das Meer leuchtete im Hintergrund. Die Aussicht war einfach atemberaubend.
Shaho präparierte gerade die Drohne, mit der sie ein paar Bilder aus der Luft schießen würden, und Cassie hörte sich mit den Mädchen noch ein paarmal den Song an, zu dem sie in Deutschland bereits eine kleine Choreografie erarbeitet hatten. Neben der Choreografie würde es ein paar Shots der einzelnen Tänzerinnen geben.
Als das mulmige Gefühl von vorhin sie erneut beschlich, wusste sie, dass John in der Nähe war. In ihrem Augenwinkel sah sie, dass der gerade das Dach betreten hatte und sie anschaute. Noch immer hatte sie ihn nicht begrüßt, denn es hatte sich glücklicherweise nicht ergeben.
Sie hatte geglaubt, diese Begegnung würde einfacher werden, doch inzwischen wusste sie, dass sie sich selbst etwas vorgemacht hatte. Doch er hatte offenbar entschieden, ihr diesen ersten Schritt abzunehmen, denn er kam geradewegs auf sie zu. Den anderen Mädchen hatte er sich bereits vorgestellt. Sie hatte in dem Moment abseits mit Shaho gestanden und Details für den Dreh besprochen. Je näher er kam, desto nervöser wurde er. Als er schließlich vor ihr stehenblieb, sagten sie einen Moment lang kein Wort, sondern schauten sich einfach nur schweigend in die Augen. Sein Blick war nach wie vor unergründlich.
„Hey", brach er schließlich das unsichtbare Eis zwischen ihnen und versuchte zu lächeln.
„Hi", erwiderte sie, hatte jedoch das Gefühl, dass er ihre leise Stimme kaum hören konnte.
„Schön, dich zu sehen."
Cassie wusste nicht, ob sie seine Freude teilte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, konnte sie das, was sie in diesem Augenblick empfand, gar nicht richtig greifen.
„Wie geht's dir?", fragte sie. Es interessierte sie tatsächlich. Schließlich war sein Erfolg ganz plötzlich komplett durch die Decke gegangen.
„Ganz gut, und dir?"
„Gut", antwortete sie unbeholfen.
„Ist die Situation für dich gerade auch so komisch?", wollte er wissen.
„Total", gestand sie ihm und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln.
„Du hättest vorhin zu mir kommen können, um mich zu begrüßen. Ich hätte dich nicht gefressen oder so", grinste er.
„Ich weiß. Aber dann haben die Mädels mich gerufen und ich dachte, wir machen das später in Ruhe", versuchte sie, sich lahm herauszureden.
„Du hättest mir vorher schreiben können, dass du kommst", sagte er.
„Ich hab deine Nummer nicht mehr", erinnerte sie ihn.
„Du hättest Marten schreiben können", sagte er.
„War sowieso eine mehr oder weniger spontane Entscheidung", erwiderte sie.
„Wir fangen an", riss Shahos Stimme sie aus ihrer Unterhaltung.
„Wir reden später weiter", sagte John, bevor er ein paar Schritte zurückmachte. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Cassie seufzte, denn sie kannte diesen Blick. Er checkte sie ab. Doch sie ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern nahm stattdessen ihre Position ein und der Dreh begann.
Als ein paar Stunden später die Sonne unterging, fand Cassie sich auf einem großen Flachdach wieder, auf der die Partyszenen gedreht wurden. Inzwischen war die Situation vor der Kamera komplett eskaliert.
Seit auch die leicht bekleidete Model-Gruppe eingetroffen war, fühlte Cassie sich nicht mehr wohl. Die anderen Mädchen warfen den Jungs ständig gierige Blicke zu und sie wusste wieder genau, was sie in all den Jahren nicht vermisst hatte.
Viele der Models tanzten ausgelassen, einige viel zu eng mit den Jungs, ließen sich anfassen, zogen immer mehr ihrer Klamotten aus und feierten eine feucht-fröhliche Party vor der Kamera. Der Alkohol floss in Strömen und Cassie hatte das Gefühl, dass die Luft nur noch aus Grasausdünstungen bestand.
Sie hielt davon nichts und wollte ihr Gesicht auch nicht zwischen diesen ganzen Mädchen wie eine Schlampe präsentieren. Sie hatte sich mittlerweile etwas aufgebaut und wollte nicht in eine solche Schublade gesteckt werden. Natürlich war ihr vorher klargewesen, dass es so hatte kommen können, doch sie war selbstbewusst genug, sich zurückzuziehen, und beobachtete das Geschehen lieber aus sicherer Entfernung. Sie hatte ein paar schöne Shots auf dem anderen Dach gedreht und fand, dass das ausreichte. Doch wenn sie die Eskalation beobachtete, dachte sie sogar darüber nach, sich aus dem Video herausschneiden zu lassen.
Maxwell trieb es beinah im Jacuzzi mit einem der Mädchen, deutete an, es ihr Doggystyle zu besorgen und Cassie verdrehte genervt die Augen, als die Dunkelhaarige dabei auch noch fröhlich lachte. Auf Johns Schoß räkelte sich inzwischen irgendeine knapp bekleidete Blondine, um die er seinen Arm geschlungen hatte, während er in die Kamera rappte. Dabei lag seine Hand auf ihrem beinah nackten Arsch. Das hier war einfach nicht mehr Cassies Ding.
Optisch hatte er sich nicht verändert; trug ein buntes Shirt, eine dazu passende Shorts, eine rote Snapback und Sneakers. Sein Bart war vielleicht etwas länger als früher, aber seine Attitüde schien noch viel extremer geworden zu sein. Ein Leben mit ihm war für sie jetzt noch viel unvorstellbarer.
Doch bei ihm war dieses Bild nicht so irritierend wie bei Raphael; auch, wenn sie ihn im Grunde genommen gar nicht kannte, passte diese Attitüde gar nicht zu ihm. Er wirkte immer wie ein ruhiger, in sich gekehrter und zuvorkommender Typ. Ihn jetzt dabei zu beobachten, wie er ständig mit irgendeiner Flasche Alkohol in der Hand posierte, den Inhalt in die Kamera kippte, eine heiße Frau im Arm hielt und sich John in seiner Art so anpasste, passte gar nicht zu dem Bild, das sie von ihm am Flughafen bekommen hatte.
Ihr entging nicht, dass John ab und zu einen Blick zu ihr herüberwarf, doch auch in der Drehpause blieb sie abseits sitzen, statt sich mit den anderen zu unterhalten. Malia war genauso genervt wie sie selbst. Sie sah es in ihrem Blick, wenn sie zu ihr herüberschaute. Für die anderen Tänzerinnen schien es in Ordnung zu sein, dass sie auf ihre Brüste und ihren Hintern reduziert wurden.
„Gehst du noch mal dazu?"
Eine dunkle Stimme veranlasste Cassie dazu, ihren Blick von den leicht bekleideten Mädchen, Raphael und John abzuwenden. Shaho stand vor ihr und musterte sie auffordernd. Sie schüttelte den Kopf.
„Nee, da bin ich raus", sagte sie selbstbewusst.
„Wir bezahlen dich aber für den gesamten Drehtag", erwiderte er.
„Aber nicht dafür, sorry", gab sie zurück.
„Dafür? Eigentlich solltest du wissen, worauf du dich eingelassen hast", stellte er gereizt klar.
„Ich bin Tänzerin, aber ich prostituiere mich nicht für irgendwelche Videos. Die Shots auf dem Dach waren ästhetisch, aber das da ist einfach nur billig", erwiderte sie entschieden.
„Gibt's ein Problem?"
John war an sie herangetreten und ließ seinen Blick zwischen Cassie und Shaho hin- und hergleiten.
„Sie hat keinen Bock mehr zu tanzen, das ist das Problem", kommentierte Shaho.
Sie wollte gerade etwas sagen, als John sie unterbrach.
„Ich regel' das", sagte er zu Shaho, dann nahm er sie zur Seite.
„Was ist los?", fragte er und schaute eindringlich auf sie herab.
„Ich mach das nicht, John. Ein bisschen tanzen zu Dancehall und Afro-Trap ist okay für mich. Dafür bin ich hergekommen. Aber in meinem Vertrag steht nichts von wildem Party-Exzess und Sex-Orgie im Jacuzzi", gab sie zurück.
„Ist dir zu krass, ja?", lächelte er amüsiert. Dabei blitzten die Grillz in seinem Mund auf.
„Ich habe mir inzwischen was aufgebaut und so will ich einfach nicht wahrgenommen werden. Das ist auch nicht cool für meine Sponsoren."
Er musterte sie überrascht.
„Du hast Sponsoren?"
Sie lächelte.
„Es ist viel passiert in den letzten Jahren", stellte sie fest.
„Lass uns später in Ruhe darüber reden."
Na, wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich weiß; viel passiert. Marten und Raf getroffen, vor John weggelaufen, trotzdem mit ihm gesprochen... Erzählt... was wünscht ihr euch, was passiert? Oder was glaubt ihr, was passieren wird? In welchem Team seid ihr? John? Raf? Marten? Haha.
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