2 | 52 | Showdown
Es ist Zeit für das neue Kapitel; ohne viel Blabla.
Alarmiert durch Cassies panische Stimme schreckte John aus dem Schlaf.
„Was ist?", fragte er verwirrt, doch sie antwortete nicht, sondern kreischte erschrocken auf. Jetzt sah auch er die dunkle Gestalt, die gerade dabei war, sich auf ihn zu stürzen. Er wollte ausweichen, war jedoch nicht schnell genug. Der Schlag traf ihn genau ins Gesicht. Noch während er versuchte zu verstehen, was gerade passierte, riss der Angreifer ihn aus dem Bett und schleuderte ihn gegen die Wand.
„Hast du geglaubt, ich lasse zu, dass du sie mir wegnimmst?"
Als er Romes hasserfüllte Stimme erkannte, gefror ihm das Blut in den Adern. Als Cassie das Licht am Nachttisch einschaltete, blieb Rome für einen Moment irritiert regungslos im Raum stehen. John nutzte den Moment der Ablenkung und warf sich gegen ihn. Er taumelte bei der Wucht des Stoßes zwar nach hinten, blieb jedoch stehen. Doch bevor er zum Gegenangriff ansetzen konnte, verpasste John ihm einen weiteren Boxer, aber dann warf Rome ihn zu Boden. Ehe er sich versah, hatte er ihm einen so heftigen Schlag verpasst, dass er für einen Moment glaubte, das Bewusstsein zu verlieren, und gegen die lähmende Dunkelheit ankämpfte.
„Rome, bist du wahnsinnig geworden?!", hörte er Cassies Stimme und ließ seinen verschleierten Blick unruhig zum Bett wandern.
„Verpiss dich, Cas!", schrie John ihr schneidend zu. „Sofort!"
Er hoffte, dass sie tat, was er ihr befohlen hatte. Panik stieg in ihm auf. Er musste sie beschützen, doch Rome wog mehr als er selbst und drückte ihn zu Boden, während er mit kaltem Gesicht in das seine starrte und zu einem weiteren Faustschlag ansetzte. Ein weiterer dieser Faustschläge konnte ihn ausknocken und er wusste das. Dann war sie ihm hilflos ausgeliefert. Die Vorstellung mobilisierte all seine Kraft und er versuchte, sich zu befreien. Als Rome ausholte, nutzte er den Moment, um seinen Schlag abzuwehren. Johns Herz schlug ihm bis zum Hals, Adrenalin schoss durch seinen Körper, doch dann plötzlich wich er zurück.
„Bleib gefälligst hier", zischte er und schnappte nach Cassie, die mittlerweile aus dem Bett gesprungen war. Er erwischte sie an ihrem Fußgelenk. Sie schrie schmerzerfüllt auf und fiel zu Boden. John nutzte die Sekunde, in der Rome ihr seine volle Aufmerksamkeit widmete, und stieß ihn von ihr weg. Dann schaltete sein logischer Menschenverstand aus. Alles, was ihn jetzt noch leitete, war sein unsagbarer Hass auf Rome. Ohne darüber nachzudenken, stieß er ihn noch mal nach hinten und verpasste ihm einen Schwinger, der ihn abermals ins Wanken brachte. Doch er fing sich wieder und schaute John eindringlich in die Augen. Er wartete nicht, sondern schlug direkt wieder und wieder zu. Rome verpasste ihm einen heftigen Lowkick in die Rippen, doch er spürte keinen Schmerz; auch nicht, als Rome ihn an seinen Schultern griff und ihm sein Knie in den Magen rammte, bevor er ihn zurückstieß. Im Augenwinkel erkannte John, dass Cassie die rettende Tür erreichte, doch Rome zog sie wieder zurück in den Raum hinein. Zu sehen, wie brutal er mit ihr umging, mobilisierte seine letzten Kräfte. Er schleuderte Rome durch den Raum, warf ihn mit einer derartigen Wucht gegen die Balkontür, dass er Glas splittern hörte und die Tür hinter Rome nachgab, als sie sei aus Papier.
Blut lief aus seiner Nase und aus seinem Mund. Seine Augen funkelten wild und fixierten John. Er lächelte, Blut klebte an seinen Lippen. Er schein wie von Sinnen zu sein und John fragte sich das erste Mal, was er sich eingeworfen hatte.
„Du verdienst sie nicht", keuchte Rome und brach so das unheimliche Schweigen zwischen ihnen. Sein Blick war kalt wie Eis.
„Ich habe dir gesagt, dass ich dich umbringe, wenn du ihr nochmal zu nah kommst", entgegnete John mit einer noch harscheren Kälte in der Stimme, die selbst ihm das Leben in den Adern gefrieren ließ.
„Dann lass uns das hier und jetzt beenden", forderte Rome, bevor er ein Messer aus der Gesäßtasche seiner Jeans zog.
„Oh mein Gott", entfuhr es Cassie, die an der Tür erstarrte. Johns Herz schlug ihm augenblicklich bis zum Hals, denn damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Trotzdem baute er sich bedrohlich vor Rome auf, jederzeit auf der Hut vor dem ersten Stich. Es wäre nicht der erste, den er in seinem Leben kassierte, doch es sollte auch nicht der letzte sein.
„Okay, Rome, ich komme mit dir."
John glaubte, sich verhört zu haben, wandte seiner Freundin jedoch trotzdem nicht seinen Kopf zu.
„Verpiss dich endlich!", schrie er, ohne sie anzuschauen.
„Siehst du – wieder willst du uns dazwischenfunken. Dass du sie immer wieder blendest, hat jetzt ein Ende", schrie Rome aufgebracht, bevor er plötzlich nach vorn schnellte. Es gelang John gerade noch, der scharfen Klinge auszuweichen und Rome durch die kaputte Balkontür nach draußen zu treten. Er taumelte nach hinten und John folgte ihm, ohne zu zögern. Rome stach erneut nach ihm, diesmal spürte John den stechenden Schmerz in seiner Lendengegend deutlich; brennend, heiß und fürchterlich scharf, doch selbst jetzt wich er nicht mehr zurück. Ein befreiender Schrei entfuhr ihm, als er das Blut spürte, das den Stoff seiner Shorts durchnässte. Seine Rippen schmerzten von einem seiner Lowkicks, doch er war außer sich vor Wut und versuchte, Rome das Messer aus der Hand zu reißen. Er spürte, dass er sich dabei die eigene Hand aufschnitt, doch alles, was jetzt noch zählte, war sein Überlebenswille, und die Vorstellung, dass seine Freundin Rome schutzlos ausgeliefert sein würde.
Rome hatte die Augen weit aufgerissen und seine Nasenflügen aufgebläht, schnaufte wie ein Walross und versuchte, John nach hinten zu drücken, doch der hatte seine letzte Kraft mobilisiert und wollte ihn zu Boden ringen. John schnappte nach Luft und versuchte, gegen das immer stärker werdende Schwindelgefühl anzukämpfen, während Rome erneut die Überhand gewann und ihn zu Boden presste. Dabei bohrte er eine Hand in die frische Stichwunde, doch statt seine Wut hinauszuschreien, biss John die Zähne zusammen und starrte Rome mitten ins Gesicht. Er spürte den kühlen Griff der Messerklinge und umschloss sie fest mit seinen Händen, während sein Blick immer mehr verschwamm. Mit letzter Kraft rammte er Rome das Messer in die Rippen und seufzte lautlos erleichtert auf, als dieser die Augen aufriss und er das warme Blut über seine Finger rinnen spürte. Mit letzter Kraft stieß er ihn von sich und rappelte sich auf, doch Rome stürzte sich erneut auf ihn. Als er John zu fassen bekam, wirbelte er ihn herum, doch John gelang es, sich von ihm loszureißen und ihm einen Stoß zu verpassen, der ihn ins Wanken brachte. Dann ging er plötzlich zu Boden. John schwankte, versuchte, sich an der Wand festzuhalten, während Rome regungslos liegenblieb. Blutverschmiert rutschte John an der Wand herunter, keuchte atemlos und rang nach Luft. Er wollte sich aufrichten, doch er konnte nicht. Er war viel zu erschöpft. Er spürte, wie seine letzten Kräfte ihn verließen. Cassie. War sie okay?
„Scheiße, John!"
Ihre Stimme klang bereits weit weg. Er wollte etwas sagen, doch er konnte nicht. Die Übelkeit zwang ihn dazu, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Er schloss seine Augen und kämpfte gegen die Dunkelheit an, die ihn zu verschlingen drohte. War das das Ende?
„Mein Freund wurde mit einem Messer angegriffen", hörte er Cassies Stimme wie unter Wasser. „Bleib bei mir, okay?"
Er wollte tun was sie sagte, kämpfte gegen die nahende Dunkelheit an, doch er konnte nicht verhindern, dass sie die Oberhand gewann und ihn nach und nach einhüllte, bis alles schwarz geworden war.
Puh, ich weiß... Sagt es nicht. Aber es ist das letzte Kapitel dieser Art, versprochen; zumindest in der Geschichte. Denn wir nähern uns rasend schnell dem Ende. :( Ich hoffe, das Kapitel hat euch trotz der dramatischen Wendung trotzdem gefallen? Und ihr liebt mich noch? :p
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