2 | 06 | Geschwisterliebe

Meine Lieben, ich wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitel.

Sie trat den letzten Schritt an die offene Tür heran. Tatsächlich konnte sie die Silhouetten der beiden in der Dunkelheit erkennen. Marten hatte es sich offenbar auf Johns Liege gemütlich gemacht und Malia lag eng bei ihm. Sie waren so in ihren stürmischen Kuss vertieft, dass sie Cassie gar nicht bemerkten.

Kurz stand sie völlig perplex regungslos da und starrte die beiden mit offenem Mund an. Ihre Gedanken überschlugen sich, so überrascht war sie. Sie wusste, dass Malia von Raphael enttäuscht war und gerade versuchte, ihr gekränktes Ego durch Martens Aufmerksamkeit aufzupolieren. Für ihn war das Ganze einfach nur ein weiterer Beutezug. Es stand ihr nicht einmal zu, ihm das vorzuwerfen, doch Malia war ihre Freundin und irgendwie hatte es einen faden Beigeschmack, dass sie sich tatsächlich auf ihn einließ; gerade auf ihn, denn sie kannte ihre gemeinsame Geschichte und wusste darüber hinaus, wie er gestrickt war. Andererseits konnte sie es ihr nicht verübeln, schließlich hatte auch sie selbst sich schon auf ihn eingelassen – aus ähnlichen Motiven.

Ein leises Keuchen riss Cassie aus ihrer Schockstarre. Malia lag mittlerweile auf ihm und sie meinte zu erkennen, dass er seine Hände unter den Stoff ihrer Shorts geschoben hatte. Kurz erinnerte sie sich daran, wie es sich anfühlte, wenn er ihren Hintern mit seinen Händen fest zusammengedrückt hatte. Er wusste ganz genau, was einer Frau gefiel und wie er sie dazu brachte, das zu tun, was er wollte.

Hatte John nicht angedeutet, dass Marten neulich erst seine neue Nachbarin flachgelegt hatte? Er würde sich vermutlich nie ändern. Malia war viel zu schade für ihn; ganz egal, wie sehr sie ihn mochte. Er war so etwas wie ein nerviger Bruder für sie, trotzdem musste sie abwenden, dass die beiden noch weitergingen. Malia war keine Frau für eine Nacht. Die Erkenntnis, dass Marten die emotionale Schwäche ihrer Freundin gleichgültig für sich ausnutzte und sie zusätzlich nur eine von vielen für ihn war, machte sie wütend.

„Dein Ernst, von Frieling?!", platzte es also aus Cassie heraus, als sie endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Nimm sofort deine dreckigen Finger aus ihrer Hose!"

Erschrocken fuhr Malia zu ihr herum. Sie hatte die Augen vor Überraschung weit aufgerissen und starrte Cassie ertappt ins Gesicht. Marten hingegen seufzte schwer, ließ seinen Kopf nach hinten fallen und folgte Cassies Aufforderung.

„Man, Cas, kannst du nicht anklopfen oder so was?"

„In meinem eigenen Schlafzimmer? Ich glaub, es hackt", gab sie zurück.

Malia räusperte sich unangenehm berührt und rückte von Marten ab, bevor sie sich aufsetzte und ihre Klamotten wieder zurecht zog. Er schlang dabei einen Arm um sie.

„Bleib hier", forderte er.

„Sie bleibt ganz sicher nicht bei dir", protestierte Cassie und warf Malia einen eindringlichen Blick zu.

„Vielleicht lässt du sie das selbst entscheiden", erwiderte er genervt und sah prüfend in Malias Gesicht. Die atmete tief durch.

„Ich glaube, ich gehe besser wieder runter", sagte sie schließlich.

Er seufzte schwer und löste seine Umarmung.

„Wie du willst."

Als Malia reumütig an Cassie vorbeigehuscht war, blieb sie vor ihm stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Schämst du dich nicht, du notgeiler Bock? Malia ist meine Freundin", stellte sie anklagend fest.

„Und?", fragte er unbeeindruckt, setzte sich auf und musterte sie mürrisch.

„Sie ist kein Mädchen für eine Nacht", sagte sie entschieden. Er stand auf und machte ein paar Schritte auf sie zu, dann schaute er düster auf sie herab.

„Wer sagt, dass es bei einer Nacht geblieben wäre?", erwiderte er und hob eine Augenbraue.

Sie stieß einen verächtlichen Laut aus.

„Du weißt das genauso gut wie ich, und dafür ist meine Freundin zu schade", antwortete sie.

„Bei uns ist es auch nicht bei einer Nacht geblieben", erinnerte er sie großspurig.

„Das kannst du doch überhaupt nicht miteinander vergleichen", protestierte sie.

„Vielleicht vermisse ich das ja und will deshalb so was mit ihr", warf er in den Raum und musterte sie herausfordernd.

„Dann such dir gefälligst ein anderes Mädchen für eine Freundschaft mit Extras", forderte sie wütend.

Er lächelte.

„Wieso regst du dich so auf, Cas? Sie ist eine erwachsene Frau", fragte er und hob eine Augenbraue.

„Weil sie meine Freundin ist und ich weiß, dass sie mit dir nicht glücklich werden würde. Du bist schrecklich geltungssüchtig, egoistisch und dominant, sie ist nicht der Typ für einen Mann wie dich", erklärte sie. „Sie ist ein Beziehungstyp. Du nicht. Ich kenne sie lang genug, um zu wissen, dass du sie unglücklich machen wirst. Ich habe keine Lust auf Spannungen in meinem Freundeskreis. Ich will nicht immer darüber nachdenken müssen, ob es vielleicht ein Problem ist, euch beide irgendwo hin einzuladen, weil die Stimmung zwischen euch seltsam ist. Also, wenn du unbedingt einen wegstecken musst, ruf deine Nachbarin an oder so."

Er grinste.

„Wieso hackst du auf der Sache so rum? Nika ist echt heiß. Gönnst du mir das nicht?"

Sie verdrehte die Augen.

„Siehst du. Und einem wie dir soll ich meine Freundin anvertrauen?"

Er seufzte schwer.

„Okay, du hast Recht. Ich bin kein Beziehungstyp und wenn es dir damit besser geht, lasse ich meine Finger von ihr."

„Von all meinen Freundinnen", stellte sie klar.

„Was ist mit Willow?"

Sie boxte ihm gegen die Schulter.

„Meine Schwester? Sag mal, hast du sie noch alle?", platzte es fassungslos aus ihr heraus.

Er lachte.

„War ein Joke. Sie ist zwar süß, aber mir viel zu verklemmt."

Cassies Blick verdüsterte sich.

„Sie ist nicht verklemmt. Sie ist einfach nur strebsam und lässt sich nicht von jedem dahergelaufenen Typen aufreißen. Und das soll auch so bleiben", sagte sie.

„Schade eigentlich, denn ich bin mir sicher, dass sie hinter ihrer schlauen Bücherwurm-Fassade ein kleines, heißes Biest versteckt", grinste er amüsiert.

„Fick dich, Marten", seufzte sie.

„Okay...", lenkte er ein, bevor er sie in seine Arme schloss. „Ich lass meine Finger von ihr."

„Gut", murmelte sie gegen seine Brust, bevor sie sich von ihm löste und ins Schlafzimmer zurückkehrte, um dort die Klamotten für Edita und Willow mitzunehmen.

„Einmal?", hakte Marten amüsiert grinsend nach, als sie gemeinsam das Schlafzimmer verließen.

Sie lachte auf.

„Nein, man!", protestierte sie, als sie die Treppe hinunter gingen.

„Komm schon, Cas. Was wäre schon dabei? Ich meine, findest du es nicht unfair, dass du Malia diese Erfahrung vorenthalten willst?"

Sie fuhr zu ihm herum, als sie den unteren Treppenabsatz erreichten.

„Nein, und jetzt hör endlich auf, mich zu ärgern."

„Macht aber Spaß."

Als sie in derselben Nacht ins Bett fiel, sich zudeckte und ihre Augen schloss, kehrten ihre Gedanken wieder zu Malia zurück. Nachdem sie ihre Freundin mit dem Cousin ihres Freundes erwischt hatte, war Malia einem Gespräch unter vier Augen geradezu ausgewichen. Cassie konnte es ihr nicht verübeln, schließlich wusste sie, dass sie sich nur ungern vor ihr dafür rechtfertigen wollen würde, sich auf Marten eingelassen zu haben.

Ob sie übertrieb?

Sie wusste es nicht.

Einerseits war Malia erwachsen und konnte selbst entscheiden, was richtig und was falsch war. Aber andererseits kannte sie ihre Freundin sehr gut und wusste, dass sie eine Nacht mit ihm am nächsten Tag definitiv bereut hätte. Doch den Rest des Abends hatte Malias Knutscherei mit Marten irgendwie zwischen ihnen gestanden. Das hatte sie nicht gewollt.

„Was hast du?", nuschelte John, der bereits im Bett lag und sie müde anschaute. Sie wusste, dass er zu viel getrunken hatte, um ernsthaft mit ihm darüber zu sprechen, also winkte sie ab.

„Nichts, ich bin nur total erschöpft von den letzten zwei Tagen", log sie.

„Ich weiß, dass du lügst", stellte er fest und klang zu ihrer Überraschung völlig klar. Sein schiefer Blick jedoch zeigte, dass es in ihm ganz anders aussah. Vermutlich konnte er nicht einmal ihren Worten folgen, wenn er sich Mühe gab.

„Bist du aufgeregt wegen der Audition?"

Sie war überrascht, dass er in seinem Zustand das Wort Audition überhaupt aussprechen konnte.

„Ein bisschen", sagte sie.

Er nahm ihre Hand.

„Musst du nicht", leierte er leise.

Sie lächelte.

„Ehrlich. Du bist eine der besten Tänzerinnen, die ich kenne", lallte er weiter.

Sie streichelte über sein Gesicht.

„Du bist süß", sagte sie lächelnd und drückte ihm einen Kuss auf. Er schmeckte nach Gras und Whiskey.

„Du auch", erwiderte er und rutschte näher an sie heran.

„Ich glaube, das ist keine gute Idee", grinste sie, als er seinen Arm um sie schlang und seine Hand unter den Stoff ihrer Panty schob. Er lachte leise.

„Warum nicht?", hakte er nach und presste seine Lippen auf ihre.

„Weil du völlig besoffen bist", kommentierte sie amüsiert.

„Macht doch nichts", sagte er unbeeindruckt. „Setz dich einfach auf mich."

„Das könnte dir so passen", lachte sie.

„Lass einfach versuchen", forderte er und küsste sie erneut.

„Damit du wieder dabei einschläfst?", fragte sie und hob schmunzelnd eine Augenbraue.

Er seufzte schwer.

„Das war keine Absicht", murmelte er.

„Ich bin echt müde", sagte sie.

„Nagut", erwiderte er. „Musst du ja wissen."

Sie gab ihm einen letzten Kuss.

„Ich liebe dich", nuschelte er.

„Ich dich auch", antwortete sie.

„Kannst du meine Eier kraulen, bis ich einschlafe?", fragte er undeutlich.

Sie lachte erneut.

„Gott, hör auf damit", flehte sie, doch er hatte bereits nach ihrer Hand gegriffen und schob sie in seine Shorts.

„Guck, er funktioniert noch", nuschelte er, als er ihre Finger um seinen Schwanz legte und ihre Hand mit seiner fest zusammendrückte. Er richtete sich bereits auf, war härter und größer geworden.

„Ich hab keine Lust, die ganze Arbeit allein zu machen", kommentierte sie, als er begann, ihre Hand auf und ab zu dirigieren.

„Dann halt ihn einfach fest, bis ich eingeschlafen bin."

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Könnt ihr Cassie verstehen?  Hättet ihr ähnlich reagiert? Schreibt es in die Kommentare :D

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