2 | 01 | Temperament
Meine Tulpen. 500 sind es inzwischen, die mir folgen, und noch sehr viele mehr, die meine Geschichten lesen. Ich kann nicht beschreiben, wie cool ich das finde. Um euch etwas von eurer Liebe zurückzugeben, hier also das erste offizielle Kapitel des 2. Teils von Cassie & John. Let's go. I hope you like.
„Gott, warum bist du so stur manchmal?", fragte John und warf beinah schon verzweifelt die Hände in die Luft.
„Ich bin nicht stur; ich kann einfach nur nicht auf den Job verzichten, weil du eifersüchtig bist", kommentierte Cassie und räumte die zusammengelegte Wäsche in eines der bereits völlig überfüllten Regale.
„Klar kannst du darauf verzichten. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: du bist auf das Geld nicht mehr angewiesen", gab er zurück. Sie fuhr schwer seufzend zu ihm herum.
„Was ist so schlimm daran, dass ich Geld verdiene? Außerdem zahlen sich meine Ausgaben für das Studio nicht von allein", sagte sie, schnappte sich den leeren Wäschekorb und verließ das kleine Ankleidezimmer, das ans Schlafzimmer angrenzte.
Nachdem sie bei ihm eingezogen war, hatte es Probleme mit den Nachbarn gegeben. Also waren sie mittlerweile noch einmal umgezogen und wohnten gemeinsam in einem großen, abgeschiedenen Haus am Stadtrand. Es war über einen kleinen Privatweg erreichbar, umgeben von Grün und lag versteckt hinter Büschen und Bäumen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten sie sich in den letzten zwei Jahren an das Zusammenleben gewöhnt.
„Ich habe kein Problem damit, dass du auch Geld verdienst. Ich finde es geil, wenn wir uns beide was aufbauen", versicherte er, als er hinter ihr das Schlafzimmer betrat.
„Ja, solang es keine Jobs mit anderen Männern einschließt", gab sie beißend zurück. „Ich habe echt gedacht, wir hätten diese übertriebene Eifersucht hinter uns gelassen. Kannst du nicht einfach mal locker bleiben?"
John warf Cassie einen kühlen Blick zu.
„Ich bin locker."
Sie schüttelte schnaubend den Kopf.
„Du tust so, als hätte ich darauf einen Einfluss gehabt."
„Du weißt genau, dass ich diesen Typen nicht leiden kann", knurrte er.
„Entspann dich, es wird nichts passieren", versicherte sie.
„Hast du schonmal gesagt; beim letzten Battle, bei dem ihr zusammen Judge gemacht habt. Am Ende hat er ständig an dir rumgebaggert und dir während der Judge Demo an den Arsch gegrabscht", erinnerte er sie kühl. Sie verdrehte die Augen.
„Fang bitte nicht schon wieder damit an", bat sie ihn seufzend.
„Warum nicht? Weil ich Recht hab?"
„Weil das über ein Jahr her ist und er das nicht mit Absicht gemacht hat", konterte sie.
„Hat dir wahrscheinlich noch gefallen", gab er sarkastisch zurück.
„Spinn nicht rum."
„Ich hab keinen Bock, dass du eine ganze Woche mit dem abhängst", stellte er klar.
Sie seufzte.
„Du hast ihm sehr deutlich gesagt, dass er das besser nicht nochmal macht. Ich denke, das wird er so schnell nicht vergessen haben", erinnerte sie ihn.
„Und? Er hatte das verdient. Niemand fasst dich an, scheißegal, ob ich in der Nähe bin oder nicht", sagte er energisch.
„Ich denke, das hat er verstanden", versicherte sie.
„Wenn nicht, erinnere ich ihn gerne nochmal dran."
„Bist du jetzt fertig damit, dich in die Sache reinzusteigern?", fragte sie genervt.
„Das frag ich dich das nächste Mal auch, wenn wieder irgendeine Groupie-Schlampe mir im Club ihren Arsch ins Gesicht hält", kommentierte er trocken.
„So brauchst du jetzt gar nicht anfangen. Ist ja nicht so, als würdest du die wegschicken", erwiderte sie gereizt.
„Und? Ich fasse denen jedenfalls nicht auf den Arsch", gab er zurück.
„Du fasst denen ständig auf den Arsch – und ich sage mittlerweile schon nichts mehr, obwohl ich das scheiße finde."
„Versuchst du jetzt, mit irgendwelchen dummen Vorhaltungen von dir selbst abzulenken?", fragte er provokativ.
„Von was?!", fragte sie wütend und warf die Hände in die Luft, „Ich habe nichts gemacht! Ich bin einfach nur für eine Woche für Workshops und als Judge gebucht worden. Du tust, als hätte ich mich prostituiert oder so was."
„Du weißt genau so gut wie ich, dass Rachid auf dich steht – immer schon."
„Was soll ich machen, John? Den Job absagen? Ist es das, was du willst?"
Ihre Augen funkelten wütend.
„Nein, man. Aber die Vorstellung, dass du eine Woche mit dem unterwegs bist, nervt mich."
„Was soll ich denn sagen? Ihr seid demnächst wieder auf Tour und dir werfen sich wochenlang jeden Abend Weiber an den Hals", sagte sie.
„Du weißt genau, dass ich mit denen nichts mache."
„Trotzdem bin ich eifersüchtig", stellte sie klar.
Er schmunzelte.
„Komm mal her", forderte er, nahm ihr den Wäschekorb aus der Hand, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen und zog sie an ihren Hüften zu sich heran.
„Tu jetzt bloß nicht wieder so, als hätte ich diesen unnötigen Streit vom Zaun gebrochen", sagte sie ernst. Er lächelte und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht.
„Ich gebe zu, klar gucke ich diese ganzen Weiber an, aber ich weiß, wo ich hingehöre", versicherte er ihr und schaute ihr dabei fest in die Augen.
„Das weiß ich auch. Du musst dir also keine Sorgen um mich machen – und wenn Rachid wieder eine Grenze überschreitet, hacke ich ihm seine Finger ab. Das solltest du aber auch wissen", erwiderte sie.
„Das liebe ich an dir", grinste er.
„Was?"
„Dein Temperament."
„Deine Finger hacke ich dir auch ab, wenn du das nächste Mal irgendeinem von diesen Mädchen an den Arsch fasst, nur, um in deiner Insta-Story wie ein cooler Typ rüberzukommen."
„Ich bin ein cooler Typ, Shorty."
„In deinem Traum", lächelte sie versöhnlich, dann legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen. Er ließ es geschehen, schlang seinen Arm noch fester um sie und hielt sie eng bei sich. Noch immer kribbelte sein gesamter Körper, wenn sie einander küssten, und er fühlte sich an ihrer Seite wie ein verliebter Teenager. Er war jeden Tag dankbar für die zweite Chance, die sie ihm gegeben hatte. Sie gehörte einfach an seine Seite, denn sie machte ihn erst komplett.
„Ich will dich einfach nur beschützen, das ist alles", beteuerte er, als sie sich voneinander lösten.
„Wenn du dich dann besser fühlst, komm mit. Du kannst dort chillen, während ich Workshops gebe, dir die Stadt ansehen oder dich in den Pool legen, und abends unternehmen wir was zusammen", schlug sie vor und fuhr zu ihm herum.
„Du weißt genau, dass das nicht geht. Ich muss mich um die Videos und die Tour kümmern", erinnerte er sie. „Apropos Video. Hast du Bock, dabei zu sein? Sonst buchen wir ne andere geile Sau."
Sie runzelte die Stirn.
„Keine Ahnung. Hast du schon was geplant? Ich muss gucken, ob ich Zeit habe. Aber bevor sich dir wieder irgendeine Schlampe an den Hals wirft, mache ich das lieber selbst", kommentierte sie grimmig.
„Wieso wieder?", empörte er sich amüsiert.
„Hast du die kleine Dunkelhaarige in ihrer knackig-engen Leggings vergessen, die dir beim letzten Dreh ihre Titten ins Gesicht gedrückt hat?"
Er schmunzelte.
„Ich hätte die gar nicht buchen müssen, hättest du das gemacht", sagte er überlegen.
„Leidest du schon an Gedächtnisschwund oder warum verdrehst du die Tatsachen so?", grinste sie.
„Was verdreh ich denn?", fragte er provokant.
„Dass ich vorher einen anderen Job zugesagt habe und von dort aus nach einem Zwanzig-Stunden-Dreh erstmal fünf Stunden nach Hause fliegen musste. Sonst hätte ich dir auf jeden Fall selbst meine Titten ins Gesicht gehalten."
Er grinste dreckig.
„Dafür kannst du sie mir jetzt zeigen, wenn du willst."
Sie wandte sich geschickt aus seiner Umarmung.
„Kann ich aber auch lassen."
„Manchmal bist du ne richtige Bitch", kommentierte er trocken.
Sie schmunzelte.
„Und trotzdem bist du noch mit mir zusammen. So scheiße kann ich also doch nicht sein."
Er seufzte, legte erneut seine Hände an ihre Hüften und zog sie zu sich zurück.
„Eine, die kommentarlos meine zwanzig Säcke stinkender Wäsche macht, wenn ich von der Tour komme, dazu noch kochen kann, Humor hat und gut im Bett ist, finde ich so schnell nicht wieder", erklärte er.
„Gut aussieht hast du vergessen", fügte sie hinzu.
„Hab ich nicht vergessen", grinste er frech.
„Willst du mir damit etwa sagen, dass ich hässlich bin?", platzte es lachend aus ihr heraus.
Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
„Naja, Baby, als ich dich mit neunzehn kennengelernt habe, warst du deutlich geiler", sagte er trocken.
„Sagt der Richtige", lachte sie. „Du siehst inzwischen älter aus als mein Opa."
„Vielleicht – aber Männer werden ja im Alter bekanntlich heißer. Frauen werden einfach nur alt", konterte er grinsend.
„Im Gegensatz zu dir muss ich meinen Ausweis vorzeigen, wenn ich ungeschminkt Alkohol kaufen möchte. Dich fragen sie danach, weil sie glauben, eine Minderjährige wie ich treibt sich niemals freiwillig mit einem alten Sack wie dir herum. Die glauben, du hast mich entführt. Vergiss das nicht."
Er lachte, als er sich an die Personenkontrolle vor ein paar Wochen zurückerinnerte.
„Eins zu null für dich", räumte er ein, bevor er seine Lippen auf ihre presste.
„Außerdem wärst du nicht so schrecklich eifersüchtig, wenn du mich hässlich finden würdest", fügte sie hinzu.
„Woher willst du das wissen?", schmunzelte er. „Auch, wenn du hässlich wärst, würde ich dich nicht teilen wollen."
„Das hast du süß gesagt", grinste sie.
„Ich sage ja, ich bin ein cooler Typ", wiederholte er.
„Manchmal", räumte sie ein.
„Immer", korrigierte er.
„Sag mal, du cooler Typ", begann sie und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Er runzelte misstrauisch die Stirn.
„Was willst du?"
„Schaffst du es jetzt eigentlich zu Alessas Hochzeit?", fragte sie und strich über seine Brust. Er seufzte schwer.
„Ich hab echt viel zu tun an dem Wochenende, aber ich weiß, dass es dir viel bedeutet. Also ja, ich bin dabei."
Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
„Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann."
Habt ihr die beiden genauso vermisst wie ich? :D Ich hoffe, das 1. Kapitel hat euch gefallen. Generell denke ich, dass ihr euch über die gesamte Fortsetzung freuen könnt, denn Saelamju sagt, es ist eine mega tolle Geschichte geworden. Mehr kann ich an der Stelle nicht spoilern. Und für alle, die sich so in Marten verliebt haben in der anderen Geschichte, mchte ich schnell noch sagen: keine Sorge, ihr werdet ihn hier wiedersehen :p
Allerdings solltet ihr dort das Ende nicht verpassen und das aktuelle Kapitel lesen. :D So, genug Werbung in eigener Sache gemacht haha. Ich küsse eure Augen.
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