Kapitel 41 - Grausamer Plan

Maxime 

"Fuck man!" schnaufte Damon und raufte sich eine roten Haare, die bereits den von Pumukel Konkurrenz machten, nur sahen sie viel seidiger aus. Außerdem verbargen sich ein paar gelbe und orangene Strähnen in ihnen, was sie schon fast wie Feuer wirken lässt. Seine Augen waren das komplette Gegenteil. Sie waren blau, ein tiefes Nachtblau - momentan eher grau, was vielleicht daran lag, dass er sich sorgen machte, man könnte fragen stellen. 

Seine maskulinen Gesichtsmuskeln waren voller Bedenken verzogen und seine muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. Er bewegte sich - 

"Starr ihn weiter an und wir müssen gleich noch eine Leiche verbrennen." riss mich mein Partner mit diesem Knurren aus meinen Gedanken. Schuldbewusst sah ich ihn an und lächelte versönlich. Schüchtern sah ich wieder zu dem Feuerdrachen, der mir ein kleines Grinsen zu warf. 

Natürlich hat er das gehört. 

Es verblasste jedoch, als er Shou neben mir realisierte, denn dieser machte ihm mit Blicken klar, was er von Flirtversuchen mit mir hielt. "Ja, ich weiß das war nicht richtig. Wir hätten sie noch ausfragen können und sie in den Knast werfen können, aber in mir brannte es durch. Diese Schweine haben meine Mutter getötet!" der zur zeit menschliche Drache neben mir wurde laut und erhob sich von meinem Bett. Damon blickte ihn nur stumm an und nickte bedächtig. 

Nachdem Shou die Sicherungen durch gebrannt sind, mussten wir auch Carolines Leiche bis auf Asche verbrennen. Wir sagten der Schule sie sei angegriffen worden von einem wilden Drake, der sich über die Kadaver hermachen wollte. Eine schlechte Lüge, doch Shou half da ein wenig mit seinen Gaben. 

Und nun sind wir hier, in meinem Zimmer und beraten uns wie es jetzt weiter geht. Die Maske hat bisher nicht weiter geholfen. An ihr haften weder Spuren noch Gerüche. Wir waren ratlos. 

"Ich habe eine Idee." meldete sich Damon dann plötzlich und bat uns eilig ihm zu folgen. Da wir eh nichts anderes tuen konnten, taten wir das auch. Er brachte uns nach draußen auf den Hof und von dort aus direkt auf den Waldrand zu. Wohin er uns führte?

Shou war jedenfalls genauso misstrauisch wie ich und ging etwas dichter neben mir. Seine Wärme strahlte sofort rüber und die Vertrautheit war wieder da. Ich fühlte mich sicher und geborgen, selbst in so einer Situation. Es war schön jemanden zu haben, bei dem man dieses Gefühl hat. Das plötzliche stehenbleiben des Feuerdrachens vor mir holte mich aus meiner Blase und verwundert sah ich auf. 

Ein Mädchen. Einige Bäume weiter saß sie, mit einem Zeichenblock in der Hand und in ihre Malerei vertieft. Fast hätte ich gedacht, sie würde uns nicht bemerken, doch ihre Blicke huschten einmal kurz zu uns, hefteten sich aber dennoch wieder auf das Papier vor ihr. "Jasmina?" sprach Damon sie leicht lächelnd an und das zierliche Mädchen sah nun komplett auf und den rothaarigen an. Ihre Lippen deuteten ein Seufzen an, als sie den Block zu klappte und auf stand. Sie kam zu uns rüber und blickte den etwas größeren Damon fragend an. Ich würde sie auf gute 1,70 schätzen, und aufgrund ihrer makellosen blassen Haut auf einen Drachen. Zudem, waren ihre Augen wieder eine ganz andere Liga. 

Ein Farbspiel aus blau, grün und grau, ließen sie recht kühl wirken, doch waren aufgrund der Farbvielfalt und dem einzigartigen Muster sehr interessant. "Ich wiederhole mich nur ungern Maxime." kam es wieder brummend von der Seite und ich brauchte nicht einmal hinsehen um zu wissen, dass seine stechend gelben Blicke auf mir lagen. Ich lächelte leicht bei dem wissen, er ist eifersüchtig, aber ich habe sie ja nur etwas genauer betrachtet und nicht gleich flach gelegt. 

"Jasmina, das sind Shou und Maxime." stellte er uns vor und drehte sich dann auch um. "Shou Maxime.. das ist meine Schwester Jasmina." machte er nun auch sie bekannt. Schüchtern lächelte uns das Mädchen an, was ich sofort erwiderte - ganz im Gegensatz zu dem emotionslosen Klotz neben mir. "Was gibt es denn?" wollte die Schönheit mit den dunkelblauen Haaren wissen. "Wir brauchen deinen Grips." erklärte ihr dann ihr Bruder, und entlockte ihr ein leises Lachen. "Okay, ich gebe mein Bestes" nickte sie sacht und ihre Blicke huschten immer mal wieder zu Shou und mir. Sie war etwas nervös, doch ich versuchte genug positive Ausstrahlung für mich und Partner auszustrahlen. Im Eis Brechen war ich schon immer miserabel, also ließ ich es. Die Gefahr auf ein Fettnäpchen war einfach zu groß. 

Während Damon ihr alles ausführlich erklärte, nickte sie hin und wieder, und man sah wie die Rädchen in ihrem Kopf anfingen zu arbeiten. Es dauerte auch nur ein paar Sekunden nach Damons verstummen, ehe sie selber Luft holte. "Die Arena kann ja wirklich nicht Weit entfernt sein, ich mein... es ist schon auffällig wenn man mit einem riesigen Transporter herum fährt, in dem zwei Drachenleichen liegen könnten. Außerdem, muss es Nachts passiert sein, sonst hätte man was gesehen. Öfter sind dort Menschen unterwegs." erklärte sie, was sogar ganz plausibel klang. "Außerdem muss es ein riesiges Gebäude sein, wenn dort wirklich Drachen gegeneinander kämpfen." setzte sie nach und fuhr sich durch ihr Nachtblaues Haar. 

Ich schaltete sofort und zog mein Handy aus der Tasche. Onkel Google wird mir schon helfen, mit seiner Schwester Google Maps. Ich suchte auf der digitalen Karte nach möglichen Orten, doch das einzig größere Gebäude in der Nähe war ein Schwimmbad. "Vielleicht ist die Karte ungültig?" nahm Damon an und linste mir über die Schulter. Ich schüttelte den Kopf. Google aktualisiert seine Karten eigentlich, und so schnell baut man keine Arena. "Es wäre außerdem ziemlich verdächtig, wenn sie jeder sehen könnte.." führte ich murmelnd meinen Gedanken fort. "Die letzte Arena war unterirdisch. Ein Bunker." fiel es Shou anscheinend ein. 

Bazinga! 

"Gut, setzte wir uns an die Rechner und suchen nach alten Bunkern." nahm ich mir voller Ehrgeiz vor und nickte meinem Partner zu. "Danke ihr beiden" bedankte ich mich, zog erst Damon in eine stürmische Umarmung und dann seine Schwester Jasmina. Das Mädchen war etwas überrascht, erwiderte jedoch zaghaft und flüchtig. 

Und schon befand ich mich halb rennend auf dem Weg zurück ins Innere, Shou an meinen Fersen haftend. Wir durften keine Zeit verlieren. Taylor schwebt in Lebensgefahr. "Sollten wir nicht irgendwie die Soldaten informieren?" fiel es mir ein. 

Oft regte ich mich auf, dass die Protagonisten es versuchten im Allein gang zu lösen, und jetzt waren wir dabei das selbe zu tun. "Das dauert zu lange. Soldaten sind an Vorschriften gebunden, und bis diese Schnecken Beweise haben, sterben vielleicht duzend von Drachen" verneinte der goldblonde neben mir, und das in einem grimmigen Ton. "Aber wenn es gefährlich wird, informieren wir sie" vereinbarte ich mit ihm. Zwar wiederwillig doch nachgiebig bestätigte er den Kompromiss mit einem Nicken. 

Na wenigstens etwas. 

~.~.~

"Ich glaube ich habe was" informierte ich meinen Drachen und betrachtete kritisch die Karte unter mir. Sofort stand er neben mir und richtete seinen Blick ebenfalls auf das alte Stück Papier. "Hier steht, dass es mal einen Bunker zu Zeiten des zweiten Weltkriegs gab, in denen sich adlige schützen konnten. Er soll angeblich schon seit ein paar Jahren stillliegen." erklärte ich und legte mein Finger auf die Zeile im Geschichtsbuch, was in der Nähe lag. "Gut. Das schauen wir uns an" entschied er ernst, doch ich hielt ihn gleich auf. "Wenn wir da rum schleichen, schöpfen sie verdacht. Ich habe mir bereits Gedanken gemacht wie wir Taylor da raus holen." erzählte ich ihm und biss mir auf die Unterlippe. Sein Blick wurde skeptischer und er sah mich auffordernd an. 

"Raste nicht aus." bat ich ihn gleich, im Wissen ihm wird der Plan nicht gefallen. Ein Schnauben seinerseits signalisierte mir, endlich weiter zu sprechen. "Also. Wir haben ja die Maske. Ich werde mich also als Gast dort einschleichen. Und du kämpfst auch von innen heraus. Mit deiner Gabe kannst du kinderleicht die Wachen manipulieren, dass sie die anderen Drachen befreien." erklärte ich ihm, wobei ich versuchte es mit gespielter Euphorie ihm schmackhafter zu machen. "Und wie komme ich da rein, und zu den Drachen?" wollte er wissen, und mein Blick flüchtete gleich. Betreten musterte ich die wunderschön gezeichnete Karte auf dem Tisch. "Ich dachte es geht am schnellsten wenn du dich fangen lässt." murmelte ich leise. 

Stille. 

Die Luft wurde dicker zwischen uns, und ich hörte ihn hörbar ausatmen. "Unglaublich. Einfach unglaublich. Du weißt genau wie sehr ich unter diesen Wichsern litt, und jetzt verlangst du von mir, mich ein weiteres mal gefangen nehmen zu lassen. ?" seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und ich wagte es nicht ihn anzusehen. "Es ist der schnellste Weg Shou." seufze ich leicht und zwang mich, doch mal meinen Blick zu heben. Kälte empfing ihn. Kälte und Entsetzten. 

Ich wusste, dass er so reagieren würde, ich kenne ja seine Vergangenheit. "Ich soll mich diesen Schweinen unterordnen?!" schnaubte er und seine Muskeln spannend sich an. "Willst du Taylor retten oder nicht?" fest sah ich ihn diesmal an und ballte meine Hände zu Fäusten. 

Sein Blick wurde blank, ausdruckslos. Immer fester bohrten sich meine Fingernägel in das weiche Fleisch meiner Handflächen und mein Zähne drückten schmerzhaft aufeinander. "Na schön. Auf deine Verantwortung" murmelte er, drehte sich um und ging dann ohne weitere Worte. 

"Ich werde dich beschützen." versicherte ich ihm hinter her rufend. Scharfe Blicke trafen mich von anderen Schülern der Bibliothek, doch das war mir egal. Der Stich in meinem Herz war zu grausam. 

Ich verlangte viel von ihm, aber es ging momentan nicht anders. Wir haben nicht viel Zeit  um Pläne zu schmieden, wenn wir wollen, dass Taylor überlebt. Jede Nacht steigt die Chance, wenn es nicht schon zu spät ist. 

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Herzlichen Glückwunsch XxLuzifer :) Zwar nicht der Gewinner, aber dein Charakter ließ sich trotzdem einbauen, auch wenn es nur eine kleine Rolle ist ^^ 

Die anderen können also gespannt bleiben ;) 

Ihr könnt bis morgen früh noch eure Lösungen einsenden, um so vielleicht noch in der Geschichte vorzukommen. 

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