Kapitel 4 -Willst du mit mir gehen?
(Bild = Emilia (OC von ifabulicious [Deviantart])
Emilia
Geduldig wartete ich vor dem Klassenzimmer von Maxime, damit ich endlich mit ihm reden konnte. Ich bin sicher Shou wird extrem eifersüchtig werden wenn er mich mit Maxime sieht. Er wird sich eingestehen, dass er mich liebt und wir kommen zusammen.
Haben massig geilen sex.
Werden das Traumpaar der Schule.
Papa kauft mir einen neuen Wagen, weil ich einen so tollen Jungen mit nach Hause bringe.
Und meine Freundinnen werden vor Neid erblassen.
Endlich vernahm ich Stimmengewirr hinter der Tür, die kurz darauf aufgeschleudert wurde. Ein Glück stand ich nicht auf dieser Seite. Die Schüler die rausströmten, ließen ihre Blicke über mich fahren, und wirkten ziemlich überrascht. Einige Jungs wackelten anzüglich mit den Augenbrauen und pfiffen leise. Mir kam fast die Galle hoch. Immer mussten sie sich wie brünftige Affen aufspielen.
"Da bist du ja Max" lächelte ich breit und gespielt heftig fröhlich. Ich fiel ihm gleich um den Hals und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er roch wirklich gut und obwohl er ein Jahgang unter mir ist, ist er so groß wie Shou, und damit nur knapp größer als ich. Wobei ich auch sagen muss, ich trage bereits Schuhe mit hohen Absatz.
Spürbar überrascht gab er einen Laut von sich, und erwiderte meine Umarmung dann. "Eh.. Hey" begrüßte er mich dann, nachdem er sich für kurze Zeit sortiert hatte. Ich löste mich von ihm und strahlte ihm aus meinen blauen Augen entgegen. "Lass uns in dein Zimmer, ich möchte gerne was mit dir besprechen" ich sah ihn verführerisch an und senkte verrucht meine Lider ein Stück.
Er sah mich einen Moment an, suchte anscheinend irgendwas in meinen Gesicht doch nachdem er kurz mit den Schultern zuckte, nickte er. "Whoa.. Das ging aber schnell Max" störte uns sein komischer Freund. "Tja.. er ist halt unwiderstehlich" lächelte ich und schmiegte mich nochmal an den Jungen. Verschwinde endlich, du störst.
"Naja.. viel Spaß Max, wir sehen uns dann Morgen" wand er sich an mein Zielobjekt und klatschte einmal mit ihm ein ehe er gut gelaunt abdampfte.
Sollte er uns nochmal stören muss ich wohl Tiff bitten ihn von meinem und Max Hals zu halten. Ich ließ meine genervte Laune nicht nach außen dringen und lächelte Maxime dann sanft an. "Lass uns gehen ja" bat ich ihn und nahm wieder seinen rechten Arm in Besitz.
Ich könnte von meinem Verhalten selber schon kotzen, doch jeder soll sehen wie 'verliebt' ich bin. Ja verliebt in Maxime. Shou soll schnell erfahren, dass ich ihn gegen seinen 'Feind' ausgetauscht habe. Und dann spiele ich auch gern mal das anhängliche Hündchen.
Während wir durch die Flure gingen, sprachen wir natürlich mit einander. Brav, wie man es von einer perfekten Freundin erwartete, lachte ich über jeden noch so kleinen Witz und sagte zu allem 'Ja' und 'Amen'.
Tatsächlich lief uns auch Shou über den Weg, der uns mit missbilligenden Blicken beobachtete. Scharf musterte er uns. Ich wendete meinen Kopf wieder zu Maxime, und strahlte ihn zuckersüß an. Er hat mir gerade von irgendeiner Band erzählt die er wohl richtig hart feiert, aber ich habe nicht zugehört.
Innerlich war ich mit meiner Genugtuung beschäftigt, die ich bei Shous Anblick verspürte.
Wenn er nicht aufpasst, wird er noch grün vor Neid. Hihi.
Wir stiegen die Treppen hoch, der zum Jungenflügel führte und auf der Etage des ersten Jahrgangs, befand sich dann auch schon das Zimmer. Er schloss es mit aller Ruhe auf und drückte dann die Tür auf.
War er gar nicht nervös? Immerhin schläft er gleich mit dem angesehensten Mädchen der Schule.
Mit federleichten Schritten betrat ich das frisch bezogene Zimmer und ließ mich gleich auf sein Bett fallen. Er hielt es nicht für nötig die Tür abzuschließen, aber wie es aussieht hat er eh keinen auf seinem Zimmer. Dieser Glückspilz.
Als er sich wieder zu mir drehte, hatte ich bereits meinen besten verführerischsten Blick auf dem Gesicht und drückte meinen Rücken ein klein wenig durch.
Maxime
Ich drehte mich wieder Emilia zu und musterte sie, wie sie so da saß. Normalerweise hätte ich nicht eine Sekunde gezögert, doch irgendwas stimmte hier nicht. Ich hatte auch eine gewisse Ahnung was hier los war.
"Du willst nicht mit mir schlafen" ich verschränkte meine Arme vor der Brust und behielt meinen Blick in ihr Gesicht gerichtet. Kurz verlor sie ihre Anzüglichkeit, doch keine Sekunde später stand sie auf und ging auf mich zu. Ihre hohen Schuhe ergaben kaum einen Ton auf dem Teppichboden und sie blieb dicht vor mir stehen.
"Doch. Du bist heiß und machst mich an" hauchte sie und ließ ihre Finger über mein Hemd fahren. Ich umgriff vorsichtig ihr zierliche Hand und sah ihr in ihre hellblauen Augen. "Du willst Shou eifersüchtig machen, stimmt's?" sprach ich meine Vermutung aus. Wieder geriet ihre Maske ins Bröckeln doch sie schüttelte heftig den Kopf.
Sie bestritt es also weiterhin.
Ich lächelte sacht. "Du kannst mich weiter anlügen, dich dann sogar nackt vor mir auf dem Bett rekeln und ich würde trotzdem nicht mit dir schlafen, oder du sagst mir die Wahrheit und ich steige in dein Spiel mit ein. " bot ich ihr an und sie verzog nachdenklich ihre schönen vollen Lippen. Mit einem Seufzen gab sie dann nach und entfernte sich ein Stück von mir. "Na schön du hast ja recht" stöhnte sie frustriert und setzte sich mit elegant verschränkten Beinen zurück auf mein Bett. "Warum würdest du mitspielen?" fragte sie mich dann und verschränkte nun auch ihre Arme.
"Damit du mich vor Shous Attacken bewahrst." schmunzelte ich leicht. Das war natürlich nur die halbe Wahrheit, aber ich konnte ihr ja schlecht sagen dass ich ihren Schwarm ausspionieren möchte um einen Gegenangriff zu starten.
Sie tippte sich nachdenklich auf die Unterlippe, doch nickte dann kurz darauf. "Na schön. " stimmte sie dann zu und reichte mir ihre Hand. Ich schlug ein und sah in ihr zufriedenes Gesicht. "Das heißt, dass du ab sofort mein Freund spielen wirst wann immer wir uns hier sehen und besonders vor Shou" noch während sie meine Hand hielt sagte sie das und ich nickte. "Und wehe du machst das nicht gut" setzte sie schon fast warnend hinterher. Ich verdrehte meine Augen und nickte dann.
Nichts leichter als das.
"Gut. Dann kommst du morgen direkt in der ersten Pause zu mir an den Tisch und fragst mich, ob ich mit dir gehen möchte" sie lächelte zufrieden.
Auch das noch. Jetzt brachte sie mich dazu, mich vor versammelter Mannschaft zu blamieren.
"Gut, wie ihr wünscht meine Herrin" ich konnte abermals ein Verdrehen meiner Augen nicht unterdrücken. "Und gib mir einen süßes Kosenamen. So was wie 'Baby', 'Babe' oder 'Süße' kannst du gleich vergessen, und als 'Liebling' will ich auch nicht von dir bezeichnet werden." wies sie mich gleich zurecht.
Das konnte ja was werden.
"Na gut, ma cherie" nickte ich untergeben und sie nickte ebenfalls ziemlich zufrieden. "Der ist gut." lächelte sie. "Französisch ist eben die Sprache der Liebe" seufze sie verträumt.
Französisch ist eine behinderte Sprache.
Und das sage ich als Halbfranzose.
Nachdem wir noch ein paar Einzelheiten zu unserer 'Beziehung' besprachen, ging sie auch wieder. Nicht ohne sich ihre Haare zu verstrubbeln und ihre Kleider unordentlich zu rücken. Ich schüttelte über dieses Getue nur mit einem amüsierten Schmunzeln den Kopf und schloss dann auch die Tür hinter ihr.
~.~.~
Ab sofort war Dienstag mein Lieblingstag. Er begann gleich mit einem der neuen Fächer, und das war PEP, praktische Einführungsphase. Hier lernten wir auf Simulatoren das Reiten auf Drachen. Ventilatoren und Kälte zeigten uns, was nächstes Jahr auf uns zu käme. Das Gerät auf dem wir übten hatte Ähnlichkeiten mit diesen Ochsenähnlichen Geräten die man hin und wieder sieht und man sich mit einer Hand dran festhalten muss. So ähnlich schwer war es auch, mich auf diesem Gerät zu halten, und ich durfte mich mit all meinen Gliedern festhalten.
Ich fiel die gesamte Stunde nur einmal runter, und das war schon eine Leistung. Der Trainer sagte bereits, dass echte Drachen noch schwieriger zu lenken seien, da sie ihren eigenen Willen haben und die Flugkräfte um einiges stärker seien. Wir hätten aber noch ein ganzes Jahr zeit uns daran zu gewöhnen bis wir unseren ersten Partner bekämen.
Mein eigener Partner. Wer er wohl sein wird? Hoffentlich ist er schnell und freundlich. Ein Mädchen wäre vielleicht gar nicht schlecht.
Kaum entließ uns der Lehrer, verschwand ich als erstes eilig in der Umkleide. Schon die ganzen zwei Stunden habe ich Niklas Blicke auf mir gespürt, und er wollte mich bestimmt fragen was da zwischen mir und Emilia war gestern, aber er erfährt es eh gleich und ich wollte ihm nicht alles erklären müssen.
Gerade als der Braunhaarige die Umkleide betrat und schon gezielt auf mich zu ging, stopfte ich meine restlichen gebrauchten Sachen in meinen Rucksack um sie nachher noch waschen zu lassen, und flüchtete aus den Umkleiden.
Es klingelte zur Pause und das war dann wohl mein Stichwort. Ich überprüfte in einer Glasscheibe meinen Look und schlenderte dann entspannt zur Cafeteria.
Hoffentlich verarscht sie mich nicht nur und das gehört zu Shous Plan mich vor der gesamten Schule abzuservieren, aber nach ihren ausführlichen Beschreibung einer Beziehung, war ich mir sicher, sie wollte das wirklich mit mir durchziehen.
Die Cafeteria war bereits schon ziemlich gefüllt und auch mein Zielobjekt saß bereits und war munter am tratschen neben meinem Beobachtungsobjekt, der ziemlich genervt aussah. Naja, wenn die Mädchen über so viel redeten, wie es von hieraus so aussah, dann konnte ich seien Stimmung schon nachvollziehen.
Warum er nicht einfach ging?
Als mich Emilia dann bemerkte, schob ich meine Gedanken in den Hintergrund und steuerte selbstbewusst direkt auf sie zu. Viele Blicke lagen auf mir und verfolgten meine Schritte zu meiner baldigen Freundin.
Als ich neben ihr stand, tat sie so als würde sie mich nicht bemerken. Klar... Shou hingegen hat mich bereits registriert und versuchte mich mit beißenden Blicken zu vertreiben.
Es erstaunt mich immer wieder, wie viele negative Emotionen seine Blicke versenden können.
Ich räusperte mich einmal demonstrativ und gewann damit endlich die Aufmerksamkeit der hübschen Blondine. Sie drehte sich galant zu mir und sah mich erwartungsvoll an. "Was ist?" fragte sie mit einer ziemlich sanften und süßen Stimme.
Ich atmete einmal tief durch und setzte ein charmantes Lächeln auf. "Du gehst mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf. Die Zeit mit dir war einfach wundervoll, und ich möchte gerne mehr von solchen Momenten mit dir teilen. Ich frage dich deswegen: Möchtest du mit mir ausgehen?" fragte ich sie in einem charmanten und höflichen Ton. Richtig kitschig was ich da von mir gab.
Ich war anscheinend überzeugend genug, denn sie lächelte breit und stand auf. "Also nach gestern Abend bleibt mir ja gar nichts anderes mehr übrig" grinste sie und schlang ihre Arme um meine Brust. Ich behielt mein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht und nahm auch sie in den Arm.
In der Cafeteria, in der es bis eben ziemlich still gewesen ist, breitete sich auf einmal heftiges Getuschel und Gemurmel aus. Schlimmer wurde es noch, als sich Emilia etwas von mir löste, mich am Kragen zu ihr runter zog und mir ihre nach Erdbeere schmeckenden Lippen auf meine drückte.
Worauf habe ich mich da eingelassen?
Ich erwiderte den gefakten Kuss und nahm ihr Gesicht sanft in meine Hände. Ich ließ sie den Kuss beenden und folgte ihrer Aufforderung mich neben sie zu setzen. Um es präziser auszudrücken: Neben sie und Shou. Klasse.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst Em oder?" gab Shou nur zu seinem Besten und funkelte mich dunkel an. "Und wie! Maxi sieht gut aus, und ist ein Gott im Bett. Was will man mehr?" sie blinzelte ihn unschuldig an und hängt sich verliebt an mich dran.
Was von 'Charakter' hat sie auch noch nicht gehört, oder?
Naja, bis jetzt schien mein Plan aufzugehen. Mal sehen was die Zukunft bringt.
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