Kapitel 33
So Leute... jetzt heißt es wohl mal wieder Mal Finale, wir möchten jetzt gar nicht so viel dazu sagen :) Viel Spaß mit dem Kapitel und wir sehen uns in der A/N für mehr Infos ;) ~ Thackera & ladyciriloki
„Nein Kevin...Ja es geht mir gut", beschwichtigte meinen Ziehvater, mit dem ich seit gefühlten Stunden über mein geistiges und körperliches Wohl diskutierte. Zwei Wochen waren seit meiner Horror-Party vergangen und in dieser Zeit hatte ich keinen Ton von James gehört, der mich in jener Nacht anscheinend nach Hause gebracht hatte, wie ich im Nachhinein von Nyota erfahren hatte, die seitdem immer „verdeckt" Nachrichten und Informationen von Jim an mich überbringen durfte, selbst wenn wir beide wussten, dass es ziemlich lächerlich war. Uhura war an jenem Abend wohl ziemlich mit feiern beschäftigt gewesen, weswegen sie von meiner Notlage kaum etwas mitbekommen hatte, was ihr ziemlich unangenehm war und sie sich seitdem schreckliche Vorwürfe machte, obwohl ich keines Wegs wütend auf sie war. Kevin hatte ich sicherheitshalber nichts von meiner kleinen Eskapade mit Erik erzählt, schließlich machte er sich schon genügend Sorgen, um ehrlich zu sein vermutete ich, dass er dachte ich wäre Selbstmord gefährdet, seit meiner Trennung von Jim und obwohl das nicht ganz stimmte, ging es mir wirklich nicht gerade blendend. Trotzdem versuchte ich meine freie Zeit, in der die Enterprise repariert wurde, sinnvoll zu nutzen, indem ich etwas über meine Vergangenheit in Erfahrung bringen wollte, was nicht ganz so einfach war. Ich wusste zwar inzwischen, dass die Aloyer einst ein sehr mächtiges Kriegsvolk gewesen waren, die fantastische Technologien entwickelt hatten, sowie den Weg zur Unsterblichkeit in ihre DNA eingebaut hatten, jedoch schien die Wirkung bei mir etwas eingeschränkt zu sein, da ich zur Hälfte ein Mensch war. Des weiteren kam, dass die Geschichtsbücher nicht wirklich viel hergaben und ich kaum eine Verbindung zu alten Sagen und Legenden hatte, weswegen ich nun endlich, nach langem Überlegem, den Mut gefunden hatte ihn zu fragen. Ich wollte Kevin nach meinem Vater fragen, auch wenn ich wusste, wie schwer es ihm fallen würde, aber ich brauchte Antworten und er war der Einzige, der sie mir geben konnte.
„Du Kevin...", unterbrach ich seinen Vortrag über Heilpraktiken, weshalb er abrupt inne hielt. „Was ist los? So hast du als kleines Kind immer geredet, wenn du etwas von mir wolltest...", meinte er leicht besorgt. Er kannte mich wohl einfach zu gut. Noch einmal atmete ich tief durch, um mich ein wenig zu beruhigen, ehe ich langsam anfing zu reden: „Kevin...ich hab dir nie davon erzählt, aber Mum hat mir nach ihrem Tod einen Brief zu kommen lassen, in dem sie sich bei mir entschuldigt...für all die schrecklichen Jahre...und", kurz hielt ich inne, um zu sehen wie reagiert, doch es kam keine Reaktion von ihm also fuhr ich leicht stotternd fort „...und sie hat über meinen Vater geschrieben, meinen biologischen Vater, ich hab ihn nie kennen gelernt, aber anscheinend war er nicht von hier und naja...ich wollte wissen, ob du etwas über ihn weißt", als es endlich raus war, spürte ich wie eine riesige Last von meinen Schultern fiel, da ich endlich den Mut gehabt hatte Kevin von dem Abschiedsbrief zu erzählen. Doch als ich das traurige Stöhnen auf der anderen Seite des Hörers vernahm fühlte ich mich augenblicklich schuldig, allerdings gab es nun keinen Weg mehr zurück, denn ich wollte die Wahrheit wissen und Kevin wusste etwas, das war mir klar.
Kurz herrschte Schweigen zwischen uns beiden, jedoch ertönte nach einiger Zeit die ruhige Stimme meines Ziehvaters: „Ich hatte mich immer gefragt, wann du mich das fragen würdest, Alice. Schließlich wusste auch ich von ihrem Brief und es liegt wohl in deiner Natur, die Dinge zu hinterfragen. Vermutlich schulde ich dir die Wahrheit, allerdings kann ich dir nur die Fragmente wiedergeben, die ich in jener Zeit in Erfahrung bringen konnte, immerhin interessiert man sich als Mann nicht wirklich für die Affäre seiner Freundin", erklärte er mir, während ich mich auf mein Sofa setzte und die Beine anwinkelte. Es tat mir leid ihn dazu zu bringen, all das nochmal durchzumachen, aber es gab keine andere Möglichkeit und vermutlich wusste Kevin das auch. „Dein Vater, Jonathan, er war damals auf einer sehr langen Mission, wie mir deine Mum erzählt hatte und um ehrlich zu sein war ich ziemlich glücklich zu wissen, dass er die nächsten paar Jahre von uns fern bleiben würde, selbst wenn ich die traurigen Blicke sah, die deine Mutter in den Himmel warf. Nun ja, sein Raumschiff war auf dem Weg zu einer Raumstation der Sternenflotte, die gerade erst gebaut wurde und irgendwann mal die Modernste sein würde, die jemals erschaffen wurde. Leider habe ich ihren Namen vergessen, ich hoffe du kannst mir das verzeihen. Jedoch kam Jonathan nie wieder und wie deine Mutter später in Erfahrung brachte kam sein Schiff auch nie bei dieser Station an, es war einfach verschwunden und keiner konnte sagen, ob die Besatzung noch lebte oder nicht. So vergingen Wochen, Monate, Jahre und John und seine Mannschaft gerieten langsam in Vergessenheit, für uns alle. Nur noch eine Gedenktafel erinnert heute an sie und...nun ja ich war nie besonders traurig darüber ihn nie wiedersehen zu müssen, weswegen es mich auch nie interessiert hat, als deine Mutter auch noch nach Jahren, das Internet nach Informationen durchwühlt hat. Was ich dir aber mit Sicherheit sagen kann, ist das er ein großartiger Offizier gewesen war, da bin ich mir ganz sicher, vielleicht war sein Charakter nicht gerade der beste, vor allem was junge Frauen betrifft, aber für seine Crew hätte er alles getan, das weiß ich aus sicherer Quelle", endete Kevin seinen Vortrag und ließ mich mit mehr Fragen zurück, als ich zuvor gehabt hatte. Was war bloß mit dem Raumschiff meines Vaters passiert? Wurden sie angegriffen oder steckte da doch mehr dahinter? Allerdings wusste ich auch, dass ich Kevin das nicht fragen konnte, weshalb ich nur freundlich erwiderte: „Vielen Dank, es bedeutet mir wirklich viel, dass du so offen über das alle mit mir reden konntest", wobei ich darauf achtete möglichst gelassen zu wirken, denn ich wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte. „Dann bin ich ja froh, dass ich es dir erzählt habe, ich muss jetzt nur leider los Thomas wartet auf mich, komm uns doch mal wieder besuchen", verabschiedete er sich mit einem Hauch von Hoffnung in der Stimme, immerhin hatten wir uns mal wieder seit Monaten nicht gesehen. „Na klar, ich versuche mir vor der nächsten Mission noch ein paar Tage frei zu schaufeln. Also bis dann", meinte ich und beendete unser Gespräch mit einem Knopfdruck, ehe ich den Kommunikator langsam sinken ließ und in die Ferne blickte.
Ich würde meinen leiblichen Vater also niemals kennen lernen, immerhin war er seit Jahrzehnten verschwunden und somit waren die Chancen ihn jemals zu finden gleich null. Zudem kam, dass das Weltall unendlich war, wer wusste schon, ob sie nicht vielleicht von ihrem Kurs abgekommen waren. Doch das alles waren sowieso nur Gedankenspiele, ich sollte mich lieber wieder auf meine Arbeit und mein reales Leben konzentrieren, indem es im Moment nicht gerade rosig aussah. James hatte nämlich nach unserer Trennung nichts besseres zu tun, als seine Ladies-Liste zu erweitern, was mich schier zur Verzweiflung brachte, außerdem gab es ein paar fiese Gerüchte über mich unter den Mitgliedern der Crew, von denen manche so wild waren, dass man sie nur glauben konnte, wenn man den IQ einer Kartoffel besaß. Die meiste Zeit über gelang es mir, die miesen Sätze über mich oder Jim zu ignorieren, da die meisten nicht wussten, von was sie überhaupt sprachen, jedoch gelang mir das nicht immer und manchmal wünschte ich mir einfach von hier weg zu können, damit ich all das hier nicht durchmachen musste. Vor allem, da ich bald auf eine fünf Jahres Mission aufbrechen würde und das zusammen mit Jim, auf einem Raumschiff, in dem Privatsphäre nicht gerade großgeschrieben wurde. Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen, sodass mein Kopf auf dem kühlen Leder aufkam und ich gemütlich an die Decke starren konnte, vielleicht suspendierte mich James ja, sodass ich nicht mitgehen konnte, was ich allerdings stark bezweifelte. Zudem würde ich es nicht aushalten meine Freunde solange nicht zu sehen und auch Jim würde ich vermissen, denn trotz unserer Trennung raste mein Herz noch immer, wenn ich ihn sah und ich fühlte mich wie eine dumme Teenagerin.
12 Monate später
Die Enterprise war inzwischen wieder voll und ganz funktionstätig, weswegen wir endlich mit unserer Mission beginnen konnten. Das Weltall würde sicherlich noch die eine oder andere Aufgabe für uns bereit halten. Doch zuerst einmal musste ich, wie zu Beginn jeder Mission mein Zimmer beziehen, das genauso aussah, wie vor seiner Zerstörung durch Khan. Erst vor wenigen Wochen hatte Jim eine Trauerrede vor fast allen Mitgliedern der Sternenflotte gehalten, in der er uns alle dazu ermutigt hatte niemals den Mut aufzugeben und uns den Schwur, den wir am Ende unserer Ausbildung leisten, zurück ins Gedächtnis gerufen. Wir waren wohl wirklich keine militärische Organisation, sondern friedlich und an dem Wissen interessiert, dass in den unendlichen Weiten auf uns wartete.
Ich fing leicht an zu grinsen, während ich zurück an seine Rede dachte, wobei ich meine Klamotten in meinen Kleiderschrank räumte, der noch vollkommen leer war, selbst wenn meine Kleidung hauptsächlich aus Uniformen bestand.
Carol Marcus war wieder nach London zurück gekehrt, nachdem man ihrem Vater gedenkt hatte und seinen Mörder, Khan, wieder in seinen kyrostatischen Schlaf versetzt hatte. Wir alle hatten uns darauf geeinigt, die Dinge, die Admiral Marcus getan hatte nicht an die große Glocke zu hängen, man sollte schließlich nicht schlecht über Tote reden und wir alle würden sowieso niemals vergessen, wer oder was unser Feind war, nämlich der Krieg und Terror, wir brauchten kein Fallbeispiel, an dem wir uns das erklären konnten, auch wenn man zugeben musste, dass diese Mission definitiv ein Fall für die Geschichtsbücher gewesen wäre. Mit einer einfachen Bewegung schloss ich meine Schranktür und verließ mein Schlafzimmer, um endlich meinen Posten auf der Brücke einzunehmen. Irgendwie war ich schon froh, dass Carol nicht mehr an Bord war, obwohl sie sich am Ende als gar nicht so schlimm entpuppt hatte und dennoch wollte ich meine Aufgaben lieber für mich alleine haben, genauso sehr wie ich James nur ungern teilte, aber darüber konnte ich nun nicht mehr entscheiden.
Ein paar der Crew-Mitglieder grüßten mich freundlich, während ich mich zur Brücke aufmachte. Sie alle wirkten ziemlich gestresst und liefen häufig mit ihrem Kommunikator am Ohr durch die Gänge der Enterprise. Auch Scotty begegnete mir, doch dieser wirkte zufrieden wie immer, was sicherlich daran lag, dass er seiner Arbeit als Ingenieur wieder nachgehen konnte und seine freie Zeit nicht in irgendwelchen Bars zubringen musste. Kurz tauschten wir ein freundliches Lächeln aus, ehe ich im Turbolift verschwand, der mich nach oben zu meinem Arbeitsplatz bringe würde. Ich vermutete stark, dass Nyota bereits an ihrem Platz war, was mir wenige Sekunden später auch bestätigt wurde, als ich ihr belustigt zu zwinkerte, während sie damit beschäftigt war ihre Systeme hochzufahren. Es tat gut wieder hier zu sein und endlich etwas zu haben, worauf man sich zu hundert Prozent konzentrieren konnte. Zudem freute ich mich meine Freunde wieder zu sehen, die alle gerade mit ihren Aufgaben beschäftigt waren, auch auf Leonard, mit dem ich mich nach unzähligen klärenden Gesprächen, ein paar feucht fröhlichen Abenden und jede Menge Kochstunden, wieder besser verstand, in mancher Hinsicht sogar besser als zuvor, auch wenn sicherlich nicht mehr aus uns werde konnte, als das was wir hatten und manchmal war eine Freundschaft wichtiger als alles andere. Elegant ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken und blickte auf das schwarzen Panel, in das ich einen fünf-stelligen Zahlencode eingab, um es zu aktivieren, bevor ich mit der Konfiguration der Waffensysteme anfing, was dank meiner Routine nicht mehr ganz so viel Zeit in Anspruch nahm, wie am Anfang meiner Karriere.
Wenige Sekunden nachdem ich mich hingesetzt hatte, platze Chekov vollkommen abgehetzt auf die Brücke und blickte etwas verwirrt im Raum umher. „Keine Sorge, der Captain ist noch nicht da", beruhigte ich ihn und lächelte den Russen an, was ihn anscheinend wirklich zu beruhigen schien, denn nur kurze Zeit später begab er sich zu Sulu, von der er mit einem leichten Schlag auf den Rücken begrüßt wurde. Es tat gut, dass die Stimmung wieder besser war hier auf der Enterprise, denn die Sache mit Khan hatte in den Meisten, Wunden hinterlassen, die nicht nur körperlicher Natur waren. Doch so wie es aussah, hatten sich die meisten Mitglieder der Besatzung in unserem freien Jahr erholt und waren wieder voller Tatendrang, so auch ich, weswegen ich es kaum abwarten konnte, bis wir endlich zu unserer Fünf-Jahres-Mission aufbrachen, selbst wenn ich Kevin jetzt schon vermisste. Allerdings siegte in diesem Fall meine Neugierde und er hatte ja nun Thomas, der wirklich ein sehr lieber Mensch war, weshalb ich sicher war, dass es ihm gut ging.
Mit einem letzten Knopfdruck aktivierte ich meine Waffen und blickte erneut zum Turbolieft, dessen Türen aufschwangen und den Blick freigaben auf James, der zusammen mit Spock die Brücke betrat und sich auf den Weg zu seinem Sessel machte, jedoch blickte er mir zuvor in die Augen. Und genau in diesem Moment, als sich unsere Blicke kreuzten wusste ich, dass es noch Hoffnung gab, für uns beide, für die Enterprise und die Zukunft. Weswegen ich mich mit einem schüchternen Lächeln von seinen blauen Augen los riss und nach vorne schaute. Sulu fuhr soeben den Warpkern hoch und fragte Jim nach einem Kurs, jedoch antwortete dieser nur schlicht: „Mister Sulu, ich kann Ihnen leider keinen Kurs sagen, denn ich weiß selbst nicht, wo es uns hin verschlagen wird."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top