luxurious
Es dauerte nicht besonders lange, bis mein quirliger Droide und ich den Sternenjäger komplett abgeschaltet hatten, sodass er gut einige Tage hier stehen bleiben konnte. Mit einer gekonnten Bewegung, die ich schon gefühlt tausend Mal durchgeführt hatte, befreite ich mich aus meinem Gurt und öffnete an einem kleinen Hebel das gläserne Dach des Cockpits. Draußen, auf der Landefläche, erwartete mich bereits ein älterer Herr, der eine dunkelblaue Robe trug und einen sehr langen weißen Bart hatte. Ich vermutete, dass es einer der Verwalter von Leia Organas Heim war, vor allem da er einen anderen Mann anwies, mir die Hilfsleiter zuzuschieben. Zugebenermaßen war es immer etwas schwer aus dem engen X-Flügler auszusteigen, da man aufpassen musste nicht ausversehen irgendwelche Hebel und Knöpfe zu betätigen. Ein wenig beneidete ich sogar den Astromechdroiden, der einfach seine Schubdüsen zünden konnte und dadurch leicht nach oben entweichen konnten.
„Miss Madden, wir haben sie bereits erwartet", begrüßte mich der ältere Mann freundlich, nachdem ich circa die Hälfte der schmalen Leiter hinuntergeklettert war. Mit einem mutigen Sprung übersprang ich einfach die letzten vier Sprossen und kam mit einem heftigen Schlag auf dem Betonboden auf. „Freut mich Sie kennen zu lernen, ich heiße Nika Madden", wandte ich das Wort an den Verwalter und zog währenddessen rasch den Helm von meinem Kopf, damit ich besser sehen konnte und außerdem schien es mir unhöflich ihn anzulassen, selbst wenn nun meine ganzen Haare zu Berge standen. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich bin Rion Dellett, ich bin der Verwalter des bescheidenen Appartements von Prinzessin Leia Organa und das ist Luca Flarxon, unser Dienstbote", dabei deutete auf den jungen Mann, der mir freundlicherweise die Leiter gereicht hatte. Erst jetzt viel mir auf, dass auch er schneeweiße Haare hatte, fast so wie Rion, jedoch war er bestimmt noch keine dreißig Jahre alt. „Auch ich freue mich sehr Sie endlich kennen zu lernen", wandte Luca das Wort an mich und schenkte mir ein charmantes Lächeln, während seine silbrigen Augen fast schon zu funkeln begannen. „Sehr erfreut", erwiderte ich ihm, ehe ich mich abwandte und Rion folgte, der bereits über die Plattform geschritten war.
„Sie wurden bereits über die Mission unterrichtet?", erkundigte sich der ältere Mann, während wir in einen Speeder einstiegen, der uns sicherlich zu meiner Unterkunft bringen würde. „Ja, danke", beantwortete ich seine Frage und nahm dankend die Hand von Luca an, damit ich bequemer einsteigen konnte. Allerdings hielt ich in meiner Bewegung inne und drehte mich zu dem kleinen Droiden um, der gespannt auf weitere Anweisungen wartete. Offenbar hatte auch Rion mein Zögern bemerkt, denn mit einer beschwichtigenden Handbewegung meinte er: „Keine Sorge. Luca wird ihren kleinen Helfer später aufsammeln und ihn zu unseren Droiden bringen", woraufhin ich beruhigt auf der Rückbank, des Fahrzeuges, Platz nahm.
„Wir haben bereits ein passendes Outfit für morgen Abend gefunden", wandte sich der ältere Herr erneut an mich, der ebenfalls hinten Platz genommen hatte, während sein jüngerer Begleiter den Speeder lenkte. „Sehr gut", kommentierte ich schlichtweg und wandte meinen Blick auf die Stadt, denn um ehrlich zu sein hätte ich nicht viel übrig für Bälle und Gala-Abende. Die Sonne senkte sich bereits am Horizont, wodurch ein schönes Farbenspiel, aus goldenen und roten Tönen, an den hohen Gebäuden erschien. Zudem spiegelte sich der Sonnenuntergang in den großen Glasfenstern mancher Bauten wieder. Mir war aber auch bewusst, dass man dieses Panorama nur in den höhergelegenen Ebenen von Coruscant erleben konnte. Denn als ich meinen Blick ein wenig tiefer senkte, bemerkte ich die langen Schatten, die alles einschlossen. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in mir aus, dass ich schon öfters auf diesem belebten Planeten erlebt hatte.
Angestrengt versuchte ich meine Gedanken auf etwas Schöneres zu lenken und fing an die vorbeiziehenden Speeder zu beobachten. Vermutlich waren die meisten von ihnen auf dem Weg nach Hause und hatten sich deswegen in den nicht abreißenden Strömen, aus fliegenden Fahrzeugen, eingereiht. Hier und da konnte ich sogar das Gesicht eines anderen Fahrers erkennen, wobei es sich meistens um mir nicht ganz so geläufige Spezies handelte. „Sind Sie das erste Mal hier auf Coruscant?", kam es von Luca, der ein wenig seinen Kopf nach hinten gedreht hatte, um besser mit uns reden zu können. „Nein, ich war bereits öfters hier unterwegs. Allerdings noch nie im oberen Teil der Stadt", erklärte ich ihm. „Oh, Sie werden es lieben", warf daraufhin Rion ein, dessen Augen ein begeistertes Schimmern angenommen hatten. Jedoch konnte ich daraufhin nur ein schwaches Lächeln erwidern. Vielleicht hätte ich es in vollen Zügen genießen können, wenn ich nicht gewusst hätte, dass hier so viel Armut und Gewalt herrschten, wogegen nichts getan wurde.
Natürlich hatte ich ein ungefähres Bild von der Highsociety hier auf Coruscant, überall teure Klamotten, teure Speeder und teure Partys. Den Preis für dieses Leben der extra Klasse zahlten aber andere, die in Elend hausten und ihr tägliches Brot in Fabriken verdienen mussten, die einem das Leben entzogen durch ihre schädlichen Gase und die harte Arbeit. Diese Tatsache war mir zwar bewusst, aber ich bezweifelte stark, dass die beiden Männer eine Ahnung von der Unterwelt hatten, weshalb ich keine Diskussion mit ihnen anfangen wollte. Dennoch glaubte ich nicht daran, dass ich meinen kurzen Aufenthalt hier wirklich genießen konnte.
Den Rest des Weges verbrachten wir daraufhin in Stille, was zum Glück nicht mehr sonderlich lange war. Denn nach unserem kurzen Flug nahmen wir Kurs auf ein Penthaus, in dem bereits überall Lichter brannten. „Wow, das sieht fantastisch aus", staunte ich, als wir auf eine riesige offene Veranda zuflogen, auf der einige Feuerschalen entzündet worden waren. „Früher gehörte es der Botschaft von Naboo und wurde immer dem aktuellen Senator zur Verfügung gestellt. Allerdings gefiel Senatorin Amidala die Wohnung damals so gut, dass sie sie selbst aufgekauft hat", erklärte mir Rion, während ich mit großen Augen das wunderschöne Gebäude betrachtete. Ich konnte mir vorstellen, dass man hier wundervolle Abende verbringen konnte, vor allem da es hier die meiste Zeit recht angenehm warm war, was einem die Möglichkeit bot, den offen gestalteten Balkon zu nutzen. Unwillkürlich musste ich an Rions Worte von vorhin denken, denn wenn er nur dieses Appartement kannte, dann verstand ich, weshalb er das Leben hier so sehr genoss.
Luca landete den Speeder sicher auf einer kleinen Plattform, ehe wir gemeinsam ausstiegen und ich erneut in einen fast schon extatischen Zustand geriet. Andächtig lief ich auf die große Veranda, während ich diesen wunderschönen Anblick begierig einsog. Es fühlte sich fast so an, als würde ich mich auf Naboo befinden, zumindest einem kleinen Teil davon. Denn Senatorin Amidala hatte es tatsächlich geschafft das Flair meines geliebten Planeten einzufangen. Ich wusste zwar, dass die ehemalige Senatorin eine enge Verbindung zu unserem gemeinsamen Heimatplanet gehabt hatte, jedoch hätte ich es nicht für möglich gehalten seine Stimmung so perfekt in einem Appartement einzufangen, ganz egal welche Größe die Räumlichkeiten besaßen.
Wie verzaubert strich ich über die verspielten Sitzmöbel und über die Beine der schneeweißen Skulpturen, die aufgestellt waren. Wenn ich nicht die Geräusche der Speeder gehört hätte, dann wäre ich wahrscheinlich komplett in meiner Fantasie versunken. So war es nur eine willkommene Erinnerung an meine Heimat, denn mir war noch immer schmerzlich bewusst, dass ich mich auf Coruscant befand. Trotzdem fing ich unbewusst an zu vergessen, dass auch für dieses wunderschöne Penthaus jemand anders den Preis zahlen musste. Doch ich konnte nun einfach nicht mehr an die armen Seelen denken, die ein grausamen Leben in der Unterwelt fristen mussten.
„Gefällt es Ihnen?", erkundigte Rion, den ich beinahe komplett vergessen hatte. „Ja sehr", erwiderte ich ihm in einem fast schon andächtigen Ton. Es war perfekt, mehr als das. Denn dieser Ort ließ mich vergessen, wie sehr ich diese gigantische Stadt eigentlich nicht leiden konnte und ich verstand auch, weswegen die reichen Leute sich gerne hier aufhielten. Immerhin hatten sie hier die Möglichkeit sich kleine Oasen ganz nach ihrer eigenen Vorstellung zu errichten. „Ich werde nun aufbrechen. Bis morgenfrüh", verabschiedete sich Luca höflich von uns, der mir wohl die ganze Zeit zugesehen hatte, wie ich aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Mit einem raschen: „Gute Nacht", verabschiedete ich mich von ihm, ehe ich mich wieder dem Appartement zuwandte. „Eigentlich sollten diese Räumlichkeiten nach dem Tod von Senatorin Amidala verkauft und umgebaut werden. Allerdings konnte Bail Organa das nicht zu lassen und hat es aus diesem Grund käuflich erworben. Er dacht sich vermutlich, dass seine Adoptivtochter eines Tages hier wohnen würde. Leider hat sich die Prinzessin nie sonderlich für diese Wohnung interessiert, weswegen es die meiste Zeit leer steht, aber für Sie haben wir natürlich alles hergerichtet", erklärte mir Rion, der sich neben mich gestellt hatte. Ich spürte, wie meine Wangen eine zartrosane Färbung annahmen, denn es war mir ein wenig unangenehm, dass wegen mir so ein großer Aufstand gemacht wurde. Schließlich wäre ich mit Sicherheit auch in irgendeinem Hotel untergekommen, andererseits hätte ich dann nicht diesen fantastischen Ort gesehen.
„Können Sie mich herumführen?", fragte ich leicht zögerlich nach, denn der Gedanke mich alleine um zuzusehen, behagte mir nicht so ganz, immerhin war es noch immer das Eigentum von General Organa. „Mit Vergnügen", bejahte er meine Frage euphorisch und ging sogleich zielgerichtete voraus, weswegen ich mich beeilen musste, um Schritt zu halten. „Wie Sie sicherlich bereits bemerkt haben, befinden wir uns hier auf der großen Veranda, die auch als Wohnbereich dient", was mich leicht auflachen ließ. „Es ist das Herzstück des Hauses und so wie der gesamte Rest im Stil der Seenlandschaft von Naboo gehalten, aber das wissen Sie bestimmt schon", daraufhin erwiderte ich ein schwaches Nicken, während ich ihm ins Innere der Loftwohnung folgte. Mittlerweile hatten wir ein Dach über dem Kopf, mussten allerdings ein paar Stufen überwinden, denn der Essbereich befand sich, zusammen mit der Küche, auf einem Art Podest. Das Esszimmer bestand aus einem großen Glastisch, an dem mit Leichtigkeit Platz für acht Leute war, die auf den verspielten Stühlen sitzen konnten. Dahinter befand sich die offene Küche, deren Anrichteplatten aus weißem Marmor angefertigt waren, der mit leichten Goldpartikeln durchzogen war. Es wirkte alles unglaublich luxuriös, aber dennoch nicht überladen und ich hatte die starke Vermutung, dass es im Badezimmer goldene Wasserhähne gab. „Und hoffentlich auch einen dieser Hightech- Föhnes, die Hux immer benutzt hat", dachte ich mir, während mein Blick zu den dunkelgrünen Schränken wanderte, in denen sich Unmengen an Geschirr stapelte, das bestimmt nicht gerade billig war, was mich zu der Annahme brachte, dass man hier sicherlich nirgendwo gespart hatte und so ein Föhn war wirklich eine praktische Anschaffung.
„Hier können Sie ihre Mahlzeiten zu sich nehmen", erklärte Rion mir, ehe er kurz in die Küche lief, um demonstrativ den Kühlschrank zu öffnen, der zum Bersten gefüllt war. „Das Frühstück und das Mittagessen wird Ihnen natürlich von einem Koch zubereitet und morgen Abend werden Sie ja auswärts dinieren, aber dennoch wollten wir sichergehen, dass es Ihnen an nichts mangelt", meinte er und man konnte einen Funken Begeisterung hinter seiner professionellen Miene erkennen. Zugegebenermaßen war ich ziemlich überwältig von allem was mir hier geboten wurde und am liebsten hätte ich die Hälfte davon gar nicht angenommen, aber ich wollte nicht, dass er beleidigt war und wahrscheinlich hätte er es sowieso nicht zugelassen. Ohne auf eine weitere Reaktion von mir zu warten, verließ er den Küchenbereich und deutete rasch auf eine kleine Tür, die sich auf der rechten Seite des riesigen Zimmers befand. „Dahinter finden Sie einen Turbolift, der nach unten zu den Konferenzräumen führt, die aber inzwischen nicht mehr genutzt werden, dort befindet sich auch meine bescheidenen Räumlichkeiten, falls sie irgendein Problem haben, können Sie mich dort gerne aufsuchen, ansonsten befindet sich in ihrem Schlafzimmer auch ein festinstallierter Kommunikator mit dem Sie mich jeder Zeit erreichen können", teilte er mir mit und wollte sich schon abwenden, jedoch brannte mir schon seit meiner Ankunft eine Frage auf der Zunge, weshalb ich seinen Erklärungen nur noch mit halben Ohr folgen konnte.
„Rion, was ist eigentlich, wenn es mal regnet?", wobei mein Blick zu der offenen Veranda wanderte. Zwar wusste ich, dass das Wetter hier meistens sehr gut war, aber dennoch erschien mir die offene Veranda als nicht immer ganz so wettertauglich. Ein kehliges Lachen ertönte von dem Verwalter und ich sah, wie er sich gekünstelt eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. „Dort drüben befindet sich ein Knopf, mit dem sich ein schützendes Glasdach ausfahren lässt", meinte er, nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, offenbar hatte er sich angeeignet es ein wenig mit der Schauspielerei zu übertreiben, womit ich wohl klarkommen musste. Neugierig blickte ich auf das kleine Bedienfeld, das sich neben der Küchenzeile befand. „Ah, interessant", erwiderte ich, doch bevor ich ihn noch weiter über die Mechanik dahinter ausfragen konnte, war er auch schon wieder weitergezogen. Eilig beschleunigte ich ein wenig, um wieder zu ihm aufzuschließen, denn er hatte bereits die Tür auf der linken Seite des Raumes erreicht.
„Das hier ist das Schlafzimmer, zusammen mit dem Ankleidebereich. Dahinter befindet sich das Badezimmer, das Sie sicherlich auch alleine begutachten können. Schließlich möchte ich Ihnen Ihre Privatsphäre lassen", erklärte er mir, ehe er einen Schritt zur Seite trat, sodass ich eintreten konnte. Auch beim Anblick dieses Raumes schlug mein Herz höher, zwar war er nicht ganz so klassisch eingerichtet, wie der Rest der Wohnung, aber trotzdem konnte man feststellen, dass hier jemand Geschmack bewiesen hatte. Das große Doppelbett war einfach ein Traum und die kleine Sitzecke, von der man einen malerischen Ausblick auf die Stadt hatte, war auch sehr geschmackvoll. Denn die gesamte linke Wand des Schlafzimmers bestand aus einer einzigen Glasfront und ich war mir sicher, dass Senatorin Amidala hier den ein oder anderen Sonnenaufgang erlebt hatte. Andererseits hatte man hier fast überall eine traumhafte Aussicht hatte. „Soll ich nach einem der Dienstmädchen rufen, damit sie ihr Gepäck in das Ankleidezimmer bringen kann?", erkundigte sich Rion höflich, was ich dankend ablehnte, denn ich fühlte mich jetzt schon etwas überfordert mit diesem ganzen Luxus. „Ich wäre jetzt gerne ein wenig alleine", wandte ich mich an den Verwalter, der daraufhin nickte. „Dann werde ich mich nun zurückziehen, falls irgendetwas sein sollte, können Sie sich gerne über den Kommunikator melden", mit diesen Worten ließ er mich alleine mit all diesen Eindrücken, die ich erst einmal verarbeiten musste.
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Hey, also erstmal tut es mir wirklich leid, dass ihr so lange auf das neue Kapitel warten musstet. Allerdings hatte ich gestern die Abgabe einer Seminararbeit, sowie eine anschließende Präsentation, weswegen ich mich darauf fokussieren musste :)
Ich muss wirklich zugeben, dass dieser Hightech-Föhn von Hux einer meiner besseren Einfälle war, etwa ein versteckter Held der Buchreihe? Wer weiß xD Im nächsten oder übernächsten Kapitel geht es dann endlich mal zur Sache, mal schauen wen Nika so antreffen wird auf dieser Gala ;)
Außerdem wollte ich noch kurz anmerken, dass ich ein wenig Recherche betrieben habe für dieses Kapitel und ja ich weiß, dass der Einrichtungsstil nicht ganz zum Canon passt und ich habe auch herausgefunden, dass Padmés Wohnung zu einem Restaurant?!?! umgebaut wurde, aber ich habe mir einfach mal die Freiheit genommen das alles abzuändern. Schließlich bin ich mir sicher, dass Hux auch keinen Hightech-Föhn für seine Frisur benutzt.
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